Volltext Seite (XML)
Kon. 7631 len sowie , Leipzig, rn Lezikon- ^0 Tafeln alten den st auch i« (764) begeisterte Wärme durchdringt höchstens da- Einzelne." ' Freilich bleibt dann auch der Gesammteindruck ein kilhlrr wir bei dem besprochenen Schauspiel, wenn auch da» humanistische Element Beifall verdient, besonder» in einer Scene des vierten AttS, die nur nicht für die Handlung nothwendig ist. Vielleicht wird der al» Romandichter geschätzte Autor bei einer nochmaligen Bearbeitung das schau spielerische Bedürfniß bester bedenke« und die Scrnen, wo die wichtigsten Punkte des Stücks behandelt wer den, breiter und wärmer aUSführen, ohne deshalb der ihm eigenen Gabe der verständigen Berechnung ver lustig zu gehen. Den Darstellern muß Freude und Lohn bereitet werden, und Stücke, wo den Schau spielern versagt ist, mit den Mitteln ihrer Kunst Wir kung hervorzubringt», werden sich nie behaupten. Bei der trefflichen Ausführung (die Damen Ellmenreich, Ulrich, Bayer und Zipstr sowie die Herren Porth, Dettmer und Jaffe wirkten niit) ward uns diese - Wahrheit besonders klar. Weitere Neuigkeiten waren: „Meine geschiedene Frau", Plauderei von Max Bern, und „Nach Mitter nacht", Lustspiel nach einer Novelle des A. G. Bar- vili von August Freudenthal, beide in einem Act. Für die erste, recht lobenSwerthe Gabe sagt die Be- nelmung „Plauderei" zu wenig, den« der Held der- selben, ein Herr v. Traut, hat gleich von Anfang an einen bestimmten Zielpunkt im Auge. Derselbe, um dir Vorgeschichte zu dem Stück zu gebe«, hat eine Dame im Seebade kennen gelernt und ein mehr al» oberflächliche« Intereste für sie gefaßt. Aber die Art und Weise seiner Annäherung und sein UmgangStou. w»«ch. 9186 »pol, r«»t, pol, Ulk», btar», uölt, »v, rour, «ülx, oben. ll be, geb. Christiane eipzig. — in Lr,m- tlinaner Ferdinand > Wilhelm Riehow dt in Lin- ThieMl, Hr. Bach- >ui« Hein- »rl Ferdi- nern, , Wir brauchen Pol nicht nochmal» aufzuzähkn, was di« französischen Politiker zu den Diensten rech nen, welche Deutschland seinem östliche« Nachbar wäh rend der Orienthändel geleistet habe. Jedermann weiß, auf westen Seite während de» Berliner CoNgrrffe» Deutschland in dem Streite zwischen Rußland und der Türkei stand. Jedermann hat sehen können, daß Fürst Bismarck selbst die Wünsche des hohrnzollernschen Fürsten in Bukarest znrücksetzte, wo eS galt, dem von Rußland unternommenen Befreiungswerke Hindernisse aus dem Wege zu räumen. Der Krieg war gegen di« Türkei gerichtet, und möge un» jemand einen Punkt nachweisen, wo Deutschland für da» Interesse der Türkei war oder während des Congreffe« gegen Rußland auch nur mittelbar ausgetreten wäre. De» , Da» Tageblatt behauptet, in politischen Kreisen werde die Evrettualität besprochen, daß her Kais er während de» Hlckftuthaltr« de« Zaren i« OeAin zur Goldenen Hochzeiktzfrirr de» Deutschen KaijerpaareS ebenfalls Berlin besuchen werde. " (»Post».) *-urapefl, 31. März. Heute sand die Schluß, sitzung der ungarischen Delegation statt. Der SrctioNSchef im Ministerium de« Auswärtigen, v. Orczy, legte die fanclionirten Beschlüsse der Delegation vor und sprach der Delegation für ihre Thätigkeit den Dank de« Kaiser» sowie denjenigen der Regierung au«. Der Präsident der Delegation, Gzlävy, hielt die Schlußrede und hob in derselbe« hervor, daß die Mit glieder der Delegation, wenn auch nicht in der