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6 4 die bulgarischen die jährlich gegen Wähler zur Fürstenwahl zum 27. April einzu- berufcn." *-Konstantinopel, 13. April. Der gestern abge haltene Ministcrrath soll definitiv die Theilnahme der Türkei an einer gemischten Occupation Ostrumeliens abgelehnt, dagegen aber dem Project der Ernennung Aleko-Pascha'S zum Generalgouverneur dieses Landes zugestimmt haben. * Konstantinopel, 13. April. Nach einer Mel dung der hiesigen Agence HavaS hätte der Sultan die Convention mit Oesterreich genehmigt. — Mukhtar-Pascha, welcher kürzlich zum Gouverneur und Obercommandanten des Armeecorps von Monastir scheu Bureau aus Konstantinopel vom 13. April ge meldet wird, entbehrt die Nachricht der Times, nach welcher der Sultan sich in einer Depesche an den Marquis v. Salisbury bereit erklärt haben sollte, den Khedive abzusetzen und ihn durch Halim-Pascha zu ersetzen, jeder Begründung. Der Sultan hätte, wie hinzugefügt wird, noch keine Entscheidung getroffen. * Athen, 12. April. Eine Deputation von Ein wohnern von EpiruS ist unter der Führung des Generals Spyromilio nach Rom gereist und wird sich von dort nach Paris uud den andern europäischen Hauptstädten begeben, um den Schutz der Mächte an- zurufcn und um die angeblichen albancsischen Dclegirtcn zu entlarven. * Washington, 12. April. Die Finanzcom mission besteht beinahe zu gleichen Theilen aus Mit gliedern der Freihändlerpartei und Anhängern deS Schutzzollsystems, jedoch wird die Tendenz der Com mission als eine der Reduction der Tarife zugeneigte bezeichnet. — Bon verschiedenen Seiten war die Einbeugung einer Vorlage «egen Erbauung pes Reichstag-). Hauses auf dem jetzigen Terrain des RaczynSki'schen Palai» als nahe bevorstehend ««gekündigt worden, während andererseits behauptet wurde, die Sache sei noch in weitem Rückstände. Allem Anschein nach hat die letztere Angabe Wahrscheinlichkeit für sich. Wie die Magdeburgische Zeitung nämlich hört, sind weniger durch Erwerbung des RaczynSki'schen Grundstücks als durch die geplante Abrundung des künftigen Bauter- rainS, welche theils weitere Grundstückserwerbungen, IheilS eine Veränderung der Fluchtlinie der Sommer, straße erfordert, neue Schwierigkeiten entstanden. — Die Besprechung deS Reichskanzlers mit den Chefs der NeichSämter betraf lediglich Anordnun gen, welche durch die Eröffnung der Thätigkeit des Reichsschatzamtes erforderlich werden. Dem letzter» soll eine Mitwirkung bei der Ausführung der Zoll- und Steuergesctze züfallen — Aus Berlin vom 12. April schreibt man der Magdeburgischen Zeitung: „An den Motiven zum Zolltarifgesetz wird im Reichskanzleramte noch ge arbeitet. Besonderes Gewicht wird auf die Ausarbei tung der Motive zu dem nachträglich beschlossenen Art. 5 (dem bekannten Retorsionsparagraphen) gelegt. Wie verlautet, wird bei der Motivirung dieser Be stimmung der irrthümlichcn Auffassung entgegengetreten werde», als könnten dadurch die im Zolltarif vorge schriebenen Sätze durch Erlaß des Bundesrathes ver dreifacht werden; es handelt sich nur um eine even tuelle Verdoppelung der Zollsätze, wie dies die Motive des nähern Nachweisen werden." — Die «Germania» schreibt: „Was die geschäftliche Behandlung der gesummten wirthschaftlichen Vor lagen betrifft, so ist wol auch seitens der heißblütig sten Schutzzöllncr die Absicht, eine sofortige Berathung im Plenum zu beantragen, nun aufgcgeben; sie würde auch nicht durchzusetzen sein, da das Centrum sich nickt entschließen kann, mit einer Reihe der bedeutungsvoll sten und einschneidendsten Vorlagen in einer Eile zu verfahren, die der Sache nur nachtheilig sein könnte." — Die National-Zeitung schreibt: „An seine rheini schen Wähler läßt vr, Ludwig