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Deutsche Allgemeine Zeitung ««a-r-nt »ad Recht, Freiheit »ad Gesetz!» i b. I. annten Obli. deren Verhaftung gelungen ist. (Köln. Z.) 337 itück. Stück. (Köln. Z.) Stadt hielt. «eil»» 1813—171 lung der Declamation verdient rühmende Anerkennung. in Leipzig, !> Obligatio, durch Fouir an Kaste, wvsrsob« »tsdadn. 88«I), - 180 7.) Nr. 8vs. »«omollr« sembles, einen solchen zu vermeiden. Neu besetzt war außerdem die Rolle der Ortrud. Frl. Bernstein gab dieselbe hier zum ersten mal und bekundete durch ihre charakteristisch durchgebildete Darstellung aufs neue ihre vorzügliche Begabung. Besonders hervorzuhcben ist die lebendige stumme Theilnahme, welche sie im ersten Act den Vorgängen in ihrer Umgebung schenkte. In den Scenen mit Telraniund und Elsa hätte nur mitunter der Ausdruck noch etwas schärfer sarkastisch, der Hohn schneidender sein können. Den Lohengrin hat Hr. Lederer schon öfter« ge geben; wir sahen ihn in dieser Vorstellung zum ersten mal. Die Rolle zeigte uns ganz besonders, welche bedeutenden Fortschritte der Künstler in letzter Zeit specicll als Sänger in der Ausbildung seines Organs gemacht hat. Dasselbe bewahrte bis zuletzt seine volle Frische und Kraft und erwies sich überhaupt, was die physische Ausgiebigkeit betrifft, den Intentionen des Sänger- jederzeit völlig gefügig. Selten haben wir die an Telramund gerichteten Worte: „Durch Gotte- Sieg ist jetzt drin Leben mein", mit so sieghafter Energie recitirt gehört. Dabei hält sich Hr. Lederer von allem unkünstltrischen, bloS äußerlichen Ausbeuten seiner Stimmittel fern. Weniger entspricht sein Organ -- 51 -- 36 226 Mittwoch, 16. April 187S. , Luser^e -td an die S«p«»tU»» t» Pi ltud«. 2»srrtt»»»,e»Ütr für »ie Lp»lte»t«ile I» IUUN SV St- geprägt, nicht so bestimmt gegliedert, wie dies bei sei- den Ansprüchen, welche die Nolle in Bezug auf Schmelz nein Vorgänger, Hrn. Reß, der Fall war. Am besten und Weichheit stellt, wie überhaupt Hr. Lederer'S Dar- vodonleiäeo, »«11 (tjllscd idor», 8oro- . lV«v88v>, (857-SSs Petersburg, 14. April. Der Hauptattcnläter soll nach seiner Verhaftung Gift genommen haben. Tausende von Equipagen und Menschen befinden sich vor dem Winterpalais. In der Stadt herrscht un geheuere Aufregung. Endloser Jubel brach au-, als der Kaiser um 2^ Uhr im offenen Wagen , gefolgt vom Stadthauptmann Surow, eine Umfahrt durch die chten. - jur. Rudels srl. Sidonit Neuerlich erschien eine „GeschichtedesOberlausitzer Adels und seiner Güter vom 13. bis gegen Ende de? 16. Jahrhundert« von vr. Hermann Knothe, Professor beim königlich sächsischen LadettencorpS" (Leipzig, Breitkopf n. Härtel.) Boran gehen einleitende geschichtliche Bemer kungen über den Ursprung de« oberlausitzer Adel», den höhern und nieder» Adel, Adel und Landesherren, Adel und Kirche, Adel und Städte, endlich die Cultnrzusiände de« oberlausitzer Adel« in früherer Zeit — Betrachtungen, die ein allgemeine«, geschichtliche« und culturgeschichtliche« In teresse bieten, während die Angaben über die einzelnen Adel«geschlcchter (sä'mmtlich streng nach urkundlichen Quellen) natürlich »in solches mehr nur für die Nächstpetheiligteu und für deren Standesgenossen haben. — Soeben erschien zur Feier der Goldenen Hochzeit des Deutschen KaiserpaareS eine „Goldene Hochzeits- Quadrille" von Strauß (Berlin, H. Erler) eine Lom position voller Melodien und sehr leicht spielbar. Das prächtig «»«gestattete Titelblatt zeigt in künstlerischer Ans- führnng und größter Aehnlichkeit das Bild der Majestäten — Hirsch'« Tclegraphenbureau meldet aus Petersburg vom 