Volltext Seite (XML)
hreinnahcke de» Foud« wird. In !Nj wesent- hmen«, so» nicht durch - der Sache st möglich, »uch davon ser Fragen orden sind, nen zu er- mg gegen» uf die spe- »rden sind, chenen Ar- . ichten und lch bin in von diesrr Presse der gten, wer- ehrheit der saben, daß atsprechend ichkeit klar Bezjthung 4 abgehen wurde der ehen sollte, affe einzu- em Artikel igt worden ie Steuern ieben wor- raraus an- n. Wenn euerreforM ser hervor- bg. Richter , so kann ntlich fern » zu sagen so würde nicht» von cht nöthig, / (Unter - ne Herren, aß von der imen wer- erbreituna leister uno sein, ihn ir bekannt n ist; an- schehen ist, :n der Re ding» den »er. Absicht ^tisikS; ern daraus Artikel in nicht darin issen durch »orden die erwaltung. arzustellen, t j« capti- m, so weil Nh« Mittel link» und daran er- adelt, nicht ol Wider- rso wie im wehr nicht in diesem emüht hat, ch .der Mei> n Parteien den vier rergerichts mrt, die er Balkon t bengali- tSgebäude ten ihren cht in der cstraße. döstlichster erS Vogt, irma Geb- führte der ers reiche» st die De- eine mit che. Ihr ssohn sei- :n Glanz en Portal Weiterhin erson und raft aus. erstrahlle firma und Heerstraße reich gutes sercomplek Gegenüber cüderstraße mit ge ben. Die 2291 Scharrenstraße erhielt durch die hier zahlreich vertrete nen Spielwaarenfabriken, deren Schaufenster mit bun ten Lampions übersäet waren, ihre eigenthümliche Phy siognomie. In der Burgstraße fiel rechts die Brunz- low'schc Tabactfabrik, links daS Hotel zum König von Portugal, dessen Front mit Lampions übersäet war, in die Augen. In der Spandauerstraße fiel das Schau- senster des Hoftapezierers Rosenfeld durch geschmackvolle Decoration und daS unter dem Namen „Sonne, Mond und Sterne" wohlbekannte Violet'sche Colouialwaaren- geschäft durch sein bengalisch erleuchtetes Schaufenster vortheilhaft auf. Nach Mittheilungen Palmieri'» au» Neapel steht eine interessante Anwendung des Mikrophon« auf die vul kanischen Erscheinungen bevor. Der Professor Michele Stesano de Rossi hat während monatelanger Bersuche auf seinem seismischen Observatorium in Rocca di Papa am Albanergebirge constatiren können, daß die gegenwärtige EruptionSthäligkeit de» Vesuvs selbst in so bedeutender Ent fernung auf da« Mikrophon gewirkt hat. E» hat sich vor kurzem, um die Beobachtungen fortzusetzen, nach dem Vesuv- Observatorium Palmieri s begeben und hat in Gesellschaft de« letztern auch dem Krater der Solfatara bei Pozzuoli einen Besuch abgestattet, wobei die unterirdische Arbeit der Abg. Frhr. v. Schorlemer-Alst: Al« da« Lentrum al« staatsfeindliche Partei x«r bezeichnet wurde, haben sich die Fortschrittler und National- Liberalen gefreut — nun e« sich zeigt, daß die Freude nicht am Platze war — jetzt sind diese Parteien auch an die Reihe gekommen. E» ist natürlich, wenn sich Parteien hier im Hause und in der Presse scharf bekämpfen, dieser Kampf wird durch die diskretionäre Gewalt des Präsidenten und durch gleichmäßig gehandhabte Preßfreiheit regulirt, aber der Vorwurf der Staat«feindlichkeit ist unehrenhaft und unanständig und muß -für immer au« dem Kampfe verschwinden. Am schlimmsten freilich waren die Angriffe von feiten der Regierung-Presse, besonder« in der Pro- Vinzial-Correspondenz, in der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung und auch