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Deutsche Allgemeine Zeitung sind uns mit einer Art wehmüthigen Bedauerns an den glän- zeichnete, curat esse, scheinung, zendcn Sopranklang und das dramatische Leben, durch sich der Gesang des Frl. Zimmermann oder an die musikalische Feinheit und verbunden mit seltenem Liebreiz der zurückdenken, welche Frl. Lehmann ein unmöglich befürworten, noch weniger sich dafür erwärmen. Die «Presse» möge sich daher zuvörderst über jene beiden Punkte klar und offen auSsprechcn! ute seine empfing Lanza. — cry, wäh. ntkommen. dbiclski. wird ge- st Frauen sen wur- Dampfer fen. Die- sschiffe. ieS heute mmen ist, ilb Helgo- en Mün- n Erschei- lich allge- i dort ihr re Liberte indenen ze hierin officiellen n Siegen je Stand Ehrlich- — Aus enannten im Falle Bordeaux reits aus ajac und cichtshofs Liebling des Publikums machten; wohl mag mancher ab und zu in der großen Oper die dramatische Wucht und Energie vermissen, mit der Frl. Schneider die Höhepunkte ihrer hervorragenden Partien auszustatten Pflegte. Immerhin besitzen wir in Frl. Mahlknecht eine Primadonna, zu der wir uns Glück wünschen dürfen, und in Frl. Bosse eine Sängerin, deren sammtweichcr Mezzosopranklang sich schnell die Gunst des Publikums zu erobern wußte und der auch die Kritik ihre Huldigung sicher nicht vorenthält, wenn sie die leidige Angewohnheit des Tremulirens ab- geschworcn haben wird. In der letzten Aufführung von Lortzing's „Waffen schmied" zeigte Frl. Preuß wieder alle anmuthigcn Eigenschaften einer Soubrette, und gelang es ihr auch in gesanglicher Hinsicht, den Ansprüchen der Partie gerecht zu werden, soweit ihre nicht bedeutenden Stimmmittel dieses gestatteten. Frl. Stürmer ist eine jugendliche Kunstnovize, welche durch schöne Stimme, durch ihren Stammbaum und die Tüchtigkeit ihres Lehrers zu schönen Hoffnungen berechtigt. Wenn die Zerline im „Don Juan" vorläufig noch die Kräfte der jungen Sängerin überstieg, so wußte sie sich am dar- ausfolgenden Abend als Agathe im „Freischütz" die Gunst des Publikums neuzngewinnen, Am schlimmsten ist es augenblicklich bei unserer Oper mit dem Tenor «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz! rdtverord- :n Sitzung inrg. ,er Nach- ischrieben: f Kaperei ihrer An- unb eine »ptau ge- mten Ge- l heftiger ehen. Sie ind nach- ielgoland, der Scho- : ist heute che Schiffe die Flotte lh wieder wo- aus- Ac- Er- zum Sonderbare Anzeichen in Italien. ^Florenz, 17. Oct. Es ist eine schwüle Luft, die über uns liegt. Noch sind zwar nirgends Ge witterwolken an unserm Horizont heraufgezogen, aber ein Wetterleuchten zuckt von Westen her und ein Sturm kann das Gewitter in wenigen Tagen auch über Ita lien herbciziehen. Die Börse wird bereits unruhig, die Curse fallen, nicht jäh, aber stetig. In Ncgie- rungskreisen herrscht ein gehcimnißvolleS Leben, nicht allein die römische Frage ist eS, die den Ministern zu schaffen macht, auch die Lage der Dinge in Frankreich nimmt ihre -ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Gari baldi war auf seiner Felseninsel bewacht, mit Osten tativ» bewacht, aber doch nicht so streng, daß es ihm nicht gelungen wäre, die Aufsicht illusorisch zu machen. Er ging trotz seiner Gicht nach Frankreich und über nahm dort ein wichtiges Commando. Aber er blieb nicht allein. War ihm die Jugend vorangeeilt und hatte dort bereits zwei Legionen gebildet, die seiner Ankunft harrten, so gingen gleichzeitig mit ihm und kurz nachher alle jene Männer ebendahin, welche früher seine Scharen geführt und sich in Sicilicn und Neapel als brauchbare Soldaten erwiesen. Der italienische Parlamcntsdepulirle Frappolli, zugleich als Großmeister aller italienischen