Die Dresdner Philharmonie, ein in zwischen mehrmals im Schauspiel haus Berlin begrüßter Gast, gehört heute in die Reihe berühmter Dresd ner Kulturinstitute wie Semperoper, Staatskapelle und Kreuzchor. Im Jahre 1870 gegründet, entwickelte sich das Orchester im Verlauf seiner über hundertjährigen Geschichte zu einem repräsentativen Klangkörper von Weltruf. In den Jahren 1964 bis 1967 wirkten Prof. Horst Förster, danach Prof. Kurt Masur als Leiter des Ensembles. Es folgten Günther Herbig und Prof. Herbert Kegel, die die Bemü hungen um eine hohe künstlerische Ausstrahlung und musikalisch-tech nische Profilierung erfolgreich fort setzten und im In- und Ausland An erkennung errangen. Heute wird die Dresdner Philharmonie von Jörg- Peter Weigle geleitet. Hans-Peter Steger war bereits in führenden Positionen am Leipziger Rundfunksinfonieorchester und an der Staatsoper Berlin tätig, bevor er schließlich als Solofagottist an die Dresdner Philharmonie verpflichtet wurde. Als Solist konzertierte er er folgreich in Italien, Japan und der BRD. Zahlreiche Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen liegen in zwischen vor. In kammermusikali schen Ensembles wirkt er ebenfalls mit. Hans-Detlef Löchner wurde nach sei nem Dresdner Musikstudium (Kla rinette und Komposition) 1974 Solo klarinettist der Dresdner Philharmo nie. Nach erfolgreicher Wett bewerbsteilnahme am „Prager Früh ling" entfaltete er eine rege kam mermusikalische und solistische Tä tigkeit. Konzertreisen als Solist führ ten ihn in viele europäische Musik zentren; Rundfunk, Fernsehen und Schallplatte verpflichteten ihn zu Aufnahmen. Seine künstlerischen Er fahrungen vermittelt er heute bereits seinen Studenten an der Dresdner Musikhochschule. Siegfried Kurz wurde 1930 in Dres den geboren und studierte von 1945 bis 1950 an der Staatlichen Akade mie für Musik und Theater, der spä teren Musikhochschule „Carl Maria von Weber“ Trompete, Dirigieren und Komposition. Als Leiter der Schauspielmusik am Landestheater Dresden komponierte er 1949—1960 über dreißig Werke dieses Genres. Von 1960 bis 1983 war er Kapell meister der Staatsoper Dresden und erhielt 1965 den Kunstpreis und 1976 den Nationalpreis der DDR. Seit 1983 ist er Dirigent an der Deut^ sehen Staatsoper Berlin. Gemeinsam mit dem Regisseur Wolfgang Wag ner hatte er 1985 als Musikalischer Leiter die Neueinstudierung der „Meistersinger" an der Semperoper in Dresden übernommen. Als Dirigent hat Siegfried Kurz um ¬ fangreiche Verpflichtungen beim Rundfunk und bei der Schallplatte und gastiert häufig als Konzert- und Operndirigent im Ausland. Carl Maria von Weber führte in den Jahren von 1810 bis 1813 ein unste tes Wanderleben, nachdem er we gen eines durch den Vater verschul deten Betruges das Land Württem berg auf Lebenszeit verlassen mußte. Als Klaviervirtuose und Komponist wurde er in vielen deutschen Städten gefeiert und von Frauen leiden schaftlich verehrt. In Baden-Baden bezauberte er den bayrischen Kron prinzen und den Dichter Ludwig Tieck mit seinen Lautengesängen, in Bamberg lernte er den Musiker und Schriftsteller E. T. A. Hoffmann ken nen, in Weimar Goethe und Wie land, und in München begegnete er dem Philosophen Schelling. In diese Zeit des Arbeitens und Genießens fällt ein mehrmonatiger München aufenthalt, der für Webers musika lische Entwicklung von großer Be deutung war. In dem Residenzthea ter wurde „Abu Hassan" (4.6. 1811) mit großem Erfolg erstmals auf geführt. Hier beschäftigte sich We ber mit der Klarinette, worauf noch näher einzugehen ist, und mit dem Fagott. Das Fagott war in Deutschland sel ten solistisch zu hören, doch schätzte man an dem „Instrument der Liebe" den „Charakter des Sanften". Anders in Frankreich und Italien: Vivaldi z. B. hatte einige Jahrzehnte zuvor zahlreiche Fagottkonzerte geschrie ben, in denen er die extremen Klang register sowie Sprünge und plap pernde Staccati bevorzugte. Inzwi schen wurde mit der Weiterentwick lung des Klappenmechanismus um 1800 eine zunehmende Chromatisie- rung und genauere Intonation mög lich.