Volltext Seite (XML)
2261 lchty Härten Die Frage gel, ist nicht entlicher Ge- - die Maß te höchsten»- daS vollste : sein mag, ven, daß die ;en Organe, Eine an ist, daß her Auswerfung zu reelatni- t über wird Berliner -S Fürsten scheu übrig es Fremden andern Zei- i des Reichs- rdungen als bar niemals »rtigcn Ber- lrst ist leider iffen, schläft el, sondern Weder die Mann, Noch kel als dort chsruh, son- Der Fürst ndern einen die Verbin- ferde herge- uige Pferde- ch näher am Enten »uf, spoudech zu heilt, dürfte der Unter- Maj. Schiff n 14 Tage erlichen Be- Urtheil wol m betrachtet cbleiben, des st- her König lthS auf Er- t zütn welt< ehmigt und iw Breslau Evangelischen wär bereits Justitiarius einig« Jahre hästigt. :tionsver- gehören an: am 84 und und 1 Hos- onservativen den Conser- ion sind 2t akatdrnAb- mokraten A. >w, F. W. aul, Albert Schnabel, >witz, Iakob , Stenzleit, jende Sätze: ge wir unter euch sprechen keine! Gewalt- ber innerhalb tort« möchten fen und euch nag auch die St euch nicht u uns würde der Reaktion die Parlei- - der Frauen ein mögen; lahme eines irr der AnS- ehr als den isien. enen aufge- Anfertigung Katastrophe ben. aus Berlin drei social ¬ seien. Oesterreich - Ungarn. Zu den jüngsten Beschlüssen des BudgetauS- schusseS der österreichischen Delegation (welcher, mit Ausnahme eines Posten«, das Gesammtbudget des Ministeriums deS Auswärtigen einschließlich deS Dis positionsfonds bewilligte), bemerkt die «Presse»: Man würde sehr irren, wollte man glauben, daß die Herren Herbst, Gi«kra und ihre Freunde Plötzlich unter dem Eindrücke der ministeriellen Erklärungen Anhänger der Politik di« Grafen Andrässy geworden sind. Die heu tige Bewilligung de« Etat« de« Aeußer» ist, soweit dabei ter linke Flügel der bisherigen Opposition betheiligt ist, ein taktische« Manöver zu dem Zwecke, um im Vorau« die Bedeutung der unvermeidlichen Niederlage im Plenum der Delegation abzuschwächen. Allerdings würde sich die Oppo sition schwerlich zu dieser Taktik entschlossen haben, wenn sich nicht nnter dem Eindruck« de« versöhnlicher» Vorgehens d-r Regierung und der Rede de« Grafen Andrässy die eine Mittelstellung einnehmende» Delegirten entschieden für die Regierung und für eine baldige Erledigung der Delegations arbeiten erklärt hätten. Dieselben Delegirten sind auch von den heutigest Antworten de« Grafen Andrässy auf zum Theil sehr persönliche Fragen befriedigt und loben nament lich die, Antwort auf Giskra's Frage nach der Annexion, wobei sich der Minister bei aller staatsmännischen Reserve doch mit großer Offenheit und für jeden Politiker ver ständlich über da« Ziel der Occupatio» aussprach, indem «r zugab, daß Fälle eintreten könnten, unter denen die Occupatio» nicht aufhören dürfe. Allgemein befriedigte, wa« der Minister über die Beziehungen zur Pforte sagte, indem er bestätigte, daß bei einer versöhnlichen Stimmung in Konstantinopel der Abschluß einer Vereinbarung bezüglich Novibazar« wahrscheinlich sei. Besonder« guten Eindruck machte auch selbst auf die Gegner der bisherigen Politik die unumwundene Anerkennung de« Rechte« der Legisla tive, bei der definitiven Regelung der Stellung Bosnien« zur Monarchie ein entscheidende« Votum abzugeben. Die Neue Freie Presse ist über dieses Vorgehen des Budgetausschusses einigermaßen „aus dem Häus chen". Sie ruft aus: Daß der Budgetausschuß den Hohn, welcher au» An- drassy'S neuester Rede sich ergoß, nicht gefühlt habe, können wir nicht annehmen; dennoch stehen wir vor der unglaub lichen Thatsache, daß er unmittelbar darauf das Budget de« Ministeriums des Aeußern mitsammt dem Dispositions fonds fast debattelo« votirte. Ob dies die nackte Unter werfung oder ein fein gesponnenes „taktisches" Manöver bedeutet, wageu wir heute noch nicht zu entscheiden. Die Haltung der Opposition ist für de» Augenblick einfach un verständlich; wir müssen nähere Nachrichten und die weitere Entwickelung der Dinge abwarten, ehe wir daran glauben, daß die Opposition in der Delegation mit dem Herbst'schrn Anträge ihr gesammteS Pulver verschossen hat. — Die Neue Freie Presse denuncirt