Volltext Seite (XML)
ciel ver- m Obrr- r Rhein- des 12. m Corps, in der n Corps, »ank er« beleihung thpapiere Zeitung ; des so- von 1'/, kung der sind un- ng verzö- oclama- gt lautet: izen AuS- , deutsche c Zeitung hessischen getroffen, -nskasLe in Mainz Personen rer srank- werden." iermark ^ordneten um die h in dem rhalten?" chen, daß h zu einer zu ver- „Jn dem ze Oester- Falle der hme aber elli hat >en Glück rt. — Im endepot n.) Das Iren, daß habe. Es die fran- n worden uS Metz det: „Bei ketz vom llige kom mst 252 Wechsel- zeänderten lzeil, son- schoben. bercom- lmen. Die vollendet, nem An- onstituirte und ver- ing eines betreffend Millionen ehmigt. :schc. ormittags. em Gro- traße von onnabend, feindliches kousson : früh die Gepäcks geräumt. Ztadt die :rieabthei- den Vor- Kindlichen «r. 189. Leipzig. Srschcint atißerSoniilagl täglich. Preis »irrteljährlich. i Thlr., jede einzelne- Nummer 2 Ngr. DtllWt Mgmkinc Zeitung. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» DieilStag, 16. August 1870. Inserate find an hänfenstem » v»gler in Leipzig oder an bereu Nbrig« Häuser,» senden. Znsecliouogebühr silr dieSpalIenzeilelt/,Ngr., unter Eingesandt Ngr. Leipzig, 15. Aug. Heute, am NapoleonStage, rücken die Fran- zosxn in Berlin ein! Um Vergebung, wir verschrieben unS: wollten sie einrücken, muß eS heißen. Vorläufig avanciren sie noch rückwärts; sie haben Nancy ge räumt, also auch den Uebergang über die Mosel preisgegeben und halten diese nur noch bei Metz und Thionville. Hiernach scheint sich also zu bestätigen, was stra tegische deutsche Schriftsteller bereits als wahrschein lich voraussagten: daß die Franzosen erst weiter rück wärts, etwa bei ChälonS, unsern Heeren standzu halten und eine Schlacht zu bieten die Absicht haben. Der Krieg wird dadurch allerdings in die Länge gezogen und der Feind gewinnt Zeit, Verstärkungen heranzuziehen; dafür aber wird unsere Heerführung Herrin über ein immer größeres Stück französischen Gebietes, kann dieses nach Kriegsgebrauch zur Tra gung der Kriegslasten mit heranziehen und der geg nerischen Regierung die Benutzung der Menschen- und Geldkräfte dieser LandeStheile abschoeiden. Letzteres geschah bereits durch die Proclamation deS OberbundeSfeldherrn vom 12. Aug. (die vorgestern mitgetheilt, gestern erläutert ward), der zufolge in dem ganzen von deutschen Truppen besetzten Gebiete jede Rekrutenstellung für die feindliche Armee streng ver boten und mit Strafe bedroht wird. Eine zweite Proclamation, welche das Ver- pflegungSwesen regelt, gibt einerseits unsern Soldaten Sicherheit dafür, daß sie in Feindesland nicht Noth leiden, indem sie entweder von der eigenen Militär verwaltung Naturalvcrpflegung erhalten oder eine an- gemeflene Geldentschädigung, um sich selbst zu ver pflegen, andererseits beruhigt sie die Bevölkerung der besetzten LandeStheile darüber, daß nicht etwa die Ver pflegung der deutschen Truppen zwangsweise den ein zelnen Einwohnern der Ortschaften, worin diese cam- piren, auferlegt werden soll. Während so die Kriegführung von deutscher Seite in jedem ihrer Acte nur eine getreue Ausführung deS königlichen Wortes ist, daß wir nicht mit den Bür gern, sondern mit den Soldaten Frankreichs Krieg führen, soweit nicht die Bürger selbst durch Verletzung der völkerrechtlichen Gesetze unS zum Gegentheil zwingen, während ebenso hier in Deutschland selbst sowol gegen die kriegsgefangenen französischen Sol daten wie gegen die hier lebenden Franzosen mit der größten Humanität verfahren wird, ließ die franzö sische Gesetzgebung sich zu einem Schritte fortreißen, glaubte sich vielleicht durch die Haltung der Bevölke rung dazu gezwungen, der