10. April: „In der verflossenen Nacht ist auf der Mos- kau»Brester Bahn der Postzug entgleist. Sämmt- liehe Waggon« wurden zertrümmert. Neu» Personen sind» getödtet, mehrere verwundet worden." « des Des > Ritterg i. Eisenb., gr. keinem Fluß, ?andwirthsch n. Nähen» (865 sich dem Kaiser näherte, zog er aus einer Tasche seines Paletot- einen Revolver und schoß auf Se. Maj., worauf er noch mehrere Schüsse abseuerte. Vorbei gehende Personen, sowie Schutzmänner ergriffen sofort den Uebelthäter, wobei letzterer noch einen Schuß ab feuerte und einen von den ihn Umringenden leicht an der Wange verwundete. Gottes Vorsehung erhielt den für Rußland theuern Monarchen unversehrt. Der Verbrecher ist verhaftet, die Untersuchung hat begonnen." Petersburg, 14. April. Heute früh 9 Uhr sind auf den Kaiser Alexander während dessen Frühprome nade in der Nähe des Winterpalais vier Schüsse ab- gcfeuert werden. Der Kaiser blieb unverletzt. Zwei der Tyäter wurden ergriffen, zwei entkamen. Ein Polizist wurde bei Festnahme eines Thäters durch die Backe geschossen. Zn der Stadt herrscht große Auf regung und freudiger Jubel über die Rettung des Kaisers. Amtlichen Meldungen zufolge sind die Schüsse nur von einer Person abgefeuert worden, Leipziger Stadttheater. -o Leipzig, 14. April. In der gestrigen Auffüh rung des „Lohengrin" war die Nolle der Elsa durch «iueu Gast von der wiener Hofoper, Frl. Mielke, ver treten. Bei manchen schätzenSwerthcn Seiten ihrer Leistung vermochte diese doch keine rechte Sympathie zu erwecken. Zu rühmen sind die musikalische Sicher heit und die verständig ausgearbeitete Darstellung; Frl. Mielke hob manche logische Accente der Rede im Vortrag wie vermittels entsprechender mimischer Be wegungen wirksamer heraus, als es von vielen ihrer hiesigen Vorgängerinnen geschehen; auch freute es nnS, in der ersten Scene mit Ortrud im zweiten Act das Orchesternachfpiel zu den Worten „Sein Eh'gemahl!" im Geberdenspiel als stummen Ausbruch des Ent zückens zum ersten mal richtig gedeutet zu finden. Dagegen fehlte cS der Elsa des Frl. Mielke an poeti schem Wesen, an Idealität nnd rechter Innerlichkeit; die Gestalt hatte etwas zu ConventionelleS, erschien zu sehr in die Sphäre des gewöhnlichen Leben« herab- gczogen. So war der Ausdruck des Mienenspiels in den Scenen mit Ortrud mitunter zu bewußt beobach tend; der Triumph, der sich in der Scene vor dem Münster nach ihrer Erwiderung auf Ortrud'S Schmäh rede in ihren GrsichtSzügen malte, hatte etwas zu Herausforderndes. Sodann besitzt die Stimme der Sängerin wenig sinnlichen Neiz und frische Klang farbe, und vor allem störend ist daS unausgesetzte Tremuliren. Letzterer Untugend verfiel auch im Stre ben nach kräftiger Tongebung Hr. Wiegand als König. Auch erschien seine Declamation nicht so markig auS- Telegraphische Depeschen. * Washington, 11. April. In der heutigen Sitzung des Cabinets lenkte der Staatssekretär Evarts die Daß die wildesten Geister der Verneinung und de« Umsturzes alles Bestehenden in dem weiten Rußland im Verborgenen Hanse», war schon lange kein Ge- hcimniß. In neuester Zeit sind sie in all ihren gräß lichen Consequenzen (natürlich bei fortwährender sorg samer Verhüllung der Leiter der Bewegung in den dichtesten Schleier des Geheimnisses) mit erschreckender Offenheit zu Tage getreten. Mordversuche, theils ge lungene, theilsmiSlungene, bald an osficiellen Organen deS herrschenden Systems, bald an Privatpersonen, die man als „Berräther" öder Gegner des furchtbarey Gtheimhgndtö verfemte und ächtete, auouyme Audrohuu- gen deS gleichen Schicksals, an andere gerichtet, dies