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DeuWt Mgtmcine Ztitmig. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Sonnabend, 15. October 1870. Inserate sind an Hassenstein ke Vogler in Leipzig oder an deren übrige Häuser zu senden. Znscrtionsgebühr sür di-Spaltenzeile l '/,Ngr., unter Eingesandt 2'/, Ngr. Leipzig, 14. Oct. DaS siegreiche Tressen bei Artenay war nur da- Vorspiel einer umfassendern Action, welche das Corps v. d. Tann alsbald gegen die gesammte Loirearmee eröffnete. Dieselbe gipfelte schon am folgenden Tage in einer Schlacht bei Orleans, in welcher jene neue Armee, da« Schoskind der französischen Jour nale und der Hoffnungsanker der eingeschlosscnen Pa» riser, vollständig zertrümmert hinter die Loire zurück geworfen wurde. Orleans selbst, das Miene machte, sich zu vertheidigen, wurde mit stürmender Hand ge nommen. Auch die Regierung in Tour«, die sich anfangs sträubte, die Räumung des wichtigen Platzes bekannt zu machen, gesteht sie jetzt ein. WaS ist aus jenem „Gehölz" geworden, das der Chef der Loire armee „um jeden Preis" halten zu wollen erklärte? Zuerst von Artenay in die Nähe von Orleans ge- rückt, ist cS nun hinter die Loire verlegt worden und dürfte in diesem Augenblicke bereits weiter nach Sü den unterwegs sein — ein wandelnder Wald, frei nach Shakspeare. Der Erfolg, den unsere Truppen errangen, ist um so höher anzuschlagen, als dieselben, wie der Be richt des Königs Wilhelm hervorhebt, mit einem „sehr schwierigen Terrain" zu kämpfen hatten. Unter diesen Terrainschwierigkeiten dürften weniger Anhöhen oder sonstige Unebenheiten des Bodens zu verstehen sein (Orleans liegt in einer Ebene), als vielmehr jener dichte Wald, der sich in der That nördlich von der Stadt mehrere Stunden weit hinzieht und dem Feinde erlaubte, in wohlgeschützter und fast versteckter Stellung die Unsern zu erwarten. Die nächste Folge dieses Schlages wird wol sein, daß auch die Neste der Loire-Armee nun das fran- zösischerseitS so beliebte und von uns durchaus nicht ungern gesehene Manöver des „Nückwärtsconcentri- renS" vornehmen. DaS Corps v. d. Tann, von dem nur kleinere Abtheilungen zur Besetzung der wichtigern Punkte an der Loire zurückbleibea werden, wird ihnen immer auf der Ferse sein. Sollten sie klug und um sichtig genug sein, ferner» Angriffen vorläufig auszu weichen und eine Verbindung mit der sich im Süd osten bildenden Armee von Lyon, die freilich auch schon erschüttert ist, anzustreben, so würde man auch deut- fcherseits auf ein combinirtes Vorgehen der CorpS v. d. Tann und Werder bedacht sein. Diese beiden dürften vollständig genügen, die Schilderhebung ini Süden, trotz der dorthin auswandernden Außenregie rung und trotz Garibaldi, niederzuhalten. Dieser wichtige Sieg kommt uns aber auch darum gerade im jetzigen Augenblicke sehr gelegen, weil das Wiedererscheinen der französischen Flotte in der Nordsee die bisher an den Küsten operirenden Streitkräfte, die bereits für den Feldzug in Frank reich frei geworden zu sein schienen, von neuem dort festhält. Unvorbereitet trifft uns dieser neue Besuch nicht; unsere wachsame Heeresleitung hat sicher nicht verabsäunit, die Möglichkeit einer solchen Wiederkehr fest im Auge zu behalten. Nach wie vor sind die Küsten gegen eine Landung dort, wo eine solche mög lich ist, durch Schanzen und Strandbattcrien geschützt. Sonstige Vorsichtsmaßregeln, die