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sind uns ramm des lu-rree- greiches >drn. dtec Zei- „GroßcS Unscrer- osen ver- in Flam- des heu- :sse durch Böhmen !ern über !achrichten a, 13 mit den An- ) Preußen Toul Ka- Bousson, e.) Admi- Regierung edoch das eneral Le- b. ufolge be- >test gegen vollzogen des fran- hier cm- icrkennung mentS er- wesentlich um mög- g der pro- der Um mühte sich nzuweisen, !sten habe, lds unter- secretär Woche des ckauft und g, welcher Zeneralad- im Kriegs- onnierma- ungen der olgten An- g befunden denselben in hohem Mit ver- Maj., so der seinen Lnden her einige der M. Auch einen Be len PalaiS n. erfolgte Bahnhofe rüßung die rgermeister die Herren lactien 118; Berlin- 107; Köln- cl-LudwigS- igsh.I33'/,; iziger 184; Lombarden !öhm. West- 1868 917»; Sachs. An- Russ. Prä- /,; Rumän« p/»; Darm- eraer Credit- ierr. Credit- pothekenbank Quoten 81'/«; 1437«; (2 (2 Monate) (2 Monate) ); Wien (k. ) 83°/«; (3 schau (k. S.) >27». Ten- Siegeslauf der zum Vormarsche in das innere Frank reich bestimmten Elsaß-Armee nicht auf? Sie sind nicht vorhanden. Vor Legionen also, die nur in den tollen Köpfen einiger muthig aus Paris zurückgewiche- nen Journalisten spuken, soll Deutschland seine Waffen senken und mit Hintansetzung seines guten Rechts und seiner Interessen um Frankreichs Freundschaft buhlen? Sollte Napoleon HI. uns dies in der That zumuthen? Nun ist aber diese Linie bekanntlich in den Hän den Frankreichs keine VertheidigungSlinie, sondern eine durch das Terrain begünstigte, besonders durch die im Rücken liegenden Vogesen gedeckte Angriffs- und Aus fallsposition. In unsern Händen würde sie eine Vcr- theidigungSlinie sein; die Vogesen würden sich AuS- fallgelllsten Deutschlands gegen Frankreich, vor denen man drüben besorgt zu sein vorgibt, wie eine Felsen» wand in den Weg stellen. Deutschland verlangt also, indem eö sein Eigenthum zurückfordcrt, nicht-, waö den Weltfrieden, was den Frieden Frankreichs gefährden könnte; im Gegenthcil, es will ihn auf möglichst lange hinaus sicherstellen, indem eS sich selbst gegen einen Angriff Frankreichs schützt. Abgesehen von dem Man gel des natürlichen Walles, den die Vogesen gewäh ren, ist auch die Schleifung der Festungen nur eine sehr lahme und precare Garantie, besonders dem er bitterten, Rache brütenden und nur mit halbem Herzen unterzeichnenden Frankreich gegenüber, das Mittel finden wird, die Schleifung hinauszuziehen und allmählich andere Bollwerke an die Stelle zu setzen. Denn nach allem, was vorgegangen, muß es fast wie Hohn klin gen, wenn Napoleon III. als Preis für eine Mäßigung Deutschlands, wie er sie predigt, die innige Versöhnung und Freundschaft Frankreichs in Aussicht stellt. Und warum soll sich Deutschland mäßigen? warum die günstige Gelegenheit von sich stoßen, um die Ge fahr, in der es seit Jahrhunderten nach Westen hin schwebt, zu beschwören? warum die ehemals deutschen und deutsch gebliebenen Lande, die es bereits in Hän den hält, wieder herausgeben und die Schmach, die es vor unsern Augen glorreich mit seinem Herzblute gesühnt, nochmals besiegeln? Alles dies soll geschehen, um Frankreich nicht zum Aeußersten zu reizen; denn wenn dieses in seiner Verzweiflung alle Kräfte anspanncn würde, so könnte der Kampf eine überraschende Wendung nehmen, der Deutschland und Frankreich verderben würde. Ent setzlich! Armer Kaiser, der du mitten in all den Herrlichkeiten von WilhclmShöhe von so fürchterlichen Traumbildern geängstigt wirst! Aber wenn Preußens König großmüthig genug ist, dich täglich von dem Gange der Ereignisse unterrichten zu lassen, so mußt du doch vernommen haben, daß Frankreich den Ent schluß Deutschlands, Elsaß und Deutschlothringen nicht wieder herzugebcn, schon seit Wochen kennt, ohne die von dir geweissagten Anstrengungen zu machen; ja, daß Paris seit Wochen eingeschloffcn ist und im Begriffe steht, den letzten Kampf zu kämpfen, ohne daß die schreckliche Drohung von der „Massenerhebung" Frankreichs sich erfüllt