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531 men, so wird dir» Vorgehen voraussichtlich auf Dank zu rechnen haben. E« bestehen für die Küsteitschisfahrt ganz verschiedrne Normen sür die Zulässig fremder Kaussahrtei- schiffe zur Küsteusrachtsahrt. Wenn eia russisches Schiff z. B. von Königsberg nach Stettin fährt, dann wiirde die« verboten fein, fährt e« aber nach Lübeck oder Bremen, so würde r« zulässig sein, während unsere Schiffe an den rus sischen Küsten gar nicht Küstenschiffahrt treiben dürfen. Aehnlich liegen die Verhältnisse in Frankreich. Hier liegt eben ein Punkt vor, wo der deutschen Rhederei nnd Schiff fahrt Nutzen geschafft werden kann, ohne ihr neue Nachtheile aufzubürdeu. Abg. Meier-Bremen: Al« Repräsentant einer der größten deutschen Rhede- reien (Redner ist Director de« Norddeutschen Lloyd) müsse er den Aussührungen de» Abg. Delbrück zustimmen. Die Behauptung de« Abg. v. Kardorff, daß die Baumwolle über England zu uns komme, sei positiv unrichtig. Die deutschen Baumwollfabrikamen beziehen telegraphisch ihre sämmtliche Baumwolle direkt au« Amerika, die Vertheue- rung durch den Umweg über da« liebe Albion könnte der Fabrikant gar nicht ertragen. Der Antheil Deutschlands au der ostasiatischen Küstenschiffahrt sei ein verschwindend geringer. Bezüglich der Differentialzölle kann Redner ver sichern, daß nach den eigenen Aussagen der oberschlesischen Herren in der Enquete-Lommisfio» die Rhederei gegenüber den Tarifen der Eisenbahnen billiger transportirte. In keinem Lande übrigens liege die Rhederei so sehr danieder al« in Frankreich, dem gelobten Lande der Schutzzöllner. Sollte da«, wa« der Herr Präsident «»gedeutet hat, hier vorgebracht werden, so müsse er sich entschieden ablehnend dagegen verhalten; denn der Effect würde der sein; daß wenn die Einfuhr überseeischer Produkte per Land höher besteuert würde, so würde das Norddeutschland, Rheinland und West falen sehr schwer treffen, und da« würde geschehen trotz aller Rederei von Schutz der nationalen Arbeit und was solcher Phrasen mehr sei. (Unruhe recht«.) Die deutsche Rhederei verlange leinen Schutz, nur da« möge man ihr lassen, was sie besitze. (Beifall links.) Abg. Rickert knüpft an die eben gehörten Aus führungen an und weist auf Amerika hin, da» eine Bestimmung besitze, wie sie der Präsident des ReichS- kanzleramtS in Aussicht gestelltj habe. Dort sei die Rhrderei trotzdem fast völlig zu Grunde gegangen. Der erst ganz kürzlich im crassen Widerspruch zur son stigen Politik der Reichsregierung durch den preußischen Handclsminister eingrsührte Differentialtarif zu Gun- stsn der oberschlesischen Kohse schädig? den Handel der Ostseeprovinzen in schlimmster Weise. Derartig« Mittel zur Abhülfe habe er (Redner) nicht im Auge gehabt, gl- er die schlimme wirthschaftliche Lage der Ostsee provinzen geschildert habe. Abg. v. Kardorff: Meine Herren! Ich will zugeben, daß guter gewissen Umstanden die Rhederei ein besseres Geschäft machen kann pilt dem Freihandel, aber dennoch werden stet« überwiegende gedenken dazu führen müßen, im Interesse der Allgemein heit zum Schutz der nationalen Arbeit zurückzukehren. Der Phä. Meier sagt, alle meine Zahlen sind falsch, ich habe qhrr keine einzige Zahl angeführt. (Heiterkeit.) Wir wer- peu ja im übrige» die Angelegenheit der Rhederei ein gehend prüfen müssen, und werden es thun, ohne uns fest- zuhplten