die deutsche Reichsregierung, im Verein mit der spanischen Regierung das Asylrecht der Schweiz antasten zu wollen. Beweise dafür, außer ein paar Aeußerungen preußischer und spanischer Blätter, bringt sie nicht bei. Die «Presse» gefällt sich wieder einmal in der Rolle eines Mentors; sie hält uns hier hüben im Deutschen Reiche eine altkluge Vorlesung über die rechte und die falsche Politik, wobei sie seufzend be merkt: „Man hat in Preußen bezüglich der inner» Politik noch nicht gelernt, mit der Würde und mit den Mitteln einer nationalen nnd constitutionellen Großmacht zu rechnen und im Stile einer solchen die inner» Angelegenheiten zu behandeln; man steht in Liesen Dingen noch immer auf dem alten Schulmeister- und Corporalstandpunkte." DaS nimmt sich in einem österreichischen Blatte besonders gut aus in dem Mo ment, wo gegen die dortige Regierung von der ober- sien gesetzlichen Vertretung Anklagen wegen directer VerfaffungSverletzung erhoben werden! Möchten doch endlich die wiener Blätter lernen, sich nicht so sehr mit dem Splitter in Nachbars Auge und mehr mit dem Balken im eigenen zu beschäftigen, und möchten sie verlernen jenen Ton eines vollkommen unberechtigten PochenS auf größere Freiheit und eine gesichertere Entwickelung des Staats- und Volkslebens drüben als bei uns! Italien. König Humbert erzählte am 25. Nov. abends im Quirinal eine Episode aus seinem Einzuge in Rom, die ihn sehr nnterhalten hatte. In dem Augen blick, als die Equipage deS Königspaares den Bahnhof verließ, durchbrach ein dem Anschein nach dem Ar beiterstande angehöriger Mann die Menge, näherte sich dem Könige und rief ihm zu: „Haben Sie keine Furcht, Humbert! Ich bin da, ich!", und bei diesen Worten pochte er selbstbewußt auf seine Brust. Ein heftiger Andrang im Volke trennte ihn vom Wagen, aber einige Meter weiter sah der König wieder seinen Kopf über alle andern emporragen. Unser guter Mann schrie noch immer: „Wir kennen uns, Majestät! Wir waren zusammen im Quarre bei Custozza! Fahren Sie nur ruhig weiter — ich bin da!" Dank seinen her- «ulischen Bemühungen und gewaltigen Elnbogenstößcn gelang eS dem braven Burschen, sich stets auf gleicher Höhe mit dem Wagen zu erhalten, den er nicht ver- ließ, bis er beim Quirinal angelangt war. Im Mo ment, al« dieser verschwand, hörte der König noch zum zwanzigsten mal mitten unter den VivatS die Stimme, die ihm zurief: „Wir waren zusammen bei Custozza — haben Sie keine Furcht, Humbert — Oorraggio, Umberto, vi 8ono io!" Dieses „Li sono io!" war mit einer Ueberzeugung gesprochen, welche den König lachen machte, als er am Abend von diesem freiwilligen Beschützer seiner Person erzählte. — Dem Schwäbischen Merkur schreibt man aus Mailand vom 28. Nov.: „Wenige Minuten vor dem Attentat in Neapel, so gab ein sehr erheb licher Zeuge, ein Advocat, an, war Paffanante in Gesellschaft von vier oder fünf andern Personen, die deni Zeuge» sehr verdächtig vorkämen. Jene Leute trugen dasselbe rothe Tuch wie der Mörder und flohen augenblicklich bei der Verhaftung desselben; der Glaube an Mitwisser des Complots steigert sich überhaupt merklich." Frankreich. -»pari«, 1. Dec. Der neue Botschafter Oester reich-Ungarns bei der französischen Republik, Graf Beust, ist gestern Abend auf seinem hiesigen Posten eingetroffen. Die «Presse» sagt in einem Artikel, in welchem sie den sächsisch-österreichischen Staatsmann mit überschwengliche» Lobsprüchen willkommen heißt, „ein Diplomat von seiner Stärke und seinem Tempe rament werde sich gewiß nicht in den Hintergrund bannen lassen, vielmehr werde sich mit ihm in der Rue LaS Cases eine Aera der streitbaren Diplomatie eröffnen." Wir unsererseits müßten uns sehr täuschen, wenn nicht Graf Beust im Gegentheil auf seinem neuen Posten, so wie es nur irgend sein „Temperament" ge stattet, bemüht sein wird, den ihm vorauSgchenden Ruf eines internationalen Ränkeschmieds Lügen zu strafen. Es kann ihm an maßgebender Stelle in Wien nicht verhehlt worden sein, daß man ihm nur unter dieser Voraussetzung den pariser Posten anvertraul hat. Der Temps schreibt: „Wie wir