Freimaurerlogen bekannt, folgte ihm vor ein paar Tagen nach Frankreich und ward von der Regierung in Tours, auf seinen Wunsch natürlich, zu seinem Generalstabschef ernannt. Die Regierung erließ zwar ein strenges Verbot, italienische Staatsbürger, welche Frankreich im Kriege gegen Deutschland unterstützen wollten, über die Grenze zu lassen, aber was ein solches Verbot nützt, beweisen die oben angeführten Thatsachen. Damit soll auf die Regierung kein Stein geworfen werden. Unmögliches, sagt ein altes römisches RechtSsprichwort, braucht nie mand zu leisten. Keine Regierung der Welt könnte hindern, daß Kriegslustige sich in irgendeiner Weise außer Landes begeben. Auffälliger ist, daß ThierS nicht blos mit den Ministern verkehrt, sondern auch Stunden hindurch sich mit den hervorragendern Militärs bespricht, na mentlich mit Cialdini. Seit Baron Arnim am 18. Sept, ins italienische Hauptquartier fuhr, ist eine gewisse Spannung zwischen den Cabineten von Florenz und Berlin unverkennbar, und wenn nicht alle Anzeichen trügen, ist selbe eher in der Zu- als Abnahme begriffen. Daß König Wil helm seinen Gesandten anwies, Pius lX. nicht zu ver lassen und ihm allen moralischen Beistand angedeihen zu lassen, dürfte kaum dazu beitragen, die Stimmung in Florenz zu bessern. Zudem soll der hiesige Ge sandte sich bei Visconti-Venosta über den Zug der Leipzig, 21. Oct. Unsere Uebcrsicht kann sich heute kurz fassen, da bis zu diesem Augenblicke nichts von Wichtigkeit vor liegt. Die Nachricht von der im Großen Hauptquar tier abgeschlossenen Capitulation von Metz, die bereits an vielen Orten unser- Vaterlandes für sicher angenommen und mit Freudcnsiaggen begrüßt worden war, hat bisjetzt noch keine amtliche Bestätigung er halten. Dies schließt jedoch nicht auS, daß das Ge rücht dennoch begründet war. Einer der Berliner Börsen-Zeitung zugehenden Mittheilung zufolge han delte eS sich nur noch um die Genehmigung Bazaine's, dem eine fünftägige Bedenkzeit gegeben 'worden sei, nach deren Ablauf die ihm eingeräumten günstigern Bedingungen wegfallen würden. In einig-» Tagen schon werden wir Gewißheit über das Schicksal der Festung erhalten und dann wol auch Näheres über die jetzt schwebenden Verhandlungen erfahren, mögen dieselben zu einem Resultat geführt haben oder nicht. Die Beschießung von Paris scheint bisjetzt noch nicht begonnen zu haben, ebenso wenig aber hört man, daß die französische Flotte ihre Operationen gegen unsere Küsten eröffnet habe. Das französische Ge schwader, das jüngst von Helgoland aus gesehen wurde, hat sich jetzt westnordwestlich gewandt; eS dürfte also bestimmt sein, in der Nordsee zu operiren und unsere dortige (hannoverische) Küste zu beunruhigen. Nach in Brüssel eingetrosfencn Berichten auS Tours soll Gambetta dort wieder angekommen sein. Wenn dieö wirklich der Fall wäre, so würde der junge Dictator sein Versprechen, nur drei Tage aus- zübleiben, eingehalten haben; weniger hat er Wort gehalten in Bezug auf seinen so ostentativ angekün- digtcn Plan, unsere aus den Vogesen verbrechende Armee vom Weitcrmarsch nach Süden abzuhalten — er müßte denn daS Vorbringen des Werder'schen Corps gegen Dijon als einen Rückzug auffassen. Wahrscheinlich ist, daß Werder demnächst mit Garibaldi, ver von Besancon aus mit seinen Francs- Tireurs die Gegenden zwischen Doubs und Saöne unsicher macht, ein ernstes Wort redet." - Wie aus Baiern und Würtemberg, so sind nun auch aus Baden Bevollmächtigte der dortigen Re gierung, Mitglieder des Ministeriums, ins Haupt quartier nach Versailles abgercist, um den dort bevor stehenden Verhandlungen über die deutsche Verfas sungsfrage anzuwohnen. Daß in ihnen die Sache der nationalen