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tanten- Mitthei- hebung ldet ein , seinen überreichen, en begreifen en richtigen urch das setz hebt Ins- und crung ver- l v. Bern- rd Gran- iegScontre- rsf beklagt wohlwol- dcs preu- )etont die e Waffen- Raths zu : Antwort l Neutra- Verfahren uldigt die fen durch nister sin- id erklärt, >igst stren- lily News ffield und Gewehre ckade der Englands hier täg- ; berech- rs See- er, jetzt .4. Sept, mir se icht wie- züglicher cte Ber- i Grafen er signa- ie Presse von der hts be- chr sind Fran etroffen i. Um 7 fran- und 24 er nach -pandau ortirter r durch, -er für üsernen ilativem nur in Preisen. Sanken; ken ge machem lundes- » besser taliener -ndoner nglische belebt, rritäten russische sel still ice belge n: „Die therbourg ^omman- ig, man aige Zeit algarde Ion wird soll jetzt Ur. 2L0. Leipzig, tzrscheiat außer Sonntag» tiglich. Preis »ierleltZhelich r Thlr., jede einzelne Nummer r Ngr. Dt»Wt Mgrinkiiic Zcitung. «Wahrheit nud Recht, Freiheit uud Gesetz!» Mittwoch, 21. September 1870. Inserate find an haasenstein L Vogler in Leipzig oder an deren übrige Häuser zu senden. Insertionsgebühr sür dieSpalteazeilc l ^,Ngr., unter Eingesandt Ngr. Während des gegenwärtigen Kriegs hat sich die Dentsche Allgemeine Zeitung bemiiht, den erhöhten Anforderungen nach alle» Seiten hin zu ent sprechen: durch Zugabe einer täglichen Extra-Beilage, vermehrte telegraphische Depeschen, Originalberichte vom Kriegsschauplätze, aus Paris, London rc., Mittheilung der amtlichen Berichte aus deu Hauptguarticreu, Beigabe von Karten und Plänen, tägliche Leitartikel und Uebersichtcn. Sie hat auch die Genugthuuug gehabt, daß die Zahl ihrer Abonnenten bedeutend gestiegen und aus der Mitte derselbe» mehrfach die vollste Befriedigung iiber die Reich haltigkeit und die ganze Haltung des Blattes ausgesprochen worden ist. Nedaction und Verlagsbandlnng werden in diesem Bestreben nicht ermüden. Insbesondere werden sie bemüht sein, über die voraussichtlich bald an die Stelle der KriegSereianisse tretenden diplomatischen nnd Friedensverhandlungen ebenso rasch und gesichtet wie iiber jene zu berichten, wobei ihnen mehrseitige zuverlässige Verbindungen zur Seite stehen. Sie diirse» daher hoffen, daß der neu gewonnene Leserkreis der Deutschen Allgemeinen Zeitung ihrem alten Stamme getreuer Leser und Abonnenten dauernd hinzutreten werde. Mit dem 1. Oktober beginnt ein neues Abounement auf die Deutsche Allgemeine Zeitung, und werden deshalb alle auswärtigen Abonnenten (die bisherigen wie neu eintretende) ersucht, ihre Bestellungen auf das nächste Vierteljahr baldigst bei den betreffenden Postämtern aufzugebcn, damit keine Verzögerung in der Uebersendung stattfindet. Der Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 2 Thlr. Die Deutsche Allgemeine Zeitung erscheint, solange cs die politischen Verhältnisse wünschenswerth mache», täglich zweimal (Sonntags einmal): vormittags 9 Uhr (Sonntags 11 Uhr) und nachmittags 3 Uhr, resp. (mit telegraphischen Börsenberichten) 5 Uhr. Nach auswärts wird sie mit den nächsten nach Erscheinen jeder Nummer oder Extra-Beilage abgehenden Posten versandt. Die leipziger Äbonneuten erhalten die Zeitung wie bisher; neu eintrctende wollen ihre Adresse der Expeditton mittheilen. Inserate finden durch die Deutsche Allgemeine Zeitung, welche zu diesem Zwecke vou den weitesten Kreisen und namentlich einer Reihe größerer industrieller Institute regelmäßig benutzt wird, die allgemeinste und zweckmäßigste Verbreitung; die Insertionsgebühr beträgt für den Raum einer vier mal gespaltenen Zeile unter „Ankündigungen" 1'/, Ngr., einer dreimal gespaltenen unter „Eingesandt" 2Vs Ngr. Die Herren Haasenstein L Vogler in Leipzig (Dresden), Hamburg (Lübeck), Berlin, Frankfurt a. M., Breslau, Köln, Stuttgart, Wien (Prag), Basel (St.