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g infolge Aufregung etzthin gc- mexion zu gung, um , zu rich- ldigungen abhängig. Cour.) ie fordert Mier die da dieser Tgbl.) zen Ruß- nland -soll kzeug sein, verlautet, Fabrice, ouverneur Frankreichs c Mitthei. Tageblatt v. Linde« e an den l leipziger Dec. ge- mso rühm- id 2. Dec. Der Ver- Neroffijiere zum Ein- aillone Hal id Kummer so kann ich Zahl nicht ne größere eine« mit« t sich besta ch gebracht, -sur-Marne wrden sind, es von den Artillerie- mcht. Die r denselben unsererseits en und der en worden, migen nur, Freiwilligen schlagen. us Frank» „Es cir- oon einem n welchem 'gt betont den aller- 5. d. 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Die sehr kurze und überwiegend geschäftlich gehaltene Thronrede theiltcn wir gestern in telegraphischem Aus züge, thcilen wir heute nach ihrem Wortlaute mit. Die Regelung des Staatshaushalts wird die vornehmste Arbeit dieses Landtag« ausmachen; die größern Re formgesetze (KreiSordnung, Schulgesetz) sollen bis nach dem Frieden vertagt werden. Man kann dies nur gerechtfertigt finden. Von den süddeutschen Landtagen ist der bai rische am 10., der badische am 13. d. M. eröffnet worden, der letztere mit einer Thronrede, welche in dem von Fürst und Regierung Badens längst erprobten rückhaltlos nationalen Sinne sowol über den Zutritt des GroßherzogthumS zum Bunde als über die Er richtung eines neuen deutschen Kaiserthums sich auS- spricht. Dem bairischen Landtage wurden, wie dem badi schen, die Verträge mit dem Norddeutschen Bunde vorgelegt. Graf Bray schien vorauszusehen, daß vom specifisch bairischen Standpunkte der Vertrag, der im norddeutschen Reichstage als zu weitgehend in der Begünstigung des Particularismus bekämpft ward, als noch zu wenig nach dieser Seite hin bietend an gesehen werden möchte, und er suchte daher in seiner Einführungsrede (die wir noch gestern in einem telegraphischen Ausjuge mittheilen konnten), diese Be denken im voraus zu beschwichtigen. Ihm zufolge ist der auf Grund der Verträge geschaffene neue Deutsche Bund, oder das „Teuische Reich", ein bloßes „Fö- derativbündniß", und Baiern wird in der Lage sein, eine seiner „historischen und geographischen Bedeutung entsprechende Wirksamkeit" nicht allein „im Bunde", sondern auch mittels des Bundes „außerhalb Deutsch lands" zu entfalten. Wenn Baiern die Stellung, die ihm in dem neuen Bunde eingeräumt wird, allezeit nur im Sinne der Stärkung dieses Bundes gebraucht, wenn es stets eingedenk bleibt, daß, wie der Minister selbst betonte, das Deutsche Reich, dessen Glied Baiern Hinfort ist, „die Rechte und die Kraft einer Großmacht ersten Ranges besitzen wird", daß es dies aber nur kann, indem alle Theile, die größern wie die kleinern, sich dem Ganzen rückhaltslos einordnen und auf jedes Ge lüste einer Sonderpolitik verzichten — dann wird es um das Reich und um Baiern gut stehen, und dann mag eS weniger verschlagen, ob man in München jenes erstere ein bloßes „Föderativbündniß" nennt und in Bezug auf das letztere noch gewisse Großmachts- träume im geheimen forlträumt, vorausgesetzt nur, daß diese Träume nicht in die nüchterne Realität und deren strenge Forderungen störend einzugreifen sich vermessen. Zur Culturgeschichte der neuern Zeit. R.V.