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1394 auch die episodische» Rollen der Frau v. Belling (Krl. v. Seedorf), Hr. v. Golewsky (Hr. Ftaßhar), Hr. v. Schle gel (Hr. Wittnauer), Hr. v. Runge (Hr. Dornewaß), Jo hann (Hr. Carl), Minna (Frl. B. Fritze), Peter (Hr. Max), Unterosstziere (Hr. Wally« und Hr. Helfer), Freiwillig« (Hr. Fröhbirg und Hr. Fischer) und Diener (Hr. Bätik«) vorzüglich besetzt. Daß Hr. Forme« nicht den erster Unter- -sfizier spielte, wie eigentlich festgesetzt war, sonder» Hr. Wally«, war mit Rücksicht aus die höchst drastische Partie zu bedauern, obgleich auch H^. Wallys der kölnischen Wir kung derselben durchaus keinen Eintrag that. Nach dem Schlüsse der Darstellung ergoß sich, wie vor- auSzusehen war, ein Blumenregen über die Bühne, und nicht enden wollender Beifall hielt di« besiebten Künstler noch längere Zeit aus der Bühne zurück. Endlich ergriff Hr. Director Hofmann da« Wort und dgpkte dem Publi kum für da« freundliche Entgegenkommen hei einem Unter- nehmen, welche« da« Earola-Tbeater au« einem nur pri mitiven zu einem ordentlichen Theater gemacht habe, indem sich jetzt seine Pforten der wahren Kunst «schlossen hätten. Er bat die Anwesenden, auch da« neue pmernehmen de« Hrn. Moser, welche« mit denselben künstlerischen Principitn wie da« Thalia-Theater geleitet werden solle, durch gleich große Theilnahme wir bisher Zu unterstützen. Stürmischer Beifall war die Antwort auf diese Bitte. * Leipfig, 28. Juli. Am Sonnabend fand da« herkömm liche jährliche Gesangssest de« akademischen Verein« Pau lus statt. Glücklicher als ihre Sangesbrüder, die Prionen, hatten die Panliner sich auch diesmal, chie fast immer, des allerschönsten Wetters zu erfreuen — in diesem Sommer eine doppelte Gunst des Himmel«! Go dürfte «S nicht wundernehmen, wenn der große SchützenhauSgarten ge drängt voll war, fodaß kaum noch für einen Umgang zwi schen den Tischen und Stühlen ein Räumchen blieb und di« Menge sich förmlich staute. Da« musikalische Programm de« Paülu« war, wenn möglich, noch reichhaltiger al« schon bisher immer; besondere« Glück machte unter anderm ein Gesangsstück in bairischem Dialekt, ebenso noch einige« an dere Humoristische. Daß die Ausführung de« Programm« die gewohnte und oft erprobte Gesangskunst der Pauliner unter ihrem altbewährten Leiter Director Ritter vr. Langer nicht vermissen ließ, ist selbstverständlich. Nicht ganz sö vom Wetter begünstigt, wie da« Fest de« Paulus, war indeß doch auch das, von immerhin wol über 1000 Perso nen, ungerechnet die Kinder, besuchte Sommersest de« Lolksverein« am 27. Juli ein recht gelungene«. Vor stand und Ausschuß hatten, unter Zuziehung noch anderer Kräfte au« der Mitte des Verein«, alle« gethan, um da« Fest möglichst mannichfältig zu gestalten. So wurden denn geboten: Eoncert einer Militärkapelle, eine Festrede de« Vorsitzenden Professor Wach nebst Gesang eines recht zweck entsprechenden, von einem andern Vorstandsmitglied« ge dichteten Liedes, dann Lotterie mit zahlreichen Gewinnen sür Damen Und