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worden seien. Die Gensdarmerie habe keinen Verlust i I ihnen der Geist ihrer vor 30 Jahren als dreiwöchent liches Kind verstorbenen Tochter Katie vorgestellt, welche unterdessen im Geisterlande zu einer schönen Jungfrau herangewachsen war. Katie erschien seitdem ihren Aeltern häufig und unterhielt sich viel und gern mit ihnen. Eines Tages theilte sie denselben mit, daß sie mit einem Sohne des Präsidenten Pierce, der vor mehr als 26 Jahren, als sein Vater zuui Prä sidenten erwählt war, als zwölfjähriger Junge auf der Eisenbahn verunglückt war, verlobt sei und daß die Heirath bald stattfinden werde. Sie gab ihnen Zeit und Ort au und versprach, daS Hochzeitsmahl mit ihrem Gatten gemeinschaftlich iw Hause der Ael tern einzunehmen, vorausgesetzt, daß ihnen ein „Ca- binet" eingerichtet werde, wie eS die Geister der Spi ritisten zu ihrem Verkehre mit den Sterblichen zu benutzen lieben. Dies geschah. Der bestimmte Tag, 20. Juni, 'fand alles in Ordnung. Im Hause der Aeltern der Geisterbraut war eine gewählte Gesellschaft versammelt, darunter Professor Mott von Memphis nebst Gattin, Vr. Dooley von KansaS City, Col. H. D. Mackay, bis vor kurzem Präsident der Alliance (Lebensver sicherungsgesellschaft) rc. Mott und Dooley, zwei Me- diums, nahmen beide Platz in dem Cabinet, denn eS erfordert bedeutende magnetische Kraft, zwei Geister zu gleicher Zeit zu „verkörpern". In dem Halbdunkeln Zimmer war der Tisch für daS HochzeitSmahl gedeckt. Die Gäste nahmen Platz. Zwei Sitze waren für Braut und Bräutigam reservirt. Vor jedem stand ein schönes Blumenbouquet, wie eS die Braut gewünscht hatte. terie nach Hum gesendet und den dortigen Militär posten etwas verstärkt. Am 18. Juli habe General Killic sich nach Hum begeben, um die zur Erhaltung der Ordnung erforderlichen Maßregeln zu treffen. Die Ruhe sei seitdem nicht wieder gestört worden. * Wien, 22. Juli abends. Meldungen der Poli tischen Correspondenz. AuS Konstantinopel: „Der Minister des Auswärtigen, Kara theodory-Pascha, hat den Vertretern der Westmächte noch gestern de» Text des JnvestiturfermanS für den Khedive halbamtlich mitgetheilt; dem Vernehmen nach, wird durch denselben der Ferman von 1873 theilweise wie derhergestellt." Aus Athen: „Da« gesammte Mi-, nisterium hat, da di« Regierungspartei und die Opposition i« der Kammer über die ganz gleiche Stim menzahl (80) verfügen, seine Dimission eingereicht, um dem Könige anheimzugeben, sich entweder für eine Entlassung des Ministeriums oder für eine Auflösung der Kammer zu entscheiden. Der König beabsichtigte, heute die Führer der Opposition zu sich zu berufe«.'» »Memphis, 21. Juli. Die Zahl der infolge de« Gelben Fieber« eingetretenen Sterbefille ist stark gestiegen. Die Flucht der Einwohner dauert fort. Für die hier Zurückgebliebenen hat die Regierung Nahrungsmittel abgesandt. Eine Heirath im Geisterlande. (Aus der chicagoer Freien Presse.) Man hat allmählich sich an vielerlei Tollheiten der Spiritisten gewöhnt, aber die Heirath zwischen zwei vor langen Jahren im KindeSalter aus diesem tLeben abgeschiedenen Geistern, die sie kürzlich aufge- sührt haben, dürfte doch den viel misbrauchten Spruch de« alten