nach der Aufhebung der Blokade der Erleichterung des Verkehrs halber fallen gelaffen wurden, sind rasch wiederherzustellen. Auch ist nicht zu vergessen, daß die Bemannung dieser Flotte jetzt eine sehr mangelhafte ist, da der größte Theil der Marinetruppen jetzt die Kanonen auf den Wällen von Paris bedient oder in die neue Armee von Lyon eingetreten ist. Zweifelhaft ist ferner, ob Admiral Fourichon, der sich mit der Regierung von Tours überworfen hat, da- Commando wieder über nehmen wird. Wenn aber die Flotte, selbst als sie wohlgeleitet und in gutem Stande war, uns nicht das Geringste anhaben konnte, was haben wir nun, da sie in so herabgekommenem Zustande zurllckkehrt, von ihr zu fürchten? Wenn diese seltsame Rückkehr weiter nichts als ein kleiner Schreckschuß sein sollte, so vergeßen die Herren in Paris und Tours, daß solche Mittelchen in Deutschland kalt kaffen. England und Deutschland. /X London, Anfang October. Unter den englischen VolkSmaffen hat sich ein eigener bitterer Haß gegen das arme Deutschland gesammelt, welcher in immer höhern Flammen ausschlägt. Man zieht unter der rothen Fahne und den Klängen der Marseillaise durch alle Straßen, hält Massenmeetings, um gegen Deutsch land Resolutionen zu fassen, will die Regierung zur Intervention drängen. Obgleich die Resolutionen in den Meetings nur auf Anerkennung der französischen Republik seitens der englischen Regierung und auf Protcstirung gegen jede Schmälerung des französischen Gebiets gehen, läßt sich doch daS eigentliche Vorhaben der Versammelten leicht darau- ersehen, daß bei jeder leisen Anspielung auf Intervention dieselben sich stür misch erheben und unter anhaltendem jubelndem Hurrah die Hüte schwenken. Möchte man auch sonst diese Kundgebungen für wenig beachtenöwerth halten, so muß doch die darin herrschende Einstimmigkeit und tiefe Leidenschaftlichkeit überraschen. Der englische Nationalstolz scheint schwer verletzt. Es wiederholen sich hier gewissermaßen dieselben Erscheinungen, welche die Erfolge von 1866 in Frankreich bewirkten. Der besondere Grimm, welcher Gevatter Schneider und Handschuhmacher erfüllt, erklärt sich freilich zum Theil daraus, daß Deutschland der hiesigen Industrie viel fach erhebliche Concurrenz macht; eö liefert dem hie sigen Markt nicht nur manche Artikel billiger und besser als der englische Fabrikant, sondern auch zahl reiche Arbeiter, die, weil sie nicht ganz so verschwen derisch zu leben pflegen als der englische Arbeiter, billiger und besser zu arbeiten vermögen. Allein die Stimmung der obern Klassen scheint nicht minder feindselig als die der Arbeiter. Das Parlaments mitglied Sir Henry Hoare, einer der Redner in dem letzten großen Meeting in St.-IameS Hall, belehrte die Versammelten: „Die obern Klassen sind über die Erfolge Preußens vollständig entsetzt!" Derselbe Redner hielt auch die Kriegserklärung seitens Frankreichs für ganz gerechtfertigt. „Wie", so sprach er sich aus, „ihr gegenwärtig eine Schmälerung des französischen Gebiets nicht zugeben wollt, so hättet ihr folgerichtig auch 1815 nicht zugeben sollen, daß Frankreich seiner Grenzen am Mittelrhein, die es damals eine so lange Reihe von Jahren innegehabt hatte, zu Gunsten Preu ßens beraubt wurde. Allein dies konnte 1815 ge schehen, weil daS englische Volk damals keine Stimme im Lande hatte. Natürlich aber war es, daß Frank reich nimmer