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Deutsche Allgemeine Zeitung Bischofs Freppel erhalten habe. * London, 29. Ian. Die gruben besitz er.' un,d gerte, von seinem Entschluffe abzugehen. Am Nach mittag fand ein Ministerrath unter Dufaure'« Borfitz .«-weit „d «echt, Freiheit »d «chtzi. — ' - ' . ' ' -0V2 Ar. L6. Leipzig. Wchst«»« außtr «V*. ' pr*i« rM. »SW. m»« »injtl»« «s»»« »»Vk- nisterrath wird morgen vor dem Beginn der Kammer- fitzungen in Versailles nochmals zu einer Sitzung zu- samme»treteu, um sich Aber die Lage z« berathen. Das Gerücht, Mac Mahon sei durch «inen Brief des Lttitsg, 31. Januar 1879. Inserat« Pu» »u die «kprtilt»» t» - M ft»»«. 2«sert«,»„e»>br . xuug ihrer Haltung erfolgen werde. (Köln. Z.) . * Pari«, 29. Ian. abends. Nach derBesprechnng, welche der Conseilpräsident Dufaure heute Vormittag mit dem Marschall-Präsidenten gehabt hat, fand ein Ministerrath im Ministerium des Innern Kats. Heute Nachmittag wurde ein zweiter Ministerrath im Justizministerium abgehalten, welchen, die Präsident»« des Senats und der Deputirtenkammer beiwohnte«. Die Gerüchte, daß die Dimission.des Marschgfl-Präsi- denten bevorstehe und daß dep Kongreß dempächstitz- statt, Morgen früh soll im Flysch ein» neu« L«>f rachung stattfinden, in welcher aller Wahrscheinlichkeit nach Mac-Mahon seine Entlastung geben wird. Di« Minister würden sich alsdann nach Versailles begeben, um deu Kammern bei Eröffnung dex Sitzung dir Entlassung anzuzeigen. Kammer und Sengt werde» sich unmittelbar darauf als Congreß vereinigen unh Grevy zum Präsidenten der Republik ernennen. Pi» Verhandlung wird kaum eine Stunde in Anspruch nehmen. Maßregeln sind für den Fall des Rücktritts heS Marschalls von den vier Bureaux der Linke» in einer Unterreduvg mit den Ministern getroffen wordep. Dufaure und die übrigen Mitglieder, deg Ministeriums werden im Amte bleiben, um zu. zeig»«, daß lediglich in der Person des Marschalls der Grund des Cm«- flicts liegt. Für den sehr unwahrscheinlichen Fak, daß der Marschall seine Entlastung zu geben verwei gere, werden die Minister morgen in der Kammer ihr» Abdankung verkünden, indem sie Bericht über die Lag« erstatten. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, daß der Marschall eS dahin treiben wird, weil eine Wieder holung eines Ministeriums vom 16. Mai durchaus keine Aussicht - auf Erfolg hat. Man hat hier kein« Besorgniß, daß dieser Wechsel in. der Präsidentschaft Störungen in den Beziehungen mit den auswärtige« Mächten zur Folge habe« könnte. Mehrere Groß mächte haben bereits dem Minister Waddington dis Erklärung abgegeben, daß für diesen Fall keine, Aende- shire haben sich dahin geeinigt, die zwischen ihnen schwebenden Differenzen bezüglich de« Lohnsatzes einem Schiedsgericht zu unterbreiten. — Der Standard operationen, DeficitS und Stand der BermögenSbilanz während und nach Verlauf der zehn Jahre enthält. * Sern, 29. Ian. Nach hier eingegangenen Nach richten ist in Rom zwischen der Schweiz nnd Ita lien ein MeistbegänstigungSvertrag ohne Zollcartell bis Ende 1879 abgeschlossen worden. *vern, 29. Ja». Nachdem Italien auf den Ab schluß eines ZollcartellS zur Verhinderung des Schmug gels verzichtet hat, ist heute, wie bereits gemeldet, in Rom der Meistbegünstigungsvertrag mit der Schweiz, identisch dem französisch-italienischen, unter zeichnet worden; sonach