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Deutsche Allgemeine Zeitung. )te. Um de» Stil dieser Bildwerk kurz zu bezeichnen, 3980-82) De» im vorige» 28. Bericht« mitgetheilten archi tektonischen Funden der ersten sieben Wochen de» vier- te» AuSgrabungSjahre» stehen die archäologischen würdig zar Seite. Denn zum erste» male treten archaisch- griechische Seulpturen in größerer Menge auf und zeigen, daß «»- nicht allein Giebel und Metopen de- Ze-Stempel- za retten beschieden war, sondern daß auch der bildliche Schmuck anderer kleinerer Bauwerke Olympia« nicht gänzlich verloren ist. Indem ich zunächst von diesem bedeutendsten Er gebnisse de« genauem zu berichten beginne, erwähne ich, daß e« die da« byzantinisch« Festung-Viereck im Westen einschließevde Mauer ist» bei deren Abbruch zchtzkeiche Fragmente archaischer Hochreliefs zu Lage gekommen sind» leider nicht au- Marmor, sondern au- einem weichen Aalkmergelstein, an dem zwar die Far. ben zum Theil sehr schön hasten blieben, der aber sehr leicht zerbröckelt.' Der Stein findet sich auch an Meh rern der ältesten. Bauten der AltiS angewendet und yiußte zu einer Zeit, da die Einfuhr de« Marmors au< der Ferne noch sehr kostspielig war, diesen in der an brauchbaren Steinen so arme» Gegend ersetzen» E» , sind etwa sech« größere und bester erhaltene und andere, zahlreiche zum Theil sehr entstellte Stücke. Fast alle lasten Krieger erkennen, bald in heftigster in welcher die Maßregeln znr Unterdrückung der Epi demie berathen werden sollen. * London, 6. Äan. Da« Reuter'sche Bureau meldet au- Konstantinopel von gestern, dem zum Bot schafter in Pari- ernannten Savfet-Pascha sei auf sein wiederholte- Bitten vom Sultan gestattet worden, seine Abreise nach Pari- zu verschieben und in Kon stantinopel zu bleiben. Es gelte für nicht unmöglich, daß an seiner Stellt ein anderer Botschafter für PariS ernannt werde. — Wie verlaute, würden die Mon tenegriner, ohne die Ankunft der türkischen Com- missare in Skutari abzuwarten, Podgoritza gewalt sam in Besitz nehmen. Dir Pforte , sei entschlossen, die türkischen Truppen und Behörden aus Podgoritza zurückzuziehen, wenn die Vermittelung ihrer Commis- sare erfolglos bleiben sollte. ' «»«hrheit uh Acht, Freiheit ud Echtz!» so darf er am meisten mit dem der Aegineten verglich« werden; die Körper sind wie dort von vortrefflicher Durchbildung, in den Köpfen macht sich zwar da» weiche Material sehr geltend, da» alle« scharfe Detail, ' namentlich an den Augen, unmöglich machte, doch der Typus stimmte im allgemeinen niit dem der Begineten überein. Nicht minder erwünscht find uns die kunstgeschicht? lichen Thatsachen, welche einige der neugefundenen Bronzen zuführen. Da finden wir zunächst den noch von asiatischen Einflüssen beherrschten Stil aus dr« 7. oder mindestens 6. Jahrhundert v. Ehr. in einem seltsamen Stücke, das den Oberkörper eine- bärtige« Manne- darstrllt, der hinten mittel- eine- Ringe- und zweier großen Flügel an ein Gefäß befestigt war. Gesicht und Haar erinnern ganz an assyrische Type» und ein griechischer Gedanke liegt dem Stücke noch ebenso wenig zu Grunde, da- übrigen- außerdem eia interessante- Beispiel für die uralte decorative Brr» wekdüng von Halbfiguren ist. Dtn archaischen Bronzeguß vertritt die trefflich« Botivstatuette eines bärtigen Mannes mit Panzer, der Schild und Lanze in streng und symmetrisch vor- gestreckten Armen gehalten zu haben