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Petition «ritte zur Papstes -Minister Ministe- mg könne Schließlich möge er litte zur a thun", ^egen ein orvnung i Sitzung erklärt, Antwort icht wer- zu thun, nde, für nister sei Deputir» n. Abg. in heute wichtige beantra- ng. Die an eine morgen. Bildung Dasselbe rnd Mi- iltuö und zugleich eriumS); üstcr de» iropuloS, > Deli- Dieselbe Bildung Berlin Zugegan- i Pari» -genüber, m zu je »ortS der Nanteuil e Vorbe- n Tagen icht folgt, sinn dcs- en Meld er Nach fast den Pferde, Schanz- schäftigt. ms bald Pfändern Preuß. Hamburg . Verein.- ceditactien ie 53 /z, ! Darm- s. Pfand« il. 85'/,- te 56.15; e 112.80; -Austriau- Dukaien taatsbahn 167. 25; >i» 1I0-« schwankte London in L 107 V.; er Bond« middling Mehl 76 Thlr., ung: —. mal und »er Frllh- Lendenz: n Monat Thlr. 12 >ung: 3; nat 14'/« pr. 1000 Hafer: Z'/.THlr. Ar. L97. Leipzig. Erscheint auhrr Sonntag« täglich. Preis vierteljährlich. 2 Thlr., jede einzelne Nummer 2 Ngr. DtllWt Mgemcim Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz I- Donnerstag, 23. December 1870 Inserate sind an hänfenstem L Vogler in Leipzig «der an deren übrig« Häuser zu sende». Jisertiousgedühr sür die Spalteuzeile t '/,Ngr., unter liingeseudt »>/, «gr. Leipzig, 21. Dec. Gegen die Loirearmee unter General Chancy ist cS noch nicht wieder zu einem größern Entschci. dungökampfe gekommen, konnte auch nicht wohl dazu kommen, da die Franzosen ihren Rückzug gegen Nord westen (auf die Sarthe zu) in großer Eilfertigkeit fortsetzen. Dennoch müssen sie sich fast täglich auf kleinere Rückzugs« und Verfolgungsgefechte einlassen, da unsere Heeressäulen dem Feinde fortwährend auf dem Fuße folgen und die richtige Taktik innehalten, ihn nicht zu Athen« kommen zu lassen und schon vor «inem großen Schlage Zerrüttung und Verwirrung in seinen Reihen zu verbreiten. Ein solches Gefecht lieferte am 18. Dec. das 10. CorpS (jetzt das Cen trum der Armee de« Großherzogs von Mecklenburg), welches bekanntlich bei Vendöme den Loir überschritt und nun die Verfolgung über das vor einigen Tagen erreichte Epuisay hinaus fortsetzt. Dieses CorpS hat jetzt von Orleans auS fast zwei Drittel de» Wegs bis Le Mans zurückgelegt. Die Orte Droue, Le PoiSlay und La Fontenelle, bei denen am 16. und 17. Dec. ähnliche siegreiche Gefechte stattfanden, liegen auf der Linie Chateaudun-Le ManS, die von dem von Char tres aus gegen die linke Flanke des Feindes vorge schobenen rechten Flügel eingehalten wird. Der linke Flügel bewegt sich (von Blois auS) in langsamerm Tempo und näher an der Loirelinie entlang rückend über Chäteau-Renault nach Nordwesten. Sicherlich ist dafür gesorgt, daß zwischen den am weitesten nach Südwesten stehenden Theilen dieses linken Flügels und unsern westlich von der Loire ope- rirenden Truppen die Verbindung nicht unterbrochen wird. Diese marschiren von Blois her längs der Loire ans TourS und scheinen bereits mehr als die Hälfte des Wegs dorthin Zurückgclegt zu haben, da sich französischen Berichten zufolge ihre Vorposten schon in der Nähe von Amboise zeigten. Auf dem nördlichen Kriegsschauplätze bereitet sich ein neuer Zusammenstoß vor, da General Faid herbe den Plan, mit seiner neuorganisirten Nordarmee einen Vorstoß zu wagen, wie es scheint, noch nicht aufgcgeben hat, wenigstens nicht wieder hinter die schützenden Mauern von Lille zurückgegangen ist. Ge neral v. Manteuffel scheint deshalb die Bewegungen zur Occupation weiterer wichtiger Plätze im Norden einstweilen zu sistiren und den größten Theil seiner Truppen nördlich von AmienS zu conccntriren, um den Feind mit gesammelter Kraft zu erwarten. Das Herausziehen eines großen Theils der in Amiens und andern Städten des