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>rn len «ripztg. tV«. Prn» 7«. s»< »,««« »V. D»»rerst«i, 23. Jam« 1879. Iuseratt »-» „ »u Esp^itt», M «<i»,i, M s«»'». Las«rll,,,,e»»tzr st» »«r «V»IU»jkUt »o »Mr «Uvz-»»» „ yf. Motto: ,Mcht-die EMldML die voAe Wahrheit zu... b«W» — hem dieseA pur ftzrGott —^chphtaber psi» stetige, unermüdliche, unerschrockene Sttebm nach Wahr heit W,.,paS dejnMenscho» zivpt" — kchw rrcht guL als das hxste Losungswort der echten, wohlthatigen Auf- klaryng gelte». Sem« Art, Hs- —' -E- blss um Wr. sM willxn M , . ww ohne Scheu vor Müschen, und da« gleiche red- fiche "Suchen dxr Wahrheit hei and^n zu ehren uud-- pertheidigf», mochte agch heute noch W« .Kor-- scher» ynd allen,Vdie Mt der Wissensch^t /hgsndwie zu,thun Haben, ^.'Por-M für ,chr Handeln Empfoh len .werden. Sem,«vliches Bemühen, auf dem Ge- hicte d«,MKm asier WhHHten,, der rffigiysen, au» - asten vestreMren si»v heprsttene« Formen den ewig , bleibenden und alle- hpfruchtevdeu Kern heraüszuschä-- . , >eale Menschcnchum, kraft dessen, wie Lessing sich soschon ausdrückt, „Christ und Jud'" eher Menschen ,sipd "alö Christ und Jude", seine. MWe Anpreisung einerseits des sittlich veredelnden Momentes in asten Sreligioyt», andererseits der asi?- der Ungewißheit der echtesten Glaubensform resultiren- den.Nothwendigkeit gegenseitiger Duldsamkeit in Bezug, därapf — daö ist'», was den Verfasser der „Herrn-- buterbriefe" und den Dichter des „Nathan" für alle Zeit m hie erste Reihe der Verfechter einer von blo ßer. kahler Negation weit entfernten Aufklärung und einer von stumpfer Indifferenz grundsätzlich verschiede nen Toleranz in GlaubcuSsächen stellt, während ande rerseits der redliche Eifer, womit er in seiner „Erzie hung heS MrüschengeschlechteS" auch dem Positiven in ysten Religionen sein Recht widerfahren zu lassen sucht. Das Lessing -Jubiläum. > ---Leipzig» 82. Ja». Es sind heute 180 Jahre verstossen, feit Gotthold Ephraim Lessing das Licht deri Welt erblickte. Eine lange Zeit! Welch gewaltige« Thaten, welch tiefgreifende Veränderungen sind seit dem auf dem Gebiete j sowol,des jgeDige», idealen, al« Le» öffentlichen, realenLehens vorM.gegaugpl — in Deutschland und anderwärts! Und doch erglänzt. dgS Bilduiß Lessing'S noch heute so hell und klar wie einst in der deuffchenMuhMßhaste, Md hoch erleuchtet es noch"httete die Geister, .erwärmt und veredelt «S die GeftMy« d«nh sei»« Aächtig fortwirkende Kraft; ja es ist gerade in nenkßerZeit womöglich noch g^wachsen in der Schätzung, nicht bso» her eigenen, sondern guch fremder Nationen. Lessing war kein politischer und ebenso wenig im gewöhnlichen Sinne im »aüonaler oder patriotischer Dichter. Ihm war.jeuerPatriotiSMs der Phrase zuwlder, der sich immer Mr Mit, den Vorzügen der eigenen Nation brüstet und im Haffe oder, der Ver- achtuug der andern Nationen schwelgt, und dem Hy- perpHrwtiSmuS seines Freundes, deSKanonik«» Gleim, fetzte er Pie ketzerische Aeußerung eutMen: „er habe von der Liebe zum Vaterlande keinen Begriff upd sie scheine ihm höchstens eine heroische Schwachheit zu fein". Und doch hat er politische und nationale Tba- 1eu gethau, wie wenig andere Dichter undDenker. Wie Friedrich il. die Franzosen bei Roßbach bis zur Vernichtung besiegte und so den Ruhm