in den Grenzboten; denn solche Artikel wie der bekannte von den „Frictionen" in diesem Blatte waren doch nur ein vom bekannten Leibjonrnalisten Moritz Busch eingeschuggelte« Kuk»k«ei. Wa« aber die Provinzial- Correspondenz gegen unsere Partei und die Personen un serer parlamentarischen Führer gebracht hat, wie sie un beschimpft und verleumdet hat, da» ist geradezu verwerflich; an und für sich läßt e» uns zwar kalt, denn wir wissen, daß, je schärfer die Verleumdungen der gouvernementalen Presst sind, um so mehr daS Ansehen der. Angegriffenen steigt; aber doch kann ich nicht ander«, al», wie Bismarck sagen würde, von der Provinzial Lorrespondenz sagen, ihre Artikel enthalten osficielle Lügen. (Präsident v. Bennigsens Hr. v. Schorlemer, ich glaube, Ihre Ausführungen würden nicht verlieren, wenn Sie solche Ausfälle wegließen.) Kurz ich bin dpr Ansicht, alle.Parteien müssen sich solidarisch ver bunden erachten, solchen Angriffen der von uns bezahlten Provinzial Lorrespondenz gegen uns ein Ziel zu setzen, und wenn sich der Minister de« Innern nicht für die Zukunft verpflichtet, solche verwerfliche persönliche Angriffe fern zu halten, müssen wir die geforderte Summe verweigern. Abg. Schröder-Lippstadt rügt das Ueberwuchern der ofsiciösen Presse, die man oft finde, wo man sie nicht suche: In Kiel habe man ja neulich gelegentlich der bekannten Erklärung de« Admirals Werner in der Kieler Zeitung ein osficiöseS Blatt kennen gelernt, das den Mittheilungen der Admiralität zugänglich war und dafür nichts bringe» durfte, was der Admiralität nachtheilig sein könnte. (Widerspruch.) Auch der BundeSrath habe die osficiöse Presse in der Hand, wenigstens einen Nebenkanal des Rcptilienfonds, da er die Insertionen über Tarifänderungen nur den ihm willfähri» gen Blättern zukommen lasse. Dazu sei die osficiöse Taktik außerordentlich ungeschickt, es habe z. B. neulich in einem Blajte auf der ersten Seite gestanden, Fürst Bismarck-werde wegen Unwohlseins nicht nach Berlin zum Einzuge kommen können, dagegen auf S. 3, er sei noch nie so wohl gewesen wie heute. (Heiterkeit.) Der Redner bittet den Minister, dafür zu sorgen, daß die ihm untergeordneten Organe sich aller Verbindungen mit der ofsiciösen Presse enthalten. Abg. Frhr. v. Minnigcrode erklärt, daß die Pro- viuzial-Eorrespondenz, welche allerdings niemals Per sönlich aggressiv werden dürfe, für die Regierung zur Kundgebung ihrer Ansichten unentbehrlich sei. Abg. De. Hänel hält eö für viel dringender, daß die Minister zunächst ihr Programm vor dem Land tage selbst entwickeln möchten. Dies sei viel besser als irgendein Artikel der Provinzial-Correspondenz. Im übrigen freut sich der Redner, daß auch Mitglie der der „staatserhaltenden" Partei auf einen ruhigen Ton der ofsiciösen Presse Werth legen. Sodann geht der Redner auf das vom Abg. Schröder angeführte Beispiel der Kieler Zeitung ein und betont, daß der zwischen ihr und den« Admiral Werner geschloffene Vertrag die Freiheit des Blattes in keiner Weise be schränke. Das Blatt habe die Marinenachrichten als Artikel bezahlt und sich nur verpflichtet, alle sonstigen Marineartikel erst nach einer Anfrage und der Bestä tigung der thatsächlichen Richtigkeit seitens der Admi ralität zu publiciren. Gegen den ofsiciösen Charakter irrten. Ueber die Polemik gegen den Ausdruck „staat«- erhaltend" gehe ich hinweg. Cs bedarf ja keiner Wider legung; ich glaube aber, da« Wort ist au sich ein ganz angemessene«, e«. ist ja nicht« al« di« deutsche Uebersehung de« Worte« „conservativ". (Lebhafter Widerspruch link«; Abg. vr. Braun: Da« ist eine Beleidigung der Liberalen!) Meine Herren, e« liegt mir hier nicht« ferner, al» beleidi gen zu wollen; man hat sich gerade Mühe gegeben, da« Wort „conservativ" nicht zu gebrauchen, weil dasselbe eine FxactionSbezeichnung geworden ist, und gerade um da« zu vermeiden, hat man die deutsche Uebrrsetzung davon ge braucht in dem materiell eigentlich grundlegenden Sinne. (Ironische Heiterkeit links.) Ich glaube aber, daß die Art und Weise dieser Auffassung ihre volle B^ründung findet in der Reihe von Artikeln der Provinzial-Lorrespondenz. Welcher Ton geht denn durch dieselben? Doch nur der, daß diejenigen, welche conservativ sein wollen, in diesem Sinne sich um die Regierung zusammenscharen sollen. Ich glaube, in, dieser Weise kann die Führung der Polemik kein Borwurf für die Regierung sein. Ferner sollen durch die Provinzial-Lorrespondenz Parteien ge- oder beschimpft wor den sein; dafür, daß da« geschehen, ist nirgends der Be weis erbracht. (Abg. Richter: Ich habe sie za vorgelesen.) Ja, das sind doch keine Beschimpfungen (Widerspruch), ich nehme aber gar keinen Anstand, zu erklären, daß für mich allerdings diese Ausdrücke zu scharf sind, daß ich ihre An wendung nicht wünsche und darauf hinwirke, daß sie nicht wieder gebraucht werden; denn man kann materiell ganz dasselbe mit der nöthigen Entschiedenheit sagen, ohne solche Ausdrücke zu gebrauchen. (Heiterkeit). Darauf kommt e« doch nur allein, an; hier handelt es sich um die Form, und wenn darin zu weit gegangen ist, so wird es doch wol ge nügen, wenn ich sage, daß ich nicht wünscht, daß so etwa« wieder geschehe. Ueber den Fall betreff« de« Abg. 1>r. Hänel muß ich allerdings mein lebhafte« Bedauern aus sprechen — ich hab« sofort nach dem Erscheinen de» Artikels gefragt, wie das zusammenhinge; man hat mir als Quelle den Artikel einer liberalen Zeitung vorgelegt, wo der be legte Vorfall erzählt wurde, und die Widerlegung ist nicht gesunden worden. Meine Herren, nach allem glaube ich, daß die Verwaltung der Provinzial-Lorrespondenz Ihnen keine Veranlassung gibt, geyen diesen Fonds zu stimmen. Da« aber glaube ich, daß d«e Verwaltung der Provinzial- Lorrespondenz, mag sie auch in Einzelheiten zuweilen Ihr Missallen erregen, mag sie vielleicht auch einmal zu begrün deten Ausstellungen Anlaß geben, in Ziel und Zweck nie mals etwa« anderes erstrebt als die Vereinigung entgegen- stehender Meinungen zu einem ersprießlichen Ganzen nach Kräften zu fördern. Abg. Or. Miquel: In einer Zeit, wo die politischen Ereignisse so schnell auseinander folgen und die politische Situation sich täglich ändert, ist es nothwendig, daß die Regierung ein Preß- organ wie die Provinzial-Lorrespondenz zu ihrer Verfü gung hat. Aber die Bewilligung eines solchen legt der Regierung die Verpflichtung der. größten Vorsicht und Re serve auf, weit mehr als in älter» constitutivell,«» Staaten Mit MSgebUdrterm ParteiwLse» zvi.