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Deutsche Allgemeine Zeitung )egc.) Gc- störung der rie Verbin- nmehr nur !ege.) Ein- in zweites nS passirt, >roux und !hierS ab- : den Prc- deS Nord ers gedenkt es schreibt: innehmbare den Vor- !iga bilden, zu erzwin- gemäß und hnt Frank- befsere Er- abzuwarten. Inzwischen verweisen wir auf den gleich hier unten folgenden Artikel aus Wien, der sich über die gegenwärtige Lage Oesterreichs ausspricht. ist die niedrig sünden eigenen Im zur Beschlußfähigkeit erforderliche Anzahl zu gestellt. So rächen sich die Unterlassungs- früherer Jahre schnell genug noch an ihren Urhebern. Ministerium herrscht vorderhand noch stille nur das Haupt der Wenigen schmückt, die, wie Hr. Staatsminister v. Watzdorf, in edelster Selbstlosigkeit ein stets dem Großen zugewandtes Leben nicht sich, sondern dem Ganzen gelebt haben." Wir selbst haben vor zwei Jahren, als Hr. v. Watz dorf sein fünfundzwanzigjährigcs Ministerjubiläum feierte, dem Lande Weimar Glück dazu gewünscht, daß es so lange der Leitung eines solchen Staats mannes sich zu erfreuen gehabt, zugleich die Hoffnung ausgesprochen, daß es noch lange sich ebenderselben zu erfreuen haben möge. Diese Hoffnung ist leider nicht in Erfüllung gegangen. Wie berechtigt dagegen jener Glückwunsch und wie sehr derselbe aus der Seele der Bevölkerung Weimars gesprochen gewesen, davon wird die allgemeine Trauer Zeugniß ablegen, welche, wir zweifeln daran nicht, im ganzen Groß- herzogthume sich in unzweideutigen Zeichen vernehmen lassen wird. Nicht bloS ein erleuchteter Staatsmann von echter erprobter Freisinnigkeit auch in den Zeiten schweren Drucks von auswärts und von echt deutscher Gesin nung, sondern auch ein Mensch von dem edelsten, liebenswürdigsten Charakter ist in Watzdorf gestorben. Segen seinem Angedenken! eS in Ron: B.-Z.) c Spaniens s Minister- wftSsccrctär «Wahrheit und Recht, Freiheit und Etsch!- Schadenfreude, im „deutschen" Lager völlige Rath- losigkeit. Bestimmtes über das Borgehen der Verfas sungspartei bei der ReichSrathseröffnung kann ich des halb nicht mittheilen, weil (bezeichnend genug!) jetzt erst, in zwölfter Stunde, heute Abend, die erste Be- rathung der Partei stattfindet. Das sicherste Symp tom der Stimmung in den Regierungskreisen und der Erwartungen, die man daselbst an die nächste Zu kunft knüpft, ist die Ernennung des Grafen Kuef- stein, eines ebenso frommen als unbedeutenden Gliedes der einflußreichsten Camarilla, zum Präses des Her renhauses an Stelle von Carlos Auersperg, dem „ersten Cavalier Oesterreichs", wie ihn Schmerling, überwundenen Angedenkens, einst nannte. Was wunder, daß bei all dieser Misere unsere Herzen dorthin gravitiren, wo man unsere Sprache spricht, und daß die deutsch-nationale Partei, vor kurzem noch ein Generalstab ohne Armee, heute die kühnsten Hoffnungen an die Siege des deutschen Ban ners knüpft, die nothwendig auch diesseits des Inn und des Fichtelgebirges das deutsche Culturelement in seinem gebührenden Einfluß festigen und kräftigen müssen. DaS war — der Unklarheit der Verfaffungs-» Partei gegenüber — von jeher unser Vorzug, daß wir wissen", was wir wollen. sehen waren? — als Statthalter von Böhmen durch gelinde Pression auf ein paar feudale Herren die Zahlverhältnisse des österreichischen Reichsraths total umgestalten! Zu alledem haben Slowenen, Polen und Tiroler erklärt, sich an keinem Acte außer der Delegationswahl und auch an dieser nur in Anbe tracht der auswärtigen Verhältnisse, und ohne ein Präjudiz schaffen zu wollen, zu betheiligen; ihr Aus tritt würde das Rumpfparlament vollends beschluß unfähig