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insten 3. Aug. ent-mit- des am schlusstS, kinberu- hren zu .>n Häu- informi- ckt war, zu ho- sor dem der Zei sen und i. Wir als alle i. Mein -er Blick lhrenden neu, der »er dann im Echo nur elf > Gefecht i unsern en war, cn hatte, > la Na- ttrv vor . Ihrem rzen. Land«- cen, die sondern, l großen ist der t, dieser >cn, und kouraale, h nehme »rchläuft, Deutsch- m ersten 'u-drücke nso viel ;r einen rbe, der Vünschen wie die zt deut- underten inter die »e. eS nicht Sturm Kanonen utvergie- lber desto ltfchland, morali- w Quelle ränifchen nemarks, um zwei- nen nicht ir wollten mein und ichtet man ten z. B., die Hände verstüm- >ie Uebel- tächer ge- lem Rei- eydlitz be- lter Dra- rt wurde, Pferde die ist es mit liche Erde im Wag- hlbehalten ihm nach, : der Zug »goner auf r General haben mit litauischer »ahnbeam- flt. lin einem nts berei- >n der Ko- 'öchterchen tztes Lcbe- , lief da» Provianl- :t geiödtet iche Vater 8, -si dr !!> in äj.-y ! Xi Deutschland. Der junge protestantische Geistliche im Elsaß, von dem wir jüngst meldeten, daß er seine einträgliche Pfarrstelle aufgegeben habe, um nicht für den Sieg Frankreichs über sein deutsches Vater land beten zu müssen, heißt August Vogt und war Pfarrer in Bischweiler bei Strasburg. Preußen. Der Kölnischen Zeitung meldet man auS Berlin vom 6. Aug.: Nachmittags 4 Uhr erschien ein Plakat des Polizeipräsi denten, welches „mit großen Lettern" ankündigte, die sran- zö fischen Gefangenen tiäfen erst am Abend ein und würden auf der Verbindungsbahn um die Stadt geführt, und dem folgte mit noch größern Lettern die Hoffnung, daß wir die gefangenen Feinde schonung-voll behandeln würden. ES mögen in der Königgrätzerstraße wol weit über 100000 Menschen, d. h. vom Bahnhofe bis zum Halleschen, Kott- busser Thor an der Verbindungsbahn gestanden haben, nir gends aber vernahm man etwas anderes al- jubelnde Zu rufe an die preußischen Soldaten (meist von dem 47. In- fanterieregiment), welche die BedeckungSmannschaft bildeten. Den Gefangenen wurden vielfach Cigarren re. in die LoupeS geworfelt, welche dieselben dankbar entgegennahmcn; «inen bärtigen Infanteristen im Mantel hörte ich die Worte sagen: „Ich danke Ihnen, ich spreche deutsch, bin ein Elsässer!" Thüringische Staaten. 3Aus Thüringen, 9. Aug. Erst heute finde ich nach all den in wenigen Tagen erlebten überwältigenden Eindrücken der freu digsten Erhebung so viel Ruhe, um Ihnen zu schrei ben, welch eine noch nicht erlebte Begeisterung die herrlichen Siegesnachrichten vom 6. und 7. Aug. allerorten hcrvorgerufen. Einer rief dem andern die Freudenbotschaft zu, Nachbarstädte sandten sich gegen seitig Glückwunschtelegramme, und der Bewunderung über unsere Heerführer und unsere braven Brüder in Waffen ist noch kein Ende. Nun werden sie eS zum guten Ende führen und schließlich richtige Abrechnung halten. Nicht umsonst darf der Bonaparte so viel Trauer und Thränen in Tausende deutscher Familien gebracht haben. Daß unsere Thüringer sich „sehr ausgezeichnet", hat der Hclden-Kronprinz an die Groß herzogin von Weimar und der Herzog von Koburg nach Hause telegraphirt. Auch darüber große Freude und daneben unermüdliche Thätigkeit für die Ver wundeten und die bedürftigen Familien der im Felde Stehenden. Eine kleine Dorfgemeinde bei Eisenach hat für die durchziehenden Truppen 1 Ctr. Brot, V4 Ctr. Wurst und eine große Menge Eier als erste Gabe gesendet. Das ist Thüringen! — AuS Weimar vom 10. Aug. berichtet dieWei- marische Zeitung: Der Frau Großherzogin ist von dem Obersten de» 94. Infanterieregiments (Großherzog von Sachsen), Hrn. v. Bes sel, telegraphische Mittheilung über die Verluste gemacht worden, welche das OsfiziercorpS des Regiments in der Schlacht bei Wörih betroffen. Diesem Telegramm zufolge, welches in Sulz (Elsaß) am 7. Aug. 10 Uhr aufgegeben, in Weimar am S. Aug. 10 Uhr ab-nd» eingetrofsen ist, sind verwundet: Major v. Wussow leicht, Hauptmann v. Esebeck schwer (bereits gestorben), Hauptmann v. Heyne schwer (Schuß in den Oberschenkel), die Lieutenant» v. Blumenthal, v. Rege und Berends Schüsse in den Unterschenkel, Lieute nant Kamptz Schuß in die Hand. Mecklenburg. Rostock, 5.Aug. Gestern Abend kam die Nachricht von dem Siege der deutschen Trup pen bei Weißenburg an. Wie ein Lauffeuer ver breitete sich diese Kunde in der Stadt und erweckte den größten Jubel. Im Tivolikeller war noch eine zahlreiche Gesellschaft, und die städtische Kapelle wollte eben ihre Concertvorträge einstellcn, als auch in die ses Etablissement die Kunde des erfochtenen Siegs gelangte. Die Musik spielte Siegeslieder, und tausend facher Jubelruf schallte weit in die Nacht; dann ver einigte sich die anwesende