scheint. Den Endpunkt des Archaismus, etwa um die Mitte de- 5. Jahrhundert», repräsentier der herrliche erst ganz kürzlich gefundene ZeuSkopf aus Terracotta mit Farbtnspuren in mehr als halber Lebensgröße. Der iü den Grundzügen noch festgehaltene dorische Typus verfeinert sich hier von dem vierschrötigen und allen fleischigen Details entbehrenden Gesicht der vorigen Statuette auch weit über den schönen archaischen Bronze- mem reiche» m, zunächst amavsw». r DrmsM. Glümsr. > Postamt» iö! Das Bismarck'sche Programm und die national- liberale Partei. Ueber die Stellung der national-liberalen Partei im Reichstage zN den Finanz- und Zollplänen des Reichskanzlers liegen zwei wichtige Kundgebungen vor. Der National-Liberalen Correspondenz ging von befreundeter Seite folgend« Zuschrift zu: „Mit dem Schreiben vom 15. Dec. ist der Reichs kanzler offen an die Spitze der schutzzöllnerischen Be strebungen getreten; und was daran etwa noch gefehlt hätte, das haben seine Ernennungen für die Zolltarif commission sowie sein Brief an die Schutzzöllner unter den Lederinvustriellen hinzugefügt. In den Augen von Männern,' die ju Preußen« und Deutschland- bisheriger Handelspolitik eine der alten guten preußischen Tradi tionen verehren, bedeutet die- natürlich kein« geringe Gefahr für da- Wohl des Vaterlandes. Aber auch sie mögen froh sein, daß endlich aller Unklarheit und Verwirrung tia Ziel gesetzt ist. Alle-Welt weiß nun 'doch wenigen«, wir man mit dtn ntaßgrbenyen In- tngton. Aon . Althan». Sgezeuhnet« t, ist bexeijs .sich immy: i zweier, der Aufnahme in (1(X>s Mittwsch, 8. I«»««r 1876. . --»»«» »i. W ' M fi»»«». Z»s«rtt»«»,,»Stzi Die Ausgrabung«» zu Llympia. (Au» dem Deutschen Reichs-Luzeiger.) »bürg.. >in ^nWA. su«ük» t«"Güiz mdar ve. — Hrn. l. B. ei» n. Leipzig bemann -lau, «in zt Franz kaufmqnn Henriette Auguste r in Hol- in Leip- Weber rlWüst- — Fran l Leipzig. Leipzig. Ur. 6. Ltipri,. «VS. SO »t»z«Iie Wien« be» s durch die mmte öüer- em Orient l- ständig d beliebt« e» der ge- Mchk-it ovjernyyn ber Jutee- - zurbe- >er Judtl- tduflriebe- t ist. sie die klub- dtr trtelle« in t gewidmet r literari- ng" finden 'reise sind im nächsten Telegraphische Depeschen. "Darmstadt, 8. Ian. DI« Grmahlin de» Priuzen Heinrich von Hessen, Karoline, Frei- fra« zu Nidda, ist heute in Trier gestorben. * vom, 6. Ian. Der Ministerpräsident Depreti« ist in Stradtlla mit sehr bedeutender Majorität zum Deputirten wiedergewählt worden, desgleichen der Minister de- Ackerbau«» Majorana in Militello. °kpart», 6. Ian. vormittag». Die neue Majo rität de» Senats besteht aus gemäßigten Republi kanern. Man hält hier die Fortführung der Ge schäft« durch das Cabinet Dufaure für wahrscheinlich. Die Mpublique fran^aise schreibt, die neue Lage der Dinge lege der Regierung ueue Pflichten auf; die hartnäckigen Feinde der Republik dürften bei den öffentlichen Verwaltungen nicht mehr jene Duldung oder Aufnahme finden, welche das Land ihnen ver weigere. "Pari«, 6. Ian. früh. Bei der gestrigen Er satzwahl in Landes wurde de Gavardie (conservativ), bei der Stichwahl in Toulouse wurde ein Re publikaner gewählt. * London, 6. Ian. morgen-. Ueber die beabsich tigt« künftige Feststellung der Grenzen gegen Afghanistan erfährt die Time-, Pischeen, da« Kurum- thas und der westliche . Theil de« KheiberpasseS wür de^ mit, Ausnahme der GebietStheil« zwischen Pischeen und Peiwar und zwischen Peiwar und Iellalabad annectirt