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Sc»« ci»»cl»c Mw»«« 27. I»li 187S. Inserate sind »» di« «rp-diti-n m Iaserli„i,rdShr . t«r »u «»-lk-ttil« »«« 8>W. DtuWc AllgtMillt ZcitMg »Nehcheit »id »echt, -rHeit »>d -eseh!» Nr. 173. tnpsig. M'4. Das Gesetz betreffend die Besteuerung des 1-'. MaM. Das vom Deutschen Reichs-Anzeiger in seiner Nr.172 veröffentlichte Gesetz," welches hie Unterschrift deS Kaisers vom 16. Juli trägt, bestftnmt in H. 1 über die EmgangSabgabe: Bom SK.Jüli d. A an ist an SingangeM zu erheben von 100 Kilogramm 1) TabacksolLtter, unbearbeiteteuud,Stengel, auchLabacks- saucen, 85 M.; 2) fabrizirter Taback: a> Ltgarren und Tigarretten 270 M., d) anderer IM M. . . Dir « V^bttMtHe Besteuerung des iMMschen Tabäst« «pd lautet: Der innerhalb dZS Zollgebiete» VM 1. April 1880 an erzeugte Taback unterliegt Per Besteuerung nach Maßgabe dieses G-seM M Step« .h^r ' " a) sür baS Jahr 1880 ,20 M., h) für das Jahr 1881 80 M., °) für Has Jahr 1P82 fg. 45 M, für 1<)0 Stlogramm ngch Maßgabe des Gerichts des Taback in keMentirtem eher getrocknetem fMikationSreifm Zu- Pande.""' Die ZZ. 3 »nd 4 behandeln die Anmeldung der Tabackspflanzungen; ß. 5 die Haftung des Tabachs pflanzers für die Vorführung des Taback« zur B«r- wieaung; die HZ. 6—9 die Ermittelung der zu ver- tretendenHlcstterzghl oder GMichtSmenge; 8- 10 den Besuch her Trpckxypäume; Z. 11 die Berävßjerung Hs Tabacks vor der Verwiegung; Z. 12 die Verwiegung; Z. 13 die Verpackung de« Tabacks zur Verwiegung; S. 14 die Zeit der Verwiegung; Z. 15 das «Kfäh- reu; die HZ. 16—18 die Feststellung d8r SteM; ß. 19 hie Haftung für Entrichtung der Steuer;' K. M hie ExedUruog; Z. 21 die Einziehung der Steuer für der Verwiegung entzogenen Tstbach; Z. 22 die Vor schriften für den TabackSbau; die ZZ. 23—26 die Be- steuerung nach dem Flächenraum; die ZZ. 27 und 28 die Verwendung von TabackSsuprogaten; Z. 29 die Verjährung der Abgabei die HZ. 30'und 31 die Ver gütung der Abgaben bei Versendung in haß Aus land; die ZK. 32 und 33 die Strafbestimmungen; die ZZ. 34—39 die Strafe der Defraudation; tz. 40 die Ordnungsstrafe»; die KZ- 41 Md 42 da- Zusammen treffen mehrerer Zuwiderhandlungen gegen die Gesetze; 8- 43 die Bertretung-verbitzdliWit fstr yerwirfte Geld strafen; 8- 44 die Umwandlung der Geltz, in Frei heitsstrafen; die 88- 45—48 die Verjährung. sagte er: „Ei, ei! das ist ja merkwürdig." Er fragte nun, wie psel Schulen in Frankfurt seien, oh daftlhst seit der Einverleibung fluch neue, Nflmentlich Höhere Schulen gegründet worden wären, fragte einzelne Her ren, wo sie herstammten, an welcher Schule sie wirk ten rc. Da sah, er ejus» her Herren mit tzem Eiser nen Kreuz. „Ah", sagte er, „Sie sind decorirt. Vier welcher Gelegenheit?" „Vei Sedan", war die Ant wort. „Pyn welchem Regiment?" fragte „der Kaiser weiter. „BpM K7," antwortete der Tapfere. „Ja", sagte der Kaiser lächelnd, „das war ein heißer Tag, da haben wir nicht ^gesungen." „Aber desto mehr pachher, Majestät!" antwortete der ehemalige 87er. „Zu welchem Zwecke sind die Herren hier und reisen sie heute wieder zurück?" , fuhr der-Kaiser fort. Jetzt hätte der. Präsident des Lehreryerein« seine wohlpräparixte Netze anhriugen können. Er that «4 nicht Md hafte recht. Den» «« hätte eine formelle Ansprache, die Mrmch. rührende ergreifende Leut ¬ seligkeit des , hohe» Herrn.beiseiteschieben oder wenig stens mindern müssen. Der Kaffer stand da wie ein Vater unter seinen Kindern, in freundlicher Unterhal tung sich lächelnd bald an diesen, bald ä« jenen wen dend, und sofort jede Befangenheit verscheuchend. Einer tzer Herren antwortete dem Kaiser auf seine Fragen, .die Lehrer Frankfurts hätten am-Tage des Goldenen Jubiläums de« kaiserlichen Paares.eine Stiftung zur , Unterstützung armer Lehnr-finder unter dem Namen Wilhelm-Augusta-Stiftnug ins Leben gerufen und ZN deren Bestem wollten sie heute in EmS ein Concert - .geben. „O das freut mich ja sehr", sprach der Kai ser, „allerwegen in Deutschland hat man ja durch» muß sagen — wznn ich auch gerade kein rFreMd yon dem unglückseligen Frack bin — der Zug, in weiße» Handschuhen und weißer Cravatte, nahm sich stattlich und fein aus, Hofmarschall Perponcher dirigirte uns in einen langen, Hohen und sehr breiten Corridor auf Her Vorderseite tzeS HauseS, der -sich ganz vortrefflich zu Gesang-Vorträgen eignet; etwa in der Mitte.dessel ben nahm der Chor Aufstellung. Nachdem Graf Perponcher gemeldet, tzaß alles fer tig sei, erschien der Aaiser, wenn auch da« rechte Bein «och etwa« uachziehend, doch .rasch an -einem Stocke emherschreitend. uGr ließ sich sofort dien Direetor,des -Vereins vorstellen, fragte, wer.er fei, wer die Herren seien,-und nahm daun Platz auf einem, Sessel, auf merksam den Text der Lieder nachlesend. -Außer dem -Kaiser.waren »ur.wenig Herren, wie e« .schien, zur Umgebung gehörig, auwcsend; auch einige Damen Wochen zu bemerken. Vier Chöre, waren für denKai- ser ausgewählt: I) „Der Tag des Herrn", 2).ejn „Frühüngslied", 3) „Jetzt gang i. gn'S -Brünnele", 4) Heil Dir un-Si^erkranz". iDie Borträge warsn meisterhaft, ja geradezu hinreißend; das Einsetzen geschah mit einer großen Präcifion, die Nugucirung war eine wohldurchdachte und feine. Und als Heun dritten Chor di« Accorde — weM zch. nicht irre der fünften Strophe: „Und.diese drei Röslein sind rvsen- roth" — wie. ein zarter, reiner Hauch im herrlichsten Pianissimo dahiuschwebten, stqnd Kaiser Wilhelm auf und schritt rasch.auf die Säuger zu. „Meine -Her ren", sagte,er, ,Me -singen wunderschön und-Sie haben mir einen hohen Genuß gewährt. Mind Sie denn lauter Lehrer?" Als ihm dies bejaht wurde, Die Erträge der neuen M- und Steuersätze» XT.O. Lettin, 25. Juli. Die von den Abg. v.Benda, DelhrLck und Karste» veranstaltete „SpeeielleA dsi Minimalcrträge nach ddm netttn Zolliarff" uegt jetzt al« Reichstagsdrucksache vor. Mr entnehmen der- selben daS nächtigende Tableau der finanziellen Er gebnisse, welche der neue Zolltarif über die bisherigen Erträgnisse hinaus nach jener Schätzung zur Folge haben wird. Zu bemerken ist dabei, daß hei einige» Positionen in dritter Lesung noch Erhöhungen vorge nommen worden sind, deren Wirkung noch nicht berück sichtigt werden konnte. Dir wichtigste dieser Erhöhungen fand beim Roggenzoll statt, wo die Abschätzung noch auf Grund tze»'niedrigen Satzes von 50 Pf. Dolgit. Ebenso sind bei den Positionen Eisenwaaren, FlachS, Kaffee nachträglich noch Aenderungett