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69. O» U- y O 4 23. Mitrz 1879. --- DMchc MgemU Ztltimg. - - ^,^7'».»«. o o z.s.rtt,n„.»I»e . -M ^>0« . Nahr-eit »,d «rcht, Freiheit >id Ersetz I» ., , , ...» '..Lr-V-r-v!^..^,- , , , -- Telegraphisch« Depesche». *Lü«1ch, 21. Mi-». Da» hü-p- «ch»MPE «ernrcheMe dm an« »»ft» »»«WWM demokraten Mr«»t»ß.^ wo»« vttckEdnng «eh» reter Jrr«nhaü«Lrjtb durch dU WM^ HDk Wo» »»M G«sS»Amß. 1000 SrÄMW^ MM-- LandWverwetftmg, Zahl»»« «Wer UftWMMWMft», von !?00 Fr«, an die «täg« »W W MMW. *>«W, SV. März aö«W. D«» MWMM fordert »«Sammlungen für die EjrgtHWMMWM Eia amtliche« Decret hebt die seiW^ÄMWWW QuarautLae für die Pro»e««nse» »«, EtztzW» «D und befttzrätckt KW Emfich»«rLot «W den Hif» »«» Schwarzen und de« Asowfchen Meera» aus m» eimge Waaren. — Wie verschiedene Blätter Meld«, hätte di, Regierung der Budgetcoaunisfion gegenüber die GAlärung abgegeben, daß sie Lie SWftub«UA d«r Mahlfteuer zwar acceptir«, daß ab«, fall« sich rin Deficit hieraus ergeben sollte, di« Regierung neue Steuern oder die Erhöhung einiger besteheuder Steuern beautragen werde. * pari», 21. MLrz abends. Die Delegirtea der jenigen Handelskammern, Welche Anhänger de« Freihandettsystem« und für die Aufrechterhaltung der HändelSverttäge sind, hielten heute eine Versammlung ab, iu welcher der Entwurf z« einer Adresse ange nommen wurde, welch, morgen dem Ministerpräsidenten Waddington und dem HandelSminister Tirard über geben werden soll. Die beiden hauptsächlichsten Reso lutionen, welche io der Sitzung votirt wurden, sind die Aufrechterhaltung der Handelsverträge und die pro visorische Aufrechterhaltung der Zölle, welche gegen wärtig iu den Conventionaltarifen vorhanden sind. «Bukarest, 20. Marz. Senat: Bei der Bera» thnng des Antrag« auf Revision der Verfassung brach- teN die Senatoren Demeter Ghika, Cogalniceanu und Epmranu einen AUlrag auf Bildung eine« Fusion«? ,n»M«rium« ein. In demselben sollen alle Fractionen «Ettn fei»; dauüt dadurch «tue vovstäudige Freihei^ dch künftigen Wahlen garantirt werde und demzufolge die constituirende Versammlung in Wahrheit di, Pex- ttetung aller Parteien de« Volke« sei. Der Finanz minister .Stourdza sprach sich gegen diese Motion au«, indem er nachwies, daß das gegenwärtige Cabinet stärk genug sei, um die Freiheit der Wahlen zu garan- tiren. Die Debatte soll morgen fortgesetzt werden. * Ulien, 21. März. Die Politische Correspondcnz meldet au«Bukarest von heute, infolge de« Antrags von 12 Mitgliedern der Oppositionspartei auf Mo difikation de« Cabinets im Sinne einer Vertretung aller politischen Gruppen sei eine Ministerkrisis eipgetteten. — Der Reichskriegsminister Gras By- ländt-Rheydt hat sich heute mit sechSwöcheutlichem Ur laub nach Meran begeben. * Petersburg, 21. März. Nach dem Berichte des Zdlldepärtement« vom 20. März betragen die Zoll- «iuuahmen iw Jahre 1879 7,84234k Rubel oder 1,SS7rS7 Riebel mehr al« iu dem gleichen Zeitraum HäsWmejahvs. Edelmetall wurde im Jahre 1879 für TDlNM Rchel, 1MLS11 Rubel mehr eingesührt «WM WW entsprechenden Zeitraum de« Vorjahre«; bet MpMkt betrug in diesem Jahre 277IS3 Rubel, -UM« Rubel weuiMr al« 1878.