tritt der Conventionaltarif des österreichisch-italienischen Vertrages in Kraft. *vom, 28. Ian. Cardinal Antonucci ist ge storben. — Der Senat hat den österreichischen Han delsvertrag nach unerheblicher Debatte mit 75 gegen 4 Stimmen genehmigt. *kom, 29. Ian. Außer dem MeistbegüUsti- gungsvertrage zwischen Italien und der Schweiz wurde zwischen Pioda und Depretis auch eine Erklä rung unterzeichnet, nach welcher die Convention vom 22. Juli 1868 betreffend den Schutz des künstlerischen und literarischen Eigenthums, sowie der von demselben Tage datirende Niederlassungsvertrag und die Con- sularconvention aufrecht erhalten werden. Zu Ehren der schweizerischen Delegirten fand bei DepretiS ein Diner statt, an welchem sämmtliche Minister theil- uahmen. Köchlin beabsichtigt, morgen nach der Schweiz zurückzureisen. * Paris, 29. Ian. Confeilpräsident Dufaure begab sich heute Borinittag in das Elysee und hatte dort eine Besprechung mit Mac Mahon. Ueber das Ergebniß derselben ist Zuverlässiges nicht bekannt; eS wird indeß allgemein angenommen, daß der Marschall an seinen Entschließungen frsihalten werde. Der Mi- denten bevorstehe und daß Pep Congreß dempachstzi . . , , i sammeutreten werde, gelten -l-Ax glauhwürdig. Ma« Bischofs FrrHpel von Auger« der von ihm .betrachtet «a in diesem Fqlle als wahrscheinlich, daß eiugMchnmmen^HaKnSg beßiumtt ivottz«,, wird VdK der Congveß Grtvy pder Dufaupe -um Präsidenten unterrichteter Seite Mit Vchn BeMerkttr für unbegründet der Republik erwählen werde. , , erklärt, daß Mac Mahon überhaupt keinen Brief des » London, 29. Ian. morgen«. Die Times ver- " ' _ .. öffentlicht eine Depesche des Botschafter« Odo Russell pari», 29. Zan. Zur Stunde gilt der Rücktritt in Berlin an den Marquis of Salisbury vom 10. Ian. des Marschalls Mac Mahon ftir «nwiderruflich be- ! Der Botschafter spricht darin sein Bedauern über die schloffen. Für die Nachfolge hätte, wie eS heißt, der projectirten deutschen Eisenzölle äu«. Die zu tref- Marineminister Admiral Pothuau ernstliche AuSsich- senden Maßregeln seien dazu angethan, da« englische ten, weil diese Wahl die Armee zu beruhigen geeignet Eisen gänzlich vom deutschen Markte zu verdrängen, wäre, doch hat Grevy anscheinend den stärksten An- ! Wie er äuS Luter Quell» erfahre, werde seitens der Hang im Congreß beider Häuser. Die Börse blieb . Eisenenquete-Commisfion wahrscheinlich rin Schutzzoll ohne jede Aufregung. (Magdeb. Z.) j von 50 Pf. für den Ceytner. befürwortet chedden. Part», 29. Ian. 4 Uhr vachmittags. 2m Lauf« * Lorüto«, 29. Ian. Die Mrubeübesjitz^ des Vormittag« hatte Dufaure eine neue Zusammen- Grubenarbeiter inSüd-Vörkshire und Nord-Derby- kunft mit Marschall Mac-Mahon, der verwei- Telegraphische Depeschen. Serliu, 29. Ian. Bei Berathung des Berichtes der TabackSenquete-CvmMission in de» Bun- dc-rathSäuSschüffen stimmten nur die Vertreter Wür- tembergS und Hessens für Einführung des Monopols. Der Vertreter Preußen« stellte baldige Vorlegung eine« Gesetzentwürfe« wegen Einführung der Gcwichtssteuer von inländischem fermentirten Rohtaback in Aussicht. (Wes.