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1378 stellen, wie es in den Landgemeinden seither mit der Stimmberechtigung und Wählbarkeit der Geistlichen und Lehrer bei den GemeinderathSwahlen ge halten worden ist, insbesondere ob dieselben als Nutz nießer de» Pfarr- und beziehentlich SchullehnS den An sässigen oder den Unansässigen zugezählt worden sind. ES ist in dieser Beziehung eine sehr verschiedene Praxis geübt worden, überwiegend scheinen aber die Nutz nießer der Pfarr- und Schullehne als Ansässige in den Wahllisten geführt worden zu sein. Dies ist je doch al« unrichtig zu bezeichnen, da man zwar nach 14 der Revidirten Landgemeindeordnung mit dem Besitze eine« Grundstücks die Mitgliedschaft in einer Landgemeinde erwirbt, unter «Besitz» jedoch nicht da« Recht der Nutznießung, sondern da« Eigenthum, wel che« nach H. 276 deS Bürgerlichen Gesetzbuchs nur durch Eintragung des Erwerb« in da« Grundbuch er worben werden kann, zu verstehen ist." y Leipzig, 25. Juli. Heute Morgen 3 Uhr 35 Min. traf der Präsident deS Reichsgerichts De. Simson nebst Familie, von München kommend, hier ein. Der selbe nahm Quartier in Hauffe'S Hotel, während seine Familie nach Berlin weiter reiste. — Das Leipziger Tageblatt kann in Bezug auf die Vorbereitungen zur Landtagswahl im leipziger Landkreise Folgendes mittheilen: Die unparteiischen Männer, deren Bemühungen das Zustandekommen der Landidatur Dietze bei der letzten Reichstagswahl zu danken war, hatten ihre Dienste wieder dergestalt zur Verfügung gestellt, daß sie die Vorstände der conservativen Partei, der national-liberalen Partei und der Fortschrittspartei zu einer Versammlung einluden und den selben die Aufstellung eines Compromißcandidaten vor schlugen. Man erklärte sich allerseits dazu geneigt und nur die konservativen fügten ihrer desfallsigcn Erklärung die Bedingung hinzu, daß der Name des Eisengießereibesitzers Jerrmann bei der Eompromißcandidatur ausgeschlossen blei ben müße. Hr. Jerrmann erklärte darauf sofort, daß er recht gern zurücktrete, und man einigte sich dahin, den Rit tergutsbesitzer Welter in Güldengossa als Eandidaten zur Landtagswahl den Wählern vorzuschlagen. Bald nach der Versammlung ist jedoch den Vorständen der beiden libe ralen Parteien von den Herren, welche die Versammlung eiuberufeu, die briefliche Mittheilung zugegangen, daß Hr? Welter die ihm angetragene Candidatur abgelchnt habe und daß sie sich nunmehr veranlaßt sähen, von jeder weitern Vermittelung und Einmischung in diese Wahlangelegenheit abzusehen. Darauf sind die beiden liberalen Parteien im leipziger Landkreise in der Erkenntniß', daß eia längeres Zögern unthunlich, damit vorgegangen, den Eisengießerei- besitzer Jerrmann in Plagwitz als Landidaten zur bevor stehenden Landtagswahl zu proclamiren. Wer von conser- vativer Seite ausgestellt werden wird, darüber verlautet etwa« Bestimmte« noch nicht; nach einer Version soll der Rittergutsbesitzer Goutard in Mockau in Aussicht genom men sein. G Leipfig, 24. Juli. Vor fast ausverkauftem Hause gingen gestern Abend im Carola-Theater vier kleine Lustspiele in Scene. Das erste: „Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?", Schwank in einem Auszuge von Paul Perron, behandelt ein ziemlich verbrauchtes Lustspielmotiv und ist in Charakterzeichnung und Späßen so wenig sein und harmlos, daß es kaum für würdig befunden werden dürfte, von so ausgezeichneten Künstlern wie die des Thalia- Theaters gespielt zu werden. Hr. Max bemühte sich, den unbeschreiblich zerstreuten Professor eine mildere