der deutschen Waffen gegenüber dem französischen Uebermuthe zuerst wiederherstellte, so Lessing den Ruhm und die Selb- *E»i»h«rgh, SV. Ian. abends. Heute hat hier der Proceß gegen die Directoren der GlaSgow-Bank begonnen. *Lrüsset, 31. Ian. In der Repräseutauten- kammer wurde von der Regierung ein Gesetzentwurf über den öffentliche» Unterricht porgelegt; danach soll der Unterricht für Unbemittelte kostenfrei ertheilt wer den; besondere Schulcomitt« sollen darüber wachen, daß die Aeltem ihre Kinder zur Schule anhalten; der Religionsunterricht soll der Sorge der Aeltern und der Geistlichen der verschiedenen Eulten überlassen bleiben, welchen letzter» zu diesem Zwecke das Sch»l- local außerhalb der Klaffenstundeu zur Verfügung ge stellt werden wird. * Petersburg, 21. Ian. Anläßlich der pessimistischen Deductionen über die Verzögerung des Friedens vertrages mit der Pforte, welcher vielseitig be reit» in voriger Woche erwartet wurde, kann ver sichert werden, daß man hier nichts weniger als einen Abbruch der Verhandlungen erwartet. Di« Agenee ruffe widerlegt di« Behauptung, die Pforte habe an derweitige Bestimmungen über die Dobrudschagrenze verlangt. Die Verhandlungen darüber würden mit denselben Hoffnungen wie früher fortgesetzt. Die Agence raff« bemerkt, die obigen Befürchtungen könnte» sich möglicherweise auf die noch zu regelnde Grenzfrage zwischen Bulgarien und Rumänien bei Silistria be ziehen. (Wiederholt.) * Petersburg, 21. Ja». Die Verhandlungen in Konstantinopel über den definitiven Friedensvertrag haben in den letzten Tagen noch nicht bi» zur Unter zeichnung geführt, yh»e daß Befürchtungen für da» Zustandekommen überhaupt durch da» nicht ungewöhn-. liche dilatorische Verfahren der Pforte entstehen. Waü über bereit« festgestellte Fixirung der Zahlung der. KriegSkostenentschädigung gesagt wird, ist somit Zer-, früht. I» Bezug auf die Occupatio» Ostrnmelie»- durch ein europäische« gemischtes Tr»ppcnco»tingent wird hier wiederholt, dqß gegenwärtig ei» solche«, Arrangement überhaupt fraglich erscheine. Es hesßt , SW - trage» Mt der Pforte «folgt fein ««de, man,diesseits beabsichtigt, »Len CongreHmächten Mittheilung vp« dem Irchcüt zu «Leu. * Wie», 21. San. Meldungen der Politischen Eor- r-spoudeuz. Pu» Belgrad: „DerHräsihrpt he«-ser bischen obersten Rechnungshofes, Margesic, ist mit Specialmissiou an den Gouverneur von Bulgarien,, Fürsten Dondukow-Korsakow, gesandt worden, upr die definitive Regelung der bezüglich her serbisch-bul garischen Grenze noch bestehenden Differenzen SM zubahneu. Der Ministerialircretär Sim ic ist z»m Vertreter Serbiens in Cettinje desigmrt worden." — An« Bukarest: „Die Regierung hat beschlossen, Sulina zu.einem Freihafen zu erklären. — Kie Regierung steht im Begriff, die durch eM» MW' auStausch beendigten WbejtW Mr hessarabifchen stäudigkeit deutschen Geiste« gege^üher der entwürdi genden und entmemsWyen Herrschaft, Wesche der fran zösische Geist uud.Geschmsck fäft.,ein I^ über denselben geüht. In seiner,LW»a von Bär»- helm" schuf er ein Lustspiel Mit echt«« deutschen Cha raktere« u»d mit an» dem Leben. seW, u»d zw einem bewegten, und inhgltdolle« Leben, geschöpft«» Sitsiatlo-- nen, «nd „eröffnew"Mpnt, ww Goethe mit.Recht ihm nachrühmt«, ,chxn Mck in, eine,größere Welt