U«ber- zeugung, so doch in dem Wunsche übereinstimmten, daß die von der Regierung befolgte Politik und die gebrachten Opfer heilsame Frücht« bringen würden. Sodann gedachte der Redner unter lebhafter Zustim mung der Versammlung mit Dankesworten der all gemeinen Hülfeleistüng anläßlich der szegediner Kata strophe. Unter Eljenrusen auf den Kaiser wurde die Sitzung geschloffen. "Petersburg, 31. März. Die Agence ruffe be spricht da« Projrct einer gemischten Occupatio» Ostrumelien« und sagt, eS pche zunächst fest, daß dieselbe im Princiv angenommen sei. Was die Be theiligung an der Occupatio« angeh«, so hätte« Oester reich, England, Rußland und d« Türkei dieselbe zu- gesagt, ebenso. Italien, doch hab« dasselbe einig« Vor behalte gemacht. Die. definitive Entschließung Frank reich« sei noch nicht bekannt, MuHchland werde sich nicht an der Occupation betheiliÄn. Lin Oberbefehls haber de« OrcupatioUScorpS solle nicht ernannt wer den, dielmehr würde sede» CoNtiugeut seinen Befehls haber haben, letztere Würden nach gemeinschaftlichen Instructionen in ihren nspW^n Distrikten verfahren; der Zweck der Occupatio» H lediglich der, feindlich« Zusammenstöße zwischen den Bulgare» und Türken zu verhindern, wie die« feinest mit der französischen Occupation Syrien- d«c FÄ geuwsen sei. — Der " wlttr, 31. Wirz. Meldungen der Politischen Correspondenz au» Konstantinopel Tom 30. März: „Die internationale Commission in Philippopel hat die Berathung des Statut« für das Fürstenthum Bulgari«» beendigt und wird sich behufs Revision desselben Nach Konstantinopel begeben. — Der grie chische Gesandte Coudvurioti« ist »on seiner Regie rung nach Athen berufen worden." * Kairo, 31. März. Da« hiesige Tribmurl hat die Hypothek, welche sich die Gläubiger der Regie rung an den der Domanialanleihe zur Garantie dienenden Gütern hatten bestellen lassen, für rechtlich unwirksam und nichtig erklärt. befreite Reinerz kommt mit feiner geliebten Braut zu keinen, Austausch über die schweren SchicksalSerlebnisse. Der Dichter hat sich somit einen ergreifenden Höhenpunkt in seinem Drama entgehen lassen. Beide kommen nur zum Schluß mit wenigen Worden zusammen. Die Hauptpersonen werden überhaupt zu sehr von ausführ licher Enthüllung ihrer Indivivualität zurückgehalten, und die anscheinende Oberflächlichkeit der Gesinnung, die die Ehrenhaftigkeit des Charakters in Frage stillen könnte, müßte durch die dichterffche Behandlung bester motivirt oder entschuldigt sein. DieS gilt hauptsäch lich vom Präsidenten, der nn« nebenbei keinen hohen Begriff von seiner Geschicklichkeit im Amte beibringt, wie auch von seiner Tochter, die sich bei aller Liäe zu Reinerz doch einen andern Gatten aufdringen lasten will. Die unerquicklichste Scene ist ein Verhör im Zuchthause, das auch aus seiner realistischen Zwangs jacke nicht einen Augenblick hcrauSkvmmt. Wenn nun auch solche Vorgänge nicht den Borwurf zu einer idealen Behandlungsweise geben können, so wollen wir wenigstens nicht ganz, um niit Gutzkow zu reden, „die rauschende Flut der Seele misten, die sich sicht bar wie ein Feuerwein in Flammen wandelt und, den Stoff im Moment edler Wallung vergessend, vom Herzen, der Phantasie sich in die Weite, himmelwärts trägen läßt". Wir brauchen nicht an Schiller zu er innern, wir habe» im „Fallissement" ein Werk, wo dichterische Kraft und Tiefe einen höchst