Nordens stationirten Besatzungs- truppen mag hiermit Zusammenhängen. Auf die Anklagen, die im Namen des französischen Ministeriums des Auswärtigen Hr. Chaudordy ge gen die deutsche Kriegführung und die Behandlung der französischen Gefangenen in Deutschland gerichtet Hat, wird, wie wir gleich erwarteten und jetzt mit Befriedigung bestätigen hören, eine amtliche Erwide rung von deutscher Seite erfolgen. Die Beschwerde der norddeutschen Bun desregierung gegen Luxemburg liegt nun in der osficiellen Form einer BiSmarck'schen Note vor. Den wesentlichen Inhalt dieser kennen unsere Leser be reits aus dem gestrigen Artikel der Norddeutschen All gemeinen Zeitung; heute geben wir den Wortlaut. Bekanntlich sucht, wie schon früher gemeldet, die italienische Regierung durch weitgehende Zugeständnisse in Betreff der Exterritorialität (der Beibehaltung von SouveränetätSrechten inmitten eines fremden Gebiets) dem Papste Lust zu machen, in Rom zu verbleiben und von dort auS sein geistliches Regiment weiter zu führen. In diesem Moment hat es besonderes In teresse, zu vernehmen, daß der Papst — wie dies unser berliner O-Correfpondent meldet — sich an die preu ßische Regierung gewendet und bei dieser wegen einer eventuellen Uebersiedelung nach Deutschland angefragt haben soll. Die preußische Regierung habe erwidert, daß dem nichts im Wege stehe. Unter welchen Be dingungen, ist dabei nicht gesagt. Schwerlich unter denselben, die man seitens der italienischen Regierung ihm entgegenbringt. Denn diese letzter» sind dictirl durch ein starkes politisches Interesse der italienischen Regierung, in den Augen der katholischen Welt nicht als Vergewaltigerin de« Papstes zu erscheinen — ein Interesse, welches weder Preußen noch das übrige Deutschland an einer etwaigen Uebersiedelung des Papstes auf deutschen Boden hätte. Wie bei der Zusammensetzung der neuen Abge ordnetenkammer Würtembergs vorauszusehen, ist die Bildung des Ausschusses, der die Anschluß verträge vorberathen soll, in hohem Grade günstig für diese Verträge ausgefallen. Sämmtliche Ausschuß- mitglieber sind für die Annahme. Auch die Abge ordnetenkammer von Hessen-Darmstadt ist nun in die Berathung der Verträge eingetreten, wobei die conservativen Föderalisten sich für dieselben, die demokratischen dagegen erklärten. Das Schlußergebniß war die Annahme der Verträge mit allen gegen 3 Stimmen. Dagegen hat das noch unentschiedene und völlig unsichere Schicksal der Verträge im Schose des bai rischen Landtags einen bedauerlichen Schatten ge worfen auf die im übrigen so erfreuliche und wohl- thuende Antwort des Königs Wilhelm an die zu ihm nach Versailles entsandte Neichötagsdepu- tation. Zudem der König als unerläßliche Borbe- dingung der Annahme des ihm vom König von Baiern angetragenen Kaisertitels die einmüthige Zu stimmung einerseits der Negierungen, andererseits der Bevölkerungen und ihrer Vertreter bezeichnet, konnte er zwar mit Befriedigung das bereits constatirte Vor handensein der erstern verkündigen, nicht so aber das der letztern. Zu der russisch-türkischen Frage, die noch immer den Charakter friedlicher Beilegung bewahrt, scheint sich jetzt eine rumänische gesellen zu wollen. Die schon gestern telegraphisch gegebene Andeutung dar über wird heute, wie unsere Leser weiter unten sehen werden, mehrseitig bestätigt. Das Kurze und Lange aller dieser Mittheilungcn ist, daß Fürst Karl von Rumänien in einer oder andern Form sich ebenfalls von dem Pariser Vertrage von 1856 insofern los- machen will, als er auch den letzten Rest von Ab hängigkeit, in welcher Rumänien noch zur Pforte steht, beseitigen möchte. Die Thatsache hat nichts Ueberraschcndes, dürfte auch schwerlich eine alleinstehende bleiben. Die