a»S ^per blos kleinbürgerlichen und literarischen", in welcher bi« dahin da» deutsche Lustspiel.sich Mgetxiehen. In «beudiefem Stücke verschaffte er dem ,deutschen Natio- nalgefühl eine glänzende Genugshuung in der Hlpß- steynug und ZydückwMug eine« wsudige» srqyzöMen Äbentemer«, ^de« Typ»« .einer Masse, , die damals gu den deutschen Höfen eine nur allzu günstige Aufnahme faud. In seiner „EMia Galytfiss wagte er e» — und «r zuerst! — den Despotismus,.Per danzalS indenmei- isten, namentlich den, kleiner» deuMen,Läpd«rn schrän ken- und schamlos schaltete:U»d,wWete, ,qn, zcheien fei- ner empfindlichsten ^Seiten , Mit Muer Hqnd anzugrci- fen von feiten feiner Misachtpng der.Sitte sind .Ehre des Hauses seiner Unterthänen und wegen ssincr Leicht fertigkeit in Uebung der höchsten Regentenpflichten, letz teres in den wenigen, aber scharf an« Ziel treffen- ,den Worten, des MheS Rota, de« Vertreter« der Heiligkeit, der Ä»st»z. ' Lessing war auch keiner jener kosmopolitischen Dich ter oder Denker, die immerfort die Worte Menschheit, Htpuanstät, Aufklärung rc. im Munde führen. Aber er hat für wahr« HM so tsiel gethan w» nur wenig andere Dichter und Denker Deutschlands. Gein Deutsche Agcmtillt Zeitung. «Skhrheit „d Recht, Freiheit «id «esetz!» Telegraphische Depeschen. * Wien, 21. Ja», nachmittags. In der heutigen Sitzung de» Abgeordnetenhauses brachte der Han- delSminister den Abschluß der Verhandlungen mit Frankreich zur Kenntniß und legte dem Haus« die dar auf bezüglichen Declarationen vor, welche von dem- selbeu sofort in erster Lesung dem volk-wirthschaft- liche» Ausschüsse überwiesen wurden. Die Debatte über den Berliner Vertrag wurde fortgesetzt. * Wie», 21. Ian. abend». Eine officiöse Mitthei- lung der Politischen Correspvndenz constatirt, haß di« österreichisch-ungarische Regierung anläßlich der Epi demie in dem Gouvernemeht Astrachan bereit« vor längerer Zeit Schritte zur Klarstellung der Sachlage gethau habe, und erwähnt die au« gleichem Anlaß erfolgte Entsendung eine« Mitglied«« de« deutschen Reichs-Gesundheitsamtes, de« Geh. Regierung-rathS vc. Finkelnburg, nach Wien. Weiter wird gemeldet, daß auf Veranlassung de« Ministerpräsidenten Fürsten Auersperg in den nächsten Tagen über diese Ange legenheit Besprechungen stattfinden würde» und daß sich , die österreichische Regierung mit der ungarischen hier über in« Einvernehmen gesetzt h«che. * -udapest, 21. Ian. Nach amtlichen Informa tionen der Seebehörde in Fiume ist die Meldung «ine« koNstautinopeler Blattes, am Bosporus hätte sich eine pestartige Krankheit gezeigt, unbegründet. * Vudapcst, 21. Ian. Der ungarische Staats kassenausweis für da« vierte Quartal 1878 er gibt eine Gesammteinnahme von 64,S7Sb5O Fl. und «ine GesammtauSgabe von 49,115996 Fl. DaS gtsammte Deficit überschreitet somit nicht dasjenige von 1877. Das Ergebniß de« vierten Quartal» 1878 stillt sich gegen dasjenige de» vierten Quartal« 1877, obwol die Einnahmen 3 Mill, weniger ergaben al» im letzten Quartale 1877, doch um mehr al» ein« halbe Willio» besser, weil die Ausgaben um 3°/io Mill, gechtgor waren. * Münch««, 21. San. Dail Abg«ord»«ltn- 'M PitSfÜhrung«gesetz zu der CmwmeSvrdnuug. Dsr Äbg. Schrl» beantragt«, gegen die Annahme de» SubhastationSgesetzentwurfe« zu stimmen, «eil