machen. Noch ist cs ungewiß, wie dem gegenüber die Decembristen, die sich anmaßend genug die deutsche Partei nennen, verhalten werden; man erwartet eine Rechtsverwahrung gegen die Legalität dieses Neichs- rathS, solange der böhmische Landtag nicht gewählt hat, offenbar ein Trugschluß, da ja der Landtag schon zwei Wochen tagt und längst hätte wählen können, man überdies vor dem ungarischen Ausgleich um daS Ausbleiben der Kroaten, der weiland Venetier rc. sich nie graue Haare wachsen ließ, ja wie höhnend, obwol die Februarverfaffung 343 Abgeordnete veranschlagte, die zur Beschlußfähigkeit nöthigc Zahl auf nur 100 normirte. Und was dann, wenn der böhmische Land tag den ReichSrath beschickt, feudal wählt, die Dele gation wählt und eine föderalistische Octroyirung heraufbeschwört? Parlamentarischer Strike? Dafür :n deutschen Das säch- e wichtigste, s hat dieses gethan. Zu n La Mön ch in unsern den Thaten danke allen r ihr ruhm- um die be- unser beut« Armee ge wachsen. ,gio 113'/, schwankte London in 82 112'/,; Oer Bonvs le, middl. —; Mehl sein Tod früher erfolgt, als die ihm Nächst stehenden annchmen wollten, zu früh für sie, für die Bevölkerung des ganzen Landes, welche mit tiefstem und gerechtestem Schmerz die Trauerbot schaft von dem Tode des Mannes vernehmen wird, der seit 27 Jahren die politische Entwicke lung des Landes geleitet und an der Spitze der Re gierung mit unendlicher Liebe und Hingabe für das Regentenhaus, daS Großherzogthum, unser ganzes Deutschland, im kleinen wie im großen, nach allen Richtungen und auf allen Gebieten des StaatslebenS, die erhabensten und edelsten Ziele verfolgt hat. Es war dem Hrn. StaatSminister v. Watzdorf beschicken, während der Dauer seiner Verwaltung der StaatSgeschäfte die schöne Vollendung manches der von ihm erstrebten Ziele zu sehen. Für vieles hatte er mit scharfem Auge und fester Hand die Keime so angelegt und gehütet, daß er die weitere segensreiche Entwickelung auch nach seinem Hinscheiden mit Sicher heit erwarten durfte. Das Größte selbst, was er mit der ganzen Kraft seines Patriotismus ersehnte, die Herstellung eines einigen Deutschlands, er durfte eS nicht in dem vollen Glanz der Vollendung erleben, aber wie Moses war eS ihm vergönnt, wenigstens die Morgenröthe der Größe und freiheitlichen Einigung unsere Vaterlandes zu schauen. Unser Herrscherhaus und unser Vaterland trauern um den ersten Diener des Staats, gleich ausgezeichnet durch staatsmännische Größe wie durch fleckenlosen Adel der Seele, Deutsch land um einen seiner besten Söhne. Zu den Füßen deS Dahingeschiedenen legen wir einen vollen und unverwelklichen Kranz dankbarer Liebe nieder, wie er Das neueste Heft der bekannten, von Rudolf Gottschall herausgegebenen Zeitschrift „Unsere Zeit" (Leipzig, F. A. BrockhanS), zeigt, wie diese „Deutsche Revue der Gegen wart" bestrebt ist, auch den gegenwLrligen KriegSereignrssen Rechnung zu tragen, soweit sich die« mit den: Charakter einer Zeitschrift verträgt, welche abgeschlossene Ereignisse in zusanunenfassenden Artikeln darzustellen als ihre Aufgabe be trachtet. Eine solche Darstellung des deutsch-französischen Bernhard von Watzdorf -f-. Die Weimarische Zeitung enthält an der Spitze ihrer neuesten Nummer von gestern folgenden mit Trauer rand umgebenen Artikel: „Ein schwerer Schlag hat in dieser ernsten Zeit daS Großherzogthumbetroffen: heute Morgen 10'/, Uhr ist Se. Exc. Hr. Staatsminister vr. Frhr. v. Watzdorf sanft verschieden. Unvorbereitet trifft diese Trauer kunde das Land, nicht unvorbereitet diejenigen, wel chen eS vergönnt gewesen, noch in der letzten Zeit dem Herrn Staatsminister nahe zu