hätte. Wo sind die Armeen an der Loire und Rhöne? Warum eilen sie nicht zum Entsätze von Paris her bei? Warum fallen sie unsern vor Paris lagernden Heeren nicht in den Rücken? Warum halten sie den lich gesinnt; es braucht und es will Muße, seine reichen Hülfsquellen auszubeuten, seine politischen Einrichtungen im Sinne der Freiheit auszubauen. Ich muß glauben, daß Sie Ihr Volk kennen; aber woher kommt denn der Zauber, welchen der Ruf nach der Rheingrenze immer wieder auf dasselbe ausübt? Woher die sonderbare Vorstellung, daß es nicht blos für Waterloo, das ihm eine Niederlage und den endgültigen Sturz des ersten Kaiserreichs mit seiner Herrlichkeit brachte, sondern auch für Sadowa, wo es kei nen Mann und keinen Fuß breit Land verlor, Genugthuung, Rache zu nehmen habe? Woher anders als daher, daß zu den offenen Wunden Frankreichs nicht blos, was Sie als solche bezeichnen, der Mangel einer allgemein anerkannten Dynastie, sondern ganz besonders auch diese krankhaft reiz bare Eifersucht Deutschland gegenüber gehört. Sie werden selbst gestehen müssen, daß das Verlangen nach der Rhein grenze seil mehr als SO Jahren jeder Franzose buchstäblich mit der Muttermilch einsaugt; und wie viele sind deren, die sich von einem mit der Muttermilch eingesogenen Bor- urtheil durch späteres Nachdenken losmachen? Einer auf tausend nicht einmal. Wenn Sie also sagen: dieser Krieg ließ sich vermeiden, so erwidere ich: ja, wenn die Franzosen sich verwandeln ließen. Solange sie die bleiben, die sie sind, mochten sie eine Republik oder eine Monarchie bilden, unter einem Kaiser oder einem Könige stehen, es konnte jeden Augenblick der" Fall eintreten, daß jene Reizbarkeit erregt wurde, die Regierung dem Drucke von unten, dem Drängen einer Partei, dem Geschreie der Presse nicht wi derstehen zu können glaubte und sich zum Kriege fort reißen ließ. Um so mehr, urtheileu Sie, hätte Deutschland Ursache gehabt, die französische Empfindlichkeit zu schonen; daß Preußen aus übel angebrachtem Stolze verschmäht habe, diese Rücksicht zu nehmen, darin bestehe die Hälfte seiner Schuld an dem Unheil, das über beide Völker gekommen. Für den wenigstens negativen Beistand, welchen Napo leon Hl. Preußen zu seinem Unternehmen von 1866 ge leistet, d. h. dafür, daß er dasselbe nicht verhindert habe, sei ihm Preußen zu Dank verpflichtet gewesen, und diesen Ein neuer Brief von Strauß an Renan. Auf Renan'S Antwort läßt Strauß in der augs- burger Allgemeinen Zeitung einen neuen Offenen Brief folgen, aus Darmstadt vom 29. Sept, datirt. Wir theilen auch diesen unsern Lesern vollständig mit, da er ebenso bedeutend und interessant ist wie der frühere: Sie haben, hochgeehrter Herr, meinem Wunsche stattge geben, Sie haben mein offene» Schreiben an Sie in der selben Form beantwortet, und Sie haben dies in einer so freundlichen, liebenswürdigen Art gethan, daß ich Ihnen den Dank dafür nicht schuldig bleiben darf. Ihr Antwort schreiben erneuert mir die ermuthigende Ueberzeugung, mit Ihnen aus gleichem Boden zu stehen und bei aller Abwei chung über die Wege doch demselben Ziele zuzustreben. Red- liche Förderung der Menschheit auf der Bahn freier, har monischer Entwickelung ist für uns beide der Leitstern un- serS Denken» und Schaffens, wobei jeder wie billig zunächst auf seine eigene Nation zu wirken, aber auch die de» an dern zu verstehen sucht und zu schätzen weiß. Gar wohlthnend haben mich gleich im Eingänge Ihre» Schreibens die Worte warmer Anerkennung berührt, die Sie der deutschen Literatur unserer klassischen Periode wid men. Und gern und aufrichtig stimme ich dagegen Ihnen zu, wenn Sie von dem Beurtheiler Ihrer Nation verlan gen, daß er von den ungesunden Producten einer frivolen Tageiliteratur die gehaltvollen Früchte der Arbeit ernster Geister, von dem Frankreich des Landes und der Mode einen gediegenen Kern, von der schlechten, sittenlosen Ge sellschaft «ine gute, tief und wahrhaft gebildete zu unterschei den wisse. Es kann nicht geleugnet werden, es ist