ruhen konnte, bis es diese seine natür lichen Grenzen wieder erlangt hatte." Diese Uebereinstimmung der obern und der untern Klassen erhellt auch deutlich aus dem Umstande, daß e- gerade die fashionabeln und conservativen Blätter sind, wie Morning Post, Standard, Sun, Globe, welche wäh rend des Kriegs entschieden französisch und bei der großen Masse des Volks populär gewesen sind. Die liberalen Zeitungen, der Ausdruck der englischen In telligenz in der Presse: Times, Daily News, Echo, Spectator, Saturday Review, diese sind allerdings sämmtlich gut deutsch; allein man würde sich in Deutsch land sehr irren, wenn man danach auf die Gesin nungen der arbeitenden Klassen und der obern Zehn tausend schließen wollte. KeinS von diesen Blättern ist ein volkSthümlicheS Organ. Die eigentlichen BolkS- blätter: Lloyd's, Weekly DeSpatch rc., waren ebenso von Anfang an entschieden französisch. Wenn die hie sigen Gegner Deutschlands jetzt meistens erklären, sie seien erst seit der letzten Phase des Kriegs zu solchen Gegnern geworden, so ist auch daS nur ein Echo aus Frankreich. Es ist offenkundig unwahr, Frankreich ist jetzt gerade so friedliebend, wie der Wüstling tugendhaft ist, dessen Taschen ausgekehrt sind. Die hiesigen Gegner Deutschlands waren es vom Anfänge des Kriegs an, da« ist aus dem Verhalten ihrer erwähnten Organe ersichtlich und muß jedem bekannt sein, der mit dem hiesigen Volke in Berührung gekommen ist. Ich selbst bin schon vor den metzer Schlachten von einem Haufen englischer (nicht irischer, sondern englischer) Handwerker, die vor einem Anschlagzettel des Standard, welcher einen großen französischen Sieg verkündigte, versammelt waren, persönlich mishandelt worden, weil ich diese Ankündigung für eine Lüge erklärte. Wenn man die Anschlagzettel des Standard, des Sun, des Globe, welche, in riesigen Lettern gedruckt, täglich, ja stündlich (der Standard hat täglich an sechs Ausgaben) in allen Straßen ausgestellt werden und einen Auszug des In halts geben, sammeln wollte, so würde man aus dieser säubern Sammlung ersehen, welche gehässige und scham lose Lügen gegen Deutschland auf diese Weise fort während in allen londoner Straßen proclamirt worden Ein Wort für die strasburger Bibliothek. Unter obigem Titel enthalten die Lorck'schen An nalen der Typographie folgenden Redactions-Artikel: „Kaum wehte die weiße Fahne von dem alten strasburger Münster, und schon bildeten sich in allen deutschen Städten Vereine, um den bedrängten Ein wohnern die helfende Hand zu reichen zur Erleichte rung des Schadens, den die harte Kriegsnothwendig keit ihnen verursacht hatte. Wie in wenigen Monaten die äußern Spuren des blutigen Kampfes auf den Schlachtfeldern von der grünenden Saat bedeckt sein werden, so wird unter Gottes Beistand auch keine lange Zeit vergehen, ehe die Trümmer Strasburgs verschwunden sind, ehe ein frisches Leben und ein reger Verkehr in die aus ihrer Asche neuerstandene Stadt einziehen und die Spuren des materiellen Verlustes tilgen. Aber eine, wenn auch der Menge weniger sicht bare, so doch tiefe und schmerzliche Wunde wird, wenn die bisherigen Nachrichten sich, wie es leider den An schein hat, in ihrem vollen Umfange bestätigen, Zurück bleiben, eine Wunde, die nicht allein Strasburg oder dem Elsaß, sondern der ganzen Wissenschaft geschla gen wurde: die Vernichtung der berühmten Bibliothek. Die