erfahren, war im Rath der mit der Leitung der katholischen Uni versitäten betrauten Bischöfe der Bericht von Hrn. Bardoux betreffs des höhern Unterrichtes der Gegenstand ernster Besprechungen. Der Rath war der Ansicht, man müsse dem Staate auf der Bahn der Reformen vorauSgehcn, den Studienplan erweitern, Conferenzen einsetzen und die Anzahl der Lehrstunden der Professoren vermehren. Dieser Beschluß zwingt den Minister und die Universität zu neuen Anstrengungen, uni dem StaatSunterricht sein Uebergewicht zu be wahren." Ein dem Figaro aus Bordeaux zugesandtes Telegramm benachrichtigt von der Verhaftung von Hrn. Delebecque, Director der Münze. Man spricht von einer Unterschlagung von 1,500000 FrS. zum Schaden deS Hauses Rothschild. Hr. Delebecque leug net jede verbrecherische Absicht und behauptet uur eine Anleihe gemacht zu haben. Großbritannien. -s-Lonvon, 30. Nov. Die Schlüsse, welche die Zeitungen verschiedener Richtungen aus dem eben ver öffentlichten Blaubuche über Afghanistan ziehen, widersprechen einander in der merkwürdigsten Weise, wo es sich darum handelt, festzustellen, welcher Partei denn nun eigentlich die Schuld an der Abwendung des Emirs von England mit Erfolg zugeschrieben werden könnte. Die einen citiren lange Aktenstücke aus den Jahren 1873 und 1874, nm zu beweisen, daß das Gladstone'sche Cabinet ganz allein aus ängst licher Besorgniß, sich zu einer thatkräftigen auswär tigen Politik zu verbinden, die Allianzanerbietungen des Afghanen abgelehnt habe, die andern folgern auS den nämlichen Schriftstücken, daß dem Emir nur daruni zu thun gewesen sei, sich durch den mächtigen Nachbar in Indien seinen Thron gegen innere und äußere Feinde zu sichern. Andererseits folgern conservative Partei blätter wieder auS den jüngsten Schriftstücken, daß die Regierung sich völlig gerechtfertigt habe. Der libera len Regierung und ihrem Vertreter in Indien, Lord Northbrooke, wird besonders vorgeworfen, daß sie sich in zu große Ruhe gegenüber Rußland eingewiegt hätten. Schir-Ali habe auf daS dringendste um Hülfe nnd Schutz gerade gegen die Angriffsgelüste Rußlands gebeten, und das einzige, was er erreichte, war, daß ihm der Vicekönig erklärte, die britische Regierung „theile nicht des Emirs Befürchtungen" und irgend eine entschiedene Erklärung würde „nutzlose Erregung" verursachen. Die ausdrückliche Erwähnung der Mög lichkeit eines russischen Angriffs in einer schriftlichen Abmachung würde ein Zugeständniß involviren, „daß die Möglichkeit des Eintretens eines solchen Falles vorhanden sei, was indeß der britischen Regierung angesichts der wiederholt von jener Macht ertheilten Versicherungen fern liege". Diese Worte, bemerkt dazu ein conservatives Blatt, seien doch Wunderwerke arkadischer Einfalt, da sie noch dazu zu einer Zeit gesprochen wurden, die dem Wortbruche Rußlands be züglich seiner khiwanischen Verpflichtungen auf dem Fuße folgte. „Wenn der erste Argwohn des EniirS gegen die indische Negierung in jener Zeit seiner Re gierung entstand", bemerkt jene Vorgänge besprechend die Times, „so muß zugegeben werden, daß eine furcht same, um nicht zu sagen feige, Politik in großem Maße verantwortlich dafür war.... DaS allgemeine Ergebniß der Schriftstücke kurzum kann nicht mit Genugthung betrachtet werden, waS die allgemeine Politik der Re gierung in der Vergangenheit angeht; aber eS ist nicht unbefriedigend bezüglich deS Verfahrens der gegenwär tigen Regierung." Diese gegenseitigen Recriminationen der Vertheidiger und Gegner der Regierung Lord Bea consfield'« bilden in der Presse natürlich nur daS Vor spiel zu den demnächstigen Redekämpfen im Parla ment, haben aber für die Behandlung der auswär tigen Politik in der Gegenwart, die schließlich von den Ereignissen deS Augenblicks abhängt, nur geringen Werth. Donaufürstenthümer. Aus Belgrad vom 29. Nov. wird dem Pester Lloyd berichtet: „Hier circuliren Gerüchte von einer entdeckten Verschwörung gegen den Fürsten Milan. Fremden wurde daS Reisen nach Nisch vorläufig un tersagt.