und daher natürlichere Färbung zu geben, ohne der komischen Wirkung Eintrag zu lhun, während Frl. Horn, weil nicht in dem sprudelnden Fahrwasser des Humors, zu keiner rechten Freudigkeit des Spiels zu kommen schien. Dagegen gab Hr. Floßhar den hasenherzigen Schullehrer sehr gut, mit lebendigen, bisweilen recht komischen Zügen wieder. Hr. Jensen entledigte sich seiner „schmerzlichen" Rolle so gut wie möglich. Bei weitem wirksamer zeigte sich der bekannte Schwank „Papa hat's erlaubt" von G. v. Moser und L'Ar- ronge, in welchem die Hamburger Gäste auch eine Probe ihrer gesanglichen Mittel ablegen konnten, Vor allem hat ten wir Gelegenheit, Hrn. Formes einmal in einer derbto- mischen Partie, der des Fleischermeister« Budicker, zu sehen, und wir müssen gestehen, daß wir noch keinen bessern lebens wahren Budicker als den des Hrn. Formes gesehen haben. Die zweitlustigste Person des Stücks, da« Pendant zu Bn- dicker, Aurora Nebelkopf, fand in Frau Frenzel die treffendste Interpretin. Reizend war Frl. Horn als Elise; diese naive und poesieliebeude Fleischerstochter ist wie für die anmuthige Künstlerin geschrieben und ihr „Papa hat's ja erlaubt" hätte man festhalten mögen, so hübsch wurde e« gesprochen. Gleich gut waren der Dr. Liebrecht de« Hrn. Max, die „unbedeutende" Frau desselben (Frau Goethe), Karl Lieb recht (Hr. Jensen) und Jette (Frl. L. Fritze). Die Couplet» hätten wir, offen gestanden, lieber aus dem Stück entfernt gesehen, wie die» ja auch bei Aufführungen aus-andern Bühnen ost der Fall ist, da ein Couplet, zumal mU gutem, satirischem Inhalt, wol sehr gut für eine Poffe sich ziemt, aber da« flotte Tempo eines lustigen Schwanks nur hemmt, ohne ihn zu heben. Im dritten Stück des Abends: „Ein moderner Barbar", Lustspiel in einem Act von G. v. Mo ser, sühne der treffliche Hr. Mittell «ins seiner vielen La- binetsstückchen vor und erntete al« Konstantin v, Horst, be- . sonder« nach den „barbarischen" Ausbrüchen, wiederholten Beifall. Frl. Rosst gab der Eugenie v. Horst di« feine , Tournure, die wir von der geschätzten Künstlerin nicht an der« gewöhnt sind. Hr. Jensen al« A. v. Horst traf für die Unliebenswürdigkeit dieses Charakter« den richtigen Ton. Frl. v. Seedorf al« Kammermädchen und Hr. Max al» Inspektor fügten sich gut in da« Ensemble ein. Zum Schluß wurde da« bereit» wiederholt gegebene reizende Genrebild „Kurmärker und Picarde" in der bereits rühm lichst anerkannten Weise reproducirt. < Leipzig, 25. Juli, Heute früh 7'/, Uhr machte ein im Stockhause de« hiesigen Polizeiamte« wegen Diebstahl« in Haft befindlicher Handarbeiter au« Neuschönefeld den Versuch, sich mittels seines Taschentuches zu erhängen, wurde jedoch durch den dazukommenden Schließer noch rechtzeitig an der Ausführung seine» Vorhaben» verhindert. — Da- Drr»dn«r Journal berichtet an» D re »den vom 28.Juli: „Die Aeghptische Augeukrau kheit, die sich zuerst in Friedrichstadt zeigte und die Schließung der dor tigen Schulen nöthig machte, Hal sich leider auch nach andern Stadttheilen verbreitet und ist sowol in der 12. Bezirk«- schule an der Stist-straße, wie auch in der 9. BezirkSschule am Georg-Platz in ziemlichem Umfange ausgetreten. In folge dessen hat sich die hiesige Schulbehörde veranlaßt ge sehen, schon heute (Donnerstag) Mittag in sämmtlichen städtischen Schulanstalten die Ferien beginnen zu lassen." Handel und Industrie. * Leipzig, 24. Juli. Unter dem Vorsitz de- Direktors Auerbach fand heute Vormittag die 60. ordentliche General versammlung der Aktionäre der Leipziger Feuervrr- sicherungsanstalt