treten. Kränkelnd war derselbe von Berlin im Frühjahr d. I. heim gekehrt, und weder ärztliche Euren noch ein längerer, durch die kriegerischen Verwickelungen abgekürzter Auf enthalt auf Schloß Berga hatten die durch die ge häuften Arbeiten der letzten Jahre, denen sich Hr. v. Watzdorf mit steter Sorgfalt und Unermüdlichkeit widmete, geschwächten Körperkräfte wiederherzustellen vermocht. In den letzten Wochen zumal hatte sich ein sehr schmerzhaftes Kopfleiden — Kopfgicht — ein gestellt, ^.welches in Verbindung mit der tiefen Er schütterung, die dem Gefühlsleben des Herrn StaatS- ministerS der Tod seiner Gemahlin brachte, wol als die unmittelbare Ursache seines Hinscheidens zu be trachten ist. Scheinbar hatte Hr. v. Watzdorf die schmerzenSvollen Tage nach dem Verluste seiner Gattin leidlich überstanden: eine Verschlimmerung seines Zu stande- trat jedoch am vorigen Sonnabend ein und leider mit solcher Heftigkeit, daß sehr bald jede Aus sicht auf Wiederherstellung geschwunden war, sein baldiger Hintritt unvermeidlich erschien. Doch ist nzösische heute Völ ker. urnals zu- : als der- lrmeecorps esbefehl Sonnabend, 17. September 1870. Inserate find an haasenstem » Vogler in Leipzig oder an deren übrige Häuser zu senden. Inscrtlonrgcbühr sür die Epallenzeile 1Ngr., unter Eingesandt Ngr. Leipzig, 16. Sept. Schon am Anfang dieser Woche sollten unsere deutschen Truppen im Angesicht von Paris stehen, und noch heute wissen wir nicht, ob das Gros derselben die Thürme von Notre-Dame gesehen hat! Die Ursachen dieser Verzögerung werden verschieden angegeben. Manche (und dazu gehört selbst unser Corrcspondent im Hauptquartier, besten neuesten Brief wir morgen geben) glauben an politische Motive, ent weder an eine von Paris ausgezangene Initiative zu Fricdensverhandlungen (sollte doch sogar Jules Favre selbst im Hauptquartier erschienen sein!) oder an Ver mittelungsbestrebungen anderer Mächte — kurz, an irgendetwas, was dem Gedanken an eine sofortige friedliche Wendung für einen Moment wenigstens Raum gegeben hätte, ein Glaube, den wir unserer seits nicht zu theilen vermögen. Nichtiger ist wol, waS von andern Seiten ange führt wird, daß aus strategischen Gründen der An marsch in die unmittelbarste Nähe von Paris nicht so rasch erfolgt, als nach der bloßen Mcilenzahl der Entfernungen allerdings möglich gewesen wäre. Wenn die deutsche Heerführung den Plan hat, der ihr bei- gemesten wird und der unS sehr glaubhaft erscheint, nicht bloS von einer oder von zwei, sondern sofort von drei Seiten (von Nord, Ost und Süd) gegen die französische Hauptstadt anzurücken, ja möglichst bald dieselbe ganz einzuschließen, so wird man dazu so viel Truppen als nur möglich sofort zur Hand haben wollen. Und diese Concentration erfordert natürlich mehr Zeit als der bloße directe Vormarsch auf einer oder zwei Hauptstraßen. Daß übrigens die Vorposten der deutschen Armeen ziemlich nahe vor Paris schwärmen, ersehen wir aus den französischen Nachrichten. Unser Hauptquartier (das nach der neuesten Depesche übrigens schon in Meaux ist) beobachtet zur Zeit über die Bewegungen der Heere wieder einmal ein Moltke'scheS Schweigen. Noch eine andere Armee ist dermalen in einem wichtigen Vormarsche begriffen. Die Truppen des Königreichs Italien nähern sich Schritt vor Schritt der Ewigen Stadt, und bald wird man hören, daß sie daselbst cingerückt sind, und was als dann der Papst vorzunehmen gedenkt, ob er auf die Vorschläge eingeht, welche ihm die unantastbare Souveränetät seiner Person und seiner geistlichen Gewalt unter dem Schutze der italienischen Tricolore verbürgen, oder ob er Nom verlaffen