an eine Theorie, allein vom praktischen GesichtS- pNUkt au«. Der Abg. Rickert hat sich empört gezeigt, daß Pest oberschlesischen Kohlenbesitzer» jetzt ein de» Transport erleichternder Differentialtarif zugestanden ist. Im Gegen- theil verdient diese That des preussischen Handelsminister«, hie Tausenden von Arbeitern Brot verschafft, den Dank der Nation. (Bravo!) Abg. Richter-Hagen: Er fürchte, daß das Beschreiten der Wege, welche die Regierung Vorschläge, dazu führen werde, künftighin den Etgt wesentlich zu belasten zu Gunsten der Rhederei. Der Redner ist kein Feind der Differentialtarife, will aber sie nicht nach dem Gesichtspunkt beurtheilt wissen, ob sie den oberschlesischen Forst- und Koh'lenbergwerksbesitzern Export prämien sichern nnd Rente verschaffen. Was Hr. v. Kar- dprff über die Einflüsse der Differentialtarife aus die See fahrt gesagt habe, beweise, daß er sie absolut nicht kenne. (Unruhe.) DaS Verhalten der Lonservativen sei durchaus widerspruch«voü, erst ermöglichen- sie eine Einfuhr niit Hülse vpn Differentialzöllen, dann bestreiten sie, daß ein Import pyrliege, und stellen die Sache als inländischen Import dar. DaS ganze System, wie e« die Regierung auf wirthschaft- lichim Gebiet verfolge, führe gerade zum StaatSsocialiSmu«. Abg. Graf Bethusy-Huc: Der Abg. Richter hat heute ein neues Wort in das deutsche Lexikon eingeführt: „Import im Inlandes Diese« Wort dient zur Lharaktcrisirung des ganzen Systems, da« einzelne Herren von der Linken verfolgen. Abg. Richter hat den gegenwärtigen Bestrebungen der Regierung den Vorwurf des StaatSsocialiSmu« gemacht. Es ist ein solcher Vorwurf nicht zum ersten male erhoben; in einem andern Parlament habe ich den Vorwurf gehört, die ganze Noth de« Arbeiterstandes verschulde lediglich die schlechte Politik de« Fürsten Bismarck. Ich bin weder in der Lage, mich zum ausschließlichen Vertreter der oberschlesischen Holz- und Kohlenproducenten aufzuwerfen, obwol ich zu den erstern gehöre, — ich habe weded vom allgemeinen noch von meinem persönlichen Interesse bisher da« Wort genommen — noch auch zum speciellen Vertreter der StaatSregierung, obwol mir dieser Vorwurf in einem andern Hause direct gemacht ist. Ich würde es aber gar nicht al« eine Schande betrachten, sondern e« mir zur Ehre rechnen, die Regierung in den Bestrebungen zu vertreten, in denen ich glaube, daß sie da« Rechte will. Ich meinerseits finde die Ursache der socialen Misständc nicht in den „politischen Bestrebungen der Regierung", in einem „Theile der Politik de« Fürsten Bi«marck", in seinem Kokettiren mit Lassalle" gegenüber den „berechtigten Bestrebungen der Fortschrittspartei", um dann im Zwist der beiden den einen mit den ander» „abzuthun". Ich will aber nicht in Abrede stelle», daß die gegenwärtige Krisis und die sociale Frage allerdings theil- wnse die Schuld der Politik de« Fürsten Bismarck ist, aber in einem ganz andern Sinne; nicht durch Thaten, sondern durch Unterlassungen, deren er selbst sich neulich schuldig bekannt hat. Wenn daraus dem Herrn Reichskanzler aber ein Borwurf gemacht werden kaun i so würde dieser Bor wurf auch sehr viele Mitglieder diese« Hause« treffen, ins besondere auch mich selbst. Auch ich verfolgte vor gar nicht langer Zeit die Ziele de- Freihandel« in allerent- schiedenster Weise, und nicht der Umstand etwa, daß da« System mein« eigenen Jntereffe» schädigte, hat