Circulardepesche des Grafen v. Bismarck über Luxemburg. Der Preußische StaatS-Anzeiger veröffentlicht folgendes Schreiben des Kanzlers des Norddeutschen Bundes an die großherzoglich luxemburgische Regie rung- Versailles, 3. Dec. 1870. Der unterzeichnete Kanzler des Norddeutschen Bunde» beehrt sich, der hochlöblichen Re gierung des Großherzoglhum« Luxemburg folgende ganz er gebenste Mittheilung zu machen: Bei dem Ausbruche des Krieg» hat dir Regierung Sr. Maj. des König» erklärt, daß sie die Neutralität de» Groß« herzogthums Luxemburg achten würde unter der Voraus setzung, daß dieselbe auch von französischer Seite respectirt und, wie selbstverständlich, von dem Großherzogihume selbst mit Ernst und gutem Willen ausrecht erhalten werden würde. Die königliche Regierung ist diesem Versprechen getreu lich nachgekommen und ist rn ihrer Rücksicht so weit gegan gen, daß sie sich alle Unbequemlichkeiten in Betreff de« Transport» ihrer Verwundeten auferlegt hat, welche der Protest der französischen Regierung gegen den im Interesse der Menschlichkeit vorgeschlagenen Transport von Verwun deten durch luxemburgisches Gebiet ihr auferlegt. Zu ihrem lebhaften Bedauern aber Hit das Verfahren weder auf französischer noch auf luxemburgischer Seite den gehegten Borauasetzungen entsprochen. Eine Anzahl von Fällen, in welchen sich eine feindliche Stimmung eines Theils der Bevölkerung selbst bi« zu thät- lichen Mishandlungen dortiger deutscher Leannen verstiegen hat, mögen unerwähnt bleiben, um nicht die großherzogliche Regierung für die Vergehen einzelner verantwortlich zu machen, welche allerdings eine stärkere Repression verdient haben würden, als ihnen zutheil geworden zu sein scheint. Ein eclatanler Fall von Verletzung der Neutralität ist durch die durch nächtliche Eisenbabnzüge von Luxemburg aus betriebene Verproviantirung der Festung Thionville, solange sie noch in französischen Händen war, eingctreten. Die groß- herzogliche Regierung Hal ihr Bedauern hierüber «»»gedrückt, aber nicht umhin gekonnt, die Thatsache anzuerkennen, und es ist unzweifelhaft constalirt, daß die Beförderung der be treffenden Eisenbahnzüge nach Thionville nicht hat ohne Connivenz großherzoglicher Eisenbahn- und Polizeibeamten stattfinden können. Die königliche Regierung hat schon bei dieser Gelegenheit ihre Beschwerde an die großherzogliche Negierung gerichtet und letztere auf die Folgen aufmerksam gemacht, welche ein solches Verfahren nothwendigerweise nach sich ziehen müsse. Diese Warnung ist leider nicht beachtet worden. In der neuern Zeit hat vielmehr die Verletzung der Neutralilät eine Ausdehnung angenommen, welche es der Leipziger Stadttheater. n: Leipzig, 20. Dec. Neben den ausschließlich oder doch überwiegend musikalischen Aufführungen, welche die Beethoven-Feier in unserm Neuen Theater veranlaßte, und über welche unser musikalischer Herr Referent berichtet hat, brachte uns diese Feier auch «inen aus musikalischen und dramatischen Elementen in ebenbürtiger Zusammensetzung gemischten Genuß — Gcethc'S „Egmont" mit Beethoven'S herrlicher Mu sikbegleitung. Und um diese Darbietung möglichst ihrer festlichen Veranlassung entsprechend zu gestalten, hatte die Direclion alles aufgeboten für eine würdige und wirksame Besetzung der hervorragenden Rollen in dem Goethe'schen Drama. Frl. Ulrich von Dres den, als Klärchen, wenn auch in den überwiegend lyrischen und naiven Scencn ihre mehr auf den großen Stil angelegte Persönlichkeit und Declamation über die Nolle gleichsam Hinübergriff, vermochte dagegen uni so wirksamer die äußerst schwierigen Scencn auf der Straße, wo die meisten Klärchen-Darstellerinnen hinter ihrer Aufgabe Zurückbleiben, zu der vollen ihr gebührenden