und AehulicheS zeigt, daß die Organisation der so genannten Nihilisten in Rußland (die, wie eine Mit- theilnng in unserm heutigen Blatte bekundet, auch in ihren Zwecken viel weiter gehen als die deutschen Socialisten und selbst die französischen CommunardS) eine noch straffere, ihre Action eine noch rücksichtS- und schonungslosere als die jener ist. Einer solchen Partei, die nichts achtet, vor nichts zurückscheut, konnte allerdings auch der Gedanke des Fürstenmordes kaum fern liegen. Indeß schien eS, als wolle dieselbe absichtlich den Kaiser schonen und nur die Werkzeuge des herrschenden Systems, obere und niedere Beamte, so lange entweder durch den Terro rismus ihrer blutigen Drohungen einschüchtern, oder, wenn dies nicht gelänge, wirklich vernichten, bis der Kaiser selbst daran ginge, jenes System zu ändern. , ,,.!MgsistMrR)Min. Dl« Nachricht von dem auf den Kaiser verübten At tentat verbreitet sich durch die Stadt. Die Entrüstung 65 Glück. t25 „ 127 „ Gerade auch heute theilen wir (unter Rußland) ei« merkwürdiges Aktenstück mit, eine an den Straßenecke« von Petersburg angeschlagene Proklamation de- revo lutionären „Executivcomites", worin dasselbe seine« Plan, alle- um den Zar her zu morden, rückhaltlos verkündet, aber nur, um ihn zu warnen nnd auf eine« andern Weg zu drängen. Er selbst, hieß es, und seine Familie sollten „vorläufig" nicht bedroht sein. Entweder nun aber ist das „ExecutivcomitL" seiner einzelnen „Beamten" und Anhänger doch nicht dergestalt Herr, um mit Sicherheit sagen zu können, was diese thun oder nicht thun werden, oder die Frist, die jene- „vor läufig" dem Zaren gesetzt, gilt bereits als abgelaufen. Genug, man hat sich auch an das Aergste, das Atten tat auf die den Russen sonst ganz besonders heilige Person des Zaren, gewagt. Mit dem Meuchelmörder wird man, da man seiner habhaft geworden, wahrscheinlich sehr kurzen Procrß machen. Ob ihm Geständnisse zu entlocken sein wer den, die zur Bloßlegung von Fäden der jedenfalls sehr weitverzweigten nihilistischen Verschwörung führen könn ten, bezweifeln wir. Das Allerschwierigste aber scheint uns, wie dort allem Anscheine nach die Dinge liegen, der Versuch einer Heilung des politischen und socialen Uebels selbst, von welchem alles diese- bloße Symp tome sind. Die allgemeinen politischen Zustände in dem un geheueren Zarenreiche sind so verworren, der Bildungs grad der unendlich mannichfaltigen Bevölkerungen ist ei» so verschiedenartiger, der sittliche Charakter namentlich auch der vornehmer» Klassen großentheilS ein so wenig befriedigender, die Roheit oder Stumpfheit in den untern eine so weit verbreitete, daß selbst beim beste» Willen de» Zaren tiefgreifende politische Reformen, wie man sie etwa in Zeiten großer Aufregung, um diese zu stillen, im westlichen Europa vorgenommen, in Rußland äußerst schwer durchführbar und dazu noch in ihren Wirkungen gerade nach dieser Seite höchst unsicher erscheinen. Und welche Reform würde den» jene» „Nihilisten" auch nur entfernt genügen? WaS könnte geschehen, um Parteiführer solcher Art und ihre blinden Parteigänger von ihren wahnsinnigen Idee», die auf den radicalsten Umsturz alles und alle» Be stehenden hinauSgchen, abzubringen? In der That, die Lage Rußlands — selbst ganz abgesehen von seine« au-wärtigen Verwickelungen und seinen finanziellen Schwierigkeiten — erscheint al« eine höchst dunkle, seine Zukunft als eine tiefverschleierte. Wird sich ein Oedipus finden, der das Räthsel dieser Sphinx löst? Oder wie viele wird dieselbe noch, weil sie eS nicht lösen können, zerfleischen und vernichten? »0 ->L <au» 1878z 1877.) < 1878.) N, tO84«. 