durch denselben hie Zwangsversteigerungen den Notaren und Nicht den Amtsrichtern übertragen würden. Justiz- Minister v. Fäustle -sswach sich gegen den SchelS'schen Antrast ans, «Nd wurde der Gesetzentwurf darauf mit 146 gegen 1 Stimme in der vom Ausschuß vorgr- fchlggenen Fassung angenommen. Von dem Aus- führungSgefctz zur ConcurSordnuug tvurden die erste» 219 Artikel gleichfalls »ach den Anträgen des Aus schusses genehmigt. * Londou, 2«. Ian. Heute wurde ein Cabinet«- ra th in Downing-Street abgehalten, welchem das ge lammte Eabinet beiwohnte. Gren^regulirungScommissivo, soweit e» sich «« den Kmaarm der Donau handelt, zu ratificire» " * Selgrad, 20. Ian. Die Skupschtina hat da» Budget, j«doch unter Streichung des Betrage» vvM 1,500000 (?) bei dem Etat für da- KriegSmiuisterium, bewilligt. Di« von der Regierung beantragte» Steuer« auf de» Handel und die Industrie wurden abgelehnt. * Selgrad, 21. Ja». Der Fioauzminister Jova novic hat infolge der Ablehnung der Steuergesetze durch die Skupschtina um seine Entlassung gebeten, welche jedoch vo« Fürsten nicht bewilligt wurde. Sukareft, 20. Jan. Nach einem hier circulire»-- den Gerücht sollen in Tultscha drei rumänische Offiziere upd ei» Sergeant vou Bulgare» er mordet worden seiu. (H. T.-B.) * Semliu, 20. Ian. Nach einer hier umgehende« Nachricht soll der vermißte italienische Oh erst Gola, der einen Geldbettag von 7000 Fr«, bei sich geführt hätte, in der Nähe vou Plewna ermordet worden sein. * Monsta»tmopet, 20. Jan. abends. Eiu hiesige» Blatt bezeichnet die vor längerer Zeit von Drummond Wolff vorzugsweise wieder ausgenommen« Frage einer europäischen gemischten Besetzung Ostrumelien- nach Abzug der russische» Truppen als gegenwärtig wieder acut geworden und gibt sogar Detail» über die Zusammensetzung des ContingeutS. I» MMch«» Regierungskrisen meint man, daß eine solche euro päische Besetzung Ostrumelieu» von der Türkei keines falls zugesiände» werden könne. Der Berliner Ver trag raum« auch der Türkei Rechte es» und zu diesem Rechte» gehöre.es, haß „osmanische" Trpppen ssi hep Fällen vo» dem demnächst «inzusetzenden Geueralgou- verneur Ostrumelien« berufen werden könnte», in de»e« die innere oder außer« Sicherheit der Provinz bedroht sein sollte. KonKLvtiuoyel, stO. Ian, Wie verlautet, wird auf besonder« Befehl de» SultanSda» über Suleima«- Pascha gefällte Uttheil einer Äivifio» unterzogen, d» dsisselhe^t mit eiyer SfiMWe Wajoxität gefaN wu^de. * Kitze», I1. Ja«. Nachdem dw .Pf«te^d<w hi«^ fisten Regierung die Mitthrilung gemacht hat, daß da» Dorf Aniüo bei Art» für den Aufarsimtatritt der türkisch - griechischen GrenzregulirungSco«- nrjssiö» gewählt worden sei, sind die griechisch«« Delegirten gestern Wend dorthin.abgegangen. Es wipd in hiesig«» politischen ^kreisen darauf hingewiesen, daß her Ort Anino aüf der alten griechischen GpeNrt, sp weit al» Möglich von drr im Congreß apgenvm- meqe».LlM«iMt. > * Al«a»driä, 20. Ja». In einer hatte stattge habten Versammlung der Gläubiger der ägyptischen schwebenden StäatSschuld gelangte die Antwort de» FinanzministtrS äuf die letzten Erklärungen der Gläu biger zur Verlesung. I» derselben wird auf di« an- - dauernden Schwierigkeiten per Lage hingewiesen und erklärt, daß der UnterstäatSsecretär Blum seine Vor- -