-Gallen), Zürich, Genf (Lausanne) haben den ausschließlichen Jnseratenbetrieb für die Deutsche Allgemeine Zeitung übernommen und sind deshalb alle Inserate an eins dieser Etablissements zu senden. dürfen uns darüber freuen, weil darin die sicherste Bürgschaft liegt, daß, wie wir jetzt stark genug sind, den Franzosen einen Frieden nach unserm Interesse und Bedürfnisse aufzulegen, wir auch jederzeit stark genug sein werden, diesen Frieden ausrecht zu erhal ten, falls es jene einmal gelüsten sollte, ihn wieder zu brechen: Einzelne fanatisch franzosenfreundliche Blätter — wir zählen dazu in erster Reihe die Independance belge — haben behauptet, und fahren fort zu behaup ten, ein gedemüthigteS, vollends in seinem Gebiets umfange angetastetes Frankreich würde niemals Ruhe halten, würde, sobald eS nur könnte, wieder Krieg anfangen, und die „elsässische Frage" würde so eine ewige Bedrohung für den europäischen Frieden wer den. Daraus ist zu erwidern: auch da« 1814 und 1815 über alle Maßen glimpflich behandelte Frank reich hat doch nicht Ruhe gehalten; eS hat „Rache für Waterloo!" ja seit 1866 sogar „Rache sür Sa dowa!" verlangt; es hat durch die von Zeit zu Zeit im mer neu angeregte Frage des „linken Rhein- uferS" fortwährend Europa in Unruhe erhalten. Um des lieben Friedens mit Frankreich 'sicher zu sein, würde es nicht genügen, ihm nichts zu nehmen, son dern wir müßten ihm noch etwas geben, und selbst dann würde es doch bald noch mehr und immer mehr begehren, denn „der Appetit kommt beim Essen". Daher ist unser deutsches Recept, Frankreich möglichst unfähig zu einem neuen Kriege zu machen, jedenfalls das sicherere und bessere. Freilich von Gebietsabtretungen will scheinbar auch jetzt noch Frankreich nichts wissen. Noch immer spielt die Phrase von „unannehmbaren Friedensbedingungen" ihre Nolle. Noch immer spricht man davon: wenn Deutschland in seiner Verblendung auch nur an den kleinsten Theil des französischen Gebiets rühren wolle, dann werde man den Krieg fortführen bis aufs Aeußerste, dann werde Paris, ganz Frankreich in seiner Bertheidigung „schrecklich" sein. Aber wir haben nun schon sattsam aus den Er fahrungen dieser zwei Monate gelernt, daß bei den Franzosen das wirkliche Können und Wollen mit dem, was sie zu können meinen oder bestimmt thun zu wollen vorgeben, gar oft in gerade umgekehrtem Ber- hältniß steht, daß, je renommistischer sie sich ge- berden, desto weniger Nachdruck dahinter ist. Hat sich die provisorische Regierung herbeigelassen, den ersten, schwersten Schritt um den Frieden ins Hauptquartier des Feindes zu thun, so wird sie sich auch herbeilassen müssen, auf die Phrase von den „unannehmbaren Friedensbedingungen" zu verzichten. Wenn nicht, dann um so schlimmer für sie! Dann könnte eintref- fcn, was schon ein englisches Blatt den Franzosen warnend prophezeit hat: je länger sie zaudern, den Frieden so abzuschließen, wie der Sieger ihn will, desto härter möchten die Forderungen deö Siegers