vorgenochme» Worden. Hier und da ergibt also die Abschätzung eitr .zutreffende«Md; die »Muhen Ertrage werdM MuU. maßlich. höher sein. -Bei den meisten Artikckn aber, wo AeudevuNgen in dritter Lesung nicht mehr vo^e- nommen wnrdm, behalten diese zuverkäsflgett.Berech nungen ihren dauernden Mrth, und im großen Ganze» wird auf tziese Uehersicht über den sinänzielle« Wext des neuenZolltarisSstetS zurückgekooimen werden müsse». Zu bemerken ist noch, daß der Taback nicht mit in Rechntwg gezogen ist. . E« werden also die künf tige» Finänzerträäniffe — abgesehen von der Taback«- steuer — gegen früher mehr betragen in Mark bei: Baumwolle 1,711687, Blei 17337, Bürstenbinder- waaren 2349, Droguen 549993, Eise» 6,485027, Getreide Ist Mill , Glas 50370, Hflare "174090, Hotz 5,033310, Instrumente 1,049087, Kautschuk 20382, Kleider 503693, Kupfer 137201, Kurze Waaren 177180, Leder 180196, Leinen 254476, Sichre l8337, Materialwaaren 14,403707, Oet 4,728053, Papjer 40524, Pesjwerk 4017, Petroleum 16,50Ü000, Der Gangerchor des frgM»rter Lshrervereigs üt EmS. Unter diesem Titel erhält die Neue Frankfurter Preffe von einem Augen- und Dhrenzeugen über die bereit« berührte Fahrt He« genannten Sängerchor« detaillirto Mittheilunge». Obgleich der Bericht etwas verspätet ist, so wird dadurch doch daS Jntereffe, wel ches er bietet, nicht abgeschwächt. Derselbe lautet: Sonntag, 6. Juli morgens, zogen 80 Mitglieder LeS Sängerchors d«S frankfurter Lehrervereins über Idstein und Limburg nach Em«, Um daselbst zum Besten der Wilhelm-Augusta-Stistung ein Concert zu geben, gleichzeitig aber auch dem Kaiser Wilhelm ein StäMchen zu bringen. Obgleich ich weder Sänger noch Mitglied diese« trefflichen Verein« bin, hatten die Herren doch die-Liebenswürdigkeit, mich auf mein Ansuchen die Tour mitmachen zu lassen. Da« Wetter war durchaus nicht für «ine Sängerfahrt: Der-Him- mel hing voll grauer Wolken und machte ein höchst unfreundliche« Gesicht, dabei wehte ein kalter, rauher Wind und brachte einen eisigen Rtgenschauer nach dem ««der». Kurzum, die Hinfahrt -war ungeniüthlich, zu mal «S den Sängern untersagt war, unterwegs zu rauchen, und matt begegnete nur verdrießlichen Gesich tern. Auch die » Ankunft in EmS war nicht geeignet, die Herren mehr zu animire«; e« liefen, sowol über das beabsichtigte Ständchen als auch über das Con- eert nicht gerade erfreuliche Nachrichten «in. Im Hotel Gödeke wurde der Paletot abgelegt, Toilette gemacht, und fort ging es nach dem alten Curhause, von dessen Zinne das Hohenzollernbanner herniederwehte. Ich Telegraphische Depesche». * Bastei», ?5. Just abend». Se. Mflj. der Kyiser hat heute »dermal« gebadet und daun- bei schönstem Wett« ein« Promenade, spät« «ine Ausfahrt gemacht. Da- LefindM Sr. Maj. ist ein vortreffliche«. StaatS- minist« v. Bstfow ist heute hftr angekvw»tt». * «astet», 25. Juli. Ww verlautet, steht Anfang August ein Besuch Sr. Maj. de» Kaiser« Franz Joseph bei Mt. Maf.tzMKfliser Wffh^m in Aussicht. * Vertin, 25. Juli. Sr. Maj. Aviso Loreley, zwei Geschütze, C-mmandant Kapitänlieutenant v. Wie- ter-heim, ist äm 24. Juli in Plymouth eingetroffen. Hanyover, 25. Juli. E« verlautet bi« mit Bestimmtheit, daß Hr. v. Bennigsen entschlossen