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ostet Nr. 36. «einig. a,««. pr«, »tnttlMrNch 1». iv»s. s», «»,,»>»« SW«»«, Wickelung und noch komischern Lösung, Im übrigen gehört daS Lustspiel nicht zu den bessern Productionc« de» Dichter», obwol cS bei gutem und flottem Spiel dem Zuschauer immer zwei heitere Stunden gewähren kann. Daß trotz der verfänglichen Concurrenz de» Vater» und seiner beiden Söhne um ein und dieselbe Frau der Autor doch nicht den leisesten Gedanken einer Indecenz und einer unsittlichen Nebenbezeichnung auf- kommcn läßt, zeugt von der unanfechtbaren Keusch heit der Benedix'schcn Muse. Mau denke nur, welch andere Gestalt dasselbe Sujet in der Hand eine» »euern französischen Dramatiker» erhalten habe» würde! Interessanter, geistvoller und reicher an psychologisch feinen Momenten hätte Duma» oder Sardou da« Thema gewiß gestaltet, ob aber auch so unbefangen, gesund und harmlos? l. Werk»'„Da de-EMst«: schieden aurz« alle» früh« oeeibweise mo cklich und „ mdZ'uumt sebr. Mei- Mitterna-s Heerd. - Miß S-i ichten. Zr. Herm«« na Jerwi! »jig mit M ermann < Pötzsch«^ l t in Ob» ptnrann. ranz Disj Zinanzass«^ achter. nine Emsl — Hr. Bu» e in LeW dinand >erw. . Schuldig c ii: Wuri<1 ; in Leipi« zum Botschafter in Petersburg ist definitiv beschlosst». Die Regierung hatte gewünscht, daß Chattzy zuvor freiwillig seine Entlastung al» Gouverneur von Algier gäbe, doch hat sich dieser geweigert. Jule» Simon ambirt den wichtigen Posten des Präsidenten de» StaatSrache» an Stelle de» entlassenen Andral. («Post».) * Paris, 10. Frbr. In dem Proceß gegen den Director der Münze zu Bordeaux, Delebecque, wegen Unterschlagung von Silberbarren hat der Assisenhof zu Bordeaux den Angeklagten zu sechsjähriger Ein schließung und 115000 Fr«, verurtheilt. * London, 9. Febr. Nach Liverpool ist, um die Ordnung unter den Sinkenden aufrecht zu erhalten, eine au» 300 Mann Infanterie und 80 Mann Ca- valerie bestehende Truppenabtheilung abgesendet wor den. — Die vvn der Admiralität zur Untersuchung der Ursachen der Explosion eines Geschützes auf den« Thunderer eingesetzte Commission hat in ihrem Be richt constptirt, daß daS Geschütz einmal versagt hatte und daß eS infolge dessen noch einmal geladen und abgefeuert wurde, sodaß sich also gleichzeitig zwei La dungen in dem Geschütze befanden. * London, 11. Febr. Gestern fand ein zwei stündiger CabinetSrath statt. Nach demselben em pfing Salisbury die Botschafter Deutschlands, Frank reichs, Italiens und der Türkei. — Gestern wurde in einem großen Meeting von Kaufleuten der City behufs Besprechung der kommerziellen Nothlage be schlossen, Beaconsfield eine Denkschrift zu überreichen, worin eine Enquete beantragt wird zur Ermittelung darüber, bi« zu welchem Grade der Freihandel den gegenwärtigen Nothstand verschuldet habe. — Der Times wird aus Adrianopel berichtet, daß der Ab marsch der Russen begonnen habe. * London, 11. Febr. Nachrichten vom Cap vom 27. Ian. zufolge erlitt eine au- einem Theile de« 24. Regiment«, 600 Eingeborenen und 1 Batterie bestehende englische Truppenabtheilung eine schwere Niederlage. Ein Transport von 102 Wagen, 1000 Ochsen, 2 Geschützen, 400 Geschütz- 1000 Gewehren mrd 250000 Patronen und eine gro^Menge anbettrWTnftiims- und Prodiänt- vorräthr fiel in FeindeShände, ebenso die Fahne de» 24: Regiments. Die Schlacht fand in der Nähe de» Tugelafiuffes statt. Der Verlust der ZuluS belief sich auf 5000 Todtr; die britische Abtheilung wurde fast vollständig vernichtet. Der britische Verlust beträgt 60 Offiziere und 500 Mamr tvdt. Port Natal ist von den Zulus ernstlich bedroht; der Generalgouver- neur des CapS erbat Verstärkungen aus England. Lukarest, 9. Febr. Glaubwürdigen Mittheilun- gen zufolge ist die Frage wegen Arabtabia auf Grund seitens Rußlands gemachter anderweitiger Con- cefstonen bereits in einem dem russischen Interesse gün stigen Sinne entschieden. Der Anruf Nunräniens an die Signatarmächte dürfte daher gegenstandslos ge worden sein. (H. T.