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Deutsche Allgemeine Zeitung Wahrheit nub Recht, Freiheit und Gesetz!» iww. 8tr. ^6. , düng drS Journals Patria aus Tanger vom 4. Febr. Telegraphische Depeschen stehend aufgeführten CorpScom Mandanten: General Dauer der durch den Negentschaftsrath geführten pro- Keller- rkannt beft- r Tochter (Kau!» inern Räume rterinspecwr. iwandhause«, in Lyon. Die Generale Herzog von Aumale, Deligny und Douay sind zu Inspektor?» ernannt, die Generale Montaudon, Battaille, Dubarail und Bourbaki sind g beruhende ermög« ihrer »wie solcher, n. Gebildete Miene Gabe. Freitag, 14. Februar 187S. Inserate Pad «u die «sperMio t» M ie«»««. 3userli,u,,tbStzr st« die E^-IIenjeile ro Pf., »utee Stugelaut» »o Ps. hätte der Gouverneur von Fez sich in die Frei stätte der EdriSmoschee geflüchtet, um sich vor einer Erhebung des Volkes sicherzustcllen; der Sultan von Marokko sei vont Schlage getroffen worden und herrsche daselbst vollständige Anarchie. *pari», 12. Febr. Das Journal officiel ver öffentlicht die Ernennung von 19 neuen General- procuratoren, desgleichen die Ernennung der nach ¬ gegen die Pest seinerzeit verständigt haben. Mau findet hier iu spocie, daß die Maßregel, wonach den rückkehrenden russischen Offizieren die erste und zweite Wagenklaffe der Eisenbahn verschlossen wird, eine un gerechtfertigte und unfreundschaftliche ist. ""Petersburg, 12. Febr. Ein Telegramm des Grafen LoriS-Melikow zeigt an, daß Maßregeln ge troffen worden sind, um große Borräthe von Kalk zum Zwecke der DeSinfection und der Verbrennung zu sammenzubringen. — Es ist amtlich constatirt, daß in dem Dorfe Wetljanka die Beerdigung der an der Epidemie erlegenen Personen vorschriftsmäßig stattge sunden hat. * Wien, 12. Febr. abends. Meldungen der Poli tischen Correspondenz. Aus Konstantinopel: „Der größte Theil der aus Rumelien abmarfchirenden russi schen Armee soll über die Dobrudscha nach Ruß land zurückkehren. In Bessarabien verbleiben zwei Infanterie- und zwei Kosackendivisionen. — Das Ge rücht von Erkrankungen an der Pest in Adrianopel ist durchaus unbegründet."— Aus Belgrad: „Gestern fand im Ministerium des Innern eine Berathung über gegen die Einschleppung der Pest an den Grenzen gegen Bulgarien und gegen die Türkei zu ergreifende Vorsichtsmaßregeln statt, welche identisch mit den bezüglichen Maßnahmen Oesterreichs sein dürften. Die Skupschtina bewilligte hierzu vorläufig einen Credit von 15000 Dukaten; auch wurde GeorgievitS in be sonderer Mission der serbischen Regierung nach Wien und Pest delegirt." — Aus Salonichi vom 10. Febr.: „ES ist amtlich festgestellt worden, daß der vermeint liche Fall von Illotg8t.i8i8 bubanioa in dem Dorfe Schikowa bei Lanthi daselbst schon Ende December vorgekouimcn war, jedoch für Typhus erklärt wurde." Nr. 38. Eeip)t,. -,«4. Preis »tnNlirhkNch 7«. 50«. ei»,Nu« «uuuiur Kien. 1879. ' lssll in Leipzig * vraunschweig, 12. Febr. abends. Die Com mission zur Berathung deS Regentschaftsgesetzes hat eine Fassung deS Entwurfs vorgeschlagen, welche im wesentlichen mit der Regierungsvorlage überein- ! stinimt. Die hauptsächlichsten von der Commission! beantragten Aenderungen bestehen darin, daß das Gesetz Brougham'«, von der jede Zeile mit in Gift und Salle getauchter Feder geschrieben zu sein schien. Brougham be reitete der Scherz, wie es heißt, ungeheuere« Vergnügen; Barne« aber wurde immer erbitterter und gehässiger. — Wie sehr der verstorbene Geh. LommerzienrathA. Borsig für da« Wohl seiner Arbeiter besorgt war, dürste nNter anverm auch au« der jetzt erst bekannt gewordenen Bestim mung hervorgehen, nach welcher jedem Arbeiter, der länger als 2b Jahre in dem Etablissement thätig gewesen und ar