Bamberger soeben ein Sendschreiben drucken unter dem Titel: «Was üns der Schutzzoll bringt?» (Berlin, Simion'S Verlag), dessen Aushängebogen uns bei Schluß des Blattes zugehen. Wir theilen die Schlußworte mit, der Verfasser das Resultat seiner Untersuchungen zieht: Mrmäks rsd ein Bott «« K»e.sö!surchtbare Verändern im ganzen Erwerbsleben mit so geringer Vorbereitung herangetreten, niemals war der Gerechtigkeit dabei so wenig Zeit gelassen , zü Worte zu kommen, niemals ist ein ver hängnißvollerer Schritt mit leichtern« Herzen unternommen worden. Möchten die Deutschen in der letzten Stunde er wachen aus dem verderblichen Taumel, in welchen, ein ein ziges Stichwort sie versenkt hat, möchten sie nochmals be denken, ob es richtig sein kann, daß die Steuer, welche ei» Bürger dem andern aus seiner Tasche zu zahlen gezwungen wird, den Wohlstand allet zu heben im Stande sei? Mögen die Deutschen erwachen , ehe der verhängnißvolle Spruch der Geschichte ihr Schicksal besiegelt mit den Worten:«,«Zn spät!»" — Die National-Zeitung bringt folgende Erinnerung: „Am 25. April 1872, als in Frankreich die Wogen der schutzzöllnerischen Bewegung am höchsten gingen, schrieb Fürst Bismarck an den deutschen Botschafter in Wien, «es zeige sich eine rückläufige Bewegung und drohe den bereits errungenen Fortschritt wieder in Frage zü stellen. Es sei aber zu hoffen, daß die durch die Erleichterung des Verkehrs geschaffenen In teressen mit der Zeit sich stark genug erweisen werden, um dieser Gegenströmung das Gleichgewicht zu halten.» Die Hoffnung des Fürsten Bismarck von 1872 ist unsere Hoffnung von heute; wir haben seine Autorität für uns, wenn wir erwarten, daß die «Gegenströmung» bei uns zurückweichen wird, wie sie ja auch in Frank reich sich bei weitem nicht in der Stärke erhalten hat, welche sie 1872 zeigte." — Auf Antrag des Reichskanzlers beim Bundesrathe sollen bei den nächsten Goldausprägungen in Höhe von 50 Mill, nur Kronen ausgeprägt werden, weil diese für den kleinen Verkehr geeigneter seien als Doppclkronen, und letztere schon in genügender Menge vorhanden sind. — Aus Braunschweig vom 11. April berichtet man der Magdeburgischen Zeitung: „Da unser altes Braunschweig von jeher auf Fremde eine groß- An ziehungskraft ausgeübt hat, so ist darauf zu rechnen, daß die demnächst hier stattfindende 23. Deutsche Lehrerversammlung außerordentlich zahlreich be sucht werden wird. Man schätzt schon jetzt die Zahl der zu erwartenden fremden Gäste auf mindestens 2000. Sie haben schon früher darauf hingewiesen, daß für eine solche Riesenversammlung kein öffentliches Local vorhanden ist. ES soll deshalb der Versuch gemacht werden, die Egydienkirche, in welcher bekanntlich kein Gottesdienst mehr gehalten wird, für die Sitzungen zu erlangen. Für das große Festessen dagegen ist die zroße Turnhalle in Vorschlag gebracht worden. Der Herzog hat den Theilnehmern eine Gratisvorstellung 'Aufmerksamkeit auf die ihm zugegangenen neueste» Nachrichten von den Samoainseln. Hiernach würde der Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den ver schiedenen Parteien als unmittelbar bevorstehend an gesehen und sei daher große Gefahr für das Leben der dort befindlichen Ausländer. Das Cabinet be schloß, ein Kriegsschiff nach den Samoainseln zu senden. * Vertin, 12. April. Mit Rücksicht auf die gestrige Nachricht auS Washington, daß man Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den Parteien auf den Sa- moainseln und Gefährdung der dortigen Ausländer befürchte, wird berichtet, daß sich die kaiserliche Cor- vette Ariadne und das Kanonenboot Albatros zur Zeit noch in den samoanischen Gewässern befinden und somit alle Fremden gegen Gcwaltthätigkeiten gesichert sein werden. * Vertin, 