-B.) ipfiehlt slchi ompten u. billigsten krymig vou i Mun-S- Mzrige« - sämmtliche! tlüttrr der Weit. l Telegraphische Depeschen. I * Wiesbaden, 10. Febr. Dem Rheinischen Cou- Mer wird au» Caub vom heutigen Tage gemeldet: R,Gestern Abend um 7 Uhr erscholl der Ruf: «Der Merg ist wiederum gerutscht!» An derselben Stelle, Roo vor fast drei Jahren die bekannte Katastrophe statt- Mand, hat sich jetzt wiederum eine ungeheuere Masse »Geröll vou dem Abhang des Berge« an dem Fuße »abgelagert. Ein Hinterhaus ist hau-hoch überschüttet »worden und eingedrückt; ein zweite« zum «Adler» gehö- IrigeS Hinterhaus ist stark verschoben, sodaß e«, wenn les nicht einstürzt, doch abgetragen werden Muß. Men- Ischcnleben sind bei der Katastrophe nicht zu beklagen, »doch sind drei Familien obdachlos geworden." * Hamburg, 10. Febr. nachmittags. Der Spruch Ides SeeamteS in der Angelegenheit des Unterganges Idn Pommerania ist heute gefällt worden. Der- I selbe mißt die ausschließliche Schuld an der Eollision Iden falschen Manövern der Bark Moel Eilian bei. iDie Besatzung der Pommerania trifft auch keine Schuld, Idiese falschen Manöver der Bark nicht früher wahrge- Inommen zu haben. Das Benehmen des Kapitäns, der »Offiziere und der Mannschaft der Pommerania nach Ider Collision war durchaus lobenSwerth. * München, 10. Febr. Der ReichSrath hat I heute den Antrag betreffend den Erlaß von Gesetzen Igegen den Wucher und zur Beschränkung der Wechsel- Ifähigkit in der vom Abgeordnetenhause beschlossenen I Fassung einstimmig angenommen. Der Antrag be- I treffend Vie Vorlage über die Strafgewalt desReichS- IlagS wurde gegen eine Minorität von 9 Stimmen .genehmigt. Letztere motivirte ihr ablehnende« Votum .damit, daß der BundeSrath über die Vorlage bereit« labgestimmt habe und dast der Antrag deshalb zweck- IloS sei. I *Wten, 10. Febr. abend«. Da e« hem Grafen ITaafifd«ich1 gelmrgi» ist, «in parlamentarisches Mini- .stMuM 'M WbMh MM sich dochsibe «f ^semen, fSmtthaÜerpasten. *Weu, 10. Febr. Die Wir«« Mekdpost-schreibt: „Mit dep Unterzeichnung de« russisch-türkischen Friede««, mit der Uebergabe von Spuz, Podgoritza und Zabliac an Montenegro und mit der Räumung der an die Türkei zurückfallenden GebietStheile seitens der Montenegriner sind die wesentlichsten Schwierig- nciten beseitigt, welche sich der von den europäischen Mächten beschlossene» Ordnung der Orirntvrrhältnisse bisher in den Weg stellten, und jedenfalls darf da« bisher Erreichte al« eine gewisse Bürgschaft für den raschen Fortgang und hie entsprechende Lösung der noch zu erfüllenden Aufgaben betrachtet werden." *Lom, 9. Febr. Der König hat heute den ru mänischen Abgesandten Rosetti in Audienz em psangen. Pari«, 10. Febr. Die Ernennung Chauzy'S Zrm. erfiq ,. Plauder- ersten m-Ä l in 1 M s VmÜnistr« . 12. 