werden. Die die vorgedächten GebietStheil« bewohnenden Stämme sollten unabhängig bleiben, aber unter den freundlichen Einfluß der englischen Regie rung gebracht werden. Die Timt« meint, es'sei mög lich, daß sich dieses Resultat ohne ein weitere- Vor dringen der englischen Cvlonnen werde erzielen lasten. Der Daily Telegraph läßt sich au- Iellalqbäd vom 3. Ian. melden, e« gehe da« Gerücht, daß Jakub- KhanFluchtvochereituygen treffe und wahrscheinlich für sie diese- Creigniß doch auch noch nicht. ' Wir haben am TabackSmonopol gesehen, daß ei» vom Reichskanzler ausgestellte- wirthschaftSpolitischeS Ideal von einer durch ihn selbst betriebenen officiellru Eu- quete schließlich undurchführbar erfunden werden kaun. Es gibt diesem mächtigen, willen-kräftige«, mit Recht ' gefeierten Staatsmann gegenüber in Deutschland sogar in dem feinen Einfluß unmittelbar unterstehenden amt lichen Regionen immerhin noch ein Maß von Wider- ' standsvermögen, auf lebenslängliche Erfahrungen ge gründet, das nicht ohne weitere- weicht. Minister und Geheimräthe schwärmen zwar in der Regel nicht so sehr für die Lehrsätze von Büchern oder Professoren, um jeder dagegen verstoßenden praktischen Forderung - unzugänglich zu sein; aber sie haben dafür ein ge wohnheitsmäßige« MiStrauen gegen plötzliche Sprünge in den leitenden politischen und administrativen Maxi men, da« unter Umständen ebenso viel Werth ist. Die höflich vorsichtige Verwahrung, mit welcher di« Mehr zahl der größern Negierungen die Ueberweisung de- ' Reich-kanzlerschreibens an die ZolltarifcoMmission be° ' gleitet hat, spricht für die Lebendigkeit dieses Instinct« im Bundesrathe. Im Reichstage kann selbstverstäudlich noch weniger die Rücksicht der patriotischen Dankbar- , keit oder des RespectS vor einer auf andern Gebiete» erworbenen Autorität angerufen werden, daß sie die : allein entscheidende Rücksicht auf da- öffentliche Wohl überwältige. Eine ganz gelassene, nüchterne, unvor eingenommene Prüfung muß und wird da nach allen Richtungen Hifi vefi Ideen zutheil werden, denen der Reichskanzler seinen gewichtigen Stempel aufgedrückt , hat, ebenso als wären sie lediglich Producte d«S Hm» v. Barnbüler und des Geheimraths Tiedemann, oder al» beträfe« sie eine Materie, in der für die Efit- festelung politischer Leidenschaft schlechterdings kein Stoff steckt«. . - . " . V Man verstehe uns recht: so sollte e« womöglich in der einmal gegebenen Lage sei» und so wird e» zuletzt auch, vertrauen wir, bei der Mehrheit oder National liberale Fractiou inSbesvud«« werd.ihv«N^ - tralitäd in Btzug aüf M- einzelae concrtte Zollfrage gewiß nicht aufgeben. Sie wird dagegen uicht umhin können, feste und Nare Stellung zu den gegenwärtig mit solchen Einzelfragen verwebten großen finanzpoli tischen Hauptfragen zu nehmen, von deren Lösung unsere ganz« fernere Entwickelung abhangt. Sie wird insbesondere über das Maß der dem Reiche nöthig«» Mehreinnahmen einen unabhängigen Standpunkt zu - gewinnen suchen, der ihrer gleich vaterlandSgetreueu und freisinnigen Grundhaltung entspricht. Den im Volke thäligen Kräften kann sie es daneben getrost Überlassen,' den Streit zwischen Schutz der inländische» ÄHustrie durch Zölle und nicht wieder eiuzucngeudem priem Grenzverkehr durch eine gründliche allgemein« AaSeinandersetzung zu Ende zu führeo. Zu einer solchen ist es aus verschiedenen Gründen bisher nie nuäßch und MachteistslÜfft: darum Nur um dtstv