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622 Nation in den beiden Au»stellungrn in Australien vertreten sein zu ihrem Bonheil und zu ihrer Ehre! Präsident de» Reichskanzleramte« Staat-minister Hofmann: Meine Herren! E« bedarf wol nicht erst der Versicherung, dast die deutsche Reich»regieruug jedem Unternehmen dle lebhafteste Lheilnahme ruwendet, welche» geeignet ist, die Exportindustrie unser« Lande« zu fördern, aber andererseits werden Sie e» begreiflich finden, daß sie mit Borsicht zu Werle ging, um nicht durch voreilige Unterstützung von derartigen Unternehmungen dem Reiche und den Privaten einen Kostenaufwand zu verursachen, der mit dem Nutzen, den da« Unternehmen schließlich bringt, nicht im Berhältniß fieht. E« liegen ja in dieser Beziehung Erfahrungen vor, aus die auch der Herr Interpellant schon hingewiesen hat, welche dringend zur Vorsicht mahnen. Die Aulstellung in Sydney war ursprünglich da« Privatunternehmen einer Agriculturgesellschast; sie sollte hauptsächlich eine agricul- turelle sein, mit der nebenbei auch eine Jndustrieabtheilung verbunden sein sollte. Die englische Colonialregierung hat sich allerdings für da- Unternehmen interessirt und dasselbe begünstigt, aber e« war doch immer nur ein Privatunter- nehmen. E« stellte sich dann heraus, daß die Gesellschaft nicht die Mittel hatte, um da« Unternehmen in dem zuerst geplanten Naße durchzusühren; da« ist der Grund, we«halb die Regierung später die Ausstellung selbst in die Hand genommen hat. Da« Reichskanzleramt hat deshalb gewiß wohl gethan, wenn es anfang« sich der Sache gegenüber kühl verhielt und nur that, was die englische Regierung wünschte, nämlich die officielle Bekanntmachung de« Pro gramm«. Erst ganz neuerdings hat in Deutschland über haupt in den betheiligten Kreisen sich ein Interesse sür die Aufstellung in Sydney gezeigt; namentlich in Sachsen und Würtemberg sind die Bestrebungen lebendig geworden, diese Ausstellung zu beschicken. Aber über den Umfang der eventuellen Betheiligung sind noch keine Mitthcilungen ein- gegängen, dazu hinreichend, daß die Reichsregierung etwa jetzt schon in der Lage wäre, den verbündeten Regierungen eine Vorlage zu machen, ob und in welcher Weise eine Betheiligung an der Ausstellung in Sydney eintreten solle. Wenn, wie ja möglich ist, die Betheiligung so bedeutend und umfangreich wird und zugleich von solchen Ausstellern auSgeht, daß man annehmen kann, Deutschland werde in Sydney würdig repräsentirt sein, so wird selbstverständlich der Herr Reichskanzler nicht abgeneigt sein, die Hand dazu zu bieten, sondern eine entsprechende Vorlage machen, und ich zweifle nicht, daß auch bei den verbündeten Regierungen Neigung vorhanden sein wird, für da« Unternehmen einzu treten. Die Vorfrage aber ist noch nicht zu entscheiden, weil die Ermittelungen darüber noch nicht abgeschlossen sind. Ganz ähnlich steht es mit der im nächsten Jahre stattfin denden Ausstellung in Melbourne, wo c« ebenfalls von der Betheiligung abhängt, ob die Reichsregierung eine officielle Betheiligung befürworten wird. Ich beschränke mich auf diese Mutheilungen und schließe mit der Versicherung, daß nicht daran gezweifelt werden darf, daß bei der ReichS- regiernng gerade unter den jetzigen Verhältnissen das regste Interesse sür die deutsche Exportindustrie obwaltet. (Beifall.) ' ED folgt di« zweite Berathung des Gesetzentwurf» betreffend den Äerkehr mit Nahr«ngS^ und Ge brauchsgegenständen auf Grund deS