Ben Akiba, daß e« nicht« Neue« unter der Sonne gibt, zunichte machen. Wohl gemerkt, handelt e« sich dabei nicht etwa um die Erfindung eines phan- tasterelchen ZeitungSberichterstatter« oder um einen sonstigen wohlfeilen Witz auf Kosten Leichtgläubiger; sondern der Hauptbetheiligte auf Erden, der Vater der himmlischen Braut, ist ein wohlbekannter und sehr angesehener Mann, der durch ein solche« Poffenspiel nur verlieren, nicht« gewinnen kann. Dadurch wird also die Annahme ausgeschlossen, daß er eS etwa auf «ine Täuschung abgesehen habe oder seinen Namen nur in den Zeitungen sehen möchte. Dieser Mann ist Hr. Isaak E. Eaton von Leaven worth in Kansa«, früher Generallandagent der Han nibal-und Sanct-Joseph-Eisenbahn, jetzt und seit lan gen Jahren Mitglied de« demokratischen National- yecutivcomitt für den Staat KansaS, al« «in ebenso eifriger wie scharfblickender Politiker wohlbekannt. Er und seine Gattin sind seit langen Jahren gläubige Spiritisten gewesen und stehen in fortwährendem Verkehr mit vielen Medium«, wie z. B. vr. Mans field von Neuhori und Professor Mott von Memphis in Nördostmiffouri. Während eine« Besuch«, den da« Ehepaar im Hause diese« letzter« abstattrte, würde Vr. 170. Leipftg. U,«ch. peri« »InMIYrltch 7». 50^. Ne»« «iot-l-e »dwu»« -Vf. Nachatomlemeut- für die Monte August und September werde» vo» allen Postämter» des Deatscheu Reiches »ud der Oefterreichisch-Ungarlfche» Mnorchte lome für Leipzig mm der Expedition -er Deutschen Allgemeine» Zeitung i» Leipzig (Querstraße Nr. 2S) zmu Preise-on 5 Mark asgeuomme». vo« auswärts tonnen NachabonementS Pir diese Zeit auch direkt bei der Expedition erfolge» zum Preise von 6 Mark «ud ist dieser Betrag ftaueo eiuzuschtcken, v«a»f die Zusendung jeder Nummer unter fraukirtem Kreuzbaud geschieht. Ministers Leroyer billigt und zu seiner Weisheit, Ge rechtigkeit und Festigkeit Vertrauen ausspricht. »pari«, 22. Juli abends. Beinahe sämmtliche ältern Mitgliedern deS StaatsratheS haben ihre Entlassung eingereicht. »London, 22. Juli abend». Unterhaus: Auf eine bezügliche Anfrage Simon's antwortete der Un- terstaatSsecretär Bourke, der englische Consul habe wegen der gegen die jüdischen Flüchtlinge in Karlowa begangenen Gewaltthätigkeiten bei den türkischen Be- Hörden remonstrirt. Die türkisch«» Bthörden hätten eine Untersuchung eingrleitet und Maßregeln zum wirk samen Schutze der Israeliten ergriffen; ein türkischer Beamter sei wegen seines Verhaltens bei dem Vor gänge seines Postens entsetzt worden. »London, 22. Juli. Di« Times erfährt, die Internationale Telegraphenconferenz habe in ihrer gestrige« Sitzung beschlossen, die Zahl der Ziffern, welche bei der Berechnung der Telegraphiegebühren für ein Wort gelten sollen, auf drei festzusetzen und die Sprachen, in welchen Depeschen zulässig sein sollen, auf die englische, französische, deutsche, italienische, holländische, spanische, portugiesische und lateinische Sprache zu beschränken. * Loudon, 22. Juli früh. Gestern von der Pall- Mall Gazette gebrachte Nachrichten finden in einer aüs Pietermaritzburg eingegangenen amtlichen De pesche vom 4. Juli keine Bestätigung. Der letztern zufolge zeigte Lord Chelmsford dem General Wolseley am 30. Juni