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Bei besonders wichtigen Nachrichten werden außerdem sofort Extrablätter ausgegeben. Leipzig, 24. Dec. Die w ürtembergische Abgeordnetenkam mer hat ncch vor ihrer Vertagung über die Feiertage die Berathung der deutschen Angelegenheit er ledigt und die Bündnißverträge mit allen gegen etwa ein Tutzend, den Punkt wegen des Kaiscrtitels mit noch größerer Mehrheit im zustimmenden Sinne er ledigt. Dagegen geht die Frage, welches Schicksal die Verträge im bairischen Landtage haben werden, ungelöst in die Weihnachtswoche, wahrscheinlich auch in das neue Jahr über, und so dürfte durch diese wol nicht unabsichtliche Zögerung der ultramontanen Majorität der bairischen Volkskammer jedenfalls der sehnlich gewünschte und von allen andern Seiten mit wetteifernder Beschleunigung geförderte Eintritt der neuen Ordnung der Dinge ins Leben vereitelt wer den, selbst wenn es späterhin noch gelänge, die dafür nöthigen Stimmen mühsam zusammenzubringen. Daß dieselbe ultramontane Mehrheit damit um gehe, den Credit für die weitere Kriegführung zu ver weigern, wie unser münchener Correspondcnt schrieb, würden wir nicht für unmöglich halten, wenn eS nur nach den Heißspornen dieser Partei ginge. Wir wür den uns nicht sonderlich darüber grämen, denn wir haben zu der Gesammtheit des bairischen Volks das gute Zutrauen, daß eS trotz aller klerikalen Hetzereien dann doch andere Leute in eine neue Kammer sen den und sich dadurch in eclatanter Weise von der Mit schuld für ein Verfahren lossagen würde, dessen nur vaterlandslose Socialdemokraten und ebenso vater- landSlose Römlinge fähig sind. Aber eben weil dem so ist und weil die klügern Führer jener dunkeln Partei das recht gut wissen, werden sie sich wohl hüten, eS auf diese äußerste Probe ankommen zu lasten. Glaubhafter dünkt uns ein zweites Gerücht, wel ches dieselbe Correspondenz aus München enthielt, daS Gerücht, Graf Bray werde zurücktreten und durch den Iustizminister v. Lutz ersetzt werden. Nach der sehr verschiedenen Haltung der beiden Minister bei der Begründung der Anschlußverträge in der Kammer wäre als Folge eines selchen Personenwechsels wol ein rück haltsloser nationales Auftreten der bairischen Regierung zu gewärtigen. Die Ankunft des jungen Königs in der Residenz wird hoffentlich in alle die schwebenden Fragen (wozu wir in erster Linie die der Kammer auflösung rechnen) Klarheit und Entschiedenheit bringen. Ueber den jüngsten AuSfall'vor Paris liegen nun nähere Mittheilungen vor. Auch im Hauptquartier bringt man diesen neuen Versuch mit den Bewegun gen der französischen Nordarmee in Verbindung, welche Trochu weit genug vorgerückt wähnte, um auf einen Vorstoß ihrerseits und auf ein combinirteS Vorgehen gegen die Nordostlinie unserS Cernirungshecrcs rechnen zu können. Als den äußersten nördlichen Punkt, gegen den sich der Angriff der Franzosen richtete, gibt das Telegramm des König« Wilhelm StainS an; dieses liegt etwa eine halbe Meile nordöstlich von St.-Denis, an der Straße nach Goneste. Das hiernächst genannte, südöstlich von Stain liegende Le Bourget (gegenüber dem Fort AubervillierS) ist durch den glänzenden Er folg, den hier die preußische Garde am 30. Oct. da vontrug, bekannt. Beide Orte hatten im ersten Augen blicke vor dem mit Uebermacht herandringenden Feinde geräumt werden müssen, würden aber mit Hülfe her beigeholter Verstärkungen bald wieder in unsere Ge walt gebracht. Gerade südlich von Le Bourget liegen die Orte Rosny, Bobigny und Neuilly, von denen aus, gedeckt durch das Feuer der Forts Romainville, Fontenay und Nogent, die Franzosen gegen die Stellung der Sachsen Sevran-ChelleS vergingen. Auch hier hatte anfangs die Vorpostenlinie sich an zwei Punkten vor der überlegenen Zahl der Ausfallenden zurückziehen müssen; mit derselben Tapferkeit aber, die unsere Sachsen schon in den jüngsten Kämpfen vor Paris bewährten, wußten sie auch diesmal dem Feinde die Spitze zu bieten und die Einschließungslinie auch auf dieser Seite wiederherzustellen. Am darauffolgenden Tage (22. Dec.) versuchten die Franzosen von neuem, gegen die Sachsenstellung bei ChelleS