Berichtes der siebenten Commission. ß. 1 lautete in der Regierungsvorlage: Der Verkehr mit Nahrungsmitteln, Genußmitteln, mit Gegenständen, welche zur Haushaltung, häuslichen Einrich tung, Geschäftseinrichtung oder zur Kleidung bestimmt sind, »der mit Spielwaaren, unterliegt der Beaufsichtigung nach Maßgabe dieses Gesetzes. In der Commission ist folgende Fassung beschlossen worden: Der Verkehr mit Nahrung«- und Genußmitteln, sowie mit Spielwaaren, Tapeten, Farben, Eß-, Trink- und Koch geschirr und mit Petroleum unterliegt der Beaufsichtigung nach Maßgabe diese« Gesetze«. Abg. Büchner beantragt, daS Wort „Farben" zu streichen: Wenn die Polizei berechtigt sein solle, in jede Farben fabrik, in jede« Colonialgeschäft eiuzudringen, dann würde stlbst diesen Beweis der Dankbarkeit seines Volkes zu erleben, auch gegeben sein, noch lange Jahre in unge- schwächter Frische und Kraft unter demselben zu weilen!" Musikalisches auS Leipzig. ** Leipzig, 30. März'. Der Bach-Verein scheint seine Tendenz jetzt streng befolgen zu wollen. Wäh rend in den früher» Concerten gelegentlich auch ein Zeitgenosse Sebastian Bach'S auf dem Programm stand, haben, dasiegen die letzten Aufführungen nur Werke unserS alten Thomascantors gebracht. So auch das heutige zweite Kirchenconcert, das ungeachtet des ersten schönen Frühlingstages dennoch ein ziemlich zahl reiches Publikum in der ThomaSkirchc versammelt hatte. Nach einer von Hrn. Zahn vorgetragenen Phan tasie ll-woll ertönte ein mächtiger Choral: „Nimm von uns Herr, du treuer Gott", bei dem aber die Singstimmen von der Orgel- und Orchesterbegleitung stellenweise zu stark übertönt worden. Das Orchester ist hier so selbständig gehalten, als wäre eS Selbst zweck. Ist der Chor hierbei nicht sehr stark besetzt, so dominiren die Instrumrntalmassen. In der darauf folgenden Cantate „Du wahrer Gott und Davids sohn" wurde das Duett von Frau Lißmann-Gutzsch- bach und Frl. Löwy recht gefühlsinnig, dem Text ent sprechend, vorgetragen; ebenso das Duett in der Can tate „Jesu, der du meine Seele". Frau Lißmann erfreute ünS dann noch durch die Reproduktion der Arie in der Cantate „Also hat Gott die Welt geliebt". ; Der Chor, also der eigentliche Bach-Verein, hat sich in dem heutigen Concert ganz besonders ausge zeichnet. Ein Choral, drei Cantaten und zum Schluß da« dem Publikum nicht« nützen, den ketrofferea Gewerben und Industriellen aber vielfach schaden. Commistar zum BüudeSrath Geheimrath Fin kelnburg: Im ganzen Tenor de« Gesetze» werden die Farben nur im 8-5 erwähnt, und zwar nur insoweit, al» sie entschie den al« gesundheitSzefährlich nachgewiesen sind. Daß sie e« aber nicht selten sind, daß da« Publikum de« gesetzlichen und polizeilichen Schutzes dringend bedarf, da« bedarf nach den reichen Erfahrungen nicht erst der Versicherung. Biele Krankheit«erscheinungen sind constatirt infolge de« Tragen« von gefärbten Wollstoffen, deren Farbe allein die Krank heit herbeiführte, ebenso hat man die Verwendung von gesundheitsschädlichen Farben bei Geschirren, bei Papieren, bei Enveloppen zu Cichorien und andern Nahrungsmitteln constatirt; ich bitte darum, auch die Farben unter da« Gesetz zu subsumiren. Abg. Moste: Der ß. 1 enthält da« Princip de« Gesetze«. Ich bin nun der Ansicht, daß da« ganze Gesetz mehr Schaden an zurichten al« Nutzen zu stiften vermag. E» werden an vielen BerbrauchSgegenständen und Nahrungsmitteln durch legitime Handelsgebräuche häufig Veränderungen vorgeuom- men