Äus Mitteldeutschland, 12. Dec. Es liegt in der Natur der Sache, daß gegenwärtig daS öffent liche Interesse fast ganz von den Ereignissen, die auf dem Kriegsschauplätze vor sich gehen, in Anspruch ge nommen wird. Auf der andern Seite lenken aber auch die Schritte, welche zur staatlichen Neubildung von Deutschland führen sollen, die Aufmerksamkeit aller Denkenden mehr und mehr auf sich. Und in die ser Beziehung können wir es nur als ein erfreuliches Zeichen der Zeit betrachten, daß in den letzten De« ccnnicn neben den Werken, welche vorwiegend die politische Geschichte der einzelnen Staaten behandeln, auch solche literarische Erscheinungen in den Vordergrund tre ten, die den Hauptaccent auf den culturhistorischen Fort schritt der Menschheit legen. Wenn der Amerikaner Draper, der Engländer Buckle und der Irländer Lecky eS unternahmen, von gewissen Zeiträumen ein zusammenhängendes und anschauliches Bild zu ent werfen, in welchem auf die hervorstechendsten Seiten der menschlichenGeistesihätigkeit aufmerksam gemacht wurde, so sind die Deutschen auf diesem — immerhin noch nicht genug bebauten Felde des Wissens — nicht müßig gewesen. Wir verweisen in dieser Beziehung nur auf die hier einschlagenden Arbeiten von Wachsmuth, Kolb, Scherr, Biedermann u. a. In der jüngsten Zeil haben sich nun aber vornehmlich zwei Autoren aus der Schweiz nicht zu unterschätzende Verdienste um die Bearbeitung der Culturgeschichte erworben; dies sind Honegger mit seiner „Grundsteine einer allgemeinen Culturgeschichte der neuesten Zeit", und Vom Kriegsschauplätze liegen bis zur Stunde keine neuen Nachrichten von Bedeutung vor. An der obern Loire scheint sich ein Zusammenstoß mit dem um Bourges her Stellung nehmenden Theile der feindlichen Armee vorzubereiten; an der untern Loire haben die Kämpfe um Beaugency und die Ver drängung des Feindes über Blois hinaus endlich vorgestern (am 13. Dec.) zur Besetzung dieses Ortes geführt. Blois (die Hauptstadt des Departements Loir-et-Cher, an der Wcstbahn zwischen Orleans und Tours) liegt malerisch am rechten Ufer der Loire hingebreitet; eine stattliche, auf 11 Bogen ruhende Brücke führt nach der jenseits liegenden Vorstadt Vienne. Wie ein Telegramm aus Bordeaux be richtet, fanden die Unsern, die auf dem linken Ufer heranmarschirten und bereits am 9. vor der Stadt angelangt waren, die Brücke abgebrochen und for derten die Wiederherstellung derselben, widrigenfalls die Stadt bombardirt werden würde. Gambetta, der sich in Blois befand, scheint die Bürgerschaft über- redet zu haben, sich von dieser Drohung nicht ein schüchtern zu lassen und dem Angriff Trotz zu bieten. Ob nun unsererseits Anstalten zum Bombardement gemacht worden sind, wird nicht gemeldet. Endlich scheint aber doch die friedliche Stimmung in der Stadt die Oberhand gewonnen und zum Aufgeben des Widerstandes wie zur Wiederherstellung der Brücke geführt zu haben. So besetzten die Unsern (wol ohne jeden Kampf) die Stadt, und Gambetta ist uns zum zweiten mal entschlüpft. Er sucht auf Umwegen Bourges zu erreichen, um zu sehen, wie es mit der dort concentrirten andern Hälfte der Loirearmee steht. Blois selbst ist nicht blos in schöner, sondern auch überaus fruchtbarer Gegend gelegen; es unter hält große Fabriken und Manufacturen und treibt lebhaften Handel, namentlich mit Wein. Die leicht lebige Bevölkerung der Stadt, die lange Zeit ein Lieblingssitz der Herzoge von Orleans war, steht im Rufe, das beste Französisch zu sprechen. Die luxemburger Frage ist jetzt in das Sta dium der vagen Gerüchte, der Vermuthungen, der Combinalionen, der Rathschläge und der Kritiken in der Presse im verschiedensten Sinne eingetreten. Wir stellen, was davon vcrliegt, zusammen, bitten