— Die Skupschtina wird am 3. Dec. er öffnet." Bezüglich der letztem meldet die Politische Correspondenz: „Die Frage der gänzlichen Emanci- pation der Juden wird der jetzigen Skupschtina vor gelegt werden; aber die endgültige Beschlußfassung ist im Sinne der Verfassung der Constituante Vorbehalten." — Der Politischen Correspondenz wird aus Belgrad geschrieben: „Die politische Lage scheint sich plötz lich ernst gestalten zu wollen. Vor zwei Wochen hieß eS in hiesigen wohlunterrichteten Kreisen, daß die in ternationale Commission für Serbien ihr Werk er folgreich zu Ende führen und der definitive Friede zwischen Serbien uud der Türkei bald hergestellt sein werde. Heute wird aus Vranja authentisch gemeldet, daß die internationale Commission theils wegen des nicht erzielten Einvernehmens zwischen den Commis- sionSmitgliedern, theils wegen des von feiten der Ar nauten geleisteten Widerstandes unverrichteter Sache auseinandergegangen ist. Wenn man diese Meldung sowie den Umstand in Betracht zieht, daß sich weder Montenegro noch Griechenland als zufrieden gestellt be trachten, so braucht man kein Pessimist zu sein, um die jetzige Lage für ernst und die nächste Zukunft für besorgnißcrregend anzusehen. In der That werden bereits neuerdings frische Truppenabtheilungen an die Grenze Serbiens geschickt. Mit diesen Verwickelungen wird auch die Ankunft deS russischen Kuriers in Nisch in Verbindung gebracht und demselben eine politische Mission zugeschrieben. Falls nnvorhergesehcne, außer ordentliche Ereignisse eintreten, wird die Große Skupsch tina einberufen werden." In den neuesten Erklä rungen des Grafen Andrässy an die Delegationen finden diese Mittheilungen ihre Bestätigung. Türkei. Ein Telegramm deS Pester Lloyd aus Konstan tinopel vom 30. Nov. meldet: „Der Zar hat das letzte Schreiben des Sultans beantwortet. Der Zar drückt seine Genugthuung darüber aus, daß Abd-ul- Hamid volles Vertrauen in die Intentionen Ruß lands, den Berliner Vertrag gewissenhaft durchzufüh ren, entgegenbringe, und gibt der Hoffnung Raum, die Pforte werde ihrerseits die Nothwendigkeit ein sehen, alle Stipulationen des Friedenstractats pünkt lich zu erfüllen. Der Zar verkenne nicht, daß eS Schwierigkeiten gibt, die die friedliche Action der tür kischen Negierung hemmen, allein es sei unnöthig, zu leugnen, daß für einen Theil der Schwierigkeiten die Pforte eine gewisse Verantwortlichkeit tragen müsse, da sie theils dieselben direct hervorrief, theils aber nichts that, um die Lage zu beherrschen. Die Hoffnung deS Sultans, Rußland werde dazu beitragen, die Schwie rigkeiten zu beseitigen, werde gewiß nicht getäuscht werden, der Zar habe neuerdings Instructionen an seine Generale in Bulgarien und Ostrumelien erlassen, welche geeignet seien, alle Misverständnisse zu besei tigen. Rußland wünsche lebhaft, mit seinem Nachbar die freundschaftlichsten Beziehungen zu pflegen, eS müsse aber laut und wiederholt erklären, die einzige Bedingung dafür sei in der Vollziehung aller jener Bestimmungen zu suchen, welche in der Absicht ge schaffen wurden, daS Los der Christen zu verbessern, und welche bisjetzt von der Pforte nur geringe Be rücksichtigung gefunden haben." Königreich Sachsen. Leipzig, 3. Dec. In der am gestrigen Abend stattgefundenen Versammlung der Gemeinnützigen Gesellschaft hielt vc. LammerS aus Bremen (Mit glied des preußischen Abgeordnetenhauses) einen ein gehenden Vortrag über Armenpflege: Nach einem historischen Rückblick über die Entwickelung derselben seit dem Anfang dieses Jahrhunderts besonders in Deutschland charakterisirt Redner die seit Anfang der fünfziger Jahre in Elberfeld angewandte Praxis der Armen pflege, die einen gewissen SiegeSzugangetreten. Elberfeld- Barmen, junge Städte mit rapider Entwickelung, ohn» ältere« Armenvermögen, ohne Stiftungen, mit einer v - völterung, die zu zwei Drittheilen von der Hand iu den Mund lebt, habe die kirchliche und weltliche Pflege mit bezahlten und unbezahlten Pflegern aufgegebcn und dafür seit 1852 ein System angenommen, da« darauf basirc, daß eine sehr große Zahl unentgeltlicher Pfleget (auf circa 200 Bewohner je 1 Pfleger) unter der Leitung besonderer Be»