8-^ > V-7 Uhrk Euryant« Waise 15. FekI die Darstellerin sich bewegte, zu empfehlen gewesen sein. Sonst war auch da« rein äußerliche Moment, wie die Haltung des Kopfes, die Bewegung der Hände rc., den» HabitnS der Blinden gut abgelauscht. Daß Frl. Wessely reichen Beifall erhielt, war voll kommen gerechtfertigt. Hr. Senger als Graf Tristan zeigte sich als stattlicher und glänzender Ritter, den« auch die poetische Huldigung der Frauenschönheit sehr wohl gelang. Doch denken wir uns diesen Grafen etwas jünger und seine Liebeswerbung wol auch schmelzender. Im Grunde genommen gehört die Partie weniger den« Vertreter des Salon- und Con- versationsfache« al« dem jugendlichen Liebhaber. In dessen war der Inhaber dieser Domäne, Hr. Ellmen reich, mit dem Begleiter de» Grafen, dem Ritter Näschen an ihren in da r verbunden» »statt gewSm ^erliche Au« sonders duif HLttniss« Reut e Pflege wioj zen stehen zmj sperrt«. t Virect«« *Wie», 10. Febr. Meldung«« der Politischen Cor- respondtnz. Au-Konstantinopel vom 9.Febr.abend«: „Die russisch-türkischen Vereinbarungen um fassen: 1) den Frieden-Vertrag, 2) eine Note Ruß land» an die Pforte, 3) da- Protokoll. Die Haupt - bestimmungen der 12 Artikel de» FriedenSvertrage« sind folgende: Der Berliner Vertrag tritt rechtsgültig an die Stelle jener Bestimmungen de» Vertrage- von San-Stefano, mit denen sich der Berliner Congreß beschäftigte. Die von dem Berliner Congreß nicht berührten Punkte des Vertrage» von San - Gtefauo werden durch de« gegenwärtigen Vertrag geregelt. Di« Kriegsentschädigung ist auf 802,500000 Fr», festge setzt, der Zahlungsmodus und die Garantien für di« Zählung werden einer weitern Vereinbarung Vorbe halten. Eine Entschädigung von 26,500000 Fr», ist für die in der Türkei ansässigen, durch den Krieg ge schädigten Russen bestimmt; Reklamationen derselbe» können erst nach einen: Jahre eingebracht werde». Die Zahlung der Verpflegung-kosten für die Kriegsgefan genen erfolgt innerhalb sieben Jahren in 21 Raten. Die Einwohner der an Rußland abgetretenen GebirtS- theile können ihren Grundbesitz verkaufen und da» Land binnen drei Jahren verlassen. Für alle Vor kommnisse vor den: Abschlusse des Vertrages wird ge genseitig vollständige Amnestie gewährt. Die früher« Handelsverträge und Capitulatione« mit Rußland tre ten wieder in Kraft. Die Ratificationen werden womög lich innerhalb 14 Tagen ausgetauscht. — In der Note des Fürsten Lobanow an die Pforte wird angezeigt, daß die russischen Truppen den Rückmarsch sofort nach Austausch der Ratificationen beginnen und in läng stens 35 Tagen beendigen würden. — Da» Protokoll über den Vertrag bestimmt: 1) die Anerkennung der Bestimmungen VeS Berliner Vertrage« implrcirt keine Abänderung :md verändert dessen Charakter und Trag weite nicht. 2) Di« Entschädigung von 26,500000 Fr«, für die russischen Unterthaneu in der Türkei ist da» Maximum; die Ansprüche an diese Summe werden durch eine russische Commission unter Teilnahme eine« türkischen Delegirw» geprüft. 3) Die Au-lassung de» in dem vertrage von San-Stefano befindlichen Arti kels bezüglich der Kriegsentschädigung für Rumänien, Serbien und Montenegro ist durch di« Unabhängigkeit dieser Staaten begründet; denselben bleibt e» unbe nommen, sich dicserhalb mit der Pforte dirrct m« Ein vernehmen zu setzen. 4) Die Amnestie hindert keinen der beiden contrahireuden Theile, Pvlizeimaßregeln ge gen Personen zu ergreifen, welche ihm gefährlich wer den könnten.