aber unsere Leser, das Dargebotene mit Vorsicht aufzunehmen. Wir werden nicht säumen, sobald etwas Zuverlässige res darüber uns zugeht, ihnen dies mitzutheilen. Ein interessantes Document, das wir ebenfalls unten mittheilen, ist die czechische Denkschrift, welche über die Stellung der Czechen sowol zum deutsch-französischen Kriege als zur russisch-türkischen Frage sich ziemlich offen ausspricht. Daß dieselbe dort eine franzosen-, hier eine russenfreundliche ist, kann nicht überraschen. Otto Henne Am Nhyn. Der erstgenannten Schrift ist schon in diesen Blättern Erwähnung geschehen. Von dem zweiten der beiden Schriftsteller erschien im verflossenen Jahre ein Buch unter dem Titel „Die Culturgeschichte im Lichte des Fortschritts" (Leipzig, O. Wigand). Dies Buch, welches die Erfordernisse und Elemente der Culturgeschichte darzulegen und deren Inhalt zu skizzircn versuchte, war vom Ver fasser ausdrücklich nur dazu bestimmt, die Einleitung zu einer umfassenden „Culturgeschichte der neuern Zeit" zu bilden. Von diesem letzter» Werke, welches die culturhistorische Entwickelung Europas vom Wie deraufleben der Wissenschaften an bis auf die Gegen wart verfolgen soll, ist denn nun auch kürzlich der erste Band, das Zeitalter der Reformation umfassend, erschienen (Leipzig, O. Wigand). Der Autor schil dert hier die Periode, welche man allervings mit ihm als diejenige des „Erwachens" bezeichnen kann, weil in ihr der Geist selbständiger Thätigkeit des Men schen erwacht und sich von feudaler und hierarchischer Bevormundung loSzureißen bemüht ist. Der uns vorliegende erste Band des in Rede stehenden Werks, welcher, die Tendenz der ganzen Arbeit charakterisirend, „allen socialen, wissenschaftli chen, literarischen und religiösen Reformvereinen und allen treuen Kämpfern für Fortschritt und Aufklä rung" gewidmet ist, behandelt auf 604 Seiten in neun Büchern: 1) den Staat und die Kirche am Ende des Mittelalters, 2) das Wiederaufleben der Wissen schaften, 3) die Kirchentrcnnung, 4) die Gegenrefor mation, 5) Recht und Unrecht — Zauberei und Aber glaube, 6) die Männer der freien Forschung, 7) die Vom preußischen Landtage. * Berlin, 14. Dec. Heute Vormittag 11^ Uhr wurde der Landtag der Monarchie im Weißen Saale des königlichen Schlosses eröffnet und die nachfolgende Thronrede durch den Staatsminister Grafen Jtzenplitz, welchen der König mit der Eröffnung des Landtags beauftragt hatte, verlesen: Erlauchte, edle und geehrte Herren von beiden Häusern des Landtags! Des Königs Majestät haben mir den Auftrag zu er- theilen geruht, den Landtag der Monarchie in allerhöchst- ihrem Namen zu eröffnen. Seit Monaten nimmt ein blutiger Krieg für des Vater landes Unabhängigkeit die ganze Kraft des Volks in An spruch. Unsere Heere kämpfen unter unserS lheuern König- Führung mit unübertroffener Tapferkeit und Ausdauer einen langen und schweren Kampf; de« Volkes Herzen und Gedanken sind bei unsern Kriegern. Aber Gottes Gnade hat es-gefügt, daß der vaterländische Boden vom Feinde sreigeblieben ist, und daß wir, neben der Erfüllung der un mittelbaren Anforderungen des Augenblicks, die Fürsorge für die regelmäßige Ordnung des Staatswesens nicht ruhen zu lassen brauchen. Inmitten der sich drängenden großen Ereignisse der Zeit durste die StaatSregierung zwischen dem Endpunkte der Le gislaturperiode und der Bildung eine» neuen Abgeordneten hauses keinen Zeitraum eintreten lassen, in welchem sie außer Stande gewesen wäre, den Landtag der Monarchie um sich