statt. Der gedruckt vorliegende Rech nungsabschluß weist «ine Gesammteinnahme von 5,118451 M. 82 Pf. und eine Gelammtau-gabe von 4,233045 M. 6 Pf. nach, sodaß sich ein Jahresgewinn von 885406 M. 76 Pf. ergibt. Unter Zustimmung der Generalversammlung wird derselbe wie folgt vkrtheilt: 10 Proc. mit 88540 M. 68 Pf. zum Kapitalreservefond», 8 Proc. mit 44270 M. 34 Pf. Tantieme an die vier Directoren, 5 Proc. mit 44270 M. 34 Pf. Tantieme an den Bevollmächtigten, 132325 M. 40 Pf. zum Specialreservefond» für Dividendenaufbeffe- rung und 576000 M. Dividende an die Aktionäre ä 576 M. per Aktie. Die Direktion, au« welcher Hr. August Auer bach au»zuscheiden hatte, wurde durch dessen Wiederwahl ergänzt. * Hamburg, 22. Juli. Laut Telegramm sind die ham- bnrger Postdampfschiffe: Frifla, am S. Juli von Hamburg und am 12. Juli von Havre abgegangrn, nach einer schnellen Reise von 9 Tagen 21 Stunden am 22. Juli, 5 Uhr morgens, wohlbehalten i« Neuyork angekommen; Herder, am 16. Juli von Hamburg abgegangen, am 18. Juli morgen« in Havre angekommen und von dort am 19. Jnli, 9 Uhr morgens, nach Neuyork weiter in See gegangen. Silesia, am 10. Juli von Neuyork abgrgangen, ist am 21. Juli, 7'/« Uhr morgen«, in Plymonth angekommen, Cherbourg am selbigen Tage passirt und weiter nach Ham burg gegangen. Da« Schiff bringt 155 Passagiere, 74 Brief säcke und volle Ladung. Bavaria ging am 21. Juli von Hamburg rl» Havre nach Westindien. Montevideo segelte am 19. Juli vom Hamburg rla Lissabon nach Brasilien. Bahia ist am 17. Juli von Bahia vi» Lissabon nach Ham burg abgegangkn. Hamburg, vom La Plata zurllckkommend, langte am 21. Juli in Hamburg an. 'Hamburg, 24. Juli. Die heutige Generalversamm lung der Internationalen Bank, bei welcher die zu «iuer endgültigen Beschlußfassung erforderlich? Anzahl von Aktien vertreten war, hat die Liquidation der Bank be schlossen. ' Sremen, 24. Juli. Petroleum fest. (Schlußbe richt.)! Standard White loco 7,00, per August 7,00, per September 7,15, per October-December 7,35. 'Antwerptn, 24. Juli. Petroleummarkt. (Schluß- bericht.) Rasfinirte«, Type weiß, loco 17 '/, bez. u. Br., per August 17'/, Br., per September18 Br., per Septem- ber-Deccmber'18'/« «r. Fest. 'Glasgow, 24. Juli. Roheisen. Mixed number» Warrant» 40*/« Sh. 'Liverpool, 24. Juli. Baumwolle. (Schlußbericht.) Umsatz 10000 Ballen, davon für Spekulation und Export 2000 Ballen. Ststetig. Middl. amerikanische August- September-Lieferung 6'7», September-October-Lieferung 6"/., D. Upland good ordinary 6'/.«, Upland low middl. 6'/,«, Upland middl. 6"/,«, Mobile middl. 6"/,«, Orleans good or- din. 6*/,«, Orleans low middl, 6'/,, Orleans middl. 6'/,, Orleans middl. fair 7'/,, Pernani fair 67s, Santo« fair 6*'«, Bahia fair 6'/., Maceio fair 7, Maranham fair 7',, Egyp- tian brown middl. 5'/,, Egyptian brown fair 8, Egyp- tiau brown good fair 8'/,, Egyptian White middl. —, Egyptian White fair 7, Egyptian White good fair 7*/„ Smyrna fair—, M.G.Broach fair 57i», Dholl. middl. 37«, Dhollerah good middl. 47«, Dhollerah middl. fair 5, Dhollerah fair 5'«/, Dhollerah good fair 5^,,, Dhollerah good 5'*/,«, Oomra fair 5'/«, Oomragood fair 5Vi«, Oomra good 57«, Scinde fair 4'/„ Bengal fair —, Bengal good fair 4'/«, Madra« Tinnevclly fair —, Madras Tlnnevelly good fair 5*/,, Madras Western fair 5, Madra» Western good fair 5'/,. ' Lradford, 24. Juli. Wolle und wollene Garne stetiger; in wollenen Stoffen war feinere Waare für den Export in guter Nachfrage. Börsenberichte. '»erliu, 24. Juli, 3 Uhr — Min. ckonds. Deutsche ReichSanleihe 99,10, 4proc. Preuß, consol. Anl. 99,20, 5proc. sächs. Rente 76,50, Oester. 