mich seitdem bewogen, mich einer andern Richtung znzuwenden, wohl aber die feste Ueberzeugung, daß die Einheit der Nation nicht durchgebildet wird durch die Einheit der Sprache, de« Recht«, der Wissenschaft, des Heeres, sondern wesentlich durchgebildet werden muß durch die Erkenntniß der Ein heit unserer wirthschaftliche» Jntereffe». Die Sicherheit der Arbeit ist eS vor allem, wa« ich anstrebe, und dies« kann nur gewährleistet werden durch die Sicherheit der Industrie. Eine solche zu erzielen war in der Zeit der Zerrissenheit des Vaterlandes, al« aus der Reise von Hannover nach Köln noch die Keffer visitirt wur- den, nicht anders möglich als mit dem Freihandel, da mals, als die Schlagbäume die inner» Grenzen bildeten, wo die Möglichkeit eine« Krieges mit Baiern und Oester- reich ebenso nahe lag als die Möglichkeit eine« Kriege« mit Rußland und Frankreich. Seitdem Deutschland einig ist, auch in der Anerkennung einer nationalen Industrie und Arbeit, muß in deren Schutze da« Mittel gefunden werden zur Hebung der Arbeit im Gegensätze zu den in ternationalen Bestrebungen. Meine Herren! Hören wir doch endlich auf, uns zu scheiden in Freihändler und Schutz zöllner, bekennen wir uns gemeinsam zu einer nationalen WirthschaftSpolitik! Darin wird die Lösung der socialen Schwierigkeiten allein gefunden werden. Solange im In nern e« un« unmöglich gemacht wird, unsere Prodncte nach außen abzusetzen, wird da« Gesetz von Angebot nnd Nach- srage nicht wahrhaft wirken können. Sie (nach link«) wollen eS nicht dulden, daß Differentialtarife den Kohlentransport von Oberschlesien nach den Ostseeprovinzen möglich machen, gleichzeitig aber verhindern Sie uns, den Differential tarifen cntgegenzutrelen, welche russischen und österreichi schen Producten den deutschen nationalen Markt erschließen. Wir sind gesonnen, unsere Industrie in allen ihren Theilen zu schützen, auch die Rhederei. Ich bin, wa« ihr Ver- hältniß zu den andern Zweigen der Industrie angeht, der Meinung, daß es sich mit einem großen StaatSorganiSmu« wie mit dem Organismus des menschlichen Leibes verhält, daß die einzelnen Glieder wachsen und gedeihen zugleich mit dem Wohlbefinden des Ganzen und seiner Gesundheit. Und wenn in unserm deutschen Vaterlande zunächst dieAr- bcitSverhältnisse wieder gesichert sein werden, so wird auch die Rhederei dabei nicht zu kurz kommen. (Beifall.) Die DiScussion wird geschloffen und die Aversen werden bewilligt. ES folgt der Etat für die Verwaltung der kaiser lichen Marine, soweit er der Budgetcommission zur Vorberathung überwiesen worden war. Bei Kap. 51: Militärpersonal 4,971724 M., be antragt-die Budgetcommission bei Tit. 15: Löhnung und Zulagen für ein Seebataillon, die Mehrforderung zur Verstärkung des Seebataillons um 6 Sergeanten, 6 Unteroffiziere, 18 Gefreit« MÜ> 102 Seesoldatrn mit 20520 Mann abzulehnen. Diesem Anträge stimmt das Haus nach kurzer Motivirung durch den Referenten Abg. Rickert trotz dcS Widerspruches des Chefs der Admiralität zu. Ebenso werden dem Anträge der Commission entspre chend bei Tit. 20: Zur Unterhaltung der Waffen und Lederzcugstücke 211 M., bei Tit. 21: Allgemeine Un kosten, 343 M. abgesetzt. Bei Kap. 52: Ändicnsthaltung der Schiffe und Fahrzeuge 3,230000 M., werden 500000 M. ab gesetzt, ebenso bei Kap. 53: Naturalverpflegung 2,052485 M., 253000 M. Bei Kap 54: Beklei dung 119455 M., werden 8267 M., bei