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Leipzig. reichet»! »»Ser SouMag« tüglich. Preis »tertelsährlich ü Thlr., jede einzelne Nummer L Ngr. DtuWe MjMMie Zcitmg. «Wahrheit uud Recht, Freiheit und (8esch!° Dienstag, 25. Oktober 1870. Inserate find an haastnstem L Vogler in Leipzig oder an deren übrige Häuser zu sende». Iusertlonsgrbühr sür dieEpaltcuzeilc l s/,Ngr., unter Siagtsoudt »-/, Ngr. Leipzig, 24. Oct. Heute also soll, wenn da« gestern mitgctheilte Te legramm der Berliner Börsen-Zeitung die Wahrheit gesagt hat, die Beschießung von Paris begin nen. Wir wissen» daß dieselbe schon einmal, sür den 18. Oct., angekündigt war, daß aber diese Ankündi gung sich als verfrüht erwies. Damals allerdings war es nur die besondere Bedeutung des Tages, welche die Vermuthung, daß man gerade diesen Tag für den Anfang der Beschießung wählen werde, her vorgerufen hatte; jetzt hat die Wahrscheinlichkeit dieses Anfangs insofern eine reellere Begründung, als in den seitdem wieder verflossenen beinahe acht Tagen die Aufstellung der erforderlichen Belagerungsgeschütze in der für nöthig erachteten Vollständigkeit vollends bewirkt sein kann. Immerhin wollen wir indcß nicht allzu sicher darauf rechnen, daß jene Verkündigung eintrifft. Ein so weitschichtiges und zugleich so entscheidendes Unter nehmen wie die nachdrückliche Beschießung der großen französischen Hauptstadt läßt sich wol selbst von der obersten Kriegführung, auch wenn sie so merkwürdig voraussichtig und so trefflich bedient ist, wie unsere deut sche, kaum so genau auf Tag und Stunde berechnen. Wenn in diesem Augenblicke die Diplomatie noch mals Miene machte, zwischen die schon von allen Sei ten auf Paris gerichteten und zum Abfeuern fertigen deutschen Kanonen und die bedrohte Stadt sich zu werfen und womöglich das Aeußerste von dieser letz- tern abzuwendcn, wie es ja allerdings nach den heute vorliegenden Depeschen den Anschein hat, so wäre ein solches Vorgehen weder überraschend, noch auch an sich zu tadeln. Doch möchten wir davor warnen, diesen zunächst auf Herbeiführung eines Waffenstill standes gerichteten Bemühungen, auch wenn sie wirk lich stattgefunden haben (was uns trotz der überein stimmenden Nachrichten aus Tours und Wien so lange noch zweifelhaft ist, als eS nicht von Berlin oder doch von London aus bestätigt wird), vorschnell einen Er folg zu prophezeien. Vorerst ist eS auffällig, daß ein so gewichtiger Schritt, wie der Vorschlag zur Einstellung der Feind seligkeiten, gerade in dem Moment, wo die deutsche Kriegführung schon den Arm erhebt, um den entschei denden Schlag gegen den Feind zu führen, von einem Cabinet allein ausgegangen sein sollte, und zwar ge rade von dem englischen, welches in festländischen An gelegenheiten sonst nicht gern den ersten Schritt thut! Sollte wirklich Lord Granville sich so weit vorgewagt haben, ohne zuvor der Mitwirkung der andern Groß mächte versichert zu sein? Denn daß er sich, zumal alleinstehend, einer Abweisung aussetzte (was doch immer für den Minister einer Großmacht unangenehm ist), mußte er sich im voraus sagen, zumal wenn er nicht wenigstens ganz neue und annehmbare Grund lagen für seinen Vorschlag mitbrachte. Und welche sind diese neuen und annehmbaren Grundlagen eines Waffenstillstandes? Die Depeschen enthalten darüber nichts, außer der sehr unbestimmten Andeutung, daß dadurch „der Zusammentritt einer französischen Nationalversammlung ermöglicht" werden