werden. Der Großhandel mit Wein, Petroleum, Speck, Schmalz, Butter rc. kann in dieser Weise sehr ge schädigt werden, ohne daß da« Publikum den geringsten Bortheil hat. Abg. 0c. Harnier: ' Der 8- 1 enthält nicht da« Princip de« Gesetze«; diese« zerfällt vielmehr in verschiedene Abtheilungen. Ich habe darum auch keinen Anlaß, wie es der Abg. MoSle gethan hat, auf die GeneraldiScussion zurückzukommen. Da« Amen dement Büchner bitte ich Sic abzulehnen, denn seine Ar gumente liegen ganz außerhalb des Rahmen« diese« Gesetze», in welchem durchaus von einer Lontrole der Fabrikation und von einem Verbote von Farben gar keine Rede ist. (Widerspruch.) Abg. Staudy: In dem Verkehre mit NahrungS- und Genußmitteln haben sich, wie allseitig anerkannt wird, seit Jahren uner trägliche Zustände herausgestellt und zahllose Klagen, ganz gewiß begründet, sind deshalb erhoben worden. Ich be grüße daher die Vorlage mit Freuden, zumal sie auch ge rade, entgegen den Worten des Abg. Mo«le, dazu bestimmt ist, Einheitlichkeit des Rechtszustandes für diese Materie herbeizufllhren. Abg. Rickert: Die Erfahrungen der letzten Jahre sollten un» doch warnen, immer sogleich, wenn sich auf irgendeinem Gebiete Uebelstände gezeigt haben, mit neuen Gesetzen vorzugehen. Es ist eine berechtigt« Klage, daß unsere Gesetzgebungs- Maschine viel zu schnell arbeitet. Ich bin der Ansicht, daß die Materie noch nicht reff ist zu einer gesetzlichen Rege lung, zumal es, wie wissenschaftliche Autoritäten zugeben, durchaus keine absoluten Kriterien der Verfälschung gibt. Ich fürchte, daß die unmittelbaren Folgen dieses Gesetzes viele Ungerechtigkeiten sein werden. Mir scheint auch das Bedürfutz zu einem solchen Gesetze in keiner Weise nach gewiesen. In Preußen vwx»lMlH-G gesetzliche Vorschriften, welche, wenn sie ordentlich gehand habt werden, entschieden ausreichend sind. Ebenso ist mir au« Baiern und andern Südstaaten versichert worden, daß man mit dem bestehenden Rechte völlig auskommen könne. Ich werde demnach-gegen 8-1 und da« ganze Gesetz stimmen. Präsident des Reichs-Iustizamts Staatssekretär vc. Friedberg: Der Hr. Abg. Rickert hat den Vorwurf erhoben, daß die GesehgebungSmaschine zu viel und zu rasch arbeite, und diesen Vorwurf an den vorliegenden Gesetzentwurf an geknüpft. Aber, meine Herren, ist denn diese Vorlage aus der Initiative der Regierung entstanden? Nein! Da« Haus hat an die Regierung die Forderung gerichtet, dem Un wesen der Fälschungen auf dem Gebiete der Nahrungs mittel gesetzlich ein' Ende zu machen. Wenn die Regierung dieser Anregung aus dem Hause folgte, so scheint der An griff de« Herrn Abgeordneten doch nicht angebracht zu sein. (Sehr wahr!) Wer ferner die der Vorlage beigegebenen jener pompöse Chor: „Lobe den Herrn, meine Seeles', diese schwierigen polyphonen Werke in Einem Concert vorzu führen, erfordert Taktfestigkeit, Sicherheit in der Intonation und sehr fleißige Studien, wie man sie von der Mehrzahl der Vereine nicht erwarten kann. Um so ehrenvoller ist es, daß dieser an Jahren noch so junge Verein solche Aufgaben so befriedigend löst, wie es heute geschaht Auch die Wahl der Stücke war eine glückliche zu nennen. Sämmtliche heute vorge führten Werke sind nicht nur aus dem contrapunk- tischen Geiste, sondern auch auS dem gläubigen, ge fühlvollen Herzen des ehrwürdigen Tonmeisters ge flossen, was bekanntlich nicht bei allen der Fall ist. Dieses Gefühlselement, das hier so meisterhaft in dem kunstvollsten