Kap. 59: Unterricht 112879 M., 80 M., bei Kap. 60: Werft betrieb 11,782416 M-, 950000 M. gestrichen. Bei den einmaligen Ausgaben werden die zum Bau der Panzerfregatte L. als erste Rate geforderten 876000 M. gestrichen. Zur Erbauung eines Dienst- gebäudeS für die Deutsche Setwarte werden als erste Rate 300000 M. gefordert, indeß nur 200000 M. bewilligt. Damit ist der Marineetat in zweiter Lesung er ledigt. Der Etat für den Spielkartenstempel niit Netto 1,216000 M. wird bewilligt, ebenso die Einnahme an W«chselstempelst«uer mit 6,577300 M. Beim Etat der Eisenbahnverwaltung bei Tit. 1 der Einnahmen: Personenverkehr 9,950000 M., nimmt daS Wort Abg. Or. Hammacher: Es seien im ganzen keine erfreulichen Resultate, die hier vorlägen. Wiederholt sei die ReichSregierung zu größern Ersparnissen bei den Eisenbahnen der Reichslande ausge- sordert worden. Besonders bezüglich de« Personal« sei aber immer von zuständiger Seite erklärt worden, Ersparnisse herbeizuführen sei unmöglich, da man den dortigen Beamten eben höhere Gehalte bewilligen müsse als im übrigen Deutschland. Indessen sei es anzuertennen, daß die Re gierung bestrebt gewesen sei, die Zahl der angestellten Beamte» zu vermindern, was ebenfalls zu bedeutenden Er sparnissen führe. Immerhin seien die den Bahnen de« Reichslandes vom Reiche gewährten Zuschüße viel zu groß. Hierauf wird dieser Titel bewilligt, desgleichen Tit. 2: Güterverkehr 24,284000 M., und schließlich die Einnahmen im ganzen mit 36,337000 M., des gleichen die Ausgaben mit 26,427000 M. Ebenso die einmaligen Ausgaben mit 416888 M., darunter 400088 M. als Beitrag zu der vom Deutschen Reiche übernommenen Subvention zum Bau der Gotthard tisenbahn (siebente Rate). Der Etat der Verwaltung der vormaligen v. Decker'- schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei in Berlin wird in Einnahmen mit 1,270500 M., in Ausgaben mit 1,090500 M. bewilligt, ebenso der besondere Beitrag von Elsaß-Lothringen mit 157450 M., sowie der Gewinn bei der Ausprägung der Reich-münzen und sonstige Einnahmen aus der Münzreform 100000 M. Damit ist die TageSordnnng erledigt. Nächst« Sitzung Donnerstag 12 Uhr. Tages ordnung: Wahlprüfungen; Berichte der Budgetcom mission über den Militäretat rc. Deutsches Reich. In einem Artikel über den Geburtstag Sr. Maj. des Kaisers und Königs schreibt die Pr— vinzial-Correspondenz: „Kaisers Geburtstag wird diesmal ini deutschen Volke mit doppelter Freude, aber zugleich mit erhöhtem Ernst begangen werden: die innigen DankeSgefühle für die Wiederkehr des festlichen Tages sind nicht völlig zu trennen von dem Hintergründe der schmerzlichen Erinnerungen und bangen Besorgnisse, welche daS ver flossene Jahr gebracht hat. Eine hocherfrculiche Frucht aber ist aus den Erschütterungen des letzten Jahres bereits mit voller Gewißheit hervorgegangen — das ist die Stärkung und Vertiefung des monarchischen Sinnes und Bewußtseins im ganzen Volke — des klaren Bewußtseins von dem innigen Zusammenhang« d«r gesammten bürgerlichen Ordnung und Wohlfahrt mit unserm altehrwürdigen Königthum, das jetzt zu gleich als Kaisertum dem ganzen deutschen Volke eine Bürgschaft friedlicher und gesegneter Entwickelung ge worden ist. Und gerade als Hort des Friedens nicht bloS für Deutschland, sondern für ganz Europa hat unser Kaiser auch im letzten Jahre neue werthvolle Erfolge errungen: inmitten der SchmerzenStage