1860er Lose 122,50, do. Papierrente 58,70, do. Silberrente 60,—, do. Goldrente 69,10, Ungar. Goldrente 82^0, ruff. consol. 5proc. Anleihe v. 1877 90,20, do. Orientanleihe 11 61,20, do. III 61,10. Aankactien. Allg. Deutsche Lreditanst. 138,—, Lhemn. Bankv. 84,—, Darmst. Bk. 131,80, Deutsche Bk. 124,—, Deutsche Reichsb. 155,25, Di-coMo-Lomm. 155,10, Dresd. Bk. 117,50, Geraer Bk- 86,90, do. Handel»-u. Lreditbank 40,50, Gothaer Bank 95,25, Leipziger Discontoges. 76,—, Meininger Lreditanst. 84,25, Sachs. Bk. 111,80, Schönh. Bankv. 22,—, Thür. Bk. 80,25, Weimar. Bk. 36,25. — Oesterr. Lreditanst. 480,50. Jndustrieactien. Gelsenkirchen 103,—, König«- u. Laura- Hütt- 79.80. Lisenvahnactien. Ausstg-Teplitzer 166,—, Berlln-PoStd.- Magdeb. 94,—, Berlin-Stettin 108,25, BreSl.-Schweidn.» Freib. 77,50, Halle-Sorau-Guben 13,40, Magdb.-Halberst. 138,—, Mainz-LudwigSh. 74,80, Oberschl. I-a. X 160,75, Oist. Nordwestb. 224,50, Prag-Turnauer 41,25, Rumänier Stammact. 31,80, do. Stammprior. 95,—, Thür. 134,75, Weimar-Gera Stammprior. 20,50. — Berg.-Märk. 89,10, Berlin-Anh. 96,75, Köln-Mind. 139,—, Galiz. Karl-Ludw. 104,75, Franzosen 494,50, Lomb. 163,50, Rhein. 136,90. Sorten. Napoleonsd'or 16,23, Oest. Banknoten 176,50, Ruff. Bank«. 212,—, Oest. Silbergulden —,—. Wechsel. Amsterdam t. S. 169,65, do. 2 M. 168,90, Belg. Bankpl. 10 Tage 80,85, do. 2 Mon. 80,55, London kurz 20,475, do. 3 Mon. 20,42, Pari» k. S. 80,85, Peters burg k. S. 211,25, do. 3 M. 209,20, Warschau k. S. 211,50, Wien k. S. 176,15, do. 2 M. 175,20. '/rmOfxrt « M., 24. Juli. Schlnßcurfe: Londoner Wechsel 20,465, Wiener Wechsel 176,— , Sproc. Sächsisch« Rente 76'»«, Oest. Papierrent« 587«, do. Silbrrrente 60, d». Soldrente 69"«, Staat«b. 246'/,, Lomb. 81'/„ Sa«,. 2097«, Oest. Lreditaet. 2397«, Darmst. Baukact. 1317. Deutsche Reichsbank 1557«. , . ' Hawbur^ 24. Juli. Silberrente 597«, Soldreute 69, Lreditac». 288'/,, 1860«r Lose 1227„ Franz. 618, Lomb. 204, Jtal. Rente 81. 1877er Russen 90, Lereinltauk 122, Laurahütt« 797«, Commerzbank 108'., Norddeutsch« 145'z, Jntrrn. Bk. —, Amerik. 96; «öln-M. 1887«. * Ole«, 24. Juli. Schlußcurse. Papierrent« 66,90, Silberrent« 68.20, 1860er Lose 126,50, Nordwestb. 127 50, Bankact. 828,—, Lreditact. 272,00, Äugle-Austr.» Bant 125,60, London 115,90, Silberagi» 100,—, Ducatrtl 5.49, Napoleonsd'or 9L0, Saliz. 237H0, StaatSbahu 281,20, Lomb. 91,20, Soldrente 78,80, Deutsche Reich«bank». ' Part», 24. Juli, 3 Uhr nachm. Sproc. amortifirb. Ment« 84,95, Sproc. Rente 82,80. 1872er Anleihe 118,02'/,, Jtal. 5proc. Rente 80,40, Oest. Goldr. 697„ Uug. Soldr. 82,- 1877er Russen 9I'„ Franz. 616,25, Lomb. 205,-, do. Prior. 263,—, 1865er Türken 12,—, 1869er — 'London, 24. Juli. LonsolS 97"/„, Jtal. Sproc. Reute 797«, Lombarden 8, Sproc. 1871er Russen 88, do. 1872er 87'/„ do. 1873er 87'/., Silber —, I86S«r Türk. Anleihe 117«, 1869er do. —, Sproc. Amerik. 1057«, Oest. Sil berrente 587«, Papierrent« 58'/,. 