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Insertionsgebühr sür dieSpaltenzeile i s/^Ngr., unter Eingesandt Ngr. Leipzig, 6. Aug. Nach der frohen SiegcSnachricht von gestern über die Einnahme Weissenburgs und Zersprengung der Division Douay ist heute sehr natürlicherweise wieder eine Pause und eine gewisse Armuth an Nach richten vom Kriegsschauplätze einzetreten. Doch nicht so ganz! Eine wichtige Meldung (wenn auch nicht wegen eines unmittelbaren WasfcnerfolgS, aber ats Fingerzeig für den GesammtoperationSplan unserer deutschen Heere) bringt die Karlsruher Zeitung, und, da sie in diesem osslciellen Blatte eine Stelle gefun den, eine aller Wahrscheinlichkeit nach ganz zuverlässige. Die badische Division (welche bekanntlich auch zur Armee de- Kronprinzen gehört) hat am 4. Aug. — am Tage des Kampfes bei Weißenburg — vormit tags ebenfalls die französische Grenze über schritten. Ihr Hauptquartier steht in Lauterburg. DaS deutet die feste Absicht an, nicht wieder zu rück-, sondern weiter vorwärts zu gehen. Die Offen sive wäre also hiernach jetzt deutscherseits ergriffen, der Krieg in Feindesland hinübergctragen! Wir zweifeln nicht, daß auch vom Centrum aus, wo ja immer die Hauptstärke des Angriffs liegt, nun un gesäumt ein mächtiger Vorstoß gegen die französischen Heere erfolgen wird. Die nächsten Tage werden sehr wahrscheinlich reich sein an gewichtigen, vielleicht ent scheidenden Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Eben verkündet schon ein officielleS Telegramm (s. unten) das Borrücken des Kronprinzen über Wei ßenburg hinaus. Gegenüber der unmittelbar einschneidenden Wich tigkeit der am Rhein zu erwartenden Entscheidungs- kämpfe treten die Operationen der französi schen Flotte in der Ostsee immer mehr in zweite Linie zurück. Noch hat man nicht von einer einzigen Action derselben gehört, von keiner Beschießung oder sonstigem Angriff auf einen Küstenpunkt. Was die mit so großem Pomp angedrohte Landung betrifft, so schreibt unS heute unser' wohlunterrichteter londo ner Correspondent neuerdings, daß nach der Ueber- zeugunz Sachkundiger selbst nur an den Versuch einer solchen vor etwa Mitte August schwerlich zu denken sei. Der von gewissen französischen Blättern colpor- tirte abenteuerliche Plan einer Ausschiffung von etwa 30 — 40000 Mann, um auf dem kürzesten Wege nach Berlin zu marschiren, kann nur Heiterkeit erregen. In der europäischen Diplomatie gibt sich dermalen eine fast fieberhafte Bewegung und Ge- schäfiigkeit kund — allerdings (um uns eines Aus drucks parlamentarischer Reporter zu bedienen) „in verschiedenem Sinne" — die namentlich auch in dem Hin- und Herreisen diplomatischer Agenten zu Tage tritt. Nachdem Frankreich durch Hrn. Bimercati Wien und Florenz beschickt, wird jetzt von Wien aus in. Florenz durch den Grafen Vitzthum, in Paris durch den bekannten Klatzko unterhandelt, einen aus Frank ¬ reich, wo er im antipreußischen Sinne anscheinend in officiöser Stellung schriftstellerte, in österreichische Dienste übergegangenen Polen. Daneben ging von Paris nach Kopenhagen in außerordentlicher Sendung der Herzog v. Cadore, und endlich weilt noch immer in Deutschland der kaiserlich russische Minister des Auswärtigen, Fürst Gortschakow, der als Nachcur zu seinem Aufenthalt in Wildbad die Motion des Um- hcrreisenS an den süddeutschen Höfen und der zwei felsohne dort und in Berlin (wo er nach einem ge strigen Telegramm der Königin auswartete) gepfloge nen diplomatischen Zwiegespräche zu gebrauchen scheint. Wahrscheinlich handelt es sich dabei von feiten Frankreichs (dem Oesterreich, will sagen Graf Beust, wol dabei seine „guten Dienste" angeboten) jetzt weniger mehr darum, Allianzen zur Unterstützung im Felde zu gewinnen (dazu möchte eS zu spät sein) — etwa mit Ausnahme Dänemarks —, als vielmehr Al lianzen, beziehentlich eine Coalition, zur Erzwingung eines für Frankreich günstigen Friedens, falls diesem das Glück der Waffen abhold fein sollte, — eine Even tualität, die Napoleon doch allmählich auch ins Auge fassen mag. Jedenfalls möchte man gern Deulschland durch eine demonstrative Politik Oesterreichs, Italiens, Däne marks womöglich in der freien Enifaltung seiner Kräfte beengen. Andererseits scheint Rußland eifrig bemüht, diese Freiheit der Bewegung uns zu erhalten, indem eS namentlich Oesterreich zum Stillsitzen nöthigt, zugleich den Krieg möglichst zu localisiren. Die Füg lichkeit einer Entblößung Schlesiens von Truppen danken wir wol weniger dem guten Willen Oester reichs, als diesem Drucke Rußlands auf Oesterreich. In dem zweiten obengenannten Zwecke begegnet sich offenbar Rußland mit England, welches letztere außerdem (wenn man einem anscheinend ossiciösen Mit- gctheilt der Morning Post glauben darf) alles auf bietet, um einen gemeinsamen Schritt der Mächte zur erneute» Verbürgung der Neutralität Belgiens zu Stande zu bringen. Dies ist, nach unserer Ansicht, im gegenwärtigen Augenblicke die diplomatische Situation. Eine ziemlich wirre und gärende, wie man leicht sieht. Wir den ken aber, der Kanonendonner der nächsten Tage wird in diese Wirrniß und Gärung einige Klarheit brin gen, phantastische Plane gründlich zerstören, der ein fachen Wahrheit und Nothwendigkeit aber zum Siege verhelfen. Vom Kriegsschauplätze. Leipzig, 6. Aug. Heute endlich sind wir in der Lage, den ersten vollständig wiederzugebenden Brief eines unserer Berichterstatter aus dem Feldlager un sern Lesern mitzutheilen. Er lautet: h Mainz, 3- Aug. Nach achtundvierzigstündizer anstren gender Fahrt gestern Abend hier angekommen, beeile ich mich, Ihnen ein Lebenszeichen von mir zu geben, d. h. so weit bei unserm in stetem Vorrücken begriffenen Corps von einem „Leben" die Rede sein kann, lieber die Ausnahme, welche die Truppen während der langen, beschwerliche» Reise finden, brauche ich Ihnen nicht zu berichten; die Ta« gcsblätter bringen darüber schon genug, und ich hätte dem höchstens noch hinzuzufügen, daß die oft in sehr gehobenem Stil gehaltenen Auszeichnungen der Zeitungen eher hinter der Wirklichkeit Zurückbleiben, als daß sie übertreiben. Die jungen Damen, welche heute auf den Bahnhöfen Bier und Kaffee, Wein und Cigarren, Butterbrot und Früchte im Uebersluffe an die durchreisenden Krieger spendeten, möch ten sich „in Gesellschaft" vielleicht vor der Berührung ih rer zarten Patschhändchen mit den unrastrten und seit Ta gen ungewaschenen Lippen des Trainknechts bedanken, die jetzt im dankenden Handküsse nicht minder freudig begeistert gesucht wie entgegengenommen wird. Die braunschweiger und Hannoveraner Damen machten darin eine Ausnahme; sie glänzten durch Abwesenheit auf den weiten Bahnhöfen — ob aus mangelndem Brudersinn oder weil dort nicht vor mittag» Toilette gemacht wird, will ich nicht weiter unter suchen. Desto aufopfernder erwiesen sich unsere Rheinlände rinnen. Als ich den Rhein zum ersten mal in meinen Ju gendjahren besuchte, war in mir der Sinn für Frauenschön« heilen noch ziemlich unausgebildet; ich kann deshalb auch nicht sagen, ob alle Töchter des Rheins mit dem edeln, echt germanischen, unwillkürlich an die sinnverwirrende Lore ley mahnenden Typus ausgezeichnet sind, wie ihre Reprä sentantinnen, welche die Rolle der Hebe bei uns übernom men hatten; mit Vergnügen acceptire ich aber den in echt ostpreussischem Dialekt an die Bacharacherinneu zurückgelas« senen Trostspruch, dass alle« Dreies viel zu gut sei für die Franzosen: die Mädchen, der Wein und der Rhein. Von dem „Kriege" bekommt man erst eine gewisse Ahnung bei Bingen, wo die ersten größern Feldmagazine, Bäckerei, Schlächterei rc. errichtet find und von wo aus endlose Züge von Proviantwagen zur Armee abgeben, meist die hier ortsüblichen zweiräderigen ungeschickten Karren, von einem kräftigen Ochsengespann gezogen. Aus die Verpflegung scheint bei diesem Feldzuge ein nicht minder grosse« Gewicht gelegt zu werden wie aus da» Sanitätswesen — die Erfahrungen des letzten Feldzugs sind nicht spurlos vorÜbcrgegangen; Stockungen wie 1866 sind fast undenkbar, wenn man die riesigen Vorbereitungen und die exacte Abfertigung beob achtet, der zu Liebe selbst die sonst so gemüthliche hessische Bahnverwaltung ihren alten Schlendrian zu vergessen sucht. In Bingen, von da bi» Mainz und in letzterer Stadt nicht« als Soldaten aus aller deutscher Herren Landern, eine reine Musterkarte, so reichhaltig, dass schon hier einzelne Detache ment» bivuakiren müssen, wobei streng darauf gesehen wird, daß kein noch von der Frucht bestandenes Feld geschädigt wird. Alle« erwartet mit Ungeduld die Stunde (denn nur um Stunden handelt eS sich noch), wo der Befehl zum Vor marsche gegeben wird; meinen nächsten Brief erhalten Sie zweifelsohne von dicht vor der Grenze. Wo sich der König immer zeigen mag, überall empfangen ihn enthusiastische Zuruse der Bürger und Soldaten; nicht weniger Aufsehen erregt Prinz Karl mit seinem Mohren, der anfangs durch aus sür einen gesangenen Turco gelten sollte. Nachschrift. Eben noch telegraphirt der alte Steinmetz hierher, dass er in vergangener Nacht einen Massenanzriff der Franzosen mit Glanz zurllckgeschlagen habe, was mit grossem Jubel ausgenommen wird. — Der Befehlshaber des süddeutschen Heeres hat am 31. Juli aus seinem Hauptquartier folgenden Armeebefehl erlassen: Soldaten der III. Armee! Bon Sr. Mas. bcm Könige von Preußen zum Oberbefehlshaber der HI. Ar« Physiologisches Phänomen. 4,'Lwxsreur ü Llonsieur Nuoins Lvsovola. O römischer Mucius Scävola! WaS dir vor dem König Porsenna geschah, Wem wär' es nicht äußerst natürlich erschienen! Deine Rechte verbrannte, weil, unbedeckt, Du ins Kohlenbecken hinein sie gesteckt, Und du mußtest fortan dich der Linken bedienen. Ich habe die Linke — und sehr mit Nespect — In das saarbrücker Kohlenbecken gesteckt. Drei Divisionen gab's im Gefechte; Mein eigener Junge war mit auf dem Fleck — Ich triumphirte — auf einmal, o Schreck! Brennt mich's, bei Weißenburg, doch an die Rechte! Woldemar Wenck. Eine patriotische Festrede. Zum hundertjährigen Geburtstage König Fried rich Wilhelm's Hl. hielt die berliner Friedrich-Wil- helmS-Universität einen feierlichen öffentlichen Ac- iuS. Der Festredner, Professor Du Bois-Rehmond, sprach in geharnischten Worten über den Krieg und seine Veranlassung. Ueber daS Berhältniß der Uni versität zu der großen Tagesfrage sagte er: Mau habe sich gewundert, dass die berliner Universität dem Könige keine Ergebenheilsadresse überreicht, ihm nicht ihre begeisterte Zustimmung zu diesem heiligen Kriege er« klärt habe. Habe man denn aber Aehnliche» von den Garde regimentern erwartet, als sie in diesen Tagen feldgerüstet Berlin verlassen, um gegen den Feind zu ziehen? Die Garde drücke dem Kriegsherrn ihre Ergebenheit nicht in Morien, sondern in Thaten au», und die berliner Univer« sität sei die geistige Garde des Hauses Hohenzollern. Hinter ihm, dem Redner, hänge die bekränzte grosse schwarze Ta« fel, auf der mit goldenen Buchstaben die Namen derer ver zeichnet seien, die in den Jahren 1813—15 die Universität verlassen und in den Befreiungskriegen den Heldentod ge- funden hätten. So sei auch jetzt die Antwort der berliner Universität auf die französische Kriegserklärung gewesen: die Hörsäle ständen