solle. Nun, eben diesen Gesichtspunkt halte schon bei der Besprechung mit JuleS Favre Graf Bismarck selbst inö Auge gefaßt; allein seine durchaus in der Sachlage begründeten Vorbedingungen dafür wurden französtscherseitS als ungeheuerlich verschrien und ab gewiesen. Ohnedies weiß man auch in England recht wohl (noch in diesen Tagen bestätigte eS ein Artikel der Times), daß Graf Bismarck auf einen Waffen stillstand nicht eingehen will und auch nicht eingehen kann, wenn nicht zuvor eine sichere Basis für die nachfolgenden FriedcnSverhandlungen gewonnen ist, daß aber als eine solche nicht blos von ihm, sondern auch von der öffentlichen Meinung in Deutschland fast einstimmig nur die Abtretung gewisser GebietS- theile seitens Frankreichs angesehen wird. Wenn also nicht über Nacht die dermaligen französischen StaatS- lenker von dem noch in dem neuesten Circular Favre'S so entschieden betotilen Non possumns gegenüber die ser Forderung zurückgekommen sind — worauf, fragen wir, will eine diplomatische Vermittelung, wie sie an gekündigt wird, fußen? Und sollte das in solchen Dingen so vorsichtige englische Cabinet ohne jede Hoffnung eines Erfolgs sich auf eine derartige Ver mittelung einlassen? Wenn der Constitutionncl, das Organ der Rumpf regierung in Tours, die Waffenstillstandsnachricht mit großer Gefliflentlichkeit betont und wenn er hinzusetzt — was in den wiener Depeschen fehlt — nicht blos, daß neben Oesterreich noch Italien dem Schritte Lord Granville's bcistimme, sondern daß auch Rußland „geneigt" sei (cki8po8äo), „in demselben Sinne zu handeln, aber abgesondert" (molemont) —, so bestärkt uns dies nur noch mehr in der Voraussetzung, daß die ganze Nachricht wesentlich französischen Ursprungs und mehr ein Ausdruck dessen, was man in Tours wünscht und hofft, als auf eine positive Thatsache be gründet sei. Wir verweisen endlich noch auf die unten zu lesenden Miltheilungen der Kölnischen Zeitung aus Berlin aus den jüngsten Tagen, welche die Wahr scheinlichkeit eines neuen Vermittelungsversuchs gerade jetzt stark in Zweifel stellen. In sonderbarer Weife kreuzte sich zwischen gestern und heute mit jenen Gerüchten von neuen Waffen stillstandsversuchen ein anderes, welches von Friedens verhandlungen, und zwar von directen Friedens verhandlungen zwischen Graf Bismarck und Ver tretern Frankreichs sprach. Die Quelle ist freilich auch keine ganz lautere: eS ist die Inde'pendance belge, deren bekannte Sympathien für Frankreich selbst ihre thatsächlichen Mitthcilungen öfters trüben. Wir haben ihre Nachricht, die sie „aus guter Quelle", aus London, zu haben versichert, in der Extra-Beilage Leipziger Stadttheater. -s- Leipzig, 23. Oct. Einen bei weitem günstiger» Erfolg als Donizetti's „Liebestrank" hatte die zweite neueinstudierte Oper: Spohr's „Iessonda", der wol manch älterer Opernfreund aus früher» Zähren eine liebende Erinnerung bewahrt haben mochte. Seit der einst so berühmte „Faust" des deutschen Meisters der gleichnami gen, den modernen Geschmack mehr kitzelnden Oper des Franzosen Gounod hat weichen müssen, ist „Ies sonda" die einzige Spohr'sche Oper, welche hin und wieder auf dem Repertoire erscheint, aber auch dann immer von Musikern und Musikfreunden mit Freuden begrüßt wird. Diese edle, sinnige und gefühlsselige Musik that auch diesmal ihre Wirkung. Die reichlich angewandten enharmonischen Wendungen, die chroma tische Führung der Mittelstimmen verleihen Spohr's Musik einen