ist, sich von tzer parlamentarischen Thütigkeit^ürückzuztthen. München, 25. Juli. Po« der hiesigen Akade mie der Wissenschaften sind der Director Kuhn vom Kölnischen Gymnasium in Berlin, Professor vr. Nöldeke in Straßhurg, Pryfeffor vr. Zarncke in Leipzig und der Akademiker Professor PriUgS heim in Berlin zu auswärtigen Mitgliedern ernannt wortze». * Versailler, 25. Juli. Die Dep utirtenkammer genehmigte heute da« Budget für das Ministerium der öffentlichen Arbeiten. * pari«, 25. Juli. Durch unsere Blätter laufen eine Anzahl völlig unrichtiger Nachricht«». Dahin gehören die Miltheilungen über den angeblich bevor stehenden Bespch de« Prinzen Jörömt Napoleon in Chislehurst und die Ernennung des Marschalls Mac Mahon für da« Generalkommando der Truppen,in Pari». Beide« ist völlig unrichtig. Prinz Jeröme Napoleon hat mehrfach kundgegeben, daß er sich jeden ostenstbeln Auftretens enthalten werde. * London, 25. Juli. Das Unterhaus hat die irische UniversitätSbill in zweiter Lesung genehmigt. Der Schluß der Parlamentssession findet voraussicht lich am 15. Aua. statt. — Der Daily Telegraph er fährt, daß.Mischen' England und Frankreich sine de- MrBpMhfl». staktgesuuden habe; dl« Enquötecommlssion «erde «re- Ler eingesetzt, River« Wilson trete al« Präsident, Baring und Bligniere« träten al« Finanzcontroleure in dieselbe «in. Europäische Minister würden nicht wieder.eingesetzt werden, dagegen solle die Enquete- Commission legislative Gewalt erhallen. ^London, 25.Juli. Auf der Internationalen Telegraphenconferenz sind in der zweiten Lesung für den telegraphischen Verkehr Deutschlands mit an dern Staate» nicht unerhebliche Ermäßigungen erreicht avorden. -Der Worttarif ist allgemein angenommen. Die Taxen Deutschlands im Verkehr mit den übrigen Ländern werden im Maximum eine Worttariftaxe von .V« der gegenwärtigen Tarife für zwanziUvortige Telegramm« unter Hinzurechnung einer Grundtaxe für fünf Worte nach dem neuen Worteinsatz betragen. Die Unterzeichunug deß Vertrage- steht noch bevor. Die flächst« Jnternatiosale Telegraphenconferenz findet im Jahre 1884 in Berlin statt. 4 PpiiM, 2H. Juli. Der Senat hat den Gesetz- entwurf betreffend dje Abänderung deS Gesetzes über die Pesionalstegern und di« Wahlgesetze mit 33 Aegeo 2V Stimme» flNgeMMMen. Vstende, js4. Jule abend». H«ute Nacht 11 Uhr trafen der StaatSanwall und der Untersuchungsrichter von Brügge mit drei GenSvarmen hier ein, confiS- cirten die Baccarattische im Cercle de» CursaalcS m,d notirte» die Namen her Spieler. (N. Frkf. Pr.) * 25. Juli abend». Der Politischen Corre- svondenz chttd au» Konstantinopel gemeldet, der Sultflu solle, d» anbältende Aränkhsit Ähirxdditt- Pasch a'- vyrschützend, äksimalS entschloss«» sein, den selben zu entlassen. Bereit« vorgestern habe in dieser Angelegeohsit ein Ministrrrath PÄtfinden und die Forderung KhereddiüMascha'-^ Mwever da« parla mentarische System .rinzuWe» pder zu dem absoluten System zurückzukehren, berathen werden soll««; nach in letzter Stunde sei depselbe abgesagt worden. Ferner gehe da» Gerücht, daß sie ksilitter GignatarmäÄ einen Termin festsetzefl wolltsit, mnerhalb .dessen die Pforte in der griechischen Angelegenheit einen bestimmten Entschluß fassen müsse.