werden. Graf Bismarck hat, wie es heißt, auf die An frage JulcS Favre's, ob er ins Hauptquartier kom men könne und ob der Graf mit ihm unterhandeln wolle, bejahend geantwortet. Wir halten dies für richtig, für richtiger, als das Verfahren der verbün deten Monarchen 1814, welche die Abgesandten der provisorischen Regierung, die ins Hauptquartier mit Friedensvorschlägen kamen, zurückwiesen und nur mit den Bourbonen unterhandeln zu wollen erklärten. Na- Leipztg, 20. Sept. JuleS Favre, der Minister des Auswärtigen unter der jetzigen provisorischen Regierung in Frank- reich, durch englische Vermittelung beim Grafen Bis marck ansragend, ob dieser ihn im Hauptquartier em pfangen und mit ihm unterhandeln wolle — das ist die neueste Situation, eine so bezeichnende Situation, wie sie nur irgend gedacht werden könnte. Ins Hauptquartier des Feindes gehen, um zu unterhandeln, das heißt um Frieden bitten, daS heißt anerkennen, daß der siegreiche Gegner die Macht habe, den Frieden zu dicriren, und daß der Besiegte nur die möglichst zünftigen Bedingungen von ihm zu erlangen suche. Wir wollen unö der Anerkennung unsers voll ständigen Sieges über Frankreich von feiten Frank reichs selbst nicht überheben! Deutschland ist in die sen Krieg eingetreten zwar guieS Muths, aber ohne Uebermuth, ohne Bramarbasiren; es wird ebenso aus demselben heraustreten ohne Uebermuth; eS wird sich hüten, in denselben Fehler zu verfallen, der sich an seinem Nachbar und dermaligen Feinde eben jetzt so furchtbar rächt, und immerfott eingedenk sein des alten Spruches: „Hochmuth kommt vor dem Fall!" Allein freuen dürfen wir uns allerdings, daß un ser ruhiges, aber festes Beharren auf dem, was un ser Recht und was ein Gebot unserer Ehre war, daß unsere ungetrübte innere Einheit, daß endlich un sere treffliche Heeresorganisation und die bewundernS- werthe Tapferkeit unserer Truppen einen so glänzen den Triumph feiern gegenüber der lärmenden Eitel keit, der phrasenhaften Selbstbelügung, der brutalen und barbarischen Kriegführung unsers Gegners. Wir Aus Dresden. -e- Dresden, 18. Sept. Der hiesige Allgemeine Turnverein veranstaltete am letzten Freitage in Braun's Hotel zum Besten der im Felde stehenden Vereins mitglieder und deren Familien eine dramatische Vor lesung. Hr. Moritz Heydrich, durch seine ansprechen den Lieder, seine wirksame, wiederholt auf verschiedenen Bühnen aufgeführte Posse „Prinz Lieschen" und sein ergreifendes Trauerspiel „Tiberius Gracchus" in der Literatur rühmlichst bekannt, trug die „Hermanns schlacht", jenes großartige, mit düster glühenden Far ben geschriebene Tendenzdrama von Heinrich v. Kleist, vor einem zahlreichen, aufmerksam lauschenden Audi torium mit vielem Erfolge vor. Das genannte Stück, welches im Äahre 1809 gedichtet wurde, schildert in tiefen und bedeutsamen Zügen die Zeiten von Deutsch lands Schmach und Schande, es besitzt hohen drama tischen Werth und eine überwältigende dämonische Wirkung. Mit Recht sagt einer unserer vorzüglichsten Literarhistoriker und Kritiker, Rudolf Gottschall, von diesem Stücke, daß sich die innerste Stimmung jener Zeit, wo das Joch des corsischen Tyrannen schwer aus uns lag, daß das Gefühl des unerträglichen Druckes, welches sich, hoch und frei aufathmend, in den Schlachten der Freiheitskriege von 1813—15 ent lud, ans diesem Drama besser erkennen läßt als aus vielen historischen Schriften. Wie der große Dante in