und sich unter den Schutz irgendeiner andern Macht begeben wird. Noch auf einen dritten Punkt ist augenblicklich mit Recht die allgemeine Aufmerksamkeit in erhöhtem Grade gerichtet: das ist Oesterreich mit seinem so eben (gestern) zusammengetretenen neuen Reichsrath. Durch die Weigerung des böhmischen Landtags, den selben zu beschicken, ist er von vornherein wiederum zur Unvollzähligkeit verdammt. Das Weitere bleibt Oesterreich am Vorabend der Reichsraths- eröffnung. Vivien, 14. Sept. Heute, am Vorabend der ReichSrathseröffnung, ist die innere Lage Oesterreichs trostloser denn je zuvor. Der Fluch der Trägheit und Halbheit, der stets auf den Deutsch-Oesterreichern gelastet und sie verhindert, rücksichtslos die durch Jahr zehnte günstigen Verhältnisse auszubcuten, ist in Er füllung gegangen, und so steht heute die Verfassungs partei vor dem wenig tröstlichen Dilemma, durch par lamentarischen Strike die Deccmberverfafsung, ihr eigenstes Werk, selbst all absurckum zu führen, oder willenlos und gefügig von den Feudalen und Födera listen sich msjorisiren zu lasten; denn daß Böhmen ebenso wie morgen, überhaupt in dieser Session nn- vertreten bleibt, gilt in Negierungskreisen sür ausge macht. UebrigenS ist es klar, daß man die jetzige Verwirrung „maßgebenden Orts" mit geheiuier Freude verfolgt: ist doch die liberale Partei, unsere zahme Bezirksdemokratie, in der eigenen Schlinge gefangen (ohne die Deutsch-Böhmen, die sonst eine compacte Maste von 30 „verfassungstreuen" Abgeordneten stell ten, stehen im Reichsrath 84 Feudale 66 Liberalen gegenüber); in den Delegationen werden die Herren Polen den Kreuzzug wider Preußen Predigen und, waS die Hauptsache, mit den eigentlichen „Herren" ein fa belhaftes Kriegsbudget votiren. Das sind die Folgen des Gruppensystems, das in namenloser Lethargie die Decembristen nicht zu abo- liren vermochten oder bester nicht ändern wollten, um sich die lieb gewordenen Sitze zu astecuriren, und so die einzige Gelegenheit vorübergehen ließen, als im Jahre 1867, materiell erschöpft und moralisch gebro chen, die Regierung bei den Deutschen Rettung suchte. Damals ließ man sich von Hrn. v. Beust nasführen und feierte mit dem wiener Janhagel und den nun mehr verstummten Radicalen Schwabens das Schützen fest, als würdiges Pendant zu jenem frankfurter Für stentage, der abenteuerlichsten Kaiserfahrt unserer Tage — und heute, heute konnte ein Meusdorfs, Minister des Aeußern im Sistirungsministerium, der Erbe Rech- berg's, ein Mann, von dem man glauben sollte, daß er selbst sich scheuen müßte, noch eine politische Rolle spielen zu wollen, durch Beseitigung von zwanzig ver fassungstreuen Vollmachten — denn wie anders kann man sein Vorgehen bezeichnen, da er behauptete, er hätte diese Vollmachten nicht mehr placiren können, da bereits alle Wähler mit solchen versehen gewesen wären und jeder außer seiner eigenen Stimme nur Eine Vollmacht führen dürfe, während die officielle Wahlprüfung herausstellt, daß weit mehr als zwanzig verfassungstreue Wähler nicht mit Vollmachten ver- «r. LL7. Leipzig. -rscheint außer Sonntag» täglich. Prei» vierteljährlich. 2 Thlr., jede einzelne Nummer L Ngr. l.< Anhalter ; Breslau- eb. 2067«: >7» ; Cosel bau-Zittau M.116'/«; ä. 163-/,; Thüringer pc. do. von atSschuldsch. BundeSaw- Pardubiyer ente 46'/,; tose 60',; , ; Amerik. aer 95'/,; inger 11b; i38; S-ichs. nar. Bank- Petersburg loten 81°/,; i25; Napo- nte 56.60; !ose 91.7S; ; Lreditact. hn 202.80; 5; Böhm. >.87; Sil- ; Hamburg r 104.50; !e. Preuß. ; Hamburg 6pc. Ver- rr. Lredit- -ute 53'/,; »armstädier ! —; Bun- t bezogen.) nt 49.25; aller 105; . Ver.-St.