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-nkanischem. Da« inländische Bedürfniß nach Schmalz ist unmöglich durch die inländische Schweinezucht zu befriedigen. Wir haben nach der Zählung im Inland« nur 7 Mill. «Schweine, davon werden jährlich circa 3 Mill, geschlachtet. E« ist doch unmöglich, daß von diesen geschlachteten Schwei nen da« Schmalz gewonnen wird, da« al« nothwendige« Nahrungsmittel für den armen Manu erforderlich ist. E« ist sehr traurig und «m höchsten Grade bellagenswerth, daß so die nothwendigsten Lebensmittel vertheuert werden. Sehr richtig bemerkt dies auch unser früherer College vr. Jörg, welcher mit Recht hervorhebt, daß vielleicht einigen Groß- -grundbesitzern durch landwirthschastliche Schutzzölle gedient Hein mag, aber im großen und ganzen wird da« Volk da durch geschädigt. Das möchte ich auch dem Lentrum gegen über bemerken, dem, wenn es auch im übrigen vergessen chat, wo« es früher zu vertreten vorgab, diese Stimme doch -uoch etwa» gelten wird. Gerade der kleine Mann, der Ar- Leiter, muß das Schmalz nothwendig haben und ihm gerade, Lem Armen, wird seine Nahrung vertheuert, ihm wird eine Mehrbelastung aufgelegt, welche jährlich allein so viel be trägt wie die ganze Klassensteuer. An den Erlaß derselben ist dabei lange nicht zu denken. Man kann eben nicht an der« sagen, als daß der arme Mann belastet wird zum Vor- theile de« Kapitalisten. Und wir sind gezwungen, uns da gegen au«zusprechen, wir müssen für den armen Mann gegen den reichen eintreten. Der Zoll auf die nothwen digen Lebensmittel ist ein culturseindlicher. Wir müssen die billige Zufuhr für die vielen armen Leute aufrecht erhalten, und wenn für diese Leute im Vaterlande das Brot und die unentbehrlichen Lebensmittel zu theuer werden, dann wirb die Auswanderung in hohem Grade zunehmen. Da« muß die unmittelbare Folge der wirthschaftlichen Reaction sein. Den ersten verhängmßvollen Schritt haben Sic gethan, als Sie die Getreidezölle beschlossen, ich warne Sie jetzt vor dem zweiten Schritte, folgen Sie nicht dem eminent cultur- feindlichen Princip, welches sich in diesem Zoll docu- mentirt. CommiffariuS des BundeSratheS, Geh. Oberregie- rungsrath Rothe: Ob und in welchem Grade der Lonsument die Steuer tragen wird, ist doch nicht so sicher zu sagen, wie der Herr Vorredner meint. Bei Schmalz wird wol der Lonsument in erheblichem Grade den Zoll tragen müssen. Indessen ist zu berücksichtigen, daß nicht nur Schweine-, sondern auch Gänseschmalz verzehrt wird. Was den Verbrauch an langt, so beträgt die Fettnahrung des Menschen im Durch schnitt jährlich 9>/, Kilogramm. Die Preise für Schmalz «ariirten nun so, daß im Jahre 1874 der Gentner 60, im Jahre 1877 SO, 1879 40 und da« amerikanische Schmalz sogar nur 35—37 M. kostete. Wenn nun auf 100 Kilo gramm ein Zoll von 10 M. gelegt wird, so macht daö pro Kopf noch lange nicht so viel, als die Preisdifferenz inner halb dreier oder zweier Jahre beträgt. Daß aber die Schweinezucht zurückgegangen ist, kann kein Mensch leugnen, und dies ist lediglich dre Folge des kolossalen Imports aus Amerika. Allein im vergangenen Winter wurden im Westen Amerikas 7'/» Mill. Schweine zur Verpackung geschlachtet, d. h. mehr als wir überhaupt in Deutschland haben. Ge rade für den kleinen Mann ist e« aber wichtig, sich «in «der mehrere Schweine aufziehen zu können, um sie nach her vortheilhast zu verkaufen, und gerade im Interesse de« kleinen Mannes bitte ich Sie, den von den verbündeten Regierungen proponirten Zoll anzunehmen. Abg. Graf Stolberg-Wernigerode-Rastenburg: Wenn es gelängt — und das sei der Hauptzweck des neuen Zolltarifs —, dem armen Manne Arbeit und guten Lohn zu verschaffen, dann könne derselbe auch ohne schwere Schädigung einige Pfennige mehr für Schmalz ausgeben. Abg. Frhr. v. Schorlemer-Alst: Die Sicherheit, mit welcher der Abg. Richter soeben geurtheilt hat, nöthigt mich zu einigen Worten der Ent gegnung; ich muß aber, obwol ich die landwirthschaftlichen Verhältnisse der westlichen Provinzen vielleicht besser zu kennen glaube als der Abg. Richter, doch alle meine ange- borene Sicherheit zusammennehmen eben dieser seiner Sicherheit des Urtheils wegen. (Heiterkeit.) Daß der Abg. Richter bei jeder Gelegenheit einen Angriff auf das Len- trum macht, wundert mich nicht, ich glaube, daß wir ihm unbequem sind, und das freut mich. Als wir für die 1166 höchsten Freiheit-rechte eintraten, war die Fortschritt-Partei nicht mit un-, sie stellte nur unsichere Heere-pflichtige- klebrigen« wird Hr. Abg. Richter künftighin nicht mehr Richter-Hagen heißen. E« ist ganz unrichtig, wenn Abg. Richter meint, nur arme Leut« äßen Schmalz; ich grhöre ja nicht g«rad« zu den reichen oder besonder« wohlhabenden Männern, aber ich kann sagen, ich esse sogar gern Schmalz. Auf den Bericht der bielefelder Handel-tammer, den der Abg. Richter citirt hat, gebe ich nicht viel; sie wird sich gewiß gegen die Zölle erklären, weil der Handel bei der Einfuhr amerikanischer Schweine ja bedeutend gewinnt. Aber wir wollen mit einem System brechen, da- seit Jahren in d«r Gesetzgebung galt und den Handel sehr zum Nach theil der landwirthschaftlichen Production begünstigte. Ich halte den vorgeschlagenen Zoll für durchaus nöfhig, denn thatsächlich hat der amerikanische Import unsere Landwirlh- schaft auf da- schwerste geschädigt. Gerade aber die klei nern und kleinsten Landwirthe werden dadurch getroffen. Ich bitte deshalb, den Regierungsvorschlag anzunehmen. Abg. vr. Beseler: Er sei im Princip Freihändler und könne auf noth- wendige Lebensmittel keinen Zoll bewillig««. Ein« Förde- rung und Unterstützung der Landwirthschast sei ja gewiß ein erstrebcnSwertheS Ziel, es werde sich dasselbe aber nicht erreichen lassen durch Vertheuerung der Lebensmittel. Die große Einfuhr amerikanischer Fleischwaaren geschehe, weil damit dem armen Manne gesunde und schmackhafte Nah rung zugeführt werde, und damit entstehe für die deutsche Landwirthschast kein nennenSwerther Schaden. Jedenfalls stehe der Schaden, den die Landwirthschast durch diese Ein fuhr leide, in keinem Verhältnisse zu dem Nutzen, den die Einfuhr für die weitesten Kreise habe. Die DiScussion wird geschloffen; es folgen per sönliche Bemerkungen. Abg. Richter-Hagen: Dem Abg. Frhrn. v. Schorltmer will ich nur entgegnen, daß meine Wiederwahl im Kreise Hagen doch nicht von ihm abhängt, und daß meine Stellung m den wirthschaftlichen Fragen, besonders zu den Eisenzöllen, dazu beitragen wird, meine Aussichten im Wahlkreise Hagen zu befestigen. Hr. v. Schorlemer wird da» nicht ändern können. Abg. Frhr. v. Schorlemer-Alst: Ob es von mir abhängen wird, daß Hr. Richter wieder- gewählt wird oder nicht, das weiß ich nicht. Das letzte mal hat cs von mir abgchangen. (Große, anhaltende Heiterkeit.) Abg. Richter-Hagen: Ja, das ist gerade so richtig wie, daß die Wahl de- Abg. Moufang in Mainz den Socialdemokraten zu danken ist. Die Herren (zum Lentrum) haben mich gewählt, weil sie mich wählen mußten, sonst hätten sie einen schlimmern Abgeordneten bekommen. Ich war eben von zwei Uebeln das kleinere. (Heiterkeit.) (Unmittelbar nach diesen