Herren, Kegelspiel mit dergleichen für die Herren, mancherlei Kinderspiele Mit allerhand hübschen Ga ben (unter anderM nicht weniger al» 500 niedlichen Stollen), für die Kleinen, die dafür, in einer langen Schlangt durch den Garten ziehend, dem Volksverein ein Hoch mit ihren zitttttt StimMchen brachten, Production«» der Turner mit Vertheilung von Ehrenkränzen, endlich Tanzvergnügen, da» wahrscheinlich bi» an den Morgen gedauert hat. Auch «in schönes Ffuerwerk ward abgebrannt, welche» ein vermögendes Mitglied de« Ausschusses auf seine Kosten beschafft und dem Verein gewidmet hatte. * Leipzig, 28. Juli. Der hiesige Verlag»- und Sorti mentsbuchhändler Hugo Voigt ist von Sr. königl. Hoh. dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen zum Hofbuch, händler ernannt worden. — Au» dem hiesigen Tageblatte ersehen wir, daß der Unternehmer des Hamburger Gast spiel«, Hr. Hofmann, während der 49 Vorstellungen der Oper und des Lustspiels gegen 70000 M. Unkosten aufge wendet und dabei doch noch einen wenn auch mäßigen Ueber- schuß erzielt hat. ' , Handel und Jndnstrie. Aus der londoner Internationalen Telegraphen- . conferenzl Die Internationale Telegraphenconferenz ist zu Enhe; für die nächste, im Jahre 1884 abzuhaltende, wurde mit Einer Stimme Mehrheit unter 21 abstimmenden Abgeordneten Berlin al« Versammlungsort bestimmt. Demgemäß wür den die jetzt gefaßten Beschlüsse sür die Dauer der nächsten vier Jahre, und zwar vom 1. April 1880, zu Kraft be stehen, vorausgesetzt, daß sic bis dorthin die Genehmigung der betreffenden Regierungen erhalten haben. Solange diese Genehmigung nicht erfolgt ist, sollen auch die gefaßten Be schlüsse amtlich nicht veröffentlicht werden; einstweilen je doch ist der Times gestattet, einige der wichtigsten mitzu- theilen. Es sind folgende: 1) An die Stelle des noch auf mehrern Linien gebräuchlichen Verfahrens, wonach der ge ringste Satz für eine Depesche nach 20 Worten und der Ueberschuß über diese Zahl ie nach 10 Worten berechnet wird, soll in Zukunft der Worttarif zur allgemeinen Gel tung gelangen, d. h. e« soll, wie gegenwärtig schon auf vielen Linien der Fall ist, für jedes einzelne Wort bezahlt werden, gleichviel wie viele derselben in einer Depesche ent halten sind; dazu bei jeder Depesche ein Zuschlag, der dem Tarifsätze von 5 Worten gleichkommt. Demgemäß würden, wenn der Tarif sür jedes einzelne Wort auf 5 Pf. festge setzt würde, der Satz für eine 10 Worte enthaltende De-, pesche 10 x 5 5 x 5 Pf., zusammen 75 Pf. betragen. 2) Auf den europäische Lienien soll ein Wort höchsten« 15, aus den außereuropäischen Linien höchstens 10 Buchstaben enthalten dürfen. Was darüber ist, wird al« besonderes Wort gerechnet. 3) Worte, die durch Bindestriche verbun den sind, sollen als getrennte Worte gelten, doch dürfen auf den außereuropäischen Linien die Bindestriche weggelassen werden. Demgemäß würde in Europa das Wort Äix-la- Chapelle für 3 Worte, dagegen in einer nach einem andern Welttheil beförderten Depesche blos für 2 Worte (13 Buch staben) berechnet werden, vorausgesetzt, daß der Absender die Verbindungsstriche wegläßt. 