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LL 88. en. Limbach r. Lark Berth» anu in n Fried- Schuh- Leipzi«. efeld. — iger, in Görlitz, in Leip- Huster iner in Albert dera. — i Leipzig. Leip,«^ Nr. 72. «ei»^ G^chet»! «qt«r UVtch. prei« »t«^«llrbrlich 1«. »»Ws. S»« ««t-luk Ru»««, »»Ps. DtiiWc Agmeillt Zcitung. Wahrheit,»d Recht, Freiheit >»d Gesetz I» D»««-ü»r 27. RKz L87S. r»se»«te «» »i« t» M sk»»«». Z»serlt»»»,«d>hi ft» »I« »» Ws, »»N, «ta^saä»» 1« Ws. MU de« 1. April beginnt ein nenes Abonnement auf die Deutsche Allgemeine Zeitung. Alle auswärtigen Abonnenten (die bisherigen wie ueueiuttetevde) werden ersucht) ihre Beftelluugeu auf da- nächste Bierteljahr baldigst bei den betreffenden Postämtern auszugeben, damit keine Verzögerung iu der Versendung stattfinde. Der AbouuementSpreiS beträgt vierteljährlich 7 M. 5V Pf. Die Deutsche Allgemeine Zeitung sucht ein treues Bild der Zeitgeschichte zu liefern und den täglich iu reicher Fülle zuströmeuden Stoff ihren Lesern in möglichster Ausführlichkeit und doch iu gesichteter Auswahl darzudieten. Sie nimmt iu dieser Beziehung eine Mittelstellung zwischen den noch umfangreicher« Zeitungen und den Provinzial- oder Localblättern ein, und glaubt damit den Wünschen eines großen Theils der ZeitnußS- lrser uachzukommen. Für die nächste Zeit werden außer den allgemeinen Angelegenhetteu Europa- und der andern Welttheile inSbesovdere die Ver handlungen de- Deutscheu Reichstage- vielfache» Stoff der Berichterstattung und Besprechung biete». Die politische Richtung der Deutsche» Allgemeinen Zeitung wird nach wie vor dieselbe sein: sie ist ein entschieden freisinnige-, nach aiben Seiten unabhängige- Blatt, das seine Uebcrzeugung offen und rückhaltslos vertheidigt, aber auch den Gegnern Gerechtigkeit widerfahren läßt. Die Deutsche Allgemeine Zeitung erscheint nachmlttags 4 Uhr, resp. (mit telegraphischen Börsenderichteu) 5'/, Uhr. Rach auswärts wird sie mit dcu nächsten nach Erscheinen jeder Nummer abgehenden Posten versandt. Inserate finden durch die Deutsche Allgemeine Zeitung, welche zu diese« Zwecke von den weitesten Kreisen und namentlich voa dm größer» industriellen Instituten regelmäßig benutzt wird, die allgemeinste und zweckmäßigste Berbreituug; die JusertionSgebühr beträgt für den Raum einer vier«al gespaltenen Zeile »Mr „Ankündigungen" 20 Pf., einer dreimal gespaltenen unter „Eiugesaudt" 30 Pf. nachts an der Erweiterung und Vertiefung des Damm- durchstich« arbeiten. Die Absperrung des innern JnundationSgebietcs kann leider noch immer nicht be gonnen werden. Man fürchtet von einer Zögerung neue Gefahr für den Rest der Stadt, wenn da» Schneeschmelzwaffer eintrifft. Bon den Nebenflüssen der Theiß und von der untern Theiß kommen Mel dungen, welche große Landstrecken bedroht erscheinen lassen. AuS Groß-BecSkerek wird telegraphirt, daß seit drei Tagen der Orkan andanert und die Dämme bedroht seien. Zn Titel sind zwei Buchtungen unter Wasser, die übrigen kauW zu halten. Durch da» Reißen de» Beretyodammes ist Devanha ein Ort mit I2OO0 Seelen, gefährdet. Heute gingen be reit» 200 Pionniere und Ingenieure sammt Kähnen dahin ab/' * Madrid, 25. März. Dyk frühere Minister präsident Canova» del Castillo