persönlichen Bemerkungen begibt sich Abg. Richter zum Abg. v. Schorlemer und unterhält sich mit ihm angelegentlichst unter großer Heiterkeit des Hauses) " In der folgenden Abstimmung, die eine nament liche ist, wird die Regierungsvorlage ack o 1 mit 184 gegen 79 Stimmen angenommen, womit der An trag Richter erledigt ist. Die Debatte wird nun über o 2, 3 und 4 nebst den dazu vorliegenden Anträgen eröffnet. Abg. Vr. Simonis vertheidigt seinen Antrag, die Wachsabfälle mit einem Zoll von 6 M. zu belegen, während die Vorlage sie als Abfälle frei ein gehen läßt. Geh. OberregierungSrath Rothe gibt dem Hause anheim, ob es dem Anträge Simonis Folge ge ben will. Abg. Härle befürwortet ein Amendement, wonach der Zoll auf Stearin von 3 auf 10 M. erhöht wer den soll. BundeScommiffar Gehriwrath Rothe: Er bitte, den Antrag Härle abzulehnen. Da« Verhält- niß der von der Regierung vorgeschlagenen Zollsätze aus rohe« und auf verarbeitete« Material sei wohl bedacht und beruhe aus sorgfältigster Prüfung der Bedürfnisse der In dustrie. Abg. v. Bötticher-Flensburg bittet, den Antrag Simonis und Genoffen abzulehnen. Der Antrag Simonis wird zurückgezogen, der An trag Härle mit großer Majorität angenommen, des gleichen die Pos. 26 c, 2, 3, 4 der Vorlage. Pos. 23: Lichte pro 100 Kilogramm 15 M., wird ohne Debatte genehmigt, ebenso Pos. 28: Pelzwerk (Kürschnerarbeiten): a) Uebcrzogcne Pelze, Mützen, Handschuhe, gefütterte Decken, Pelzsuttcr, Besätze ,c. 150 M.; d) fertige, nicht überzogene Schafpelze, desgleichen weißaemachte und ge- färbte» nicht gefärbte Angora- oder Schaffelle, ungefütterte Decken, Pelzsntter und Besätze 6 M. pro 100 Kilogramm. Es folgt Pos. 31: Seife und Parfümerien: a) Schmierseife 5 M.; d) feste Seife, soweit sie nicht unter o fällt, 10 M.; o) Seile in Täfelchen, Kugeln, Büch sen, Krügen, Töpfen rc., parsumirte Seife aller Art 30 M.; 6) ParfuMeriren aller Art 100 M- Die Abg. vr. Stephani und Möring beantrag«« eine Theilung der Pos. 31 ck: ck) Parfümerien aller Art, d. h. verkaufsfertige Par fümerien, als alkoholhaltige Extract«, Pomaden, Haaröl«, Schönheitsmittel in Töpfen, Tiegeln, Stangen, Gläsern, Schachteln rc. 100 Kilogramm ... lOO M.; «) wohlriechende Fette, fette Oele, wohlriechende, nicht alkoholartige Wasser in Umhüllungen, nicht unter 10 Kilogramm... 20 M. per 100 Kilogramm. BundeScommiffar Geheimrath Rothe erklärt sich gegen das Amendement: E« handle sich wesentlich um den Schutz der heimischen Industrie, und daß man in Deutschland ebenso vorzügliche Parfümerien Herstellen kann wie in Frankreich, beweist un- augenblicklich die berliner Gewerbeausstellung, welche in Blumenextracten Außerordentliche» bietet. Der Antrag Stephani wird darauf angenommen, desgleichen die Ansätze der Pos. 31. Pos. 32: Spielkarten, neben der innern Abgabe... 60 M. für 100 Kilo brutto, wird ohne Debatte ge nehmigt. ' Pos. 33: Steine und Steinwaaren: a) Steine, rohe oder blo« behauene, Flintensteine, Mühlsteine, auch mit eisernen Reifen, Schleis- und Wetz steine aller Art, grobe Steinmetzarbeiten, z. B. Thür- und Fensterstöcke, Säulen und Säulenbestandtheile, Rinnen, Röhren, Tröge rc. ungeschliffen, mit Ausnahme der Arbei ten aus Alabaster und Marmor, Schusser (Knicker) au» Marmor rc. frei; d) Dachschiefer und Schieferplatten 20 Pf. pro 100 Kilogramm; o) Edelsteine, auch nachgeqhmte, und Korallen, bearbeitet, Perlen, alle diese Waarrn ohne Fas sung, bearbeitete Halbedelsteine und Waaren daraus, 60 M.; ck) andere Waaren au» Steinen mit Ausnahme der Sta tuen: 1) außer Verbindung mit andern Materialien oder nur in Verbindung mit Holz oder Eisen ohne Politur und Lack, Schiefertafeln in Holzrahmen, auch lackirten oder po- lirten... 