selbst in dem halbcivili- sirten Rußland einen Schrei der Entrüstung hervor gerufen hat, zu der Austreibung aller Deut schen aus Frankreich! Frankreich, welches nach den so häufigen pomp haften Versicherungen seiner Presse an der Spitze der Civilisation marschirt, welche« sogar laut der kaiser lichen Proclamation bei Eröffnung des Krieg- in die sen Krieg eintrat als Vorkämpfer der Civilisation — Frankreich hat sich damit außerhalb der allgemein anerkannten Gesetze und Gebräuche des heutigen ci- vilisirten Europa gestellt! Deutschland wird Frankreich auf diesem Wege nicht folgen. Kein französischer Unterthan in Deutsch land, der nicht gegen die Gesetze oder die Sicherheit seine- dermaligen Aufenthaltslandes verstößt, wird ausgewiesen werden, und ebenso wenig werden unsere Bevölkerungen die unter ihnen lebenden Franzosen feindlich behandeln, vorausgesetzt, daß letztere diejenigen Rücksichten auf die nationale Stimmung ihrer Um gebungen nehmen, welche diese natürlich verlangen können, welche aber von einzelnen jener Fremdlinge nicht immer beobachtet worden sind. Wenn Frankreich erst militärisch, durch die MiS- erfolge seiner Waffen, dann diplomatisch, durch die Abwendung aller Staaten von ihm, auf deren Hülfe oder doch Sympathien e» gerechnet hatte, nunmehr, durch jenen barbarischen-AustreibungSact, auch civili- satorisch Bankrott gemacht hat, so fehlt nur noch der wirthschaftliche und finanzielle, und wie nahe auch dieser sei, zeigen andere Maßregeln neuesten Datum-, deren wirthschaftliche Verkehrtheit in die Augen springt, wie der eingeführte ZwangScurS der Banknoten gleich zeitig mit der Ermächtigung der Regierung, für 2400 Mill. FrS. solcher auSzngeben, ferner daS Moratorium, d. h. die Bestimmung, daß verfallene Wechsel nicht sofort, sondern erst nach einmonatlicher Frist eingeklagt werden können. Auch die schroffe Aushebung deS Handelsvertrags mit Deutschland war keinesfalls ein weiser Schritt. Die Aushebung der Zollgrenze der von un« besetzten französischen LandeStheile gegen Deutschland hin ist darauf die richtige Antwort. Die französische Flotte scheint nun auch in Action treten zu wollen. Die Blokade der deut schen Nördseehäfen ist erklärt. Nähere Nachrich ten über die Bewegungen des feindlichen Geschwaders sowie der deutschen Kriegsschiffe fehlen noch. Eben hatten wir die obige Uebersicht zur Presse gegeben, da trafen kurz nacheinander zwei Depesche» vom Kriegsschauplätze ein, welche ein abermaliges siegreiches Gefecht und zwar bei Metz ankündig ten. Wir haben beide Depeschen sofort in einer Extra- Beilage unsern hiesige» Lesern (mittags 12 Uhr) mit getheilt und wiederholen dieselben unten. Da nach beiden nur Theile zweier deutscher Armee korps im Kampfe gestanden haben, so kann dieser wol kein allgemeiner, entscheidender gewesen sein. Viel leicht haben die Unsern den Feind zu einer Schlacht zwingen wollen, er ist ihr aber auSgewichen. Vom Kriegsschauplätze. Aus dem Hauptquartier des König- bringt der Preußische StaatS-Anzeiger folgenden Bericht: Homburg (Rheinpfalz), 9. Aug. DaS seit vorgestern Abend hier befindliche Große Hauptquartier de» König» wird noch heute weiter vor verlegt werden. Die Infanterie der Stabswache ist bereits vorausgegangen und die Trains werden folgen. Wann Se. Maj. Homburg verlaffen, ist noch unbestimmt und werden die Befehle dazu noch er- wartet. In der gestrigen Nacht traf bei strömendem Regen ein schlesisches Landwehrbataillon hier ein und mußte wah rend der Nacht in einer Kirche untergebracht werden, da bas Städtchen so überfüllt und alle Straßen so voller Fuhrwerk waren, daß eine Einquartierung zur Unmög lichkeit wurde. Heute von früh