— Wie verlautet, Ä RegirrmHRpeifen -egemvärtig ein Project HßAD« HWkMtch W« VrWmisiruua eiue« EngroS- MWM »il Ehin« W» Wsstfibisi«» au« vm»it- MWWWWWg »» «WWIWPW« von Waaren unweit WUMMchm Sreitt. im südöstlichen TdeOe des -' M». März. Amtlicher Meldung LU« Ab«i»»«WW «s»lge wurden die türkischen Truppt« WHDWiM Äufimtrrie unter dem Bri- gadegeneral RHftW«tza) von der Btvöllerung mit lebhaften AcekWMWWU empsaugeN. Rens-Pascha, höher« türkische Beamte rmd der bisherige russische Platzcommaudant waren aM Bahnhiefe anwefend. Die Truppen lagern vor der Stadt und erwarten den Be fehl zum Einmarsch; dann rückt Artillerie uud Ca- valerie nach. Die Russe« beenden heute die Räu mung de« ganzen Gebiete« außerhalb der Grenz« Ost- rumeliens und zeigten an, daß am 1. Mai auch diese Provinz von ihnen geräumt sein würde. (Wiederholt.) * Kairo, 20. März. Der Khedive hat dem Ber- laugen der Minister Wilson und BlignicreS, den Mi nister de« Innern, Riaz-Pascha, im Amte zu be halten, entsprochen. Die MinisterkrisiS ist somit thatsächlich beendet. Lsm Deutsche» Reichstage. ÄSerttu, 21. März. Nach einigen persönlichen Bemerkungen zwischen den Abg. Stumm pud Soune- maim tritt das Haus in die Tagesordnung ein- Der vr, Stephani gestellten Interpellation: Beabsichtigt bi« Reich»regi«rung in entsprechender Weise, wir die« seitens der österreichischen, französischen, englischen und andern Regierungen geschieht, dir zur Sicherung de« auswärtigen Marktes wünschenswerthe Betheiligung deutscher Industrie an den für diese» Jahr in Sidneh und für künftige» Jahr in Melbourne in Australien projectirten Ausstellungen durch Abordnung «ine» deutschen EommissarS oder auf sonst geeignete Weise zu unterstützen? Präsident de« RcichSkanzleramtS StaatSminister Hofmann erklärt, daß die betreffenden Erwägungen noch nicht abgeschlossen seien, und er daher außer Stande sei, die gewünschte Auskunft zu geben. Die NeichSregierung sei bereit, dieselbe zu ertheilen, sobald ein definitiver Beschluß gefaßt sei. Er bitte daher, für heute den Gegenstand von der Tagesordnung ab zusetzen und e« ihm zu überlassen, sich mit dem Herrn Präsidenten de« HauscS über eine« fpätcrn Tag für die Beantwortung der Interpellation in« Einvernehmen zu setzen. Präsident Dr. v. Forckenbrck erklärt sich seiner seits dazu bereit. E« folgt der Antrag de« Abg. Kayser betreffend die Aushebung de« gegen den Abg. Fritzsche bei dem königlichen Stadtgericht zu Berlin schwebenden Straf verfahren während der Dauer der Session. Abg. Kayser bemerkt, daß nach der Praxis deS Hause« der artige Anträge immer debatteloS angenommen wordeu seien, erst in der letzten Zeit sei diese Praxi« durch den Abg. vr. Beseler angefochten worden, ohne daß da« Hau« Anlaß genommen habe, dessen Argumen tation zur seinigen zu machen. Redner bittet auch bei diesem Anträge wie bei den früher« Fällen zu verfahren. Da« Hau« nimuit den Anttag ohne De batte an. E« folgt die Berathung de« Anträge« der Abg. v. Seydewitz und Genossen betreffend Abänderung der Gewerbeordnung. Der Antrag fordert im wesent lichen 1) für den Betrieb von Theatervorstellungen den Nachweis genügender Zuverlässigkeit und Bildung; 2) für die Errichtung von Schankwirthschaften ist der Nachweis des. Bedürfnisse« nöthig; 3) die Wander- auctionen und Wanderlager sind zu beschränken; 4) will der Antrag eine Reorganisation de« JnnnngS- wesen« anstreben. Abg. Ackermann:. Meine Herreni Wir stellen un» mit dem Ihnen vor