beitsunfähig geworden ist, außer der von der allgemeinen Berem-kaff« «i einem derartigen Fall zu zahlenden söge- nannten Jnvalidenpevston noch außerdem wöchentlich k M. au« der Fabrikkaffe gegeben werden sollen. Zugleich »ollen wir bemerke», daß dir von A. Borfig eiagesithrte Gitte, jedem Arbeiter am Tage seine« fünfuudzwanzigjährigen Jubiläum« eine Uhr mit goldener Kette und 75 M. zu überreichen, von der neuen Verwaltung beibehalten wor den ist. — Au« dem Tadettenhause bei Lichterfelde erzähl? die BSrsen-Zeitung folgende Vorgänge, welche sie von den Verwandten eines der betreffenden Zögling« gehört haben will: „Der Söhn eine« Rittmeister« wurde von eine« seiner Litern StubeNgenoffen mit dem Ohr an den Tisch genagelt und einem zweiten wurde ein Faden mittel« einer Nabel durch beide Bäckt» gezogen. Der erstere der UehelthStir ward mit drei Tagt» Arrest bestraft. Der GewLhr-mann der Börsen-ZeituNg, die von den ihr zugeganaenen Mit- thellunge» nur Notiz nimmt, um eine authentische AufklS- rung derselben herbeizuführen, behauptet, Ähnliche Fälle dürsten sich ziemlich häufig ereignen, nur würden sie selten zur Anzeige gebracht, wen die gemishandelten Knaben h«. sürchten, dann al« Feiglinge und DeNuneiante» verhöhnt und verspottet zu werden." Die Eröffnung des Deutschen Reichstages. OSerliN, 12. Febr. Die Eröffnung deS Reichs tages durch Se. Maj. den Kaiser fand heute nckch- mittag um 2 '/^ Uhr im Weißen Saale he« königliche» EchÄWA -Hatto ' Gegen 2 Uhr versammelte» sich die MstgMKr dell BunbeSratheS im Grünen Salon, während sich im Weißen Saale die Abgeordneten, Staatsminister, Wirk lichen Gehrimräthe, Räthe erster Klaffe und vortragen den Räthe der Ministerien dem Throne gegenüber auf der Lustgartenseite aufstcllten. Im ganzen mochten etwa 200 Personen anwesend sein, unter denen meist die Uniform, der Frack nur vereinzelt vertreten war. Die Logen für das diplomatische Corps, desgleichen die jenigen für das Publikum waren dicht gefüllt. Nachdem die Kronleuchter zu beiden Seiten des Thrones entzündet waren, begab sich der BundeStath unter Bortritt des Reichskanzlers Fürsten v. Bismarck, der in der Galauniform seines Kürassierregiments mit dem großen Bande deS Schwarzen AdlörordenS er schien, in den Saal und stellte sich zur Linken de» nicht für einen einzelnen in Aussicht stehenden Fall, sondern für mögliche Fälle verschiedener Art als eine „ . . Ergänzung des Landesgrundgesetzes erlassen werden - Clinchant in ChälonS, General Wolff in Besau^on, soll. Ferner wird der Regierungsvorlage hinzugefügt, General Cambriels in Clermont-Ferrand, General daß der eventuelle Negentschaftsrath an den Kaiser Lefebvre m Lille, General Carteret in AmienS, General das erforderliche Ersuchen zu dem Zwecke zu richten Cornatm Le Mans, General Doutrelaine .»Orleans, habe, daß das Verhältniß Braunschweigs zum Reiche, i General Galliffet in Tours, General OSmont in namentlich das Stimmrecht im Bundesrathe, für die Rennes, General Schmitz m Limoges, General Farre krösköplsch. ES ist, alll ob alle Ungeheuer der Tiefe sich zur Vernichtung der Lelegraphenleitung verbündet hätten. Die Linie vön Cayenne nach Para wurde durch große Fische zer stört, deren scharfe Zähne Abdrücke auf der Zssvlirung hinter- ließen. Die Sägefisch« erprobten ihre Waffen an dem Kabel in der Nähe der Antillen. Die Schildkröten haben die Lei tung von Key West nach der Havana zerstört. Da« Kabel im Persischen Gvlf hat ein Walfisch zerrissen, der jedenfalls zu rasch schwamm, nm dasselbe zu bemerken, denn er fuhr mit solcher,Vehemenz gegen da« Kabeltau, daß er sich selber den Tod gab. Da« zerrissene Tau umschlang den Riesen leib de« Walfisches und erwürgte ihn. Aber auch Element tUrgewalten