hef- tiget eutbrertnen wird, so geschieht t» doch auf «iuem geklärten Schlachtfelde, wo Freund und Feind deutlich voneinander zu uuterscheiden sind. Nach der laugen drüben Dämmerung, in der wir feit dem Austritt Delbrück'- au« dem Ministerium hinsichtlich unserer Handelspolitik gelebt haben, ist dir« eine wahr« Wohl- that, unter der man aufathmet, auch wenn man der jetzt nachgerade herännahenden Entscheidung eher mit Furcht al- mit Hoffnung entgegeusehen za müssen meinen sollte. Ist aber Furcht wirklich mehr begrün det al« Muth und gute Zuversicht? Der offene Zutritt de« Reichskanzler«, darüber kaun ja freilich kein Zweifel sein, muß die Aussichten der schUtzzöllnerischen Bestrebungen auf Erfolg außer ordentlich steigern. Aber geradezu den Sieg bedeutet aufftsurd zu erwarten. Der Standard meldet' aus Hazevchir < voyt 4. Ip«., d!e Truppenabtheilüng d«S G-neral- Fobert« s«. in Bukt, unweit de« Ortes, wo die Truppen Ke« - afghanischen Gouyeriwur» von Khost cantonnirten^. augekommen. Der letztere habe feine Unterwerfung angeboten. ^Petersburg, 8. Jan. Ein Exttabl-tt detz «Re» gieruugSboten» theilt mit, dqß infolge de» eingetre- lewn ThauwetterS die Epihemie im jenotajrwski- sctzen Bezirke, welche inzwischen schon im Abnehmen war, wieder heftig Luftritt. Infolge dessen sind im savatowischen Gouvernement die'sirrngsten Maßregeln ergriffe« worden, um einer Einschleppung vorzubeugen. Morgen.findet unter dem Vorsitze des Ministers des Innern eine außerordentliche Conferyuz der Chef« de« M«dicinaldepart«mentS und auderer Departement« patt, 'ein Oberkörper vor dtr Gewalt der Waffe zurück; ein Kopf sinkt auf die Brust und nur noch mechanisch hält er dür großen Ruubschild am linken Arme fest und sucht mit der Rechten vergeblich dem Feinde zu wehren. Gut erhalten ist auch der Kopf eines unbe- Helmten Mannes mit Binde im Haare, besonder- merk würdig durch die wohlerhaltenen Farben; «S war alle-, Haare, Lippen, Augen, Brauen, roth gemalt, nur das Fleisch war farbefrei; der Reliefgrund war überall himmelblau. Ganze Gruppen ferner von je zwei bi- drei Figuren lasse» sich theilweise züsammensctzen, theil weise au» den Resten wenigstens ergänzen. Alles er gibt eine Composition von seltener Lebhaftigkeit. Ueber den Inhalt etwa- festzustellen scheint bisjetzt leider nicht möglich; man unterscheidet nur nackte und bewaffnete Figuren, ohne alle bestimmtere Kennzeichen. Wichtiger ist die Frage nach der ursprünglichen Verwendung dieser meist sehr hoch vom Grunde sich lösenden Re lief«. Verschiedene Umstände, vor allem aber starke Unterschied» in den Proportionen mehrerer Figuren so wie die CompositionSart derselben Stücke weisen auf ein zur Füllung « ne» kleinern GiebeldrcicckS bestimm te» Werk hin. Freilich kommen wir bei der großen Anzahl von Figurenresten damit nicht au« und müssen außerdem einen fortlaufenden Frie« an demselben Ge bäude annehmen. In der That fanden sich auch in derselben byzantinischen Mauer die architektonischen «ur —- — und zwar dorische» Reste, welche au-verschiedenen Bewegung kämpfend, bald kniend oder gefallen. Da« Gründen mit jenen Sculpturen in Beziehung gesetzt beste und größte Stück ist ein in die Knie gesunkener werden dürfen und ihnen itt Giebel sowol al« Frie« Kämpfer (in halber Lebensgröße), von einem Lanzen- den geforderten Raum bieten. Hoße in die Rippen getroffen; schmerzvoll beugt sich Um de» Stil dieser Bildwerke kurz zu brzeichnen,