materiellen Vorgang heben und adeln. Rudolf Gottschall sagt in teiner „Poetik" sehr richtig: „Bei manchen Dichtern steht die Besonnenheit über der Begeisterung. Bei ihnen schafft den Wurf dr» Ganzen die Kritik und AuS Dresden. KW. Dresden, im März. Im neustädter Hof theater gab man zum ersten male „Dir Tochter des Präsidenten",- Schauspiel in fünf Acten von Robert Waldmüllrr (Edouard Duboc). Der kurz gefaßte In- hatt ist folgender. Ein junger Männ, Walter Rrinerz, de« Giftmords verdächtig, ist zu' fünfnndzwanzigjäh- rrgem Zuchthaüse begnadigt. Er war der Verlobte der Tochter deSPräsidenten «.Spiegel, die ihn noch liebt. Der wahre Schuldige wird aber in einer interessanten italienischen Künstlerin SiSmonda Grimaldi entdeckt, die der schon überreife, aber leidenschaftlich verliebte Gerichts präsident heirathen will. Sie entzieht sich durch Selbst mord der irdischen Strafe. Der unschuldige Reinerz heirathet nun die Tochter deS Präsidenten. Die Handlung gehört, wie man sieht, inS Gebiet der Criminalgeschichten. Sic entwickelt sich mit Span nung, aber da« rein Sachlich« tritt zu sehr in den Vordergrund und ist für die Bühne in zu nüchterner GrschäftSform behandelt. Biele interessante Motive sind nicht mit der bühnennöthigen Ausführlichkeit ge arbeitet, um un« ein Bild mit ergreifenden Folgen zu entrollen. . ES bleibt fast überall ÄngebahnteS in der halben Entwickelung stecke», da doch nur das Gewollte, in br«ittnt Fluß zum umfassendsten reichen AuStrage ge bracht, auf der Bühne dr» Erfolg verbürgt. Perso nen, die miteinander in Verbindung gebracht sind und die zu breitem Austausch und gegenseitiger Erklärung kommen müßten, werden nach wenigen Wortlm oft wieder voneinander getrennt, um da« Spiel mit andern von neuem zu beginnen. Der eingekerkerte und dann Deutsch-russische Beziehungen. Unter obigem Titel bringt di« National-Zeitung einen Artikel, dem wir da« Folgende entnehmen: „Russische Stimmen wiederholen uns täglich, Deutschland sei schuld an allem Mi-behagen, welche« gegenwärtig in Rußland empfunden wird: der deutsche Kanzler habe Rußland zu dem Orirntkriege verleitet, hab« es dann sitzen lasten und getäuscht in feine» Erwartungen; absichtlich habe er eS militärisch und finanziell entkräftet, dann unter dem Vorwand« der Pest einen neuen Angriff gegen den russischen Handel gemacht; jetzt eröffne er als Consequenz seiner vorder» Plane mit seinem neuen WirthschaftSplan« wiederum einen Feldzug gegen den russischen Wohlstand; da« Slawenthum und Rußland seien von ihn, an Oesterreich verkauft und verrathen. Scheut man sich doch nicht, selbst den Nihilismus als Product deutscher Idee» unS zur Last zu legen. Vom Weste» au« klingt dir: Weife allerdings gerade umgekehrt. Von dorther vcr- ' nehmen wir, die deutsche Politik thue nichts als in großmüthiger Weise die früher» Dienste Rußlands bi« auf Hester und Pfennig vergelten. Da« Journal de« Debat« hat zu wiederholten malen die Rechnung auf gemacht, wie Fürst Bismarck von Anbeginn der Orient wirre» an seine Unterstützurg der russischen Politik angedeihen lkrß, wie er Oesterreich lahm gelegt, d«u ruffischen Truppen den Weg bi« nach Konstantinopel ' freigemacht, dann die bedrohte Sache Rußlands nach Berlin gezogen und hier Batum, Bessarabien, Ost- rumelien, die EntschädignngSfrage für Rußland ge rettet hab«. In bei» russischen Organ zu