erweisen sich al« Feinde de« Kabels. So hat im Mittelländischen Meere der Blitz zweimal die Kabellei tung zerstört und iu Südamerika unterbrachen Erdbeben di« Leitung. Andere submarin« Leitungen gingen zu Grunde durch die Meeresströmungen, welche da« Lau so lange auf scharfe» Felskanten rieben, bi« eS riß. Ei» andermal zerriß da« Lau, weil e« wie ein Feston zwischen zwei hohe» Felsen über einem tiefen unterseeischen Thal schwebte. — Zum Kapitel der Nekrologe wird folgende interessante Remtniscenz aus London berichtet. Lord Brougham setzte «inst das Gerücht vön seinem tigtNtn Tode in Umlauf. Er empfand eine heftige Abneigung gegen Mr. Barne-, den Redacteur der Time«, und war folglich sehr begierig zu wissen, wa» Barne«, der seinen Haß erwiderte, über ihn sagen würde, wenn er todt sei. Im taufe einer Reise nach Schottland benutzte er einen seinem Wagen zugestoßenen Unfall zur Aussprengung de« Gerüchts, daß tr gsthdtet worden, und er trieb den Scherz so weit, daß er sich seinen Sarg bestellen und alle Anstalten sür sein Begräbniß treffen ließ. Damals gab r« weder Eisenbahnen noch Telegraphen, und einige Tage läng wär die Time- ungläubig. Barnes sandte indeß einen Reporter per Extrapost nach dem Norden. Derselbe begab sich nach Lem Hause von Lord Brougham, üNd al« khm der Sarg Mit einem Leichenluche darüber ge zeigt wurde, kehrt« er überzeugt nach London zurück. Am ULchstfdkgrUhen Tag«, bracht« di« Tinte« ein« Biographie zur Disposition gestellt worden. General Lartigue tritt zur Reserve über. — Der Municipalrath von Paris hat 100000 FrS. zur Unterstützung der wegen Theilnahme an dem Communalaufstande Verur- theilten und Begnadigten bewilligt. * London, 12. Febr. Der erste Lord der Admi ralität Smith wohnte gestern einem ihm von seinen Wählern in Westminster gegebenen Banket bei und äußerte dabei, die von den englischen Truppen im Zululande erlittene Niederlage sei zwar ein großes Unglück, aber doch kein solches, das nicht wieder gut gemacht werden könne. Binnen acht Tagen würden Streitkräfte von solcher Zahl, daß sie ausreichten, bet. Kampf zu Ende zu führen, nach dem Cap unterwegs sein, die Regierung habe volles Vertrauen zu Lord Chelmsford, der tapfer und klug sei. Ueber die Durch führung des Berliner Vertrages hege er nicht den ge ringsten Zweifel, das türkische Gebiet werde bereits von den Ruffen geräumt. ^Kopenhagen, 12. Febr. Folkething: Der Justizminister brachte eine Vorlage ein betreffend die MM Lte EivMeppung der Pest zu ergreifenden Maßregeln. Seitens der Linken wurde der Antrag gestellt, in geheimer Sitzung von der Regierung Auf klärungen zu betlangen über den Art. 5 deS Prager Friedens, über die in Bezug auf denselben geführten Verhandlungen und über die Beziehungen Dänemarks zu den auswärtigen Mächten. Die Rechte beantragte, die Regierung aufzufordern, in öffentlicher oder pri vater Sitzung Abklärung über die von der Linken beantragten drei Punkte zu geben. * Petersburg, 12. Febr. Die rumänische Re gierung hät die diesseitige ohne vorhergängige Mit- theilUng gelassen über die Absperrungsmaßregeln, die sie gegen Rußland getroffen hat. Dieses Verfahren weicht wesentlich von der freundschaftlichen Art ab, in welcher die deutsche und die österreichische Regierung die hiesige von den zu treffenden Vorsichtsmaßregeln Feuilleton. I» dem Aöchiv Ve« dem Fehrn, v. Hammer-Purgfiall gehörig« Schlosse- Hainfeld bei Feldbach, in dem bekannt lich auch d«r berübmte Orientalist Hammer-Pnrgstall lang« Z«it gewellt hat, befindet sich, wi« di« Grazer Tagespost milcheilt, ein interessantes Autograph Schiller'«, näm lich ei» eigenhändiger Brits di« großen Dichter«, welcher an di« Gräfin Putgställ gerichtet und Vom 4. Nov. 1795 