12. April. Sr. Maj. Glattdeckscor- vette Luise, acht Geschütze, Commandant Corvetten- kapitän Schering, ist am 11. April in Singapore ein getroffen. * Weimar, 14. April. Aus Veranlassung der glücklichen Errettung des Kaisers Alexander fand in der hiesigen russischen Kirche ein feierliches Tedeum statt, welchem auch der Großherzog beiwohnte. "Sudapcst, 12. April. Die Summe der beim Ministerium deS Innern für Szegedin eingelaufencn Spenden beträgt insgesammt 1,121280 Fl. *vom, 12. April. Der Popolo romano erklärt die Nachricht für unbegründet, daß die Weigerung Italiens die Veranlassung zur Aufgabe des Projects einer gemischten Occupation Ostrumeliens ge wesen sei; das Blatt stellt ferner in Abrede, daß die Regierung die Entsendung eines politischen Agenten in zeitweiliger Mission nach Aegypten beabsichtige. — Wie verlautet, sollen bei Abhaltung des nächsten Con- sistoriums auch die Erzbischöfe Haynald von Kalosza und Fürstenberg von Olmütz zu Cardinälen ernannt werden. * Florenz, 11. April abends. Die Nazione mel det, daß außer dem Proceß wegen des Werfens von Orsini-Bomben im November v. I. noch ein an derer Proceß gegen acht Mitglieder der Internationale wegen Verschwörung gegen die Sicherheit des Staates begönnen habe. "Lissabon, 12. April. Die Königin von Por tugal ist ernstlich erkrankt. . : * Lissabon, 14. April. Im Verlaufe der Krank heit ber Königin von Portugal hat sich eine Assertion beider Lungenflügel ergeben. * Madrid, 14. April. Wie der Imparcial aus Sevil la meldet, wurden in die Kirche San-An tonio daselbst zwei große Sprenggeschosse ge worfen, die mehrere Personen verwundeten. Der Zweck des Attentats war, die Kirchenkleinodien, die von gro ßem Werthe sind, zu entwenden. — Der Kronprinz Rudolf von Oesterreich wird am 1. Mai in Barcelona ankommen und sich zum Könige nach Madrid begeben. * Paris, 12. April. Der Minister der auswär tigen Angelegenheiten, Waddington, hat heute Vor mittag dem Ministerrathe mitgetheilt, daß in Betreff der Angelegenheit der Insel Matacong ein Aus gleich zu gewärtigen sei. Die französische Regierung ziehe die Mannschaften, welche auf der Insel gelandet waren, zurück und die englische wie die französische Regierung würden in freundschaftlicher Weise ihre Rechte auf die Insel gegenseitig einer Prüfung unter ziehen. — In der ägyptischen Frage hat der Mi- nisterrath beschlossen, in Gemeinschaft mit England vorzugehen. Ein weiterer Beschluß ist noch nicht ge faßt worden. — Der Director des Figaro, Ville- messant, ist gestorben. ^ Sukarest, 12. April. Der Generalsecretär deS Finanzministeriums Cantacuzeno ist zum General- director der Staatstabacksregie ernannt worden. Der VerwaltungSrath derselben besteht aus: Konstantin Rosetti, Joan Ghika, Demeter Ghika, Costinescu, Leca, Konstantin Cazotti und Procop Cacotti "Wien, 12. April abends. Meldung der Politi ¬ schen Correspondenz aus Tirnöwa von gestern: „Die russische Regierung hat beschlossen, I' " ich Höftheat« die Directiör sührung deS dem Harz » Preuße Ueber 400 'm Berlin i! same« Ende welche uns ir sammenstellun 1878 al« ein Im vorigen Unglückssälle Hälfte durch da» Jahr 18' Der amtliche daß von dies« Personen bet: männlichen P Reichen) und 15-30 Jahr: daß am geri weiblichen Pe: licht und 18 unter den Ki: ter saft gleic der^Mädcheni die Kinder r sind und Ges sten Unfälle Jahre« ereigr im Februar durch, Erhäng 58 durch Ert schießen, 48 tung, 33 du Schädeldrüch« Unter den ar fönen befand« Ausübung ih in der Köpnü im vergangen diener Tackw Bon den Se Mittel zu ih, dem Armenti — Der C Gefinnungsj lohn daS Bi schenk gema: gendeS Dan! uet Windth: Da» Bilt «ine Zierde t eine bleibent die e« gewid teiten verkui -der Lentrum wiederholten dem trotz Ma offenen Bekei der Freiheit mung zu un sicherung ent lern aushalt« vertrauten U erlangung de: der noch bes aller VolkSkl am meisten I unausgesetzte — In ein „ersten Z o! 