telegraphisch an, die Boten de« König« Ketschwayo seien abgereist und überbrächten dem Kö nige die Anzeige, daß die englischen Truppen am 1. Juli den Fluß Unavolost überschreiten und am 3. Juli in Erwartyya der vom Könige abzusendenden Unterhändler, ihm. gis«cktrt«u A«Slief«ruug vo» Vieh und Geschützen die Feindseligkeiten einstellen würde«. Der weitere Vormarsch werde über sofort angetreten werden, wenn der König diesen Forderungen nicht nachkommen sollte. Dem General Wolseley war die bei Port Dunoford beabsichtigte Ausschiffung nicht ge lungen. »Men, 22. Juli abend«, lieber die Ruhestö rungen in Bosnien, von den«« hier gerüchtweise verlautet hatte, berichtet die Politische Correspondenz authentisch, am 16. Juli sei die Einwohnerschaft von Hum mit der dortigen Gensdarmerie in Eonflict ge- rathen und letztere sei genöthigt gewtsen, zur Feuer waffe zu greifen, wobei einer der Ruhestörer getödtet, ein zweiter schwer, mehrere andere leicht verwundet Nachdem die Gäste kurze Zeit gewartet, wurde die Ankunft de« jungen Ehepaars im Cabinet angekün- digt. Einer nach dem andern traten die Gäste nun an die Oeffnung des CabinetS und unterhielten sich mit den Geistern, die sehr deutlich und ganz wie lebende Menschen erschienen. Dann traten beide Geister au« dem Cabinet, schritten durch den Sagt und nahmen die ihnen vorbehaltenen Plätze ein. Die Geisterdawe trug ein reiches AtlaSkleid, blendendweiß wie Sonnen lickt, den Brautschleier und Orangenblüten in den Locken. Der Geisterbräutigam war in elegantem schwarzem Anzug mit weißer Weste und trug eine vollblühende Rose im Knopfloch. Da die Rosenblüte sonst vorüber ist, so darf man hierin einen Beweis sehen, daß im Geisterlande die Rosen da« ganze Jahr hindurch blühen. Nachdem daS Paar die Glückwünsche der Anwesenden eutgegengenommen und ihnen dafür alle Einzelheiten über die Hochzeitsfeier im Geister- lande mitgetheilt, streifte es die irdische Hülle wieder ab und zog sich in seine himmlische Heimat zurück, wenn es nicht etwa auf der Hochzeitsreise durch das Weltall ist. Am Tage, nachdem die obige Darstellung in einer leavenworther Zeitung erschienen war, veröffentlichte Hr. Eaton eine Erklärung in derselben, worin er nicht blos für die Wahrheit der obigen sonderbaren Ge schichte einsteht, sondern auch hinzufügt, er habe durch Vermittelung de« vr. Mansfield in Neuyork folgenden Brief von seiner Tochter erhalten: Theuerste Aeltern! Ich bin heute soviel als möglich um Euch gewesen und habe Euere große Sorge und Freude gesehen. Mein Satte Benjamin Pierce, seine theuer« UÄ-v tern. Taute Sarah Jahne und Base Marh A. Jewett lass« Die Arbeitenmruhen in Zabrze in Schlesien. »Leipzig, 23. Juli. Betreffs der obenerwähnten, am 14. und 15. Juli stattgehabten unruhigen Be wegungen unter den Arbeitern auf dem königlichen Kohlenbergwerke Königin-Luisen-Hütte zu Zabrze irr Schlesien gingen der Schlesischen Zeitung — „von kompetenter Seite", wie sie sagt — folgende Mit- z»; Daß seit einigen Wochen der Loh» der Arbeiter auf Königin-Lmseu-Srube gekürzt worden, sei unwahr. Ai«, sämmtliche» Schichtlohnsätze diese« Werke« seien seit^atqep Zeit dieselben geblieben; von den zahlreiche« Accordsätze« aber sei nur ein einziger