4) Abweichungen vom ge bräuchlichen Buchstabiren und Abkürzungen eines Wortes durch Weglassung einzelner Buchstaben werden nicht ge stattet. So würde zlB. das Wort „geseMhaftlich", welche« 16 Buchstaben enthäA auch dann noch Hy 2 Worte berech net werden, wenn «r Absender vS-'mtstÄnem einfachen c . buchstabiren oder durch Weglassung de« «.oder der Endung „ich" abkürzen wollte. 5) Innerhalb Europa« sollen wie bisher 5, außerhalb dessen aber blo» 3 Ziffern «inet Zahl al« ein Wyrt bertchnet werden. Jede Ziffer über 5 (bt- ziehmtlich 3) sowie jrdeS Vielfache von 5 (beziehentlich 3) soll al« besonderes Wort betrachtet werden. Somit wär« in Europa die Zahl 76085 oder die Zahl 78-/, al« ein Wort, auf außer«urvpLischtn Linien dagegen al« zwei Worte zu berechnen, wogtgen di« Zahl 760853 innerhalb wie außerhalb Europa- al« zwei Worte berechnet werden würde. 6) Jede Depesche muß eine Adresse von mindesten« zwei Worten haben, oder ander« aaSgedrückt : eine Depesch«, deren ganzer Inhalt au« zwei Worten Adrrffe (z. B. „Grünwald, Köln") bestände, würde nicht angenommen, um dem Kuüst«' griffe vorzubeugen, daß auf dies« Weise nach vorher ge troffener Vereinbarung irgendeine Nachricht um den mög lichst niedrigen Preis versandt werde. Sonst wurden uwch einige minder wichtige Verbesserungen beziehentlich Beschrän- klingen sür chiffrirte Depeschen beschlossen. Im übrig«» scheint alle« beim alten bleiben zu sollen. Wenn die Ldn- ferenz auch den Regierungen die Sicherstellung der aus ihrem Gebiete befindlichen Landlinien und Kabel dringlichst empfiehlt, scheint sie doch nicht« gethan zu haben, um de» oft ausgesprochenen Wunsch, daß Telegraphenleitungen in Kriegszetttn als neutrale» Gut betrachtet werden sollten, seiner Verwirklichung näher zu bring«». Und wrtl» sie auch den Worttarif zur allgemeinen Geltung bringen will, so bleiben ihre Vorschläge doch noch immer weit hinter denen zurück, die von deutscher Seite gemacht worden waren. Aus der preußischen Oberlausitz wird der Fr^ei- Handels-Correspondtnz geschrieben: „In vollstem Wider spruche zu den Lamentationen, welche über die traurige Lage der Landwirth schäft im Reichstage laut geworden find, stehen die Beobachtungen, welche Gerichtsbeamte, Notare, Sparkasseurentanten und Banken in unserer Landschaft in den letzten Jahren gemacht haben, soweit e« die Mittlern und kleinern ländlichen Grundbesitzer.angeht. Sie ergeben, daß der Wohlstand des Landvolks mindestens in demselben Maaße zugenommen hat, als in den Städten ein Rückgang zu bemerken ist. Die verhältnißmäßig günstigen Ernten, die gute» Preise für Vieh, Gefiügel, Milch und Butter haben den Landwirthen, die nicht zu theuer gekauften oder überschuldeten Grundbesitz haben, so gute Einnahmen ver schafft, daß sie gegenwärtig unter den Spareinlegern, Käufern von Obligationen und Darleiher» auf Hypotheken in vor derster Reihe stehen. Wo größere Grundbesitzer in Ver legenheit gekommen sind, ist stets der