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April: „Die Nachricht von deni Attentat auf den Kaiser von Rußland verbreitete sich hier zwischen 11 und 12 Uhr vormittags wie ein Lauf feuer und brachte begreiflicherweise große Aufregung hervor. Im hiesigen kaiserlichen Palais war das Telegramm auS Petersburg um 11 Uhr vormittags eingetroffen; der Thäter hatte hiernach fünf Revolver schüsse auf den Kaiser abgefeuert, von denen zum Glück keiner traf. Im hiesigen Botschaftshotel fand sofort ein Dankgottesdienst statt. Dem Tedeum wohn ten der Botschafter, das gesammte Botschaftspersonal in großer Uniform mit den Damen und vielen hier wohnenden Russen bei. Der Kaiser Wilhelm hat den Kaiser sofort anläßlich seiner glücklichen Errettung telegraphisch beglückwünscht, nachdem bereits dem hie sigen russischen Botschafter durch einen Vertreter des Kaisers die Theilnahme desselben auSgedrückt war. Gegen 1 Uhr fuhren, die Mitglieder des diplomatischen CorpS sowie andere Persdnen auS den Hoskreisen bei dem Botschafter vor, um ihm Glückwünsche zur Er rettung seines Herrschers darzubringen. Im BotschastS- hotel wußte man noch nicht, ob es gelungen sei, des Thäters habhaft zu werden." — Der Bundesrath hielt am 10. April eine Plenarsitzung. Den Vorsitz führte der Präsident des Reichskanzleramtes Staatsminister Hofmann. Eine Vorlage betreffend die weitere Ausprägung von Gold münzen wurde den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. Ausschußberichte wurden erstattet über die Gesetzent würfe wegen Erhöhung beziehentlich Erhebung der Brausteuer und über den Entwurf einer Verordnung betreffend die Tagegelder, Fuhrkosten rc. der gesandt- schaftlichen und Consularbeamten. Die Gesetzentwürfe, sowie der Verordnungsentwurf wurden mit einigen Aenderungen genehmigt. Hierauf wurden Commiffa- rien zur Berathung von Vorlagen im Reichstage er nannt. Endlich wurden einige Eingaben vorgelegt und den bezüglichen Ausschüssen überwiesen. — Dem Kuryer Poznanski, dem Organ des Car dinals Ledochowski, geht aus Rom die Nachricht zu, daß die Unterhandlungen zwischen Berlin und den apostolischen Stuhl sich mit schnellem Schritte ihrem Abschlusse nähern. Das Deutsche Montags-Blatt vom 14. April schreibt dagegen: „Von zuverlässiger Seite hören wir, daß alle Gerüchte über einen baldigen Abschluß der Ver handlungen mit Rom hinfällig sind. Wir glauben vielmehr, es als gewiß hinstellen zu können, daß an ein Nachgeben von preußischer Seite jetzt durchaus nicht zu denken ist." Dasselbe Blatt berichtet: „Die zwischen dem Reichskanzler und dem Abg. Windthorst stattgehabte Unterredung hat sich bekanntlich in erster Linie auf die der verwitweten Königin Marie von Han nover zu gewährende Witwenpension bezogen. Wie wir hören, hat der Reickskanzler an allerhöchster Stelle darüber Bericht erstattet, und auch im preußischen Staatsministerium ist die Angelegenheit zur Sprache gebracht worden. Die der Königin Marie nach dem hannoverischen Grundgesetze zustehende» 180000 M. (60000 Thlr.) jährlicher Bezüge an Witwenpension sollen hier an maßgebender Stelle als eine berech ¬ tigte Forderung anerkannt worden sein. Diese jähr- ernannt wurde, hat den Befehl erhalten, auf diesen liche Rente von 180000 M. wird, wenn im Princip Posten abzugehen. — Der gestrige Ministerrath be- zugestanden, der Königin Marie aus den Zinsen deö schäftigte sich wiederum mit der ägyptischen Frage, WelfenfondS zu zahlen sein, die jährlich gegen doch sollen noch keine endgültigen Beschlüsse gefaßt sein. 2,400000 M. betragen. Von einer anderweiten Rege-