seit etwa einem Vierteljahre in geringfügiger Weise geändert worden. Vor den Kohlt»- gewinnung«punkten fallen gleichzeitig Stück- und Stein kohlen. Für beide seien gesonderte Accordsätze festgesetzt. Der höhere Satz für die Stückkohlen nun sei beibehalten, der für Kleinkahl«» in vorsichtiger Weise uur für die Lr- beitspuukte, von denen es bei Vermeidung jeder Schädigung der berechtigten Interesse» de« Arbeiters zulässig erschien, um etwa 18 Proc. ermäßigt worden. Die Werkverwaltung beabsichtigte dadurch allerdings für die Werkkasse (bei dem fortwährenden Sinken der Kohlenverkaufspreise) eine Er mäßigung der Selbstkosten bei der Kohlengewinnung her beizuführen. Der Arbeiter dagegen sollte durch dieselbe in seinem Erwerbe in keiner Welse beeinträchtigt, sondern lediglich veranlaßt werden, durch sorgfältigere Bearbeitung Justizministers gegenüber dem Staatsrathe. Schließlich wurde mit 153 gegen 112 Stimmen eine TageSord- nung angenommen, welche das Verhalten des Justiz- gehabt. Oberst Gröller habe eine Compagnie Jnfan- Telegraphische Depesche». »Loscuhetm, 22. Juli vormittags. Se. Maj. der Kaiser hat die Reise nach Bad Gastein heute Morgen um 8 Uhr fortgesetzt. Bei der Abfahrt wurde Se. Maj. von der zahlreich herbeigeströmten Bevölke rung mit den freudigsten Kundgebungen begrüßt. *-erlitt, 22. Juli. Sr. Maj. Aviso Loreley, 2 Geschütz«, Commandant Kapitänlieutenant v. Wie tersheim, ist am 21. Juli von Wilhelmshaven auf der Reise nach Konstantinopel in See gegangen. Sr. Maj, Kanonenbqot Nautilus, 4 Geschütz«, Comman dant Kapitänlieutenant JeScke, ist am 17. Äuli in La Valette (Malt«) eingetroffen. * -reslau, 22. Juli. Amtliches Ergebniß der am 18. Juli im hiesige» Ostkreise stattgehabten Reichs tagsstichwahl: Abgegeben im ganzen 14076 Stim men; hiervon erhielt Schriftsteller Wilhelm Hasenclever in Leipzig (S.-D.) 7589, Justizrath Emil Leonhard in Berlin (N.-L.) 6388 Stimmen, der erstere ist so nach gewählt. Posen, 22. Juli. Der Kuryer poznauSki em pfing soeben au- Brüssel in der bekannten Plakat angelegenheit gegen den König von Belgien fol gendes Prtvatttlegramm: „Der verhaftete Bibliothekar Nicoley ist gestern Abend aus seiner Haft entlassen worden. Der Denunciant ist ein fallirter Kaufmann ohne Glaubwürdigkeit, der beschuldigte Bibliothekar Bruder Nicoley ein harmloser Man». Revision und Eonfrontation blitben ohne Erfolg. DaS Journäl de Bruxelles hält eine weitere Untersuchung für unnöthig. Di« ganz« Angelegenheit ist als ein künstliche« Ma- werkheidigung, Hobst, ist in der Bukowina in den ReichSrath gewählt worden. » vom, 22. Juli. Die Deputirtenkvmmer hat außer mehrer» weniger erheblichen Gesetzentwürfen auch den Gesetzentwurf über den Rückkauf der römischen Bahnen genehmigt. »Versailler, 22. Juli abend«. Die Deputirten- kammer genehmigte den Gesetzentwurf betreffend die Verlängerung der Handelsvertrag«; bei der Berathung trat der Handelsminister Tirard zu Gunsten der Handelsverträge ein. — Der Senat berieth über die Interpellation Baragnon'« von der Rechte», welche Sch misbilligend ausspricht über die Maßregeln des Do«»er-t«r, Deutsche Mgemiut Zeitung. --M- > / VF k^F VF I»f«ett„,,«»>»« . .Wahrheit »ad Recht, Freiheit »ad Seseh I» «k, w m.