an destllrtc eine säch sische Division mit der dazu gehörigen Lavalerie und Ar tillerie durch die Stadt; Se. Maj. der König traten aus dem Bezirksamt, wo da» Nachtquartier gehalten worden war und welches in einer steil ansteigenden Seitenstraße liegt, bis an-die Ecke derselben zur Hauptstraße, in welcher die Truppen in vortrefflicher Ordnung und Haltung mit voller Musik defilirten. Neuere Nachrichten von den schon in Frankreich opertrenden Armeen find seit dem Gefecht bei Forbach noch nicht weiter eingegangen und dürften auch vielleicht noch einige Tage auf sich warten lassen, da die französische Hauptarmee sich zurückzuziehen scheint. Die auf Umwegen hierher gelangten Nachrichten aus Pari» lassen diesen Rückzug wenigsten» nicht unglaublich erscheinen, denn man erklärt die Hauptstadt nicht in Belagerungszustand, wenn man die Absicht einer Offensive gegen einen andrin genden Feind hegt, welcher schon Erfolge errungen hat und dessen Absichten wenigstens nach seinem bisherigen Bor gehen nicht zweifelhaft sein können. Der Feind hat aller dings auch hinter der Linie Nancy-Metz-Thionville bis Paris noch mehrere sehr günstige VertheidigungSabschnitte, jedenfalls aber keinen bessern als denjenigen dieffeit der genannten Linie, welchen er durch einen Rückzug aufgeben würde. Wohin sich der Marschall Mac Mahon nach seiner Niederlage bei Wörth gewendet, ist bisher nicht bekannt geworden. In den Elsaß scheint er jedenfalls nicht zurück gegangen zu sein, denn wenn den Nachrichten von dort und au» Baden bis zur schweizer Grenze zu trauen ist, befinde» sich im Elsaß nur noch in den festen oder wenigstens für fest gehaltenen Plätzen einige Truppen. Sehr wahrschein lich ist alle» nur irgend Entbehrliche an die französische Hauptarmee herangezogen worden; gesteht doch der officiell in Paris bekannt gemachte Bericht ein, daß die „ krumisna sveo äss koross oonsiäsradlss" (die Preußen mit beträcht lichen Streitkräften) dem Corps des Generals Froffard gegenüberständen. Und dem ist in der That so, was noch deutlicher erkannt werben bürste, wenn die drei deutschen Westarmeen erst in eine gemeinsame und übereinstimmende Action eintreten werden. Das gestern und während der Nacht sehr schlechte Wetter ist heute wieder schön geworden. Die Verpflegung durch die EinquartierungSwirthr fängt an schwierig zu werden, da die Einwohner beim besten Willen und einer ungemein wohlthuenden Zuvorkommenheit selbst nichts mehr bekommen können. Butter ist z. B. seit Meh rern Tagen in der ganzen Gegend überhaupt nicht mehr zu haben. Fleisch und Brot wird für die Truppen auf gekauft. Ersichtlich entziehen sich die Einwohner selbst die nöthigsten Lebensbedürfnisse und gewohnten Genüsse, um nur ihre Einquartierung gut zu verpflegen. Ganz abge sehen von dem allgemeinen patriotischen Aufschwünge, der alle beseelt, haben die Einwohner der Rheinpfalz auch da» Gefühl der Dankbarkeit für den Schutz, der ihnen vor den Franzosen geworden ist, und bestreben sich auf jede Art, dieser Dankbarkeit auch thatsächlichen Ausdruck zu geben. An das deutsche Volk. Ein Gruß aus Amerika. So stehst du nun zum Kampf gerüstet, Zu zücht'gen fränl'schen Uebermuth, Dem eS nach deinem Rhein gelüstet, Nach deiner Söhne Ehr' und Blut; Zu zücht'gen jenen Knecht der Schande, Der seit Jahrzehnten dich bedroht, Und der schon in so viele Lande Trug Krieg und Elend, Noth und Tod. Vergiß eS nicht! In deinen Siegen Ruht jetzt Europas künft'geS Glück; Denn, solltest du jetzt unterliegen. Kehrt Fried' und Eintracht nicht zurück. Nun laß' den deutschen Zorn entflammen, Und schlag' mit deutschem Grimm darein; DeS Räubers Zwingburg brich zusammen, Dann wird