hat die ihm auf Veranlassung de» Ministerium» durch de« König an» gebotene Erhebung in den Adelpand angenommen. — Die Infantin Christine, zwche Tochter de» Her zogs von Montpenster, ist in Sevilla schwer erkrankt, * Lands», 24. Marr nach«. Oberhand; Dw. berriMkurz st-MPM^AatvortPord Salisbury'«-auf die Anfrage Lord Stratheden'S bezüglich der Zurück beorderung der englischen Flotte au» dem Marmara- meere besagt nach einer ausführlicher» Meldung: Die englische Flotte habe Konstantinopel schützen sollen; so bald die russischen Truppen sich zurückgezogen hätten, sei die weitere Anwesenheit der Flotte unnöthia gewesen. Die Russen hätten zwar die Räumung vonSüdrume- lieutänger.alsman erwartet habe, verschoben, aber die» sei der Thatsach« zuzuschreiben, daß die Türken ebenfalls von dem Vertrage abgewichen seien und die Räumung von Sputz und Podgoritza verzögert hätten. Nun habe zwar Rußland noch andere Verpflichtungen zu erfüllen, namentlich Ostrumelien, Bulgarien und Rumänien zu räumen. Was indeß di« Frage anlange, welche Maßregeln seitens England» zur Sicherung der Erfüllung dieser Verpflichtungen getroffen seien, so habe die englische Regierung die Bertragsverpflichtun- gen Rußland» entgegengenommen, die russische Regie rung habe seitdem diese Verpflichtungen im vollsten Maße anerkannt, es sei daher nicht die Sache der englischen Regierung, Zweifel in die Erfüllung der russisch«» Verpflichtungen zu setzen. Fall» der Vertrag nicht erfüllt werde und der Sultan der ^Ansicht sei, daß die Anwesenheit einer englischen Flotte im Mar- marameere oder im Schwarzen Meere zur Sicherung der Erfüllung des Vertrags beitragen könnte, sei der Sultan berechtigt, den Beistand seiner Alliirten zu verlangen. Indeß sei die Regierung einer solchen Eventualität in keiner Weise gewärtig, da» Verbleiben der englischen Flotte im Marmarameere wäre nicht allein unweise, sondern würde auch die Motive Eng lands einer feindseligen Kritik aussetzen. Unterhaus: Im Laufe der längern Debatte über die Interpellation Dilke'S betreffend Cypern rechtfertigte der UuterstaatSsecretär Bourke die Besetzung der Insel upd sprach die Ansicht au», daß die fremden Regie- ruugeu gegr» die englische Gerichtsbarkeit auf Cypern mchpkeinzuwenden haben würden. Die Insel werde eines yaäen Waffenplatz und einen schö«« Hafen «hW« echsbüche Koste» üeten^ Die Deputieren Har court und Jam«» gäben ihren Zweifel« darüber Aus- druck, daß die ausländischen Regierungen damit ein verstanden sein würden, daß ihre Unterthanen unter englische Gesetze gestellt würden. Der Schatzkanzler' Northcote fand es begreiflich, daß die fremden Regie rungen ihre Unterthanen im türkischen Reiche durch Consulargerichte schützen wollten, die Gründe dafür würden aber wegfällig, sobald die Unterthanen der fremden Mächte unter englischer Herrschaft ständen. Auch habe die Pforte bei der Uebergabe der Ver waltung von Cypern an England die von ihr den andern Nationen eingeräumten Rechte nicht Vor behalten. * London, 24. März. Nach einer Meldung der Times hat in Petersburg ein vollständiger Um schwung der Ansichten der maßgebenden Kreise infolge der Erklärungen Dufferin's und der Darstellung Schuwalow'S von den Anschauungen BiSmarck'S