Kraft und Lebendigkeit der höhern Tragik zu erheben. Ihr dresdener College Hr. Zauner gab in dem Bansen ein Charakterbild von individueller Wahrheit, in dem weder etwas zu viel, noch zu wenig war. Für den Egmont, den ursprünglich, wie wir hören, ebenfalls ein dresdener Künstler, Hr. Dett mar, hatte übernehmen wollen, war, bei dessen Be hindertsein, Hr. Salomon aus Weimar berufen, ein jugendlicher Darsteller von sehr schönen Mitteln, na mentlich einem sympathischen, vielleicht nur fast etwas zu lyrischen Organe, der mit Feuer und Hingebung spielte, wenn auch noch nicht alle Partien der Rolle ganz gleichmäßig durchgearbeitet und charakteristisch ab gestuft waren. Den Alba hatte Hr. Director Haase selbst übernommen und lieferte wie gewöhnlich ein sauber ausgeführtes individualisirtes Charakterbild, vielleicht sogar hier und da mit einigen für die Tra gödie zu fein angelegten Strichen. Die einheimischen Kräfte griffen wacker ein: Frl. Widmann gab ihre Margarethe von Parma mit nicht bloS äußerlicher Hoheit; Hr. GranS wußte die kalte Sicherheit des Oraniers mit den wohlthuenden Aeuße- rungen warmer Empfindungen für den Freund wirk sam zu verbinden; die Herren Link und Trotz fanden sich mit ihren beiderseits äußerst wenig dankbaren Nollen nach Möglichkeit gut ab, und auch die übri gen Partien wurden meist ganz angemessen gespielt. Jnscenirung und Zusammenspiel waren, abgerechnet einigen Lärmen hinter der Bühne, tadellos. DaS dichtgefüllte Haus erwies sich durch lebhafte Beifallsbezeigungen dankbar sür daS Gebotene. Die Anwesenheit der beiden dresdener Gäste ver schaffte uns daS Vergnügen, dieselben an den nächsten Abenden auch noch in andern Nollen zu sehen. Zu nächst sei hier, als eines weitern Bestandtheils der Beethoven-Feier, der „Adelaide" gedacht, in welcher Hr. Zauner, den wir überhaupt als einen äußerst gewandten und vielseitigen Künstler kennen lernten, den großen Meister Beethoven mit seiner Schwer hörigkeit und seiner dadurch bedingten Vereinsamung in vorzüglicher MaSke und voll warmen GefühlS- auSdrucks wiedergab und dabei von Frl. Widmann als Adelaide trefflich unterstützt ward, während Hr. Rebling die musikalischen Partien mit gewohnter Vir tuosität und Empfindung vorlrug. Sodann sahen wir an Einem Abend nacheinander in drei verschiedenen Stücken Frl. Ulrich, und in ebenso vielen Hrn. Zauner. Erstere trug den Monolog der Frau v. Schö ning in „Eines Kriegers Frau" mit so ergreifendem Gefühl, so kunstvoller und doch so naturwahrer Ab- schattirung der wechselnden Stimmungen vor, daß der Monolog durch diese Behandlung in erhöhtem Maße dramatisches Leben und packende Gewalt ge wann. In dem darauffolgenden feinen Lustspiel „Am Klavier" war sie ganz elegante und gewandte Salon dame, doch mit dem nöthigen Zusatz wärmerer Em pfindung, während sie in den „Leiden junger Frauen" (beiläufig gesagt, einem Lustspiel von sehr zweifel haftem Werlhe) so durch und durch, in Bewegungen und Mienenspiel, ja bis auf die etwas schwere Zunge, das hinterpommersche Naturell auSprägte, daß wir ihrem Talente des vielseitigsten ZndividualisirenS volle Be wunderung zollen müssen. Aber auch Hr. Zauner wußte ebensowol als Liedercompositeur Franz die geniale Ungezwungenheit und natürliche Offenheit des Künstlers, die gleichwol gegenüber der vornehmen Weltdame nicht von Schüchternheit frei ist, trefflich wiederzugeben, wie er in den „Kleinen MiSverständ- niffen" die mehr derb burleske Rolle dcS Salzmann äußerst drastisch spielte. Zn letztgenanntem Stücke war noch Hr. Tietze als prolegirendcr Haushofmeister zu loben. Die andern Rollen sind unbedeutend. Noch sei rückblickend einiger theils neuer, theils neueinstudirter und neubcsetzter Stücke aus dem Ge-