Brüssel, dem Nord, werden vorwürfe auf Borwürfe gegen die Trüglichkeit der deutschen Politik gehäuft, und in dem hervorragenden französischen Organ wird die Treu« und Redlichkeit derselben mit allem Nachdruck verthei- digt. Sollen wir Unsern Gegnern von 1870 oder sollen wir unsern alten FreusdW glauben? Sollen > wir unS ärgern über die bisher unsere Freund« na Deutsche Allgemeine Zeitung. - M .Mhr-ett n» Recht, -recht» n» Rest-!» a<»« stematische an realen ierte verb. k 2,80 se: - E« und zum tische Vor- dclsschulen 2,00 rste Anlei- re. Sine idelscorre- ' 0,60 H. m Selbst- Gewerbe- 1,S0 nethödische n Lursu«. 2,20 H. buch vor ungen für chulew bi« ngsstücken e Auflage. 2,80 Z. Fünfte 1,20 rauche der 8. 1,60 H. Telegraphische Depeschen. 31. März. Am Mittwoch wird der BundeSrath sich mit derAolltarifvorlage beschäf tigen uud zunächst über die geschäftliche Behandlung derselben beschließen. In die materielle Berathung wird Mittwoch noch nicht eingetreten. Die Meinung der Vertreter der Mittelstaaten im BundeSrathe schließt sich wesentlich den Anschauungen deS Reichskanzler« über eine möglichst schnelle Behandlung an. Sie geht dahin, daß noch vor Ostern die Vorlage sür den Reichstag fe gestelltwerd«. Die Mittwochssitzungwird jedenfalls die Form für die Feststellung der Vorlage festsetzvp. lrnarberathungen derselben im BmtdrS- rathe wrrden von einer große« Anzahl BundeSrathS- vertretrr für zweckentsprechend erachtet, nachdem b«rritS zwischen der Reichsregierung und den Einzelregierungen der PkeinuqgSauStansch über di« Vorlage stattgefunden. Die Hansestädte halten, wie bekannt, an ihrem Sepa- ratstalchpunkte fest. Am Mittwoch gelangt auch die Vorlage betreffend di« Regelung deS Gütertarif- wrsenS zur Abstimmung, und hat der würtembergische Antrag, die vom Reichskanzler gewünschte Commission aü« BundeSrathSmitgliedern und Sachverständigen zu- satnmeuzusetzkn, die Zustimmung des Reichskanzlers ge funden und dürfte wol angenommen werden. (Wiederholt.) * Perlin, 31. März. Nach dem Vorschläge deS Reichskanzlers soll der Ausschuß zur Ausarbeitung deS Gesetzes über drn EisenbahngÜtertarif au« neu« Mitgliedern besteht». Da« Präsidium fällt Preußen zu, da« zwei Mitglieder bestellt. Baiern, Sachsen, Würtemberg, Baden, Hess«» und Oldenburg bestell«, je ei» Mitglied. Würtemberg beantragt eine» Ausschuß von sieben Mitgliedern der obenge nannten Staaten, Die Tarifcommission tritt heute bchuf« FeMeÜuvm deS Bericht« zusammt». * LAu, 31. März, Der erste Civilsenat dr« hie sig«» AppellalionSgerichtShos«- hat in seiner heutigen Gtzmm die LigenthnmSklag« d«s erzbischöf« lgeüthnmsf^ itl- bezüaKch «Merrr Häuser, welche beide Klagen in erster Instanz zu Gunsten der Kläger entschieden worbe», kostenMig abgewirsen. Wien, 31. März. Die «Presse» und da« Frem denblatt bringen identische pessimistische Commumque« üher die Besetzungsfrage, indem sie neue Schwie rigkeiten stgnalisire». Die Pforte habe noch keines wegs zugestimmt, vielmehr sei eine Gegenströmung erkennbar, Rußland scheine mit der gemischten Occupa tio« »och keineswegs einverstanden. Zweck und Be deutung dieser officiöfen Darstellung ist noch unbe kannt. — Die griechische Note, welche die Ver mittel»^ der Großmächte anrust, ist gestern in der hiesigen griechische« Gesandtschaft cingetroffen und wird wahrscheinlich heute dem Grafen Andrässy zugehen. —