diese« Jahres waren in seiner Residenz die Vertreter aller Großmächte zu dem ernsten Friedenswerk versammelt, welches Europa vor einer der bedrohlichsten Erschütte rungen bewahrt hat, und dessen immer mehr gesichertes und befestigtes Gelingen, so Gott will, der Ausgangs punkt einer Zeit erneuter friedlicher Zuversicht, wieder erwachenden Vertrauens und wieder erblühender Wohl fahrt sein wird- Golt wolle unserm theuern kaiser lichen Herrn weiter Gnade schenken, daß er die Früchte seines treuen und redlichen Strebens und Walten« noch lange unter unS in Ruhe und Frieden reifen und gedeihen sehe!" Die Provinzial-Correspondenz berichtet aus Ber lin vom 19. März: „Unser Kaiser ist-gwar von dem Unfall«, welcher ihn am 7. März betroffen, noch nicht völlig wiederhergestellt, doch macht sein Befinden die günstigsten Fortschritte zur Besserung. Die Blut auschwellung an der rechten Seite hat bereit« erheblich abgcnommen und scheint ihren regelmäßigen Verlauf zu nehmen. Die RcgierungSarbeiten sind keinen Tag unterbrochen worden. Der Kaiser hat im Laufe der Woche namentlich den Fürsten-Reichkanzler zu einer längern Besprechung empfangen und in gewohnter Weise mit dem Civil- und dem Militärcabinet ge arbeitet." Am Geburtstage des Kaisers unterbleibt, soweit jetzt bestimmt ist, die größere GratulationScour, da die Aerzte dem Kaiser noch Schonung anempfehlen, dieser daher größere Anstrengungen vermeidet. Der Kaiser empfängt mittag« 12 Uhr die in Berlin an wesenden Mitglieder der königlichen Familie zur Gra tulation sowie die eingetroffenen fremden Fürstlichkeiten. Nachmittags ist bei dem Kronprinzen Familientafel, abends im kaiserlichen Palais musikalische Soirie. — Mit Rücksicht auf die neuesten Vorgänge in Frank reich bemerkt die Provjnzial-Correspondenz: Die inner» Verhältnisse Frankreichs haben in dem Ver lause der letzten beiden Monate insofern eine wesentliche Veränderung erfahren, al« die leitende und entscheidende Kraft in der republikanischen Mehrheit nicht mehr inner halb der gemäßigten Parteien, namentlich de« linke» Een- trum«, sondern ini Kreise der alten demokratischen Republi kaner liegt und sich da mit immer größerer Entschiedenheit geltend macht. Unter den obwaltenden parlamentarischen Verhältnissen ist es fraglich, ob es dem Minister Wadding ton gelingen wird, wieder festen Boden zu gewinnen, so großen Werth auch der Präsident der Republik unzweifel haft auf seine Erhaltung ini Amte legt, auch uni des Ver trauen« willen, welche« Waddington in Bezug auf die Lei tung der auswärtigen Angelegenheiten in ganz Europa genießt. SrrUn, 19. März. Zu der mit der Bor- bcrathung des Antrages Stumm betreffend die Errichtung von Arbeiter-Alters- und Jnvalidenkaffen betrauten Reichstagscommission brachten gestern die sechs der Centrumsfraction angehörigen CommissionS- mitglieder folgenden Antrag ein: Der Reichstag wolle beschließen, dem Reichstage thun- lichst bald einen Gesetzentwurf betreffend die Errichtung von Invaliden- und ArbeiterversorgungSkaffe» für Fabrikarbeiter vorzulegen, in welchem die obligatorische Beitragspflicht für Arbeiter und Arbeitgeber in einer den verschiedenen In dustriezweigen angemessenen Weise bestimmt werde, unter gleichzeitiger Feststellung der durch die Einzahlungen erwor benen Ansprüche von. einer Kasse ans die andere; außerdem sollen Normativbesiimmnngen sür die Errichtung von Kaffen-