Europa glücklich sein. Nicht halb thu's! Diplomatifiren Verrückt dir leicht deS Kampfes Ziel; Du könntest dabei nur verlieren, Und aus dem Ernste würd' ein Spiel. Mit deutschem Ernst, mit deutschen Hieben Mußt du in diesem Kampfe stehn, Bis „Er" vollständig aufgerieben Und nimmer wieder kann erstehn. Zerschmettern mußt du diesen Götzen, Vertilgen seine ganze Brut, Den Kaisermantel reiß' in Fetzen — Du gibst dafür dein Bürgerblut! Und, wenn du an der Seine Strande Beschließest deinen Siegeslauf, Dann häng' ihn, der Europas Schande, Wie er'S verdient, am Galgen auf. Das ist der Platz, der ihm gebühret — Kein Elba, kein St.-Helena l Viel böse That hat er vollführet, Es flucht die Welt ihm fern und nah. Dich aber wird Europa segnen, Und jeder Welttheil stimmt mit ein. Dann wird eS Friedensblüten regne», Und Friede schließt den Wohlstand ein. Neuyork, 20. Juli 1870. Friedrich Gerhard. Aus der Lügenpresse. Der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung entneh men wir folgenden Artikel: Die Helfershelfer, welche die französische Lügenpresse im Auslande hat, lassen sich mit dieser in einen traurigen Wettstreit der Nichtswürdigkeit und Gemeinheit ein. Frei- lich trägt die Dummheit über diese edelu Eigenschaften noch den Sieg davon. Man höre, wie die Lorrespondance slave unsere nach Wörth und Forbach auSrückenden Soldaten schildert: „Man hörte überall unter ihnen die Worte: wir krie gen Kloppe! Ich habe aus dem Munde der Soldaten noch ganz andere Dingt gehört, aber die Drohungen, welche sie, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, ausstießen, wä ren ohne Zweifel nur dann ausgeführt worden, wenn sie geschlagen worden wären. Der Erfolg schiebt alledem einen Riegel vor." Also ein Haufe von Feiglingen und Verräthern, die man mit ihrem eigenen „Erfolg" knebelt, hätten die fran zösischen Heerhaufen geschlagen? Und das schreibt dieser schlaue Lorrespvndent in französischer Sprache den Franzose» zu Gefallen! Auf die Verleumdung des Heeres folgt eine nicht min der dumme und nicht minder niederträchtige Insinuation gegen dessen Führer. „In der Schlacht von Weißenburg", sagt ein angeb licher münchener Lorrespondent des genannten Blattes, „verloren die Süddeutschen, besonder» die Baiern, viel mehr Soldaten als die Preußen selbst. Ist dieser Umstand nur dem Zufalle zuzuschreibeo oder einer «reifen Berechnung» der Hrn. Moltke?" Und der König dieser herzhaften Baiern hat sich nicht enthalten können, auszusprechen, wie es seine Freude und sein Stolz sei, daß seine braven Truppen Schulter an Schulter mit ihren norddeutschen Brüdern ihren Theil an dem Ehrentage von Weißenburg gehabt! Auf das Hetzen zwischen Baiern und Preußen kommen die Sachsen an die Reihe: „Als ich einem Preußen gegenüber die Bemerkung machte, daß der Sieg der Armee theuer zu stehen gekom men sei, antwortete mir dieser mit gleichgültiger Miene: «Ach was, das sind die Baiern und Sachsen, die am mei sten gelitten haben.»" Um Preußen verleumden zu können, müssen die Sach sen Verluste erlitten haben. Wo? Das sagt freilich der kundige Lorrespondent nicht. Dagegen weiß er ganz genau, daß sich Folgendes in Rastadt zugetragen: „Zwei französische Journalisten, und ein Arbeiter sind als des SpionirenS verdächtig, ohne daß man übrigen» einen ernsten Beweis gegen sie in Händen gehabt hätte, auf Befehl eine» Preußischen Hauptmanns erschossen worden." Da» sei, sagt der Lorrespondent, für den Augenblick alles, wa» er berichten —will sagen: zusammenlügen könne. Die Verleumdung der ganzen Bevölkerung, welche in dem Ensemble noch fehlt, übernimmt dann ein Kamerad, welcher angeblich in Dresden das Lügenhandwerk betreibt. Er