« in Francs,ch, Belgi«n oder gar in England. Die Regierung sollte nur m. posi tiver und objectlver Weise ihre Stellung zu vorliegenden Fragen klar legen ; polemische Artikel, besonders im Kampfe ' um innere Fragen, müßten in der Provinzial-Lorrespon denz gänzlich ausgeschlossen sein. Diese gegebene Grenze ist, da« ist unbestreitbar, durchaus und oft überschritte» worden; speciell iu m iner Partei sind die Personen in schärfster Weise angegriffen, ja gegeneinandergehetzts worden, man hat die einen gelobt, die andern getadelt, ja einzelne als „abgesallen" oder „außerhalb der Partei" hingestellt. DaS haben ja vorher schon lange feindliche Parteien gegen uns versucht, und immer ohne Erfolg, und diese fruchtlose Arbeit hätte doch die Negierung von demselben Wege ab halten sollen.' E« ist ja natürlich, daß es innerhalb einer so großen Partei verschiedene Schattirungen in der Auffas sung einzelner Fragen gibt, aber zu unterscheiden zwischen staatserhaltenden und nicht staatserhaltenden National-Libe ralen ist einfach lächerlich. Ich wiederhole nochmals, der Minister des Innern möge dafür sorgen, daß von jetzt .ab jede persönliche Polemik in der Provinzial-Lorrespondenz fortsall«; dann, aber nur dann, wird sie sich als nützlich erweisen und gut bewähren. mographen verwende. Der. Professor Michele Stefano de Rosst, welcher einen sehr empfindlichen mikrophonischen Appa rat verfertigt hat, ist speciell von Rom nach dem Vesuv- Observatorium gekommen, um denselben zu erproben. Die Resultate sind so ausgefallen, wie wir es erwarteten, und Hr. de Rossi wird darüber die geeigneten Mittheilungen in seiner schätzenswerthen Zeitschrift: -Der Italienische Vulka nismus", machen." — Braun u. Schneider in München haben den WeihnachtS- markt wieder mit ihren „Münchener Bilderbogen" be schickt, welche wie ihre Vorgänger ein reiche« Sortiment von allerhand Lehr-und Lustreichem enthalten. Auch von den so beliebt gewordenen „Münchener Bilderbüchern" haben sie wieder drei Nummern verschickt, die Nrn. 34 -36, alle mit sehr „lustigen Geschichten sür Kinder". — Eine recht hübsche Weihnachtsgabe sür die Jugend sind auch Erzählungen, die bei Iuliu« Niedner in Wiesbaden erschienen sind: „Der Kaffendiebstahl", «ine Erzählung, die nach Thatsachen au« einer Reichsstadt Ende vorigen Jahrhunderts zusammengestellt ist, und die „Meerlins", eine Dorfgeschichte, beide von Otto kar Schopp. — EmpfehlenSwerth sind auch „Märchen sür Jung und Alt", von Friedrich Giehne nach morgen-und abendländischen Quellen bearbeitet (Wien, R. v. Waldheim). Es findet sich in dieser Märchensammlung manches, was wol nur wenigen bi«jetzt bekännt gewesen. — Der Verlag von Otto Spamer in Leipzig bietet ein Buch, das den Wünschen nach einer Zusammenstellung der nordischen Nibelungensage mit dem deutschen Nibelungliede nachkommt und so die kost barsten poetischen Kleinodien aus dem germanischen Alterthum weiter» Kreisen näher rückt. DaS Buch trägt den Titel: „Die Nibelungen. Nach nordischer und deutscher Dichtung" er zählt von Ur. Wägner, und bildet den erweiterten Abdruck aus dessen „Deutschen Heldensagen". In seine» dreiAbthei- lungen umfaßt e«: „Die Niflungensaga. Nach den Liedern vulkanischen Kräfte sich dem Gehörsinn derartig bemerkbar gemacht hat, daß mehrere der Anwesenden über da- Getöse erheblich erschrocken sind. Palmieri selbst äußert sich dar über wie folgt: „Die schwachen Erschütterungen des Bodens, welche meine Seismographen dem Blick de- Beobachters