3 M.; 2) in Verbindung mit andern Materia lien, soweit sie nicht unter Nr. 20 (Kurzwaaren) fallen... 24 M. Zu dieser Position liegen mehrere Abänderungs anträge vor. Die Abg. vr. Lieber, vr. Frhr. v. Her ling, Frhr. v. Wendt und vr. Frege beantragen: 1) die vitr. b in folgender Fassung anzunehmen: t>) Dach schiefer 100 Kilogramm 60 Pf.; 2) in vilr. ck unter Ziffer 1 vor dem Worte „Schiefertafeln" einzuschieben Schieferplatten... 100 Kilogramms M. Die elsaß-lothringischen Abg. Schneegans und Ge nossen wollen 33 ck, 1 noch einbegreifen: Marmor, Granit rc. in gesägten Platten. züg« den heiligen Bezirk. Geradeaus führte der Weg an der Ostfront des Zeustempels vorüber zum großen Altar; an der rechten Seite dieses Weges stand die 99 Meter lange Echohalle, an deren Stufen wir schon 23 Basen für Weih geschenke oder Standbilder auSgegraben haben. Ebenso reich mit Statuenbasen ist ein zweiter Weg besetzt, welcher von dem Festthore an der Südfront de» Zeustempels vor über zum westlichen Eingänge de» heiligen Bezirks führte; auch diese Straße haben wir jetzt vollständig freigelegt. In der Nordwestecke der AltiS, in der Nähe des HeraionS und PhilippeionS, hatten wir schon im November ein Ge bäude aufgedeckt, welches nach der Beschreibung des Pau sania« da« Prytaneion der Eleer war. Allerdings ergab «ine genaue Untersuchung, daß sämmtliche Mauern und Mosaikfußböden erst aus römischer Zeit stammen, daß also da« griechische Prytaneion einem totalen Umbau unter zogen worden ist. Um festzustellen, ob noch Reste des Lltern griechischen Baues vorhanden wären, durchbrachen wir an mehrern Stellen den römischen Fußboden und untersuchten die unter demselben befindlichen Erdschichten. Das Resultat dieser Grabungen war über Erwarten günstig, nicht nur «ine große Menge altdorischer Lapitelle wurde aufgefunden, sondern auch zahlreiche guterhaltene Mauerzüge au« sauber bearbeiteten PoroSquadern sind freigelegt worden, welche in ihrer Gesammtheit uns jetzt noch ein deutliches Bild des griechischen Prytaneion« liefern. Um einen innern Hof liegen mehrere Gemächer, von denen eins (20 x 5 Meter) noch ziemlich gut erhalten ist. Eine Säulenstellung öffnete diesen Saal nach dem Hofe und gestattete so «inen Aus blick auf den wahrscheinlich in der Mitte des Hofe» befind lichen Aschenaltar der Hestia. Bon diesem Altar selbst ist zwar nicht» mehr gefunden worden, aber die Fundamente der Kapelle, welche nach Pausanias' Beschreibung den Altar umgab, ist noch erhalten. Ob das aufgefundene Gemach der Speisesaal war, in welchem nach altem Brauche die olympischen Sieger nach den Festspielen bewirthet wurden, ist noch nicht entschieden, La dw Grabungen am Prytaneion noch nicht beendet find. In dem Schriftchen „Gelehrsamkeit oder Bil dung? Versuch einer Lösung der Gymnasium- und Real« schulsrage von vr. Hermann Fechner, Gymnasialoberleh rer" (Breslau, Wilhelm Köbner) ist wieder ein neuer Versuch gemacht (der wievielte wol?), zwischen Humanismus und Realismus, Gymnasium nnd Realschule zu vermitteln. Der Verfasser sucht nachzuweisen, daß das Ziel der höhern Schu len nur die „Bildung" sei. Nur durch sic könnten die auf den Höbern Schulen Vorbereiteten in Wirklichkeit den durch das Leben und den wissenschaftlichen Beruf an sie gestellten Anforderungen genügen. Das Wesentliche der Bildung nun sieht er in der „harmonischen Ausbildung de« Geistes", wes wegen er die Zwcitheilung des Bildungswege« in