Einigung, und zwar einer möglichst festen und straffen Einigung, warme und wcrthvolle Fürsprecher haben wird, brauchen wir nicht erst zu sagen. Von einer Abordnung ähnlicher Art aus Hessen verlautet bisher noch nichts. Uebrigenö verweisen wir rückstchilich des Standes und der Aussichten der deutschen Verfassungsfrage im allgemeinen auf einen unten mitgetheiltcn Artikel der neuesten Berliner Autographirten Correspondenz. Je mehr wir — nach der Stellung dieser Correspondenz zu den Führern der national-ltbcralcn Partei in Nord deutschland und wiederum dieser letzter» zu den ge sinnungsverwandten Kreisen im Süden — überzeugt sein dürfen, daß dieselbe nicht ohne genaue Informa tionen so schreiben wird, wie sie schreibt, um so er freulicher sind die im ganzen sehr günstigen Aussich ten, welche sie für einen baldigen und befriedigenden Abschluß der Einigungsfrage zwischen Nord und Süd eröffnet. bestellt. Die, wie es heißt, ernste Erkrankung des Hrn. Wacker ladet sämmtliche lyrische und Spiel partien auf die Schultern des Hrn. Rebling, ein Gewicht, das selbst diese tüchtige und allezeit bereit willige Kraft auf die Dauer kaum wird tragen können. Wie verlautet, hat man sich bereits nach einem Ersatz mann umgesehen. Auch würde es der Mühe lohnen, Hrn. Weber ab und zu eine größere Partie anzuver trauen. Wenn es diesem jungen Sänger gelingt, seine Darstellungsgabe in derselben Art wie seine klang volle Tenorstimme heranzubilden, so darf man noch etwas von ihm erwarten. Freilich dürfte ihm die Gelegenheit zu dieser Ausbildung nicht vorenthalten bleiben. Der Georg im „Waffenschmied", den Hr. Weber an Stelle des erkrankten Hrn. Rebling übernahm, war eine recht ansprechende Leistung. Jedenfalls möchte eS rathsam sein, für lyrische Tenorpartien noch eine jüngere Kraft mit frischer Stimme zu gewinnen. Jugendliche und ansprechende Erscheinung sind für den lyrischen Tenor ebenso nothwendig wie für den Liebhaber im recitirendcn Drama. Partien, wie Ta mino (dieser Urtypuö des schwärmerischen deutschen Jünglings), Max im „Freischütz", Joseph in der „Me'hul'schen Oper", George Brown in der „Weißen Dame", fordern unbedingt diese Jugendlichkeit der Erscheinung, auf welche man nur andern künstlerischen Eigenschaften hervorragender Art zu Liebe zu verzichten inr Stande ist. Wie weit wir entfernt sind, die in der Stimmlage des Tenors bei unserer Oper thätigen Mitglieder zu unterschätzen, haben unsere früher» Be richte bewiesen. Ein Sänger, der den Florestan im Deutschland und Oesterreich. — Leipzig, 21. Oct. Di« wiener «Presse» sagt in einer ihrer neuesten Nummer», anknüpfend an die Er innerungen des 18. Oclober, über daS künftige Ver- hältniß Oesterreichs zu Deutschland: Wie vor dem Kriege die Neutralität, so wird nach dem Kriege die Allianz zwischen Oesterreich und Deutschland ein stehender Artikel in unsern deutschen Blättern sein. Oester reich, da« an seinem complicirten Körper alle politischen Witterungswechsel Europa» empfindet, wäre ohne ein Bünd- niß mit Deutschland zu vielen Eventualitäten ausgesetzt; Oesterreich und Deutschland, zu Schutz und Trutz verblln- det, beherrschen den Lontinent. Wir brauchen Deutschland freilich nicht als Hülfe siebende entgegenzutreten, noch uns ihm aufzudrängen; die Morgengabe, die wir in diese völ kerrechtliche Ebe mitbringen, ist anständig genug, um eini ge» Selbstgefühl zu entschuldigen. Und wie ein solches Bünd- niß unsere auswärtige Politik kräftige» und stählen würde, wie eS ihr zu der nöthigen Klarheit, die ihr bisher so auf fallend feblte, verhelfen würde, so wäre es auch auf die innere Politik vom heilsamsten Einflüsse. Die erhaltenden Elemente Oesterreichs würden gestärkt, die