zeigen oder in seiner Abwesenheit (selbstthätig) registriren, können mittels eine« übertragenden Mikrophons und eines ausnehmenden Telephons dem Ohre vernehmlich gemacht werden. Der Lavalier Pugnetti, Telegrapheninspector in Rom, hat mir im Juni freundlichst ein Mikrophon zuge- . . jtndtt, damit ich dasselbe als Hülssinstrument zum Se>s- ! — Was die Magdtburgische Zeitung am 20. Nov. gegen der Edda"; „Die Nibelungen. Nach deutscher Dichtung", und „Dietrich und Hildebrand". Trefflich illustrirt ist es von H. Vogel, F. W. Heine rc. der Kieler Zeitung spreche auch, daß ihr schon seit Jahren die Inserate entzogen seien. . ., Minister Graf zu Eulenburg: < Es würde vielleicht nicht nöthig sein, zu antworten, wenn nicht von zwei Rednern Namen von vornehmster Stellung genannt und irrthümlichc auf sie bezügliche Nach richten erwähnt worden wären. Ich coustatire also nur, daß an allen Publikationen in der Norddeutschen Allgemei ne» Zeitung und der Rheinischen Lorrespondenz w. die Regierung weder direct noch indirect betheiligt ist und daß sie daher jede Insinuation der Verantwortlichkeit auf das entschiedenste ablehnen muß. Abg. Rickert: Die osficiöse Presse werde nicht in dem Sinne, namens lich von den Landräthen, gehandhabt, wie da« Land e« wünschen müsse, Er habe al« Mitglied der WahlprllsuugS- commission des Reichstage» Material gesammelt und werd« darauf «in andere» mal zurückkommen. Es wurde z. B. hier in Berlin den National-Liberalen bei der letzten Wahl der Vorwurf gemacht, sie seien indirecte Beförderer der Socialdemokratie, weil sie für „sechs erklärte Gegner der Regierung", die fortschrittlichen Landidaten, gestimmt oaben. Da» war einfach geboten durch die Gegnerschaft der Social demokratie. Ich bedauere, daß der Herr Minister den Ar tikel „Wünsche und Absichten der Regierung" als sachlich correct und formell gemäßigt bezeichnet hat; ich hoffe, er wird diesen Standpunkt noch einst aufgeben müssen, denn von diesem Standpunkte aus kann kein Wahlkampf ersprieß lich geführt werden. Die Angaben jenes Artikel« deuteten aus eine Mehreinnahme von 190 -200 Mill. M-, aber von falschen Vorau«setzungen an-gehend, denn alle Lombinatio- nen desselben haben sich als trügerisch erwiesen; es waren die Einnahmen alle zu hoch veranschlagt, namentlich der Ertrag der Tabacksstcuer. Ich würde vor einer Wähler versammlung eine derartige Wahlpolitik nicht verantworten können; hat doch auch neulich schon die Rede de« Finanz ministers den Eindruck gemacht, daß dieses Programm selbst in RgierungSkreisen bereits sehr verloren hat an Aussicht. E« heißt da« eine inal in der Provinzial-Lorrespondenz, e« muß eine Steigerung der Einnahmen eintreten ohne Steuererhöhung, und dann wieder, eine Steigerung der Ausgaben muß gedeckt werden; das eine mal wird eine Mehrbelastung in Aussicht gestellt und wieder ein andere« mal bestritten. Ich möchte den Herrn Minister bitten, diese Wahltaktik nicht weiter zu führen; sonst müßten wir diese Position streichen. Durch eine solche Taktik wird nicht nur keine Klarheit geschaffen und kein Nutzen erreicht, sondern in den weitesten Kreisen nur eine heillose Verwirrung an- gerichcet. Abg. Schröder-Lippstadt verwahrt sich gegen die Vorwürfe deS Abg. Ur. Hänel, die Beziehungen deS Admirals Werner zur Kieler Zeitung falsch aufgefaßt zu