-Z.) * Lasset, 29. Ian. Geheimrath vr. Stilling, erster geschäft-führender Vorstand der 51. Versamm lung deutscher Naturforscher und Aerzte, ist gestern Abend in einem Alter von 69 Jahren gestorben. "München, 29. Ian. nachmittag«. Der Landtag beriech heute deu Antrag Crämer und Genoffen: „Der König wolle die BundeSrathSbevollmächtigten Baiern« anweisen, dem Gesetzentwurf betreffend die Strafgewalt de« Reichstage« ihre Zustimmung zu versagen." Nach Begründung des Antrages durch den Abg. Crämer erklärte der Ministerpräsident v. Pfretzschner, da der heutige Antrag ähnlich fei wie ein früherer in Betreff der Stellung der bairischen Regierung zur Diäten- frage, so könne die Regierung denselben Standpunkt «innehmen wie damals. Die Regierung habe die An- getegenheit der gewissenhaftesten Prüfung unterzogen, heg« aber andererseits die Anschauung, daß sie nicht gut thun würde, eine auf das Innere der Sache ein gehende Ansicht auszusprechen, bevor die BundesrathS- verhaudlungen stattgefunden hätten. Diese Haltung scheine in dem vorliegenden Falle um so mehr ge boten, als dir Angelegenheit Verhältnisse des Reichs tages berühre. Trotz des großen Interesses der Re» gieruug an de» Deräthungen müsse dieselbe doch Be denke» tragen, heute bindende Erklärungen abzugeben. Der Anttag wurde hierauf in mnnentlichcr Abstim mung; mit »3C Stimmen gegen die Stimy» desAbg Schmidt, welcher die Frage durch den Reichstag er KSmddkSvertrageS mit Oesterreich vor der Zu- WÄmüag des Reichstage« wirkungslos fei. Infolge .Hesse» wurden gestern hier ein Waggon der Elisabeth- bahn und in Regensburg zwei dort ankernde Dampf schiffe der österreichischen Donau-Dampfschiffahrtsgesell schaft mit Beschlag belegt. * Augsburg, 29. Ian. Nach einer Meldung der Allgemeinen Zeitung ist vr. v. Pettenkofcr auf Veranlassung de« Reichskanzlers telegraphisch nach Berlin berufen worden. ^Lndapest, 29. Ian. Im Unterhause ist der Antrag eingebracht worden, der Schlußrechnungsaus schuß solle vor der Budgetdebatte einen Ausweis über das zehnjährige Gebaren des Staatshaushalte« in den Jahren 1868—77 vorlegen, welcher die Daten über die Ausgaben und die Einnahmen, Anleihen, Credit- Aus Dresden. KtV. Dresden, im Januar. Da« neue Jahr wurde am erste» des Monat« mit Schiller'« neu in Scene gesetzter „Brant von Messina" würdig eröffnet. Die Darstellung war «ine sehr tüchtige. Fehlt der Frau Bayer auch die physische Kraft zu einer Isabella,, so «rschien sie doch hoheit-voll und würdig in Spiel und Rede. Die Herren Dettmer und MatkowSky gaben trefflich da« Brüderpaar Manuel und Cesar. Letzterer zeigt erfreuliche fortschreitende künstlerische Entwickelung. Frl. Ellmenreich war «ine innige Beatrice, und Hr. Porth (erster Chorführer) sprach besonder« an der Leiche Manuel'« mit gewaltigem Schwünge. Da« Zusammeysprechen der Chöre müßte sich nur auf da« Nothwendigste beschränken. Stimmungsvolle D«cora- tionm erhöhten den Eindruck. Neu einstudirt erschien auch „Euryanthe", dir erste Weber'sch« Oper im neuen Hause. Die im allgemeinen gute Aufführung litt, .der viele» Proben wegen, an einiger Mattigkeit in Per Darstellung. Besonder« sichtbar war die Ermüdung bei Hrn. Diener (Adolar), der überhaupt mit einer Kraftanstrengung singt- die auf den Zuhörer einen beängstigenden Eindruck ausübt und wie auf schwere körperliche Schmerzen schließen läßt. Ein leichtfließender Gesang ist dem gebildeten Wagnersänger leider ver sagt; jeder Ton wird mit voller Segelkraft gegeben. Fran Sachse-Hofmeister war eine ebenso schöne wie schön singende, nur etwas kühle Euryanthe, während Frl. Malten sich in der gesangsschwierigen Partie