contrapunktischen Stimmengewebe zum Aus druck gelangt ist, war selbstverständlich auch von er greifender Wirkung! Außer den genannten Werken hörten wir noch von Hrn. Zahn ein „Ocuvo" aus der Orgelphantasie in 6-ckuc. Hierbei war die Registrirung klangschöner und voller als in der zuerst gespielten Phantasie. Ehrenvolle Erwähnung verdienen auch die mitwirken den Künstler des GewandhauSorchestcrS, besonders die Herren Trompeter, welche ihre Soli im letzten Chor musterhaft ausführten. Die schwierigen, bis hoch 0 gehenden Fanfaren ertönten in herrlicher Klangschön heit und kein einziger Ton verunglückte, was bei die ser hohen Tonlage viel sagen will. Der Dirigent des Vereins, Hr. v. Herzogenberg, darf mit Befriedigung auf das heutige glückliche Resultat blicken. Sicherlich wird es ihn zu weiterer Thätigkeit animiren. Anlagen mit wohlwollendem Blicke prüft, wird dir streng« Sachlichkeit bei der Aufstellung diese« Entwurf« nicht be streiten können. Al» durch die Ungunst der Parlament«, rischen Lage die vorjährige Vorlage nicht mehr berathen werden konnte, hat die Regierung die dadurch bi« heute gewonnene Zeit — fast ein Jahr — dazu benutzt, dir B»r- lagr nochmal» mit bessernder Hand umzugkstasten. Zwei Jahre also hat sie der Sache mit großer Hingebung sich angenommen, und darum verdient sie den Pqrwurf der Ueberstürzung nicht. Glauben denn die Herren, daß die Regierung eine so sehr große Freude an der Ausarbeitung von Gesetzentwürfen hat, daß sie nur deshalb, ohne dringen den Grund, Entwürfe auSarbeitet? Gerade Hirse» Gesetz au-zuarbeiten war sehr schwierig, weil man dabei immer wieder auf die wissenschaftlichen Grundlagen recurrireu mußte. Ich darf wol hoffen, daß die Mehrheit d§« Häuser sich der Anschauung de« Abg. Rickert nicht «»schließen, sou lern da« Gesetz annehmen wird. (Beifall.) Abg. vc. Löwe-Bochum: Vorbehaltlich einzelner Abänderungen erkläre ich mich im ganzen mit dem Gesetze einverstanden, wie e» die Hommis sion beschlossen hat. Einen sehr großen Werth l<g»'ich da- bei darauf, daß wir nunmehr für ganz Deutschland eine einheitliche Gesetzgebung in dieser Beziehung erhalten, denn mit den alten obsoleten Gesetzen der Einzelstaaten jst dem Uebel nicht beizukommen. Ich kann auch den vorgehrgchten Einwand nicht gelten lassen, daß dieses Gesetz eine allzu große BerkehrSbeschränkung mit sich bringen werde. Da würde nur dann zutreffen, wenn wir lauter chicanirende Beamte hätten, die nur aus dieses Gesetz warten. Kalt herzigster Egoismus allein kann an dem, wa» an Beschrän kungen in dem Gesetze enthalten ist, Anstoß nehmen. / Abg. Oc. Mendel hätte für den Gegenstand dieses Gesetzes erst eine Enquete gewünscht: Da« Gesetz wird es nicht zu Stande bringen,, daß künftig hin nicht mehr gefälscht wird: und die Verfälschungen haben heute schon lange nicht den Umfang, wie man häufig än- nimmt. Ich fürchte weniger die chicanösen Beamten als die durch da« Gesetz angeregte DenunciationSsucht. BundeScommiffar Geh. Regierungsrath vc. Finkeln burg: Ich wollte dem Vorredner entgegnen, daß allerdings eine EnquKe stattgefunden hat, und zwar sogar noch vor Einbringung de» vorjährigen Entwurfs. Wenn Hr. Abg. Rickert die bezüglichen süddeutschen Zustände als vorzüglich schildert, so möchte ich hoch glauben, daß den Vorschlägen, wie sie diese Vorlage bringt, der Vorzug gebühren dürste vor der sanitären Controlc, wie sie beispielsweise in Baiern organisirt ist. ' " ' . ' . Abg. Bär-Offenburg erklärt sich im