realistische und humanistische Anstalten bekämpft. Nur eine einzige Art der höhern Schulen sei nöthig und statthaft, und zwar ein „modificirtes Gymnasium" oder „Rcformgymnastum". Zur Erzeugung einer idealen Gesinnung sei die Kenutniß der griechischen Autoren nicht nur da» zweckmäßigste Mittel, sondern geradezu unentbehrlich. Die Realschulen könnten deshalb dem Bildung-Zwecke nur unvollständig genügen. Aber ebenso wendet er sich gegen den übertriebenen Forma- lismu« der Gymnasien und wünscht ihn auf dasjenige Ter rain zu beschränken, auf dem er seine Kraft entfalten könne, nämlich auf Latein und Mathematik. Indem er den Latein- uuterricht im wesentlichen nor zu formalen Zwecken au«ge« beutet wissen will, hofft er davon eine nicht unerhebliche Zeitersparniß, die dann dem vom Bildungszweck unerläßlich geforderten Plu« von Mathematik und Naturwissenschaften zugute kommen soll. Jedenfalls verdient auch dieser wohl gemeinte Versuch der Lösung einer so lange und f» viel bestrittenen Frage volle Beachtung. — Die König-berger Hartung'sche Zeitung veröffentlicht den Brief eine« ostpreußischen Seemann« anBord de« Prinz Adalbert, de« Schiff«, mit dem bekanntlich Prinz Heinrich die Fahrt um die Erde macht. Der Seemann erzählt; „In einer Restauration in Honolulu pasfirte uns ein sehr komische- Abenteuer. Al» wir nämlich ruhig in unserer Ecke saßen und rin Gla» Bier tranken, kam mit einem male ein ganz wüst au-seheuder Kerl an un« heran, schüttelte uo« die Hand und redete un- im reinsten bairischen Dialekt an. Er war, wie er uns mittheilte, HandwerkSbursche aus Augs burg, war dann brasilianischer Soldat, chilenischer Matrose, Goldgräber in Lalifornien gewesen und jetzt Arbeiter in Honolulu. Nachdem er uns so seine ganze Lebensgeschichte erzählt hatte, sagte er plötzlich: «Ich weiß aber auch, wer Sie findl» Als wie ihn fragten, was wir denn wären, sagte er: «Sie sind das Kronprinzle; ich kenn' Sie ganz genau. Als er heute mit seinem Boote ans Land kam, hab' ich ihn gesehen, und da hab' ich meine SchnapSbullr ge nommen und hab' drei Schnäpse gesoffe und Hurrah ge« schrieen.» Es war unmöglich, eS ihm auszureden, daß ich da« «Kronprinzle» wäre, und zuletzt sagte er: «Nun, ob Sie nun da« Kronprinzle find oder nicht, Sie müssen mit mir eins trinken», und ob wir wollten oder nicht, wir mußten mit ihm auf eine glückliche Reise trinken. Wir boten ihm dann noch einige Cigarren an, die «r sich zum Andenken verwahrte. Dann drückte er uns noch kräftig die Hand und verabschiedete sich sehr vergnügt." — Ueber die Gestalt der vielbesprochenen Assagai« geht der «Post» folgende au» Polen, „Handwörterbuch der ge- sammten Militärwissenschaft" (4. Bd., S. 280), entlehnte Notiz zu: „Hassagaie, Lanze der südafrikanischen Völker schaften, 4—7 Fuß lang, mit einer Spitze, welche oft noch Widerhaken hat, zum Nahkampfe wie zum Werfen bestimmt. Der Schaft pflegt sich stark zu verjüngen. Der Name kommt von der Hassagaie (ourtwia kagino»), aus deren Holz die Lanzen gefertigt werden. Oft sind sie vergiftet." v. Specht «Geschichte der Waffen» (2. Thl., 2. S., Kassel und Leipzig 1875), wird dabei al« eine Quelle citirt, wo weitere Be lehrung zu finden ist. — Bon den im Berlage von W. Köbner in Breslau er scheinenden „Deutschen Volksschristen" ist soeben der fünfte Band au-gegeben worden. Derselbe enthält: „Die Gel werbefreiheit und der Arbeit-Vertrag. BonH.B» Oppenheim." Die Wichtigkeit de« Thema« wie der rühm lich bekannte Name de« Verfasser« verbürgen gleichermaßen ein gerechtfertigte« Interesse für diese Pudlication.