der EglaMine sehr anrrke»nm«werth bewährte. Lessing'« «inhundertundfunfzigjähriger Geburtstag wurde an gleicher Stätte am 22. Ian. mit einem von vr. Pabst gedichteten und von Hrn. Porth mit Wärme gesprochenen gedankenreichen Prolog gefeiert, dem eine Aufführung von „Miß Sara Sampson" folgte. Die Bedeutung de- großen Dichter- und Hu manisten für unser geistige« wie religiös«« Leben ist jetzt wol jedem vorurtheilsfreien, denkenden Deutschen klar, und das Publikum hatte sich äußerst zahlreich eiugefunden, um daS Andenken an „Sachsens großen Sohn", wie ihn der Prolog mit Recht nennt, gebüh renderweise zu ehre». Alle Plätze, selbst der erste Rang, waren voll besetzt. Auf den Prolog folgte in vorzüglicher Darstellung das genannte bürgerliche Trauerspiel, da« Lessing zuerst, trotz englischer Vorbilder, in seiner Befreiung von ausländischem Einflüsse zeigt. Die tiefgreifende Charakterzeichnung, die allen seinen später» Bühnen werken eigen, gipfelt hier in den beiden sich gegenüber- stehrnden Mustergestalten der Sara und Marwood. Einfach und ergreifend im Gang« der Handlung, zeigt die trotz mancher Dialoglängen kurze und gedrungene Sprache ein selbständige« nationales Gepräge und enthält in musterhafter Klarheit die seelischen Vorgänge. Die Damen Ellmenreich (Sara), Ulrich (Marwood) wie die Herren Dettmer (Mellefont), Porth (Samp son) rc. verdienten die stürmische Anerkennung der ge hobenen Zuhörerschaft in vollem Maße. Als Gast, aber auf Engagement spielend, trat Frl. Hartmann von Koburg in den drei bekannten Lustspielen: „Durch die Intendanz", „Der geadelte Kaufmann" und „Rose und Röschen", auf. Wir sind «S gewohnt, im Zeiträume von wenigen Jahren im muntern wie ernsten jugendlichen Liebhaberfache immer neuen Gesichtern zu begegnen. Die Veränderungen, die erzielt werden, lassen sich gewöhnlich weder beson der« loben noch tadeln. Glücklich, wenn die neue Kraft sich dem Ensemble schnell einfügt und wenn außer dem Reize der Neuheit noch Talent und guter Wille eine günstige Fortentwickelung hoffen lasst«. Di« junge Dame ist in ihrem Fache geübt, doch ahn« die sym pathische Natürlichkeit^ die sich nicht beweisen und be schreiben, sondern »Ur fühlen läßt. Ein anderer Gast war der Bassist und Hagen-Darsteller von Baireuth her, Hr. Siehr aus Wiesbaden. Er sang den Sarastro, Bertram und Figaro beifällig, doch zeigt« er eine mehr wohllautende, sonore als gewaltige Stimme. Neuheiten waren diesmal nur drei Kleinigkeiten im Neustadter Hoftheater. Di« erste nennt sich eine „Plauderei" von Grünstein und hat den frappirendeu Titel „Maidenspe«ch" (Jungfernrede). Eine Plauderei zwischen zwei Personen der gebildeten Gesellschaft kann nur von einem cönversationellen Talent geschrieben werden, denn bloßer Dialog ohne Handlung läßt sich nur bei geistiger Bedeutung genießen. Ein Baron, gewählter Abgeordneter, stellt-sich einer seinem Kreise angehörenden Gräfin als sblcher auf ihrem Landsitze vor. Beide fange», nachdem' der Grund de« Besuche« erledigt ist, an, ohne alle Vermittelung auf beliebige Themas zu kommen und tauschen 'ihre Ansichten in vielfach anregender Weise auS. Daß eine ehelicke Ver bindung nach Enthüllung der Charakter« in Aussicht steht, ist ei» nicht gerade nöthiget Schluß.' Frl. Ulrich und.Hr. Dettmer hatten alle Gaben, um diese Plauderei angenchm zu machen. . Die zweite Darbietung- nennt