wesentlichen mit der Vorlage einverstanden und nimmt sie gegen die Angriffe des Abg. Rickert in Schutz. Abg. Graf Luxburg:" Ich halte e« nicht für möglich, gerade die Frage der Victualienpolizri einseitig vom Standpunkte der.Particular- gesetzgebung zu lösen, hier muß da« Reich mit feiner Autori, tat voll und ganz eiotreten. Die bairische Gesetzgebung hat zwar bezüglich der Weiufälschungek sehr, scharf»Bestimmun gen-«rlaffM? dennoch haben-sich chir VerMsShnngenk» er«, schreckender Weise vermehrt, und.nur wenn überall gleich mäßig reichsgesetzlich dieselbe.scharfe Strafandrohung besteht, wird dem Unwesen wirksam entgegengetreten werden können. Es wird z. B. Champagner in Franken sehr billig, aber auch recht schlecht und gesundheitsnachtheilig fabricirt, der den reellen Weinbauern die Loncurrenz fast unmöglich macht. Solchen Mi-ständen kann nur- ein Reichsgesetz abhelfen, und ich begrüße von diesem Standpunkte ans die Vorlage mit Freuden. (Beifall.) Abg, vc. LaSker: Bei der Schärfe de» Angriffe», der au» meiner nächsten Nachbarschaft (vom Abg. Rickert) auf das ganze Gesetz ge macht ist, möchte ich doch erklären, daß die Abweichungen gegen den vorjährigen Entwurf durchweg Verbesserungen sind; sowol den Consumenten wie den Prodücenten find eine Anzahl neuer Garantien geboten, die eine zweckent sprechende Wirkung des Gesetzes verbürgen. Die Berkrhrs- freiheit wird bei alledem vollständig gewahrt, und es ist ein bedeutsamer Fortschritt, daß Regierung, und Commission Ueber die im Spessart herrschende Noth wird der Hessischen Morgen-Zeitung geschrieben : „In den Ortschaften Heigenbrücken, Wiesthal, Krommenthal, Rothenbuch, Hein- richthal, Jakob-thal, Weibersbrunn und Habichsthal soll eine förmliche Hungersnoth herrschen. Die Kassen dieser Gemeinden sollen leer und seit Monaten schon nicht im Stande gewesen sein, den Beamten, und Lehrern das fällige Gehalt auszuzahlen. Allenthalben regt sich jetzt zwar di« Mildthätigkeit; aber es ist charakteristisch, daß für da« un glückliche Szegedin größere Summen gesammelt werden al« für unsere hungernden Landsleute, für welche wir doch in erster Linie eintreten sollen, zumal sich für Szegedin jetzt fast die gesammte civilisirte Welt ins Mittel legt." — Ueber da« telegraphisch signalisirte Erdbeben in Per sien geht der Times folgender Bericht zu: „Am 22. März um 12 Uhr 85 Min. morgens wurde das nördliche Persien von einem Erdbeben heimgesucht, das seine Richtung von TabriS nach Zandjan und Mianeh nahm; die Erdstöße hiel ten mit größerer oder geringerer Heftigkeit bis zum folgen den Tage an. In Mianeh stürzten mehrere massiv gebaute Häuser ein und viele andere zeigten Riffe in den Mauern. Den größten Schaden scheinen indeß die in der Nähr von Mianeh gelegenen beiden Dörfer Tark und Manan erlitten zu haben. Sie wurden total zerstört, und von den 500, resp. '600 Einwohnern sollen nur wenige ihr Leben gerettet haben." Mianeh liegt auf 37" 27' nördl. Br. und 47" 48' östl. L. — „vc. A. Petermann'S Mittheilungen" (Gotha, I. Perthes) enthalten in Heft 111 mehrere interessante Ar« tikcl, unter andern: „ReisenachrichteU aus Sibirien"; „Die peruanischen Expeditionen zur Erforschung de« ober« Ama zonenstrom» und seiner Nebenflüsse"; „P. Savorgnan de Brazza's Reise auf dem obcrn Ogowe und zu den westlichen Zuflüssen des Longo, 1876—78"; „A. Slbiriakoff'« Expe« diton in da« Sibirische Eismeer durch die Beringstraße im Sommer 187S". Zu drei Artikeln sind Karten beigegeben.