gelegten Anirage vollkommen auf den Boden der Gewerbe- srtiheit, nur daß wir sie da einschräuken wollen, wo fich>i «in Bedürfniß in dieser Richtung heraurgestellt Hst. Wa« zunächst di« Thcaterfreiheit angeht, so find wir der Mei nung, daß die Erlaubuiß zum Betriebe de« Gewerbe» al» Schauspielunternehmer dann zu versagen ist, wenn die Be hörde auf Grund von Thatsachen die Uederzrugung ge winnt, daß dem Nachsuchenden die zdm Betriebe de« beab- > fichtigten Gewerbe»' erforderliche Zuverlässigkeit oder Bil dung abgrh». E« ist damit dir Garantie sachlicher Prüfung geboten, und keineswegs di« altebchördlichcWikMWWteder «iNgMrt. Da« Thater soll »W J»Wt DMch, lhut aber leider, dem materialifiischen Hug« per Acht sol- moraWp Schutz gegen den Misbrauch der Theatersreiheit nöthig. In Bezug auf das Schankwesen schlagen wir folgende Be stimmung vor: „Die Erlaubniß zum Betriebe der Gast- wirthschaft, Schankwirthschaft oder de« üleinbandel« mit Branntwein oder Spiritus ist auch dann zu versagen, wenn ein Bedürfniß zu einer solchen Anlage nicht vorliegt." L« liegt dabei die Erwägung zu Grund«, daß da« Land mit Schanklocalen überhäuft ist; sind doch seit Emanation der Gewerbeordnung di« Schankstätte» in Preußen von 104000 ans 130000, in Baiern von 20000 aus 21000 gestiegen! In Sachsen ist der Procentsatz noch höher. Wa« den drit ten Theil unser» Antrags angeht, da» Auctionswesen, so liegen dem Hause auch in diesem Jahre zahlreich« Petitio nen vor gegen das Unwesen der Wanderlager. Unser« Er achten« darf da« Gewerbe von Auktionatoren nur von Per sonen betrieben werden, welche als solche von den verfassungs mäßig dazu befugten Staat«- und Eommunalbehörden oder Korporationen bestellt und concesfionirt find, und ferner ist bei dem Gewerbetriebe im Umherziehen der Berkaus der Waaren im Wege der Versteigerung zu verbieten. El würde Ein portugiesischer Entdecker. Major Pinto telegraphirt au« Pretoria, wie die Köl nische Zeitung ohne Angabe eine« Datum« berichtet, an den portugiesischen Marineminister: „Ich küsse de« König« Hand. Ich bin sechs Tagereisen von dem Indischen Meere entfernt. Während meiner Reise durch Afrika, von der Westküste au«, kämpfte ich mit Hunger, Durst, wild«» Thieren, Eingeborenen, Ueberschwemmungen und Dürre. Ich rettete alle meine Papiere, 20 geo graphische Kartest, viele topographische Karten, drei Bände voll Notizen, viele meteorologische Studien, drei Bande Zeichnungen, ein umfangreiche« Tagebuch der gänzlichen Erforschung de« obernZambesi, 72 Wasser fälle, Stromschnellen und Pläne von Wasserfällen. Ich habe, da« Geheimniß de« Cubango erforscht. Die Eingeborenen waren feindselig, ich war stet« mit ihnen im Kampfe und habe viele Begleiter verloren." Major Pinto hat seine Afrikareisc anscheinend von Ben- güela in Nnterguinea au« angetreten. Von dort ge langte er in das Negerreich Bihe, wo er den ersten Kampf mit den Eingeborenen auSzufechten hatte und schon einen Thxil seiner Begleiter verlor. Pinto'S Reise war vorwiegend der Erforschung de« ober» und Mittlern Zambefilaufe« gewidmet, jene« riesenhaften Strome«, der zehn Breitegrade südlich vom kongo- fluffe gleich diesem den afrikanischen Continent nahezu in seiner vollen BreiteauSdehnung durchströmt. Hegt Portugal wirklich, wie behauptet wird, die Absicht, sich im