während der letzten Jahrzehnte von Frankreich, in Form von Ro- manen und Theaterstücken insbesondere, ein solcher Gift« ström auSgcflossen, daß man dem deutschen Gelehrten, des sen Sie gedenken, sein zürnendes Wort nicht verargen darf. Aber wenn er, um sich dazu veranlaßt zu finden, nicht nö- Lcipzig, 6. Oct. Vielleicht hat bereit» in diesem Augenblicke das dröhnende Spiel unserer Mörser und Kanonen um Pari» begonnen, ein sehr vernehmliches Anklopfen, das der „Stadt der Städte" andeuten wird, was eS heißt, dem siegreichen Deutschland die Thore verschließen wollen. Diesem entscheidenden Schlußacte de» großen Dramas gegenüber, den ganz Europa mit angehal tenem Athem verfolgen wird, sinken alle sonstigen Vorgänge auf dem Kriegsschauplätze zu Episoden herab. Ob Bazaine noch einen Ausfall wagen wird, ist sehr fraglich; seine letzten Versuche wurden immer schwächer und schwächer; sie gleichen dem immer spär licher werdenden Ausflackern eines erlöschenden Lichts. Wichtiger ist die beginnende Action im Ober elsaß, der bisher noch wenig den schweren Arm de» Siegers gefühlt hat. Die dort umherlungernden Francs-TireurS, die sich „weit vom Schüsse" fühlten und an den noch uneingeschlofsenen kleinen Festungen Belfort, Schlettstadt und Neubreisach einen gewissen Rückhalt fanden, werden sich rasch wieder aus dem Staube machen, wenn die Bezwinger von Strasburg und die kräftigen Mannen unserer Neservetruppen heranrücken. Von dort aus wird dann dieselbe Armee über Besancon und Dijon in das Innere Frank reichs vordringen können, wenn der Gang der Ereig nisse und die etwaige Bildung neuer Streitkräfte dies nöthig machen sollten. Der „Gefangene von WilhclmShöhe" gibt seine Sache noch nicht verloren, wie sein von der »Situation» mitgetheiltes Manifest zeigt, dessen Wortlaut wir unten folgen lassen. Und doch ist ge rade dieses Schriftstück (wenn es nicht apogryph ist, wie der Standard versichert) ein Beweis, wie sehr sich Na poleon III. überlebt hat, wie sehr die Strömung der jüngsten Tage bereits über ihn hinweggegangen ist. Das Programm, daS der ehemalige Kaiser in Betreff eines zwischen Frankreich und Deutschland zu verein barenden Friedens aufstellt, ist so wenig aus einer richtigen und nüchternen Erkenntniß der Sachlage geschöpft als das der „Provisorischen". Wenn wir die „Gedanken" des Kaisers der geschraubten Redens arten und Wendungen, in die sie diesmal gehüllt er scheinen, entkleiden, so stellt sich folgendes Programm heraus: Deutschland soll sich Frankreich durch Groß- muth zum Freunde machen, ihm also kein Gebiet ab nehmen; würde eS auf den bekannten vom Bundes kanzler aller Welt vorgelegten Bedingungen beharren, so würde die Folge sein: ein von Frankreich bis zum Aeußersten fortgesetzter Kampf, dessen Ende nicht ab zusehen sei; würde aber Freundschaft zwischen beiden Nationen gestiftet, so würde Frankreich selbst einsehen, daß es einer von Festungen beherrschten Vertheidi gungSlinie nicht mehr bedürfe, die Festungen also schleifen könne. «r. A4. Leipzig. Erscheint »nsjerdonntag» täglich. Preis »ierteljihrlich L Lhlr., jede »iajelne Nummer ll Rgr. Das Manifest Napoleon's. Unter der Ueberschrift „Die Gedanken de» Kaisers" veröffentlicht die londoner «Situation« das schon er wähnte Manifest des Exkaisers. Der Berliner Börsen-Courier vom 6. Oct. bringt auch bereits. den Wortlaut dieses Schriftstücks in Uebersetzung mit folgenden einleitenden Worten: „So fort nach dem Abbruch der Verhandlungen mit IuleS Favre hat Graf Bismarck den genauen Bericht über dieselben nach WilhclmShöhe gelangen lassen. Der Kaiser soll sich darauf sofort in sein ArbcitScabinet zurückgezogen und noch denselben Abend den Adjutan ten, General Castelnau, mit einer Note, die er eigen händig geschrieben, in das preußische Hauptquartier gesandt haben." Diese Note nun lautet: Da ich mich täglich über die Ereignisse habe informiren lassen, welche sich seit dem Tage zugetragen haben, wo mich die Vorsehung gezwungen hat, dem Sieger meinen Degen zu