centrifugalen gebändigt werden. Freilich begehren wir von Deutschland ein offenes, ehrliches Entgegenkommen, einen klaren Pact ohne Winkelzüge und Llauseln; wir dürfen nicht blos die Gebenden, sondern in dem Maße, was wir geben, auch die Empfangenden sein. Dann kann der Hader zwischen den Parteien vergessen, das herzliche Einverständnis zwischen den Völkern wiederhergestellt werden. Und sollte durch eine Verknüpfung von Umstanden, welche noch der Schleier der Zukunft bedeckt, wieder ein 18. October gegen wen immer nöthig sein, so werden wir, aller Neutralität feind, das Schwert ziehen und in Reihe und Glied mit unsern deut schen Wassengenoffen kämpfen und siegen. Recht schön! Auch wir wünschen eine möglichste Annäherung und Ausgleichung zwischen dem „geeinig ten Deutschland" (wie es die «Presse» selbst vorauS- sctzi) und Oesterreich. Nur müssen zwei Punkte zuvor klar gestellt sein: 1) WaS erwartet oder verlangt Oesterreich als Preis oder Object einer „Allianz" von uns? 2) Ist Oesterreich — das officielle Oesterreich, einschließlich des Grafen Beust — fest und auf alle Zeit entschlossen, auf seine Politik der Einmischung in Deutschland, der directen oder indirccten Störung un serer Einheit — selbstverständlich auch der Einheit von Süd und Nord — niemals und unter keinen Umstän den zurückjukommcn? Vor einer ganz zweifellosen befriedigenden Erle digung dieser zwei Punkte kann die deutsche Presse eine „Allianz mit Oesterreich" so ins Blaue Hin- Leipziger Stadttheater. — s—Leipzig, 19. Oct. Durch das Engagement des Hrn. Krolop, dessen Name bei Aufführung der „Iesionda" zum ersten male ohne Beisatz des ominösen „als Gast" auf dem Theaterzettel zu lesen war, ist die Completirung unserS Opernpersonals als beendet an zusehen. Unsere Bühne hat in diesem Sänger ohne Zweifel einen tüchtigen Ersatz seines Vorgängers ge wonnen. Deutliche Aussprache, Bestimmtheit der Accentuation, dramatische Belebtheit, das sind die Hauptvorzüge des Hrn. Krolop, welche über manche Mängel der gesanglichen Bildung um so eher hinweg sehen lassen, als er in jeder von ihm vorgeführten Partie sich als intelligenter Schauspieler zeigte, der seine Rollen einheitlich und charakteristisch zu gestalten wußte. Wenn bei den Leistungen dcS Hrn. Krolop der Darsteller noch zuweilen den Sieg über den Sänger davonträgt, so wird eS einem so strebsamen Künstler sicherlich gelingen, dieses ungleiche Verhältniß mit der Zeit auszugleichen und daS mitunter in störender Weise sich fühlbar »lachende Flattern des Tones zu vermeiden. In unserm neuen Bariton, Hrn. Gura, aber dürfen wir einen der ausgezeichnet sten Vertreter seines Fachs den Unserigen nennen. Sein Telramnnd im „Lohengrin", sein Tristan d'Acunha in „Iesionda" waren glänzende künstlerische Leistungen, die an Bedeutung dem, was dieser vorzügliche Künstler in seinen früher» Partien bot, nicht nachstanden und welche ebenso wie diejenigen der neuengagirten Damen in diesen Blättern bereits ihre volle Würdigung ge funden haben. Wohl mag mancher Opernbesucher noch Nr. 247. Leipzig. Erscheint außer Sonntag« »glich. Preis »Itrleljihrlich » Thlr., jede einzelne Nummer , Ngr. Sonnabend, 22. Oktober 1870. Inserate sind an haasensie»! w Vogler iu Leipzig oder an deren übrig« Häuser zu seuden. Inserltourgrbnhr sür dieSpalleuzeilc l'/, Ngr., »uter Eingesandt Ngr. - Anhalter /«; BreS- gdeburger dener 135; '4; Löbau- z-Halber es. 1-it. X. ombarden leihe 5pc. >. Anleihe nien-Anl. ihn 97-/«; ; Oesterr. ose 74 y,; ; Boden- md. 141; :r Lredil- eile 150; ; Hypo- n (k. S.) Monate) n 827s! n 129-/«; . Preuß. Hamburg Verein.- n 242-/.; aatsbahn Bankact. ; Sächs. >he 96'/,. : 57.05; -114.20; Austrian- Dukaten aatsbahn 169. 50.