— Unmittelbar nach der Unterzeichnung de« Vertrage» erklärte Fürst Lobanow in Gegenwart Ka- rathevdory-Pascha'«, die Räumung von Adrianopel und der Umgebung werde trotz der vertragsmäßigen fünfunddreißigtägigen Frist unverzüglich beginnen. That- fächlich haben die Russen bereit» am 9. Febr. Vorbe reitungen zum Abmarsche von Adrianopel getroffen, Revuf-Pascha begibt sich heute dorthin. Mahmud- Die Darstellung brachte den komischen Inhalt de» Lustspiel» zur vollen Geltung. Den Mittelpunkt de» Stückes bildet der Vetter, ein gute», alte« Familien stück, dem d e Kinder alles anvertrauen, wie man einen alten Schrank, daS Erbstück der Familie, zum Bewahrer aller möglichen Kostbarkeiten macht. Aber nicht so dauerhaft wie der Eisenschrauk, wird unser alter Netter schon etwas morsch, sein schwaches Ge- dächtniß vermag all die kostbaren Geheimnisse der Familie Gärtner nicht nichr recht festzuhalten. Er verwechselt die Namen wie die Briefe, di« man ihm an vertraut, und wird so die ««schuldige Ursache der heil loseste:: Coufusion. Hr. Eichenwald war ein ganz prächtiger Vetter, den er mit der gutmüthigsten -V, Leipziger Sladttheater. 8-scK. Leipzig, 10- Febr. „König Rene'S Toch- Iter von Henrik Hertz, dem geistvollen dänischen Schrift- Istcller, dessen Leistungen auf den: Gebiete der Tragödie- Iwie dcS Lustspiels ihn den ersten Dramatikern seiner I Ration beigestllen und dessen Schriften uns durch die lUcbersetzungen Leo'» und Bendix' vermittelt wurden, I gehört zu den beliebtesten Stücken, die die deutsch« I Bühn« der neuer« nordischen Literatur verdankt. Im IGedankrngehalt wie in der poetischen Form ungemein I schön und anziehend, tritt für unser Empfinden nur lein Moment hervor, da« die lyrisch-romantische Stim- Imung, in der dieses kleine rührende Kamilienbild an Idem Hofe de« Troubadomkönig« Rens gehalten ist, I einigermaßen beeinträchtigt. So sinnvoll und schön Idie poetische Symbolik ist, in der hier da» Licht und Idas Sehen in Iolanthe'S Seele sich mit dem höher» „Schaum?' d«S Geistes verschmelzen, so kommt mau dock über den Punkt nicht hinaus, daß daS Physiolo gische oder sagen wir lieber Ophthalmologische des Vorgänge», nämlich die Heilung von Iolanthe'S Blind heit, einen für de« Rahmen des einactigen Stücke» zu bleiten Raun: einnimmt. Die Jolanthe des Frl. Wessely ließ vielleicht beim ersten Erscheinen das Traumhaft-Märchenhafte an diesem provenzalischen KönigSkinde vermissen. Doch verlor sich dieser unser erster Eindruck bald; wir ge wannen im Verlaufe des Spiele- die Empfindung de« vollen poetischen Zauber-, den der Dichter dieser Ge malt geliehen. Biellricht würde beim Hmaufsteigen fder Treppe mehr tastende Unsicherheit in der Art, wie j Iauffred, beschäftigt. Hier haben wir wieder das Entgegengesetzte zu mrniren. Hr. Ellmenreich sah gar zu jugendlich, fast knabenhaft auS, um schon als voll gültiger Ritter von der Tafelrunde des Königs Rene zu gelten. Der Ebn Iahiä des Hrn. Hans Förster war eine charakteristische Gestalt eine- manrischen Arztes. Hr. Stürmer als König Renk sah doch eigentlich mehr einem reichen Nürnberger Patricier de« 15. Jahrhun derts als dem glänzenden und phantastischen Grafen von Provence ähnlich. DaS zweite der neueinstudirten Stücke, daS Sonn abend am 8. Febr. zur Aufführung kam , Benedix' dreiactiges Lustspiel „Der Vetter", ist ein guter alter Bekannter, den wir freilich länger nicht gesehen und der un» auch schon etwas altfränkisch anmuthete. ES - v»» v», ist ein echte» Benedix'sche» Kind dieser „Vetter" in ! Drolerie ausstattete. Ihm schlossen sich die übrigen seiner harmlosen Lustigkeit, in seiner drollige» Ber- j Darsteller an wie Hr. Löwe (Gartner), Hr. Ellmen- >em - Bewußt 9M. Gei —Mil Konst. Steiny eilend. i Telegraph»,! i Tageldieusti erster, «»u.dir<fla a «brauche; restung. S» in lSSV-M «rf »tm«. Mitkwsch, Deutsche MgemiU Zeitung. - M'- ' AK Znserl, .»Mtlt «echt, Freiheit nt Sefeh!, ' " " - ' " ' ' - " r „ — —