verschiedenen Hülfsvereine können sich um diese Wunde nicht kümmern; sie gefährdet ja nicht das physische Leben. Der materiellen Noth muß zuerst ab geholfen werden, und viele, die reichlich und gern zur Beseitigung derselben steuern, werden für diese gei stige Noth nicht dasselbe willige Ohr haben können und dürfen. Deshalb möchten wir an alle diejenigen, die durch ihren Lebensberuf näher an die Wissenschaft, die Lite ratur und die Presse geknüpft sind, die demnach am besten die Bedeutung dieser Wunde in ihren möglichen Folgen beurtheilen können und zunächst berufen sind, für die Heilung derselben zu wirken, eine Anregung ergehen lassen, Maßregeln zu ergreifen, damit auch die Bibliothek dieser Stadt, in welcher Gutenberg den ersten Strahl des Lichts empfing, das später über die ganze Welt leuchten sollte, wieder aus ihrer Asche erstehe. Wenn, nach genauerer Feststellung der wirklichen Verluste, sich in allen Metropolen der Presse Vereine bilden, wenn Männer und Freunde der Wissenschaft aus ihren eigenen Sammlungen spenden, wenn die Bibliotheken aus ihren Doubletten das Ueberflüssige mittheilen, wenn Verleger aus ihren Verlagsvorräthen beistcuern, wenn die Jünger Gutenberg's und andere, die seine Kunst ehren, auch ihr Scherflcin beitragen, so wäre Hoffnung vorhanden, den Schaden, wenn nicht vollständig zu heilen, so doch weniger fühlbar zu machen und wenigsten« einen Schlag abzuwenden, der das geistige Leben, durch welches sich die alte Reichsstadt früher so auszeichnete, gerade in einem Augenblicke zu vernichten droht, wo sich so viele heiße Wünsche und frohe Hoffnungen an den Namen Strasburg knüpfen. Leipzig, nicht allein Sitz einer der größten Uni versitäten und reicher Bibliotheken, sondern auch der Vorstände des Deutschen BnchdruckervereinS und des über die ganze Erde verbreiteten Börsen-VereinS für den deutschen Buchhandel, dürfte sich wie keine andere Stadt al« Mittelpunkt für da« Zusammenwirken zu diesem Zwecke eignen. Ist aber der Verlust der strasburger Bibliothek nicht ein locales, sondern ein die ganze Republik der Wissenschaft treffendes Unglück, so ist auch kein Grund vorhanden, diese Anregung nur an Deutsche zu rich ten. Wie sich die Angehörigen aller Nationen um das rothe Kreuz scharen, dem leidenden Menschen zu hel fen, ohne zu fragen, wo seine Wiege stand, so möge auch Gutenberg's Fahne mit der Inschrift: «Es werde Licht!», die er allen Nationen vorantrug, dieselben zu dem gemeinschaftlichen Liebeswerke im Interesse der Cultur und der Wissenschaft vereinigen." Lied der märkischen Landwehr. Der Volks-Zeitung wird aus Rheims vom 23. Sept, folgendes Lied mitgetheilt, das die berliner Landwehr, also die Regimenter 20, 24, 60 und 64, auf ihren Märschen nach Paris singt: Wer zieht nach Bremen dort zum Nordseestrande Mil schwerem Herzen aus dem eignen Hau«? Wer schirmt am Strand aus Wacht die deutschen Lande, Und lugt so scharf nach Frankreichs Flotte aus? Wer weiß mit Blut und Eisen Die Treue zu beweise»? Wer steht so fest, wo rings das Wetter tobt? Die märk'sche Landwehr ist e», oft erprobt! DaS Kreuz von Düppel und vom Alsentage, Bon Königgrätz schmückt viele ans der Schar. Sie kennen längst der Märsche Lust und Plage, Sie standen fest in Stunden der Gefahr. Der Eid, den sie geschworen, Ist Nicht im Wind verloren. ES zeigt im Kriege neu für» Baterland Die märk'sche Landwehr ihre ManncShand.