übergeben, so scheint es mir, daß der König seinem Ge fangenen Beweise liefern will, daß die preußischen Armeen Frankreich Bewunderung einflößen, und dies wol in der Absicht, um dem Jniereffe Deutschlands zu dienen. Die Mittheilung des Grafen Bismarck bestärkt mich in dieser Meinung. Aber ist denn auch schon für mich die Zeit ge kommen, um auf diese doppelte Aufmerksamkeit durch den Ausdruck meiner Gedanken zu antworten? Bi» zum 4- Sept, beruhte die Relerve, die ich seit Sedan beobachtete, auf meinem festen Entschlusse, der Kaiserin die vollständige und uneingeschränkte Freiheit zu lassen, den Landesabfichten gemäß zu handeln. Nach dem 4. Sept, konnte ich nicht anders, als die heißesten Wünsche zu hegen, daß Frankreich, selbst mit Auf opferung meiner Dynastie, die Jnvafion bis zu seinen na türlichen Grenzen zurückdränge. Nachdem man nun aber bei dem Grafen diesen Schritt versucht hat, dessen Ergeb niß man vorhersehen konnte, hat man dem Kriege seinen eigentlichen Charakter genommen, indem man die ganze Verantwortlichkeit dieses Kriegs auf meine Regierung wälzte, welche den Impuls zu dieser nationalen Bewegung geben zu müssen geglaubt hat. Das heißt, die Motive fälschen, mit denen man die angebotenen Bedingungen nicht hat un» terschreiben wollen, das heißt vor allem, die Nationalver- theidigung zu paralysiren, und zwar in dem Augenblicke, wo fie Frankreichs würdige Ausdehnungen gewinnen sollte. Der Graf scheint nicht zu begreifen, weshalb man den Waffenstillstand verweigert hat, der zur Reconstituirung einer geordneten Regierung nöthig ist, und er ist erstaunt, daß keine der Mächte, welche auf legale Weise existiren, ihre Anerkennung über diese offenbare Mäßigung de» Kö» nigS ausgesprochen habe. Niemand wird einen Franzosen thig hatte, nach Paris zu reisen, wenn er alle die Schand stücke, alle die schamlosen Tänze in Berlin selbst aufführen sehen konnte, so liegt hierin für uns Deutsche bereits das beschämende Geständniß, daß wir durch willsährige Aufnahme uns zu Mitschuldigen der französischen Verderbniß gemacht haben. Und andererseits eine Literatur, iu der eben wäh rend dieser Zeiten des Verfalls so edle und feine Geister wie (um nur einen, leider verstorbenen, zu nennen) Ste.- Beuve gewirkt haben, die dürfen wir nicht in Bausch und Bogen als eine verderbliche von uns weisen. Nur tiefer gedrungen und weiter verbreitet, als französische Patrioten wol sich selbst gestehen mögen und als auch wir Deutschen noch vor kurzem vermulheten', ist dort nicht allein in der Literatur, sondern auch im Volke das Verderben; von dieser allgemeinen Fäulniß und Auflösung aller sittlichen Bande haben wir vor dem gegenwärtigen Kriege keine Vorstellung gehabt. Von Ihrer Einsicht und Billigkeit war es nicht anders zu erwarten, als daß Sie uns Deutschen neben der geisti gen und sittlichen Geltung, die wir uns unter den Volkern errungen, auch das Recht zugestehen würden, uns vsrhält- nißmäßtg politisch geltend zu machen. Sie gönnen diesem „Volke von Denkern" auch bei der Theilung der Erde ein Stück. Daß aber das für jenes lose Aggregat unabhängi ger Groß«, Mittel- und Kleinstaaten, das bis 1866 Deutsch land hieß, nicht erreichbar, daß dazu die Zusammenfassung der deutschen Stämme und Staaten in einen wirklichen Gesammtstaat erforderlich war, sehen Sie gleichfalls ein. „Warum", fragen Sie in der geistvollen Abhandlung über den deutsch-französischen Krieg in der Revue de« deux Mon de», „warum Deutschland das Recht versagen, dasjenige bei sich zu thun, was wir bei uns gethan, wozu wir Ita lien geholfen haben?" Wenn also und insoweit Frankreich un» deswegen den Krieg erklärt hat, weil eS unsere staat liche Erstarkung nicht dulden wollte, geben Sie ihm ent schieden unrecht. Aber Sie geben davon nicht dem französischen Volke und geben überhaupt Frankreich nicht die ganze, höchstens die halbe Schuld. Nach Ihnen ist daS französische Volk fried- Freitag, Deutsche Mgemiilk Zeitung. -M- Zasertlouogebühr «Wahrheit und Recht, Freiheit und Tesch!«