sowol Telegraphische Depeschen. * Danzig, 24. März. Der westpreußische Pro vinziallandtag hat mit 34 gegen 16 Stimmen die Erklärung angenommen, daß er die Einführung von Zöllen auf Kohlen, Holz, Eisen und Getreide als di« Interessen der Provinz Westpreußen tief schädigend «rächte. Zugleich wurde beschlossen, diese Erklärung dem Reichskanzler Fürsten Bismarck, der StaatSregie- rnng und dem Reichstage mitzntheilen. * München, 25. März. Di« gestern hier statt- gehabte Versammlung der liberalen Vertrauen«- «amner hat die Dimission der bisherigen Leiter der Partei angenommen und den ReichStagSabgeordneten vr. v. Schauß und den Großhändler Schuster als ne« Vorstände gewählt. Vien, 25. März. Lord LoftuS hat seinen hefigen Aufenthalt verlängert; er hatte Begegnungen mit dem Prinzen Reuß, Grafen Andräffy, Hrn. v. Novikow und Sir Henry Elliot. — Au» Süd- uvgarn kommen abermals ernstere Meldungen von TMxmtllhr. D. Mtstl ist PM OWwm, der-Mozeu der Theiß gehen über drelkLmm« zwrwr Buchtungen. Bei Devanya, im bekeser Comitat, ist der Damm des Flusse» Beretyo, eine» Nebenflusses de» KöröS, an drei Stillen durchgebrochen, daS Wasser überflutet stündlich Tausende von Jochen schönster Saaten. Die Stadt, 12000 Einwohner, ist gefähr det, Sturmglocken erdröhnen, die Stimmung ist ver zweifelt. («Post».) -"Budapest, 24. März. Man telegraphirt dem Lloyd au» Szegedin: „Infolge von Regen und Wind nahm heute da» Wasser im städtischen Juun- dationSgebiete zu. Der Abfluß beim Dammdurchstich oberhalb de» Fabrikhofe» wird durch hingeschwemmte Holzstämme erheblich behindert. Die Theiß ist seit gestern nicht gefallen. Oberbaurath Boro», der im Jahre 1877 die Katastrophe vorhergesagt, falls nicht das Ringdammsystem ausgeführt würde, leitet di« > technischen Arbeiten. E» werden Baggerschiffe auch j Karl Karmarsch * Leipzig, 26. März. Vorgestern starb in Han nover «iner der namhaftesten Technologen Deutsch- laqh«, der Geh. Hofrath Professor vr. Karl Karmarsch, bi- vor wenig Jahren Director der dortigen Poly- ttchnischrn Hochschule, im 76. Lebensjahre. Karmarsch war am 17. Oct. 1803 zu Wie» ge boren, hatte am dortigen Polytechnischen Institut sein« Studien gemacht und bekleidete sodann an demselben mehrere Jahre lang die Stelle eine» Assistenten im Lehrfach« der Technologie. Erst 20 Jahre alt (1823) gab er eine» „Grundriß der Chemie" heran» und zwei Jahre später (1825) eine „Einleitung in die mecha- uischeu Lehren der Technologie" (2 Bde.). Im Jahre 1830 erhiflt er den Ruf zur Errichtung und Leitung eine« Polytechnikums, welches 1841 eröffnet wurde. Karmarsch wirkte an dieser Anstalt zugleich als Lehrer der Technologie, hielt auch Vorträge über theoretische Chemie. 3m Jahre 1835 construirte er eine Gravir- maschine zum Copiren von Münzen rc. Auch um den Gewerbeverein zu Hannover machte er sich ver dient durch Redaction der „Mittheilungen" desselben bi« 1857. Im Jahre 1844 ward er nebst Professor Rühlmann von der hannoverischen Negierung nach Pari» gesandt, nm über die damals abgehaltene erste französische Industrieausstellung Bericht zu erstatten. Eine Zeit lang war er auch politisch thätig, da er 1851 Mitglied der I. Kammer geworden. Er stand hier in der Opposition gegen das