übermäßig hohe Kauf preis der Güter, oder ungenügendes Betriebskapital oder irrationell« Wirthschaft die Veranlassung gewesen." * Kreme«, 26. Juli. Petroleum fest. (Schlußbericht.) Standard white loco 7,00, Per August 7,00, Per Sep tember 7,15, per October-December 7,35. * Antwerpen, 26. Juli. Petroleummarkt. (Schluß bericht.) Raffinirte«, Type weiß, loco 17 V« bez. u. Br„ Per August 17'/, Br., per September 17'/, Br., per September-December 18 V. Br. Ruhig. * Glasgow, 26. Juli. Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 286200 Tons gegen 184500 Ton« im vorigen Jahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hohöfen SO gegen 96 im vorigen Jahre. * Liverpool, 26. Juli. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umsatz 4000 Ballen, davon für Speculatio» und Ex port 1000 Ballen. Amerikaner -/,« D. billiger, Surat» matt. Middling amerikanische August-September-Lieferung 6"/„, September October Lieferung 6'/, D. Börsenberichte, "Servil, 28. Juli, 12 Uhr 10 Min. EröffnnngScur«. Oest. Creditact. 475,50, Oest.-Franz. StaatSb. 495,—, Oest. Südbahn (Lomb.) 159,—, Berg.-Märk. 91,—, Köla-Min- dener 137,75, Galiz. Karl-Ludwig«b. 104,75, Rhein. 136,—, Rumän. 33,—, Disconto-Lomm. - 155,50, König«, und Laurahütte 81,50, Oest. Lose v. 1860 122,25, do. Gold- reute 69,—, do. Silberrente 59,90, do. Papievrente 58,40, Ruff. Anl. v. 1877 89,60, do. Bankn. 210,70, Deutsche B. 125,75, Ung. Goldrente 82,—-Tendenz: schwach. Aus Wie« bekannt« Lurs« von 11 Uhr 10 Min. Vorm. Oest. Lreditact. 269,60, Oest.-Franz, StaätSbahnact. 281,25, Oest. Südbahn (Lomb.) 93,20, Galiz.Karl-LudwigSb. — Oest. Goldrente 78,60, Deutsche Marknoten 56.82, Na- poleon«d'or 9,22. Tendenz: schwach. . "Srrlia, 26. Juli, 1 Uhr 55 Min. Oesterreich.-Franz. StaatSbahnact. 497,—, do. Sübbähn (Lomb.) 162,—, do. Lreditact. 478,50, Disconto-Lomm. 156,40, Berg.-Märk. 91,50, Köln-Mindener 138,—, Rhein. 136,50, Galiz.-Lud- wigsb. 105,—. Russ. Anl. v. 1877 SO,—, do. Bankn. 211,75. "Serlia, 26. Juli, 2 Uhr 55 Min. ckonvs. Deutsche Reichsanleihe 99,20, 4proc. Preuß, consol. Anl. 99,40, 5proc. sächs. Rente 76,60, Oester. 1860er Lose 122,—, do. Papierrente —, do. Silberrente 59,80, do. Goldrente 69,10, Ungar. Goldrente 82,40, ruff. consol. 5proc. Anleihe v.1877 90,— , do. Orientanleihe II 61,10, do. III 61,—. Aankactien. Allg. Deutsche Lreditanst. 138,75, Lhemn. Bankv. 84,—, D-rmst. Bk. 132,25, Deutsche Bk. 125,90, Deutsche ReichSb. 155,25, DiSconto-Lomm. 156,25, Dre«d. Bk. 117,60, Geraer Bk. 86,75, do. Handels- u. Treditbank 40,60, Gothaer Bank 95,25, Leipziger DiScontoges. 75,25, Meininger Lreditanst. 83,25, Sächs. Bk. 111,80, Schönh, Bank». 22,—, Thür. Bk. 80,—, Weimar. Bk. 36,30. — Oesterr. Lreditanst. 478,—. Invustrieactien. Gelsenkirchen 104,—, König«- u. Laura- Hütt« 82,25. Lisenbahnaclien. Ausfig-Teplitzer 169,80, Berlin-PotSd.« Magdeb. 93,90, Berlin-Stettin 108,50, BreSl.-Schweidn.- Freib. 77,50, Halle-Sorau-Guben 13,50, Magdb.-Halberst. 138,40, Mainz-Ludwigsh. 74,80, Oberschl. I-a. A 161,25, Oeff. Nordwestb. 