vorzugeheu, wurden aber durch das flau- kirende Feuer der beiden auf dem linken Marneufer bei Noisy ausgestellten würtembergischen Batterien rasch zum Rückzüge genöthigt. Ob Trochu trotz deS herannahenden Weihnachts- festeS seine, wie er nun eigentlich erkennen sollte, ganz nutzlosen Ausfälle fortsetzen oder ob er inzwischen ein gesehen haben wird, daß eS mit dem vermeintlich heran nahenden Entsatzheere auch diesmal nichts ist, bleibt abzuwarten. Wie eine amtliche Mittheilung aus Bordeaux be sagt, ist Tours nunmehr von den Unsern besetzt wor den. Es scheint seit dem Kampfe bei Monnaies zu keinem weitern Zusammenstöße gekommen zu sein, da die zur Deckung von Tours zurückgebliebenen 6000 Mobilgarden dort vollständig geschlagen worden wa ren. Es dürften Truppen des 10. ArmeecorpS sein, welche die Stadt besetzt haben. Rücksichtlich des Rücktritts von John Bright aus dem Gladstone'schen Cabinet verweisen wir auf unsere gestrige und unsere heutige Correspondenz aus London. ES scheint wirklich, daß nur Gesundheits umstände diesen Schritt veranlaßt haben. Bright er ¬ klärt sich noch immer in vollster Uebereinstimmung mit seinen Collegen. Glcichwol ist es für diese ein harter Schlag, daß ihnen Bright's populärer Name künftig fehlt. Weihnachten. — Leipzig, 24. Dec. Unser schönstes deutsches Fest, die Krone unserer Familienfeste, daS trauliche Weihnachten, erscheint in diesem Jahre nur mit getrüb tem Glanze. In vielen Häusern wird das Haupt der Familie, in noch viel mehrern werden blühende Söhne, Brüder, Verlobte schmerzlich vermißt werden, die sonst den Lichterbaum freudestrahlend und freude spendend umstanden. Und glücklich noch, wenn nur räumliche Schranken die Zusammengehörigen trennen, wenn die sehnsuchtsvollen Gedanken den geliebten Gegenstand nur fern im Kriegslager suchen müssen, aber auch dort lebend und der Theuern daheim mit der gleichen Sehnsucht denkend zu finden hoffen dürfen, wenn nicht der Tod bereits für diese Erde die zarten Bande zerrissen hat, welche niemals inniger die Her zen umschlingen als bei diesem schönen Feste der Liebe! Wie so manches trauliche Gemach, das sonst am Hei ligen Abend hell zu flammen pflegte, wird diesmal dunkel bleiben; in wie so mancher Familie wird die laute Fröhlichkeit, die sonst in diesen geweihten Stun den erklang, einer stummen Trauer den Platz räu men müssen! Da gilt eS, sich zu erinnern, daß unser Leben nicht bloS der Familie (wenngleich dieser zunächst), sondern auch dem Staate, dem Gemeinwesen angehört, und daß wir dem Staate im Falle der Noth selbst unser TheuersteS schulden, weil er umgekehrt eS ist, der unser Theuerstes schützt! Daran denken müssen wir, wie noch ganz anders getrübt und jeder Freude entkleidet dieses Weihnachten sein würde, wenn zu der Trauer um die gefallenen, verwundeten oder von unS fern gehaltenen Lieben auch noch die Trauer käme um daS besiegte, niedergeworfene, vielleicht geknechtete oder wenigstens vorübergehend vom Feinde besetzte Vaterland, wenn wir daS Heiligthum unserer Fami lien entweiht sähen von jenen barbarischen Horden, welche das „civilisirteste Volk der Erde" gegen uns loSgelassen, wenn wir nicht mehr Herren wären im eigenen Hause und zittern müßten für unsere edel sten Güter! Und noch eins ist es, was uns tröstet und auf richtet, wenn wir in diesem Jahre schmerzlich den Vollgenuß der schönen Weihnachtsfreude entbehren. Wir sind schuldlos an diesem Kriege, der zwei Völ ker aus dem Behagen ihrer friedlichen Existenz, aus Frankreich und Europa. ? Äus Mitteldeutschland, 23. Dec. Für die Ge schichtsforscher ist eS eine wichtige Aufgabe, dem Wer den und Unlergehen großer Völker nachzuspürcn, die Ursachen und Verhältnisse zu ergründen, welche das Emporkommen herbeiführten und das Schwinden der Größe beförderten. Dasselbe Spanien, das noch unter Philipp II. in Europa und selbst in Frankreich all mächtig war, ward schon unter seinem Nachfolger so hinfällig, daß Heinrich IV., den eS vergeblich bekämpft hatte, sein erstes Tagewerk für die bourbonische Monarchie vollenden konnte, die Unterwerfung von Frankreich unter die Herrschaft oder doch die beherr schenden Einwirkungen