Ministerium Borries. Die wissenschaftlichen Arbeiten von Karmarsch sinh sehr bedeutend. Außer vielen Beiträgen für Prpchtl'S , „Jahrbücher des Polytechnischen Institut»" und für desselben „Technologische Encyklopädie" (zu welcher er die Suppl«mentbände besorgte), für Dingler'» „Poly technische» Journal", für die „Deutsche Bierteljahrs schrift", die „Gegenwart" und „Unsere Zeit", ver öffentlichte er selbständig em „Handbuch der mecha nischen Technologie" (2 Bde-, 1837 sg.; 4. Ausl-, 1866), mit Heeren zusammen ein „Technisches Wörterbuch" (3 Bde., 2. Aufl., 1854), einen „Beitrag zur Technik des MünzwesenS" (1856), endlich «och im späteru Alter die ganz vortreffliche „Geschichte der Techno logie" (1872) im Auftrage der königlich bairischen Historischen Commission zu München. Im Jahre 1875 trat er unter großen Auszeichnungen in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Zur GrundeigenthumSfrage. — Leipzig, 25. März. Die Frage: ob Individual- oder Collectiveigenthum? hat ein« verschiedene Bedeu tung, je nachdem r» sich uni bewegliche» oder um unbewegliche» Eigenthum handelt. Bei dem unbe weglichen oder den» Eigenthum an Grund und Boden ist nämlich nachweiSlichermaße« wenigsten« bei vielen Völkern, so namentlich de» germanischen, da» Collectiv- oder Gemeineigenthum früher dagewesen al» da« In dividual- oder Einzelcigenthum. Erst da» 19. Jahr hundert hat allmählich — infolge der sogenannten Gcmeindetheilungen — die letzten Spuren diese« Ge- meineigenthum» in den meisten deutschen Ländern ver schwinden sehen. In manchen Gegenden, namentlich de« südöstlichen Deutschland«, besteht rin solch«» noch jetzt unter dem Namen der „Allmenden"; die gleich« Einrichtung findet sich von alter» her in den schweizer Urcantonen und hat sich dort noch in weiterm Umfange unversehrt, erhalten. Daß in den slawischen Gemein den e» früher nur ein solches gemeinsames Eigenthum von Grund und Boden gab, ist bekannt; weniger be kannt vielleicht, daß in einer großen Anzahl russischer Gemeinden dasselbe bi» auf den heutigen Tag be steht (da» sogenannte Mir), ja daß in den neu russischen Colonien in der Steppe die anfängliche Be sitzergreifung von individuellem Grundeigenthum sich größtentheils mit der Zeit, „um Streitigkeiten zu schlichten", in ein solche» Gemeindeeigenthum verwan delt hat. Sporadisch kommen ähnliche Einrichtungen auch anderwärt« vor, z. B. in Irland. Nun hat ja freilich im Fortgange der Cultur, zum Th«il auch unter dem Einflüsse de» Römische» Recht«, welches sich vorwiegend dem Einzeleigenthnm günstig erwie«, da» Grundeigenthum fast allrrwärtS sich in abgetheilte«, ausschließlich erwerbbareS Privat eigenthum auch von Grund und Boden verwandelt, und unser heutige« Recht wie unsere heutige Bolk«- wirthschaftSlehre betrachten, mit wenigen Ausnahmen, diese bestehende Form de» GrundeigenthumS al» die allein naturgemäße, rechtlich und wirthschaftlich zu lässige. Indessen sind theilweise im Zusammenhänge mit der socialen Frage — oder doch mit der nicht abzuleug nend«» Thatsache, daß bei diesen, System der Ver- thrilung alle« GrundeigenthumS an die Einzelnen eine große und immer wachsende Menge von Menschen eben gar kein Grundeigcnthnm und folglich auch nicht