224,50, Prag-Turnauer 41,60, Rumänier Stammact. 32,90, do. Stammprior. 94,90, Thür. 135,90, Weimar-Gera Stammprior. 20,10. — Berg.-Märk. 91,30, Berlin-Anh. 98,25, Köln-Mind. 138,25, Galiz. Karl-Ludw. 104,90, Franzosen 497,—, Lomb. 160,50, Rhein. 136,—. Socken. NapoleooSd'or 16,23, Oest. Banknoten 176,30, Ruff. Bankn. 211,40, Oest. Silbergulden —. Wechsel. Amsterdam k. S. 169,80, do. 2 M. 169,—, Belg. Bankpl. 10 Tage 80,80, do. 2 Mon. 80,50, London kurz 20,46, do. 3 Mon. 20,405, Pari« k. S. 80,80, Peter«- bürg k. S. 210,60, do. 3 M. 208,75, Warschau k. S. 211,—, Wien k. S. 176,05, do. 2 M. 175,05. * Lranksmck a. M., 26. Juli. Schl» ßcurse: Londoner Wechsel 20,480, Wiener Wechsel 176,05, Sproc. Sächsische Rente 76'/«, Oest. Papierreute 58 h», do. Silberr«nt« 60, do. Soldrente 69'-,, Sta«t»b. 248'/,, Lomb. 79-,x Gallz. 209-/„ Oest. Lreditact. 238, Darmst. Baokact. 132, Deutsche ReichSbank 155 h«. " Lranllfntt a. 26, Juli, 5 Uhr 50 M«. Sffrctrn- Socirtät: Lreditactien 2371«, Franzosen 248. " Sambiers, 26. Juli. Silberrente 59'^, G»ldre«t«'6S, Lreditact. 238. I860«r Lose 122><«, Frau^SSO^, Lomb. 200, Jtal. Reute 81, 1877er Russen stO, «erciu-bank 122. Laurahütte 82 h,, Commerzbank löst, Norddeutsche 145'/., Inter». Bk. —, «merik. SS, KW-M. 138-/«. "«le», 26. Juli. «chlußcurfr. Papirrrrnt« 66,70, «ilberrnite 68,20, 1860er Lose 128^ «mÄwWb. 127.50, Bankact. 827,—.Creditact. S70ch0, MrUlv-U«Hr.-V«ik 124,90, London 116,—, Silberagio ISO,—, D»raten P.49, NapoleooSd'or 9,21, Galiz. 238,—, Staatsbahu 282,—, Lomb. SOHO, Göldrent« 78,70, Deutsche Reichsbanku. 56,80. * Pari», 26. Juli, 8 Uhr nachw. Sproc. amörtistrb. Rente 84,77-/,, Sproc.Rente WHO, 1872er Anleihe 117,72 Jtal. Sproc. Rente 80,25, Oest, Holdr. KS'/„ Ung. Sowr. 81'/., 1877er Russe» 91-/„ Fran,. 617,50, Lomb. 202H0, do. Prior. 264,—, 1865er Türken 11,95, 1869er —. "London, 26. Juli. Lonsol» 97-'/,., Jtal. Sproc. Rente 79-/., Lomb. 8, Sproc. 1871er Russen 87'/., do. 1872er 87-,., do. 1873er 87"., Silber —, 1865er Türk. Anleihe 11',., 1869er d». —, Sproc. Amerik. 105'/,. Oest. Sil- berrente 59, Papierrente —. * Arugord, 26. Juli abend». Wechsel auf London in Gold 4,83 , Wechsel ans Paris 5,19-f., Sproc. 5,20er Bond» 103-/,, 1877er Bo»j>S 102, Srietahn 27-/., "Lettin, 26^ Juki Weizen per loco 180—210, per Juli- Aug. 198,—, per Sept.-Oct. 200,SO. Rogge«: loco 128,—, per Juli-Aug. 127,SO, per Sept.-Oct. 128,75, per Oct.-Rov. 131,25, Kündigung: —, Tendenz: ruhig. Spirit»«:, loco —,—, per Juli-Aug^ SS,—, per Aüg.-Sept. SS,--, per Sept.- Oct. 53,SO, Kündigung: —. Tendenz: matt. Rüböl: loco SS,60, per Juli-Aug. SS,SO, per Sept.