haben. Abg. Ur. Windthorst-Meppen glaubt, daß der Provinzial Correspondenz zu viel Ehre geschieht, wenn an sie anknüpfend das Steuerprogramm der Regie rung diScutirt wird: - Für ein solches sind nur die Erklärungen der Minister vor der LandcSvertretung maßgebend; die Schreiber der Lorrespondenz seien viel zu unwissend und ununterrichtet über die Absichten der Regierung. Bisher habe sich diese Lorrespondenz als reines Parteiblatt gezeigt, und für «in solches dürfe man keine Fonds bewilligen. Solche pole mische Artikel, wie sie gegen das Lentrum erschienen, billige der Minister des Innern entschieden nicht, davon sei er überzeugt; das aber zeige eben, daß jeder Minister ohne Wissen des Grafen Eulenburg Artikel in die Correspondenz schicke, wie es ihm belieb«, ohne daß dann irgendjemand die Verantwortlichkeit übernehmen wolle; auch darum müsse er sich gegen die Position erklären. Was die Angriffe gegen des Redners eigene Person anlange, so antworte er auf dieselben principiell nicht, das würde ja auch seine ganze Zeit und Kraft absorbiren; möge man ihn auch ferner an greifen, soviel man wolle, Strafanträge werde er niemals stellen. Diese systematischen Angriffe zeigten indeß nur zu deutlich, daß man bloS vorgebe, den Frieden zu wollen, in Wirklichkeit aber den Krieg wünsche. sittenlose Schriften schrieb und was in dem Feuilleton der Nr. 274 unserS. Blattes wiedergegeben war, verdient gewiß allgemeinste Beachtung. Doch darf ebenso wenig ver gessen werden, was vor nun bald Jahresfrist die Social- Lorrespondenz von vr. Victor Böhmert über den Han del mit zweideutigen und unflätigen Neujahrskarten (so genannten Witzgratulationen) veröffentlichte. Auch auf dies« Schandartikel wird wiederum zu fahnden sein. Auch un züchtige Spielkarten gibt eS. Und vor sieben Jahren schon machten thüringer Blätter auf die Sudeleien gewisser Po» zellanmaler aufmerksam, welche Pfeifenköpfe und Deckel für Biergläser mit garstigen Bildern und Reimereien bedecken, und auf gewisse Bierwirth«, welche mit Vorliebe derartig markirte Seidelgläser den Gästen vorsetzen. DaS Gebiet, aus welchen vigilirt werden muß, ist ein große«. Die Po lizei kann nicht alles thun; auch der Privatmann darf nicht mehr indifferent sein und sich noch länger bieten lassen» wa» schandbar ist. — Einer Nachweisung über die Verhältnisse der preu ßischen Universitäten während des letzten Sommer- semesterS sind folgende Angaben zu entnehmen. Die 9 Uni versitäten, die Akademie zu Münster und da» Lyceum Ho- sianum zu Braunsberg zählten zusammen 934 Docenten, nämlich 465 ordentliche Professoren, 7 Honorarprofessoren, 217 außerordentliche Professoren und 245 Privatdocenten. Die evangelisch-theologische Facultät hatte 81, die katho lisch-theologische 25, die juristische 91, die medicinische 260 und die philosophische 477 Docenten. Die meisten Do centen hatte Berlin, nämlich 208; es folgen dann Göt tingen mit 119, Breslau mit 101, Bonn mit 100, Halle mit 96, Königsberg mit 82, Marburg mit 68, Kiel mit 61, Greifswald mit 59, Münster mit 30 und Braunsberg mit 10. Die Zahl der Studirendeu betrug 9006 (gegen da« vor- anfgegangene Wintersemester 140 mehr). Es gehörten der evangelisch-theologischen Facultät au 762, der katholisch- theologische» 388, der juristische» 2379, der medicinische« 1481 und der philosophischen 4096.