verödet, bevor noch die Ferien begonnen haben; die Stndirenden zögen zur Armee, um mit dem Schwerte sich die Freiheit des Studiums zu erkämpfen; das Wort, das hier gelehrt werde, verwandle sich zur That und beweise durch diese Wandlung, dass es mehr als Phrase uud Gelehrsamkeit sei. Ueber den Urheber des Kriegs äußerte er sich mit vernichtenden Worten: Dieser Napoleon III. ist ein Catilina, dem jetzt ein anderer Cicero die Larve von seinem heuchlerischen Ge sicht gerissen hat; er ist Zeit seine» Lebens ein Lügner, seit seiner Machterhebung ein Fälscher des allgemeinen Stimm rechts gewesen; ein Carbonara in seiner Jugend, wurde er ein Jesuit auf der Höhe seiner Macht und ein Freund aller geistigen Unterdrücker; al« Verfolgter glaubte er an nichts als an seinen eigenen blutigen Stern, und als Machthaber an der Spitze eines ganzen Volk- hat er wol wie früher von seinen Ideen gesprochen, aber sie nur al» Aushänge- schilder für seine Ränke benutzt. Er ist jetzt ein alter, ver lebter Mann, dem sein Glück unter der Hand wie Glas zerbricht und der am dunkeln Abend seines Ledens seinem unvermeidlichen Untergänge entgegengeht. Ihm gegenüber, dem Unreinen, Verachteten, steht im Felde der greise Ritter ohne Tadel, der königliche Feldherr Deutschlands, der Sohn jene» Vaters, der vor einem halben Jahrhundert den vom Neffen nachgeäfsien Oheim in den Staub werfen half. Lud wig XIV. verwüstete Deutschland mit seinen französischen Raubheeren, er, der in der unnahbaren Legitimität aufer zogene und befangene König, — er wusste nicht, was er that; Napoleon I. war der geborene Soldat und Feldherr, wenn er Krieg führte und Eroberungen machte, so that er nur, wozu ihn seine Natur trieb, wofür ihn das Schicksal bestimmt zu haben schien; Ludwig Napoleon aber ist weder ein Ludwig XIV. noch ein Napoleon I., ihn treibt nicht seine Natur in den Krieg; denn er ist für den Krieg nicht geboren und in demselben zn nichts nutze, er führt den Krieg nur aus Ränkesucht und,, weil er sich sonst nicht zn reiten weiß. Der Heuchler, der zuweilen Lust bekommt, sich mit dem Schicksale der arbeitenden Klassen zu beschäftigen, und Musterwohiinngen construirt, zieht jetzt au», um die Brandfackel des Kriegs in die friedlichen Häuser de« geseg neten Rheingaus zu schleudern; dieser Mann liebt e- auch, den Gelehrten zu machen, er spielt gelegentlich mit dem Galvanismus, er schreibt Geschichte und vertieft sich in ar chäologische Studien; er thut so, als sei er „unsereins", und doch ist er nichts als eine psychologische Monstrosität, ein Richard III., der jetzt wol in seinem Zeltlager die Geister all der von ihm Erschlagenen im Traume an sich vorbeiziehen sieht, jene Opfer der Boulevards, die er am 4. Dec. 1851 ahnungslos »iederslyiessen ließ, den ruhigen Bürger, die Frauen und zitternden Kinder, jene stummen Märtyrer der „trockenen Guillotine" Cayenne, jenen habs burgischen Schatten endlich, den Kaiser Max, dessen Tod in Queretaro sein Gewissen belastet. Wohin er blickt, dampft ihm Blut entgegen; seine Spuren bezeichnen Venrath, Mein eid, Treubruch und jener kahle, grause Egoismus, dessen Repräsentant er ist. Aber Napoleon steht nicht allein da, er hat einen Mitschuldigen; nicht seine Spießgesellen vom December 1851, die er fast alle überlebt hat, nicht seine Helfershelfer, die Chauvinisten, die ihn jetzt zum Kriege getrieben haben, nein, sein eigentlicher Mitschuldiger ist da« — französische Volk! Der Redner erklärte, er sei sich wol der Größe und Schwere dieses Worts, das eine harte Anschul digung sei, bewußt; er spreche sie aber auch mit dem ganzen Gewicht einer innigen Ueberzeugung hier von der Tribüne der vornehmsten Universität Deutschlands herab. Ein harmloses Wort, das er, Du BoiS-Neh-