vorzugsweise weichen, ja weiblich zu nennen den Charakter, der hier in vollständiger Harmonie steht mit dem Schauplatz der Handlung und mit jenem blumenduftigen Wesen, durch das man sonst die Hin dus zu charakterisiren pflegte, und welches in den Versen des Libretto eine so große Rolle spielt. Dies ist, einzelne veraltete Wendungen abgerechnet, im ganzen sehr geschickt und wirkungsvoll zu nennen. Während oie kriegerischen Partien hin und wieder Kraft und Frische vermissen lassen (wir nehmen das Terzett im letzten Act mit seinen knappen Rhythmen aus), sind dem Componisten die seiner GcfühlSweise näher liegenden Chöre der Bajaderen und Brammen um so besser ge lungen. Die Introduction, die Scene im Tempel des letzten Acts, und das zweite Finale sind die Gl nz- Punkte der Oper. Die beiden Duette sind seit Jahre» Gemeingut der Nation geworden, und die beiden Arien der Iessonda sind Stücke von blühendster Lyrik. Wenn die Oper dem großen Publikum heutzutage etwas abgeblaßt erscheint, so liegt das einestheilö in der großen Gleichartigkeit, mit der die Tonsprache Spohr's zu uns redet, mehr aber noch daran, daß uns die Oper der Gegenwart an schärfere dramatische Accente, an geräuschvollere Instrumentirung und mehr exotische Klangmischungen im Orchester gewöhnt hat. Von alledem ist freilich bei Spohr nichts zu finden. Seine Musik eblouirt nicht und geht nicht auf über raschende Effecte aus. Die Mittel, mit denen sie zu wirken sucht, sind die einfachsten. Die straffe Gliede rung der Musikstücke zeigt überall den vollendeten Künstler, der allerdings mehr auf musikalische als pro- noncirt dramatische Wirkungen ausgeht, und die Be handlung des Orchesters ist mehr feinsinnig und ge schmackvoll als genial zu nennen. Frl. Mahlknecht sang die Titelrolle in gewohnt tüchtiger Weise, und wird sich bei den folgenden Vorstellungen gewiß noch mehr in ihre Partie hineinleben. Vieles in Gesang und Darstellung machte noch einen kühlen, wenig be lebten Eindruck. Gleich der Vortrag der ersten so über aus edel und zart gedachten Arie erfordert mehr Wärme, ein mehr poetisches Nachempfinden dieses reiz vollen Musikstücks. Viel besser gelang die Arie im dritten Act, während das Wiedersehen mit Tristan im zweiten wiederum Energie der Empfindung ver missen ließ, und der AuSruf im Finale: „Leben will ich, ich muß leben!", der sich bei andern Sängern zum Höhenpunkt der Nolle gestaltet, ziemlich wirkungs los verklang. heute früh nach einer telegraphischen Mitlheilung davon wiedergegcben. Der uns heute vorliegende Text des belgischen Blattes enthält einige Sätze, die dort fehlten und die gerade wichtig sind. Einmal: daß Trochu und Bazaine nur „in ihrem eigenen Namen" unterhandelten. Sodann, daß Bazaine speciell „nicht als Vertreter des Kaisers, sondern als Marschall von Frankreich" auftrat. Dadurch sinkt freilich die ganze angebliche „Unter handlung" zu einer bloßen persönlichen Besprechung ohne officiellen Charakter herab. Dann aber kann auch gar nicht davon die Rede sein, daß man „bereit zur Unterzeichnung" war, denn einen völkerrechtlichen Vertrag unterzeichnen kann nur, wer Vollmacht dazu hat, nicht wer „nur im eigenen Namen handelt". Dann war auch Graf Bismarck vollkommen berechtigt, zu erkläre», daß „die Herren Trochu und Bazaine ihm keine genügende moralische Bürgschaft gewährten" (auch das fehlte im telegraphischen Auszuge!), weil sie eben ohne Vollmacht seien, „daß er deshalb materielle Bürgschaften