1N5i1 n Ablieferung >efordeu. ist so groß wie die Freude über das MiSlingen deS Attentats. Man trifft Vorbereitungen zu großartigen Ovationen für den Kaiser. Der von einem Privat- manne ergriffene Schuldige befindet sich im Verhör. An die auswärtigen Botschafter und Gesandtschaften ist telegraphische Mittheilung über da- Attentat er gangen. Der Kaiser ist unverletzt und befindet sich vollkommen wohl. * Petersburg, 14. April. Eine amtliche Meldung über den versuchten Meuchelmord sagt: „Heute gegen 8 Uhr morgens, während der Kaiser seinen üblichen Spaziergang in der Umgegend des Winterpalais machte, kam Sr. Maj. ein anständig gekleideter Mann in einer Uniformmütze mit Cocarde entgegen. Als derselbe Krsmpk, tsrt-k«», t«» ckor Vi-Ssv». t »»ck sinck >is« «1no stuvsu). r in Leipzig geb. Heym. t in Leipzig Buhrig i» Professor Oe n. — Hrn. canstädt ei» chläger in anz Voigt- n. — Hrn. r Soh». Me in Leip- Leipzig. - g. — Fran Richter, i» rer Johann B. — Frau in Rochlitz, auchnih, in olfram i» «r. «7. Ldtpzig. «qch-ti» a»»er «»»»«»«« Preis ,t«t«lil»rtl» 1«. »Ps. »Al- Maj. Maegebcn. Durch Gotte» Gnade ist unser er- haben« Herr unversehrt geblieben. Der Mörder ist verb-kt-t^ Das Attentat ans den Kaiser von Rußland. ' --- Leipzig, 15. April. Der verbrecherische Wahn sinn de- Fürstenmordes scheint weiter und weiter um sich zu greifen. Bei dem ehrwürdigen Haupte unsers Kaisers fing er sein ruchloses Spiel an — dem Him mel Dank, das eine mal ganz erfolglos, das andere mal wenigstens ohne das Leben des theuern Monarchen antasten zu können. Dann sprang diese moralische Seuche — denn wie eine solche erscheint eS — tief hinab in den Süden nach Rom und wagte sich an «inen jungen, ebenfalls mit Recht populären Fürsten, König Humbert von Italien. Und jetzt wieder hat sie im höchsten Norden den Zar aller Reuffen ange fallen, der ebenfalls einer der persönlich wohlwollendsten und edelsten Monarchen ist. Auch diesmal hat die Vorsehung daS Schlimmste abgeweudet. Kaiser Alexander ist unverletzt; der Frevler ward verhaftet; die Unter suchung hat begonnen; von einem Resultat derselben weiß man noch nichts. Das Obige ist die Summe dessen, was die nach stehenden Telegramme aus Petersburg melden. * Petersburg, 14. April. Heute früh wurden auf den Kaiser Alexander während seines Spazierganges mehrere Revolverschüsse abgefeuert, ohne den Kaiser zu verletzen. Der Attentäter ist verhaftet. Näheres fehlt. * Petersburg, 14. April, vormittags 11 Uhr 15Min. Als der Kaiser heute Morgen seinen gewöhnlichen Spa ziergang machte, sielen auf denselben einige Revolver- schüfse. Der Kaiser ist nicht verletzt. Der Attentäter wurde durch einen Mann aus dem Volke ergriffen. * Petersburg, 14. April, vormittags 11 Uhr 30 Min. Ossicielle Meldung: „Heute Morgen uni 9 Uhr, als der Kaiser seinen gewöhnlichen Morgenspaziergang vor dem GeneralstabSgebäude machte, hat ein Meuchel mörder gegenüber dem Hotel des Auswärtigen Ämte rn unmittelbarster Nähe vier Revolverschüffe auf Se. gelang ihm die Anrede im dritten Act. Wir möchten stellung im Ausdruck des Innigen minder überzeugend bei dieser Gelegenheit überhaupt der Regie von einem, ! ist. Auch hat seine Gesammthaltung poch nicht hin- wie es scheint, grundsätzlich von ihr beliebten öfter« 1 reichend Weihevolles, den auf die höhere Abkunft de» Wechsel in der Besetzung von Hauptrollen, wofern! Gralrittcrs hindeutenden mystischen Zug; doch bleibt derselbe nicht durch zwingende Gründe veranlaßt ist, sie immer edel. Auch die sorgfältige correcte Behänd- abrathen. E» liegt im Interesse eines festen En.