äquatorialen Südafrika ein zweite« Brasilien zu gründen, so muß naturgemäß die genaueste Kenntniß Le« Zambesistrome« von der größten Wichtigkeit sein. Portugal ist im Besitze de« beiderseitigen, d. h. sowol de» westlichen wie des östlichen Küstengeländr« im äqua torialen Südafrika, und gelingt es, zwischen den beiden Küsten eine Verbindung herzustellen, die durch einen fo großen Strom, wie der Zambesi, wesentlich erleichtert werden würde, so wäre das neue Colonialreich eine Thatsache. Begünstigt wird diese« Vorgehen der Por tugiesen durch den Goldreichthum der untern Zambesi- länder, und e« ist wol kein Zufall, daß gerade dort feiten« der Regierung in letzter Zeit großartige Con- cessionen an englische und portugiesische Gesellschaften vergeben worden sind. Major Pinto will nebenbei da« Geheimniß des Cubango entdeckt haben, eines Flusse«, dessen Quellen denen de« Zambesi nicht sehr fern liegen, der dann aber in nordsüdlichcr Richtung weiter fließt und von dem bisher nur der Oberlauf be kannt war. Man nahm an, daß der Fluß später eine Schwenkung nach Westen mache und sich dort al« Owambo oder Cunene in den Atlantischen Ocean er gieße. Vielleicht hat nun Pinto entdeckt, daß der Cu bango sich in den Zambesi ergießt. Jedenfalls wird dadurch unsere Kenntniß Jnnerafrika» wieder einen bedeutenden Schritt vorwärts gerückt werden. Ueber den „Weltuntergang". Im großen Saale der Union in Bremen fand am 19. März vor einem äußerst zahlreichen Auditorium der angekündigte Vortrag de« Professors E. Du Bois» Reymond über den, „Untergang der Welt" statt. Die Weser-Zeitung berichtet darüber: „Bon den Anschauungen der Inder, Parsi, Griechen, Römer und den alten Germanen über Weltentstehung und Weltuntergang ausgehend, schilderte der Redner zunächst die aus jenen hervorgangene christliche Auf fassung des Weltunterganges als Weltgericht, die bi« in die letzten Jahrhunderte hineist die Gemüthrr der christlichen Welt bewegt und zur Aufstellung bestimmter Jahre, in denen die Welt untergehen sollte, geführt habe; diese Aufstellungen und Prophezeiungen haben sich indeß stet« als Täuschungen erwiesen. Erst da« Aufblühen der Naturwissenschaften habe dem Menschen geschlecht die Dauer seine« Bestandes gesichert. Aber auch die Naturwissenschaft konnte nicht darüber hinweg», kommen, daß der im Leeren aufgehangenen und sich in rasendem Fluge um die Sonne bewegenden Erde auf irgendeine Weise die Gefahr der Vernichtung drohen könnte. Laplace sah solche Gcfabr noch in dem Zusammenstöße mit einem Kometen, eine Be fürchtung, die wir heute nicht mehr hegen, da wir wissen, daß die Erde häufig mit Kometen zusammen- getroffen, resp. dieselben auf ihrem Fluge durchschnitten hat, und daß die Substanz der Kometen nur eine Dichtigkeit besitzt, die unendlich geringer ist al« dib Dichtigkeit der atmosphärischen Luft. Eine andere Gefahr sehe man in einer gewaltigen Wasserstoffgaseruption der Sonne, die den Eruptionen der Temporärstcrnc gleichkommen und dann eine Hitze erzeugen würde, die einen Weltbrand, dem auch unsere Erde zum Opfer fallen müßte, zur Folge hätte. Eine, dritte Gefahr liege in der Verschiebung der Sonnen systeme, da die Fixsterne durchan« nicht fixe, feststehende Sterne seien, sondern außer der Parallaxe noch die allerdings sehr geringe Bcwegnug nach dem Stern-