haben müsse", und als solche die Be setzung von Paris zu verlangen! ES wäre unverant wortlich gewesen, wenn er anders gehandelt hätte! Das Journal officiel, Organ der provisorischen Negierung zu Paris, leugnet geradezu, daß General Burnside dieser letzter» irgendwelche Waffenstillstands vorschläge gemacht habe oder zu machen beauftragt gewesen sei. Derselbe habe lediglich verlrauliche Be sprechungen ohne jeden officiellen Charakter mit den Mitgliedern der provisorischen Regierung gehalten. Diese Angabe steht insoweit im Einklänge mit dem, waS uns seinerzeit über die Reise des Generals Burnside von Berlin aus geschrieben ward, als unser berliner Correspondent warnte, man möge Gerüchten über Friedensvermittelungen seitens der Neutralen nicht zu leicht Glauben schenken. Denn wenn der amerika nische General nicht der Träger einer solchen Vermit telung von neutraler Seite war, so konnte er eben nur seine persönlichen Ansichten, ohne jeden officiellen Charakter, gegen die Mitglieder der provisorischen Re gierung auSsprcchen. Mit jener so positiven Versicherung des Journal officiel zerfällt auch in nichts die Mitthcilung, welche der Kölnischen Zeitung von Brüssel aus über den Inhalt des angeblich Burnsive'schcn Waffenfiillstands- antrags gemacht wird — um so mehr, als diese Mitthcilung lediglich eine Wiederholung der von Bismarck in dem bekannten Gespräche mit JuleS Favre aufgestellten Waffenstillstandsbedingungen ist, wie solche in der neuesten Favre'schen Depesche noch mals resumirt werden. Möglich, daß Burnside auf eigene Hand auf jene Bismarck'scheu Vorschläge zu rückgekommen ist. Dieses neueste Rundschreiben von IulesFavre, das wir im telegraphischen AuSzuge schon früher mit- theilten und auch besprachen, liegt nun vollständig vor. Unsere Leser haben eS in unserer Exlra-Bei- Das schöne Organ der Frl. Bosse wirkte überall wohlthuend, wo der Ton nicht durch Unruhe störte, vor allem auch in den Ensemblesätzen. Manche Ein sätze und Accente geriethen zu derb, besonders in der höhern Lage; so auch der Schluß im Duett mit Na- dori, dessen Vortrag den Ausführenden einen Hervor ruf eintrug, trotz den von Frl. Bosse beliebten Sim- plificirungen der colorirten Stellen. Im Spiele leistete Frl. Bosse recht AnerkcnnenswertheS. Hr. Rebling ver lieh sehr zum Vortheil der Nolle dem Nadori mehr Energie, ;als sonst die Nadoris zu entfalten pflegen, sang und spielte die schöne Partie mit großer Hin gebung und wußte ihm unbequem hochliegende Stellen im Sturme zu nehmen. Der vortrefflichen Leistung des Hrn. Gura ist bereits im vorigen Opernbericht Erwähnung geschehen. Vorzüglich war der Vortrag der Vision im dritten Act, und besonders an genehm berührte eS, daß die Stimme auch im Reci- tativ nichts von ihrem Mctallklange einbüßte, ein Vorzug, der deutschen Sängern nicht häufig nach zurühmen ist. An Hrn. Krolop's Dandau verdient abermals charakteristisches Erfassen und Prägnanz des dramatischen Ausdrucks volle Anerkennung, doch war auch diese Gesangsleistung nicht frei von dem früher er wähnten Tremuliren. Die kleinern Partien waren durch die Herren Weber und Ehrke vortrefflich besetzt, wäh rend Frl. Mühle und Frl. Karfunkel die eigenthüm- lichen Gesänge der Bajaderen sehr hübsch zur Geltung brachten, nur daß die Freude an dem schönen Stimm klange der Damen durch einige InlonationSschwankun- gen der Oberstimme während des ersten Ensemble getrübt wurde. Die sang- und dankbaren Chöre wur-