seiner „Divina oommeckia" die politischen Sünder sei nerzeit in die Hölle sperrte, so sperrt sie Heinrich v. Kleist in die alten Cheruskerwälder, läßt eiuen verrätheri- schen Fürsten (Aristan, Herzog der Ubier) zum Tode führen und bestraft die vom Flitterglanze der Frem den geblendeten deutschen Frauen. Hermann (Armi- nius) erscheint uns nicht als ein bärenhäutiger Held mit der Keule der wilden, unbesonnenen Kriegsbravour, sondern tritt uns als ein biederkräftiger, sein Vater land über alles liebender deutscher Fürst entgegen, dessen wohlgezeichnetes Bild nur noch durch die Züge eines klugen, wenn auch naturwüchsigen Politikers ge hoben wird. Kurz, die „Hermannsschlacht" gleicht einem scharfgeschliffenen blanken Spiegel, umrahmt vom Holze der alten deutschen Eichen, den der pa triotische Dichter dem durch seine Zerrissenheit schwa chen Volke der Deutschen und deren Fürsten zur Warnung und zur Besserung vorhielt. DaS in Rede stehende Drama ist von Feodor Wehl seinerzeit für die Bühne bearbeitet worden, und wenn es im Jahre 1809 unter der Franzosenherr schaft nicht durch Len Druck vervielfältigt werden durfte, so wäre es wol an der Zeit, daß jetzt, wo Deutsch land siegreich das übermüthige Franzosenvolk bekämpft und den dritten Napoleon gefangen hält, die „Her mannsschlacht" aus den Bühnen von Deutschland auf- gcführt würde. Eine große, starke und siegreiche Na tion, wie die deutsche eS jetzt ist, darf wol die Schmach, aber auch die Heldenthaten ihrer Ahnen auf den Bre iern, die die Welt bedeuten, dargestellt sehen. Man Hal uns deutsche und französische Offenbachiaden genug vorgeführt; die Zeit ist gekommen, meinen wir, wo man uns echte Nationaldramen, wie die „Hermanns schlacht" eins ist, vorführen sollte, wo das Theater seinen Beruf als Volksbildungsanstalt erfüllen müßte. Die „Hermannsschlacht" wurde bereits, namentlich auf die Befürwortung des genialen Dawison hin, im Jahre 1861 in Dresden gegeben, später, so wir nicht irren, auch in Leipzig und Hamburg. Am 23. Sept, ist der 80. Geburtstag Theodor Körner's. Es sollte uns wundern, wenn dieser Tag ohne jegliche Feier in Deutschland vorüberginge. Zwar sind jetzt aller Augen auf den Kampf gerichtet, der daS französische Babel in unsere Hände liefern soll, aber man sollte doch darüber jenen jugendlichen Sänger helden von 1813 nicht ganz vergessen, der in seinem „Aufruf" an das deutsche Volk so ahnungsvoll sang: Der Himmel Hilst, die Hölle muß uns weichen. Drauf, wackre« Volk! drauf! ruft die Freiheit, drauf! Hoch schlägt dein Herz, hoch wachsen deine Eichen, Was kümmern dich die Hügel deiner Leichen? Hoch Pflanze du die Freiheitsfahne aus! Doch stehst du dann, mein Volk, bekränzt vom Glücke, In reiner Vorzeit heil'gem Siegerglanz: Vergiß die treuen Todten nicht und schmücke Auch unsre Urne mit dem Eichenkranz! Ein Volk, das seine großen Todten ehrt, ehrt da durch nur sich selbst. Vor allem aber wären wol Dresden, als seine Geburtsstadt, und Leipzig, als die Stadt, auf deren Universität der deutsche TyrtäuS stu- dirte, dazu berufen, eine Körner Feier in würdiger Weise zu veranstalten. Die Turcos als „Preußenfresfer". In der augsburger Allgemeinen Zeitung veröffent licht Hr. Heinrich Frhr. v. Maltzan folgenden Artikel: Als kurz vor der letzten Katastrophe die Armee Mac Mahon'S eine Zeit lang in Rheims verweilte, berichteten französische Zeitungen von dort, daß die Turcos nicht wenig