eines mächtigen Nachbar« zu verhindern und zugleich dem bürgerlichen Kriege ein Ende zu machen. Heinrich IV. vollbrachte dies Werk, er gab der französischen Nation ein Gefühl ihrer Ein heit zurück. AIS er aber weiter schreitend den Kampf um das Uebergewicht in Europa aufnehmen wollte — womit er die religiösen Vorurtheile, welche Spanien für sich hatte, gegen sich aufreizte — traf ihn der Mordstahl eines Fanatikers. Diese Zeit darzulegen und geschichtlich zu begrün den, ist der Inhalt eines Werkes, von welchem jetzt der erste Band erschienen ist. E« führt den Titel: „Heinrich IV. und Philipp Ul. Die Begründung des französischen UebergewichtS in Europa 1598—1610. Von 0r. Martin Philippson" (Berlin, Franz Duncker). Wir haben eS hier mit dem Ergebniß gewissen hafter, echt deutscher Forschung zu thun; die Darstel ¬ lung ist leicht und klar, sodaß auch da« größere Pu blikum leicht und gern derselben folgen kann, um diese so bedeutende Geschichtsepoche, die daS Uebergewicht Frankreichs schuf, kennen zu lernen. Wir sehen den berühmten Fürsten mit vollem Bewußtsein seine Ziele verfolgen, seine Mittel und Werkzeuge kühn benutzen, und gewinnen so einen Einblick in die Politik, welche mit nur unwesentlichen Aenderungen seit 270 Jahren Frankreich beherrscht, Europa beunruhigt und auch den gegenwärtigen Krieg heraufbcschworen hat. Die französische Nation streitet jetzt mit dem Muthe der Verzweiflung, nur weil sic durchaus die erste, Europa beherrschende Nation bleiben will. Der vorliegende erste Theil des Philippson'schen Werks bringt in einer alle Gebiete des VolkSthums umfassenden Einleitung eine Darstellung des politi schen Zustandes Europas zu Anfang des 17. Jahr hunderts; besonders die Schilderung Spanien« ist vor züglich gelungen; sodann folgt die Geschichte des französisch-savoyischen Kriegs sowie der Oppositions regungen in Frankreich, die hauptsächlich hugenot tischen Ursprungs waren, und deS Scheinfriedens bis 1605. Zum Ruhme deS jungen, erst vierundzwanzigjäh rigen Schriftstellers, der durch einen länger» Aufent halt in Paris und durch Benutzung der Archive sein Werk geschaffen, sei noch erwähnt, daß er jetzt als freiwilliger Gardefüstlier vor Paris das französische Uebergewicht beseitigen hilft, dessen Begründung er soeben erst als fleißiger und gründlicher Geschichts forscher geschildert hat. Friedrich v. Raumer. Die Spener'sche Zeitung ist in den Stand gesetzt, nachfolgenden Briefwechsel, welcher zwischen dem preu ßischen KönigSpaare und dem langjährigen Vorsitzen den deS berliner Wissenschaftlichen Vereins, Professor Friedrich v. Raumer, aus Anlaß dessen Ausscheidens aus der genannten Stellung geführt wurde, zu ver öffentlichen: 1) Professor v. Raumer an Se. Maj. den König und die Königin Augusta. Ihre Maj. haben mich vor 30 Jahren gnädigst zum Vorsteher de» Wissenschaftlichen Vereins ernannt. Dieser Verein hat den besten Fortgang gehabt durch den stärken den Schutz und die unermüdliche Ausdauer Ihrer Maj., die Uneigennützigkeit der trefflich Vortragenden Männer, die er freuliche Theilnahme de« Publikum«, sowie durch die dan- kenswerthe Mitwirkung des Magistrats und der Stadtver ordneten. Dreihundert Vorlesungen (in runder Summe) haben gewiß ihre heilsamen Früchte getragen; wollte man diese aber auch als vergänglich bezeichnen, so bleiben doch für Gegenwart und Zukunft 11 durch den Wissenschaftlichen Verein gestiftete Bolksbibliotheken, zu deuen im nächsten Frühjahre die von mir gegründete zwölfte kommen wird. Für jene 11 Bolksbibliotheken überwies der Verein der Stadt 20400 Thlr. Mein Alter (90 Jahre) zwingt mich, Ihre Maj. zu bitten, mich von dem Amte eine« Vorsteher« des Wissen schaftlichen Vereins zu entbinden; doch ist die Hoffnung wohlbegründet, die Herren Professoren Förster und Lurtiu« und Director Ranke werden die Geschäfte in erfreulicher Weise führen. Mit treuester Anhänglichkeit und Verehrung rc. Berlin, 27. Nov. 1870. 2) Ihre Maj. die Königin Augusta an Raumer. 29. Nov. 1870. Ich habe das Schreiben, in welchem Sir den König und mich bitten, Sie von dem Amte eines Vor steher« de» Wissenschaftlichen Vereins zu entbinden, em-