datirt ist. „Sie wünschen in Ihrem Briefe", schreibt Schiller unter ander« an die Gräfin, „daß ich auf dem poetischen Pfade, den ich betreten, fortfahren möchte. Warum sollt« ich nicht, wenn Sir e» der Müh« werth halten, mich dazu aUfzumuntern? Ich gehe auch blo« dem freiwilligen Zn« meine« Herzens nach, indem ich Ihren Rath bqolgt. Bon jeher war Poesie hie höchste Angelegen heit meiner Seele, und ich trennte mich eine Zeit lang blo« von ihr, um reicher und »Mdiü»r zu ihr zurückzulehren. I» der Poesie endigen alle Bahnen de» menschlichen Gerste«, und desto schlimmer für ihn, wenn er sie nicht bk« zu die sem Ziele zu führen drn Muth hat. Möchte Ihnen die Elegie, die in dem zeünten Stücke der Höre» äbgedruckt ist, die Gefühlt zu überliefern im Stande sein, hie mich er füllte», al« ich.fi« mrderschrieb. I« wenige» Wöchr» habe ich Vie Freude, JMy Weinen Musenalmanach zu übersenden, der die Früchte tittrger fröhlichen Stunden enthält. Wie wünsche ich, daß er auch Ihnen einige gewähren möchte! Lassen Sic, vortrefflich-Gräfin, Mein Andenken unter Ihnen ledtn. Das Ihrige btgleitet mich wie ein schöner Genin« und erheitert Mein Leben." — Die Feinde der unterseeischen Kabel macht das französische Fachjournal Di« EleNricität zum Gtgiustande einer Besprechung. Danach ist da« Meer von kleinen In« selten bevölkert, die sich auf dem Kabelsirang ansiedeln und dw Guttaperchaumhüllung langsam zerstör«». Der Teredo imd di« Jmmariaterebran« haben «in« unglaublich« Zer- fiör»ng«kraft. - Aber nicht alle F«ind« d«« Kabel« sind Mi- visorischcn Regierung in einer der ReichSverfaffung entsprechenden Weise geordnet werde. In dem Com- misstonSbericht wird mit Bezng auf diesen Zusatz bemerkt, derselbe solle „unsere Gesinnung dahin con- statiren, daß wir keineswegs gesonnen sind, uns der Unterordnung unter Kaiser und Reich irgendwie zu entziehen". * München, 12. Febr. Der ReichSrath hat den 28-Millionencredit einstimmig genehmigt. Bei Be- rathuug d«S Antrages betreffend die Verminderung der Militärlast erklärte Ministerpräsident v. Pfretzschner, die Regierung strebe, wie sich von selbst verstehe, Er- sparungen an, die .Grundlagen zu einer richtigen Beurthrilung der Frage seien indeß der bairischen LaudeSvertretung nicht gegeben. General v. Fries und der Kriegsminister sprachen sich ebenfalls gegen den Antrag aus. Schließlich wurde der Antrag mit 23 gegen 20 Stimmen angenommen. * Wien, 12. Febr. abends. Die «Presse- erfährt, daß gegenwärtig Verhandlungen der Ministerien des Auswärtigen, . des Innern, des Handels und der Fi nanzen im Gange seien, um gegen alle Provenienzen an» dtzx Türkei und au» Bulgarien dieselben Maßregel» gegen die Provenienzen W» WMawd einzuführen. Die Publikation eine» Einfuhrverbotes sowie de» Bedingungen für den Uebextritt der Reisen den a«S diesen Gebieten stehe demnächst bevor. Nicht allein eine Absperrung der Donau gegen, die Sulina- mündung, sondern auch Beschränkungen der Donau- schiffahrl seien beabsichtigt. * Prag, 12. Febr. Im zwenneiligen Umfange sind die Kohlenwerke unter Wasser, Das Waffer ist fortwährend im Steigen. Die Schächte lieferten die vorzüglichste Kohlt ÜNd bildeten einen Hauptfaotor der Prosperität der Diy-Bodenbacher Bahn. * S«en» 11. Febr. Rach hier vorliegenden Nach richten fl»v durch «ine gestern im Flecken Meiringen (berner Oberland) auSgebrochene Feuersbrunst über 100 Gebäude in Asche gelegt worden. * Madrid , 12. Febr. Nach einer brieflichen Mel- »nn, 33. ck Ltrhtrei, lweg 51. hten. ke i» Lefp, t in Freigut - Hr. Berg in Zwickau Hr. Kaus- Aroßenhaio k in Pjrm na. — Hr. uisc Fre«. He - iu Or. weil. :r. — Hrn. Leipzig ein adar M-k ir. — Hru. -auta-Lru» rthold iu Liebhold ' A. Lind- ler Moritz! oh. Christ.