zu versammeln. Zwar ist ein erheblicher Theil der Wahl berechtigten durch die Einberufung zu den Fahnen von der wirksamen Betheiligung an den Wahlen ausgeschlossen ge wesen; allein in dieser Zeit, wo Ein Geist und Ein PulS- schlag die Söhne Preußens in der Heimat und im Felde belebt, konnte das unvermeidliche Fernbleiben eine» Theil» der Wähler auf das Ereigniß der Wahlen von keinem we sentlichen Einflüsse sein. Die StaatSregierung hält eS für ihre Pflicht, dem Land tage den Staat-haushaltS-Etat für das Jahr 1871 so früh zeitig, als die Verhältnisse es gestatteten, zur Beschlußnahme vorzulegen. Die wichtigen Aufgaben der innern Reformgesetzgebung, welche die LandeSverlretung zum Theil bereits beschäftigt haben, müssen vor den außerordentlichen Ereignissen, wel chen die ganze Aufmerksamkeit der Nation zugewendet ist, vorübergehend zurücklreten. Die StaatSregierung wird die selben nach der Rückkehr de» Friedens und mit der Zuver sicht wieder aufnehmen, daß der versöhnende Geist, welcher in dieser Zeit mächtig erwachter Vaterlandsliebe die Schroff heit sonstiger Gegensätze ausgleicht, auch die Lösung jener Aufgaben erleichtern werde. Indem Sie, meine Herren, an Ihre Arbeit gehen, werden Sie sich mit uns in dem Wunsche vereinigen, daß Gott unsern königlichen Herrn bald mit dem Kranze deS Siegers und der Palme des Friedens zurückkehren lassen, und daß der Friede uns und künftigen Geschlechtern in Preußen und in ganz Deutschland reichen Segen bringen möge. Im Auftrage Sr. Maj. deS Königs erkläre ich die Ses sion des Landtags für eröffnet. Die erste Sitzung des Herrenhauses wird durch den bisherigen Präsidenten Graf Eberhard zu Stol berg-Wernigerode eröffnet. Nachdem das Haus als beschlußfähig constatirt ist, wird zur Wahl des ersten Präsidenten geschritten. Von den 61 abgegebenen Stimmen fallen 58 auf den Grafen Eberhard zu Stolberg-Wernigerode. Klänge der Dichtung, 8) die Blüten der bildenden Kunst, 9) das gesellige Leben und Treiben während des Zeitalters der Reformation. Der Verfasser schildert in ansprechender Form und gründlicher Weise, ohne ein wüstes Material sitten geschichtlicher Specialitäten aufzuspeichern, alles, was in dem genannten Zeiträume von Bedeutung in Eu ropa geschehen ist, um Bildung und Gesittung in stu fenweise fortschreitendem, nie ruhendem Ringen an die Stelle der Barbarei und des Vorwiegens zerstörender Leidenschaften zu fetzen; er berücksichtigt selbstverständ lich auch die betreffenden Staatsverfassungen und Staatsordnungen, doch nur insofern, als sie den Ideen, in deren Verwirklichung das Glück der Menschheit besteht, entsprechen oder nicht. Um nur einige Punkte aus dem reichen Inhalte des Werkes herauszugreifen, so beschreibt der Autor im sechsten Buche in treffender Weise das Wirken des JcsuitiSmus, der in der That nur als eine gif tige „Antwort der romanischen Welt auf die germa nische Reformfrage" angesehen werden kann und der namentlich in der spanisch-österreichischen Politik so verderblich auf Deutschland einwirkte, indem er auf die Entnationalisirung unsers Vaterlandes hinarbeitete. Von besonderm Interesse dürfte aber gerade jetzt daS siebente Buch sein, worin die Literatur der Refor mationszeit besprochen wird und die Arbeiten von Männern wie Sebastian Brant, Thomas Murner, Johannes Fischart, Jakob Twinger von Königshofen rc. näher charakteristrt werden. Bekanntlich stammte die Mehrzahl der genannten Schriftsteller aus Strasburg, das jetzt wieder deutsch sein und bleiben wird.