-Oct. SS,50, Künd» —, Tendenz: fest. Hafer: per Juli 131,—, per Juli-Aug. 131,—. . . * Leimig, 28. Juli. Da» Geschäft an der heutigen Börse war gleichwie vorgestern Nicht von Bedeutung. Nach wie vor liebte e« die Speculation, eine abwartende Haltung »in- zunehmen, und so war denn die THLtigkeil der Börse fast ausschließlich auf die Erledigung der Ordre» angewiesen, welche au« Privatkreisen eingehen. Da aber solche wenig, umfangreich sind und sich nur auf eine beschränkt« Anzahl« von Papieren erstrecken, so ist es natürlich, daß der Ver kehr ein engbegrenzter ist und auch in den Lursen belang reichere Schwankungen nicht stattfanden. Die vorwaltende Tendenz blieb aber auch heute «ine solche, die im großen nnd ganzen al» eine feste bezeichnet werden konnte. In den deutschen Staatsfonds gestaltete sich da» Ge schäft etwa» umfangreicher; insbesondere fanden in 4proc. Sachsen, Preußischer 4proc. Anleihe und Sächsischen Renten ansehnliche Abschlüsse statt. Für Ungarische Goldrente zeigte sich Bedarf, zu er höhter Notiz etablitte sich einiger Verkehr; OxientMleihe blieb gesucht. ..'s Bahnen fest, zum Theil in Frage; in Gunst standen hauptsächlich Thüringer, Aussig «Trplitzer und. lSufchtieh- rader Von de» Stammprioritäten erließen Weimar-Gera einen Bruchtheil; Gaschwitzer waren offerirt. ' Bankactien fest, speciell Leipziger Credit; Deutsche Bank und Darmstädter Bank beliebt und steigend. i Jndustricactien ruhig; Jürgens wesentlich höher. Für PrioritätSobligattoncn documentirte sich Kauflust. Neueste telegraphische Depeschen. * Mainau, 27. Jüli abends. Ihre Maj. die Kaiserin Augusta ist heute Vormittag kurz vor 12 Uhr auf Schloß Mainau eingetroffen. Ihre Maj. wollte in aller Sülle eintreffen und wurde daher vom Großherzog und der Großherzogin auf der Station Reichenau empfangen und von da zu Wagen nach Mainau geleitet. Bald nach der Ankunft Ihrer Maj. fand in der Schloßkirche ein Gottesdienst statt, bei dem Hofprediger Helbing dir Predigt hielt. * pari«, 27. Juli. Die klerikalen Journale ver öffentlichen ein von dem Erzbischof von Paris an die Senatoren gerichtetes Schreiben, in welchem derselbe gegen die Ferry'schen Gesetzvorlagen im Na- men der Freiheit Protest erhebt. Am Schluffe de- SchreibenS heißt eS: „Wir weiden kein Hinderniß sein für die republikanische Regierung, aber mau darf ünS nicht zwingen, unsere Augen auf die Vergangenheit zu richten, um dort daS Bild der Gerechtigkeit und bet Freiheit wieder zu finden." — In dem Jourwat L'Ordre, dem Hauptorgan der Boyapartisten, wirb ter Prinz Jerome Napoleon für daS Haupt der kai serlichen. Familie erklärt und hinzugefügt, der Prinz, sei nicht etwa bloS Candivat für da» Kaiserreich, son dern daS Kaiserreich selbst. Man sieht hier den Ar tikel des Ordre als eine hauptsächlich an die bonapgr- tistischen Dissidenten gerichtete Erklärung an. "Landon, 28. Juli. Eine Lloyddepesche aus Val paraiso vom 26. Juli morgens meldet: „Der Brasil dampfer Illimani ist bei Wocha gescheitert; alle Paffagiere und die Mannschaft sind gerettet." * Simla, 27. Juli. Major Cavagnari ist, wie hierher berichtet wird, mit den Mitgliedern der eng lischen Mission am 24. Jan in Kabul einge troffen und mit großer Auszeichnung, unter Erweisung, militärischer Ehren, empfangen worden. Cavagnari hat noch am Abend desselben Tages sein Beglaubigungs schreiben dem Emir überreicht, welcher ihn in freund schaftlichen Ausdrücken willkommen hieß.