'Arupord, 24. Juli ab«nd». Wechsel auf London iu Gold 4,83'/«; Wechsel auf Pari« 5,187«, Sproc. HÄOer -V-nd« 1047«, 1877er Bond« 1027„ Eriebahn 277,. Leipziger Produktenbörse vom 25. Juli. Witterung: Windig. Spiritu» loco 55,70 G.; etwa« besser. * Leipzig, 25. Juli. Die Börse eröffnete heute wieder in einer sehr festen Haltung und blieb derselben auch hi» zum Schluffe treu. In Bezug auf die geschäftliche Thätia- keit war jedoch eine Zunahme nicht zu constatiren, wie überhaupt die Umsätze nur aus einen engen Kreis von Pa pieren angewiesen blieben. Die gestrigen Lurse waren nur geringfügigen Veränderungen unterworfen; im großen und ganzen ging au« den Bewegungen derselben hervor, daß die Tendenz entschieden d la bau»»« gravitirt. In Berlin ist man jetzt mit der Ultimoliquidation be schäftigt; dieselbe vollzieht sich, den vorliegenden Nachrichten zufolge, leicht, und hat sich dabei ergeben, daß da» Haüffe- engagement nicht in solchem Umfange existirt, wie man die» anfänglich angenommen hatte. Man gibt sich deshalb dem Glauben hin, daß nach überstandener Regulirung de» Ultimo die Hauffe wieder neue Blüten treiben werde. In den Staatsfonds, heimischen und ausländischen, ent wickelte sich mäßige» Geschäft; gehandelt wurden haupt sächlich ReichSanleihe und Sächsische StaatSpapiere. Frau- zen-bader Stadtanleihc sehr gefragt, ebenso Orientanleiheu und Papierrente in Frage. . ? Die Eisenbahnactten lagen recht fest, Material machte sich knapp. Gesucht waren Hauptsächlich Rheinische, Ätthal, ter, Oberschlestsche, Thüringer, Bergische, Buschtiehrader 8, Chemnitz - Würschnitz und Galizier, welche fast durchweg kleine Lur-av-noen erzielten. : - Bou den Stammprioritäten wären-Weimax-Äera unh Gera-Plauen ju bessern Lursen verlangt. Bankactien fest. Frage zeigte sich namentlich für Leip ziger Credit, Berliner DiSconto, Chemnitzer Bankactien, Dresdner Bank und Sächsische Bank. «o - Jndustrieactien ruhig. Malzfabrik und Jürgen« beliebt. Prioritäten fest und ziemlich lebhaft. ' Neueste telegraphische Depeschen. * Rom, 24. Juli. Der Senat hat den von der Kammer beschlossenen Gesetzentwurf betreffend die Auf hebung der Mahlsteuer für die niedern Getreidesorten genehmigt. Bezüglich de» von der Kammer beschlos senen Zusatzgesetzentwurfes betreffend die vollständige Abschaffung der Mahlsteuer bis zum Jahre 1884 er klärte der Berichterstatter der SenatScommission, daß der Bericht darüber nach der Wicdereinberufung des Parlaments vorgelegt werden solle. Ministerpräsident Cairoli hatte den Senat ersucht, von einer Hinaus schiebung der Frage abzusehen, damit ein gleichmäßiges Vorgehen des Senats und der Kammer ermöglicht werde. Vom Finanzminister Grimaldi wurde auf eine Anfrage erklärt, daß die Zuckersteuer zu derselben Zeit eingeführt werden solle, wo die Mahlsteuer auf die niedern Getreidesorten aufgehoben werde. * Madrid, 24. Juli. Die Kammern beabsich tigen, sich nächsten Sonnabend zu vertagen. Die nach der Verfassung erforderliche Genehmigung der Kam mern zu einer Reise deS Königs in das Ausland ist biSjetzt nicht nachgesucht worden; die hiesigen Jour nale ziehen daraus den Schluß, daß der König im Laufe dieses Sommer» Spanien nicht verlassen werde. * Versailles, 24. Juli. Die Deputirtenkammer erledigte heute die Budgets für Posten und Tele graphen, für Landwirthschaft und für Justiz, wobei mehrere der von der Regierung geforderten Credite theil» wiederhergestellt, theils erhöht wurden. Bei Berathung des Justizetats kündigte der Staatssekretär im Ministerium der Justiz, Goblet, an, daß die Vor lage betreffend die Reform der Justizorganisation der Kanimer noch vor dem Ende der Session zugehen werde. * Arüsfel, 24. Juli abends. In der heutigen Sitzung deS Senats gelangte ein Schreiben des Fürsten von Ligne zur Verlesung, worin derselbe erklärt, daß er auf der Niederlegung seines Postens als Präsident und als Mitglied des Senats beharren müsse. *2lthkll, 25. Juli. Die Opposition vermochte kein neue» Cahinet zu bilden; da» Ministerium Cou- mondouro« verbleibt, bis die Ministerkrisi» beendet ist»