Gesellschaft zu einem Zuge und marschirte, das Musikcorps vorauf, über den Wall zum Denkmal des alten Blücher auf den Hopsen- markt mit der Inschrift Goclhe'S: Ja Harren uud Krieg, In Sturz uud Sieg, Bewußt uud groß, So riß er uns vom Feinde los. Baiern. II! München, 8. Aug. Heiterkeit hat in hiesigen politischen Kreisen der Versuch erregt, welchen der sogenannte General Türr unternommen hat, den Herren Benedetti und Gramont aus ihrer diplomatischen Patsche herauSzuhclfen. Die Zumuthung hält man denn doch etwas zu stark, der öffentlichen Meinung einreden zu wollen, ein Staatsmann wie Graf Bismarck habe einem abenteuernden Glücksritter, dem fahnenflüchtigen Deserteur, der — wenn er wirk lich jemals eine Unterredung mit dem norddeutschen Bundeskanzler hatte — jedenfalls ohne jegliche Auto risation, ohne Auftrag, lediglich als Privatperson mit einer Privatperson sprach, Graf v. Bismarck habe diesem Manne gegenüber seine innersten Gedanken und Plane ausgeplaudert, oder, wenn er ähnliche Aeußerungen gethan, eS sei den bei solcher Gelegen heit ausgesprochenen auch nur das mindeste Gewicht beizulegen. Hier lacht man über die Keckheit, mit welcher der Genosse des Prinzen Napoleon in diesem Augenblicke als Zeuge aufzutreten wagt, und findet nur das Verfahren der augSburger Allgemeinen Zei tung unbegreiflich, welche diese« Pamphlet an der Spitze ihres Blattes ganz ernsthaft abzudrucken für angezeigt hielt. H München, 8. Aug. Auf die Nachricht vom Siege bei Wörth ward sofort eine größere Anzahl von Häusern unserer Stadt mit Fahnen und Flaggen in den bairischen, deutschen und den Farben des Nord deutschen Bundes geschmückt. Die Stimmung war eine sichtlich gehobene. Man blickt mit Stolz auf die .bai rischen Regimenter, über deren treffliche Haltung im Kampfe nicht der leiseste Zweifel besteht, und freut sich rückhaltslos der herzlichen Waffenbrüderschaft, welche zwischen ihnen und den übrigen deutschen Truppen- abtheilungen bereits herrscht und welche nun schon zweimal im Feuer des Kampfe- gehärtet worden ist. Gestern Abend 6 Uhr traf ein Wagenzug mit in der Schlacht vonWörth gefangen genommenenFran- zosen auf dem hiesigen Bahnhofe ein, der von Men schen wimmelte. Es waren meist Infanteristen, auch einige Chasseurs zu Fuß bemerkte ich darunter. Im letzten Wagen waren ausschließlich TurcoS unterge bracht, die von den übrigen französischen Truppen ziemlich streng abgeschieden zu werden pflegen. Ein großer Theil der Gefangenen war in sichtlich unge trübter Laune und schien mit seinem Schicksale nicht- weniger als unzufrieden. Alle drängten sich an die Fenster und beschauten neugierig da- die Wagen um drängende Publikum. Ein Offizier wurde nur auf einen Augenblick sichtbar und zog sich alsbald wieder in den Wagen zurück. Die Leute sahen keineswegs schlecht genährt aus. Verwundete sah man nur sehr wenige darunter. Im Bahnhofe dauerte der Aufent halt etwa eine halbe Stunde, während welcher den Gefangenen Bier und Brot gereicht ward, das sie mit sichtlichem Appetit verzehrten. Nach Verfluß dieser Zeit setzten sie ihre Reise nach Ingolstadt fort. Als Escorte wurden Truppen vom 4. Infanterieregiment verwendet. Zur nämlichen Zeit gingen 10 Mann vom Hülfsverein mit Effecten aller Art von hier auf den Kriegsschauplatz ab. Die Effecten füllten einen großen zweispännigen Wagen, auf dem sie nach dem Bahnhofe gebracht wurden. — Achtundzwanzig Professoren an unserer Universität haben einen Pro test gegen die Oekumenicität dcS ConcilS und ins besondere gegen das Unfehlbarkeitsdogma un terzeichnet. — Der bairische Gesandte in Rom, Graf Taufskirchen, der seiner Gesundheit halber be urlaubt worden sein soll, aber sehr blühend auSsieht, traf vorgestern früh hier ein und hatte noch an dem selben Tage eine längere Conferenz mit dem Gra fen Bray. —AuS München vom 7. Aug. berichtet man der Leipziger Zeitung: Unter andern Zeitkäufen hätte die Promulgation eines Dogmas, wie die Unfehlbarkeit, noch größere Bewegung allerorts verursacht, al» dies jetzt der Fall ist, wo der deutsch-französische Krieg alles Interesse absorbirt. Doch würde inan irren, wenn man glaubte, es sei vorüber. Un ser Erzbischof hat unter anderm auch Döllinger zu einer Art Widerruf bewegen wollen und deshalb mit ihm eine längere Unterredung gehabt, allein umsonst. Ich höre weiter noch aus gut unterrichteter Quelle, daß diesen Morgen Bi schof Senestrey von Regensburg in seiner Diöcese in den Pfarrkirchen da« Dogma von der Kanzel herab verkünden kaffen will. Was unsern Erzbischof von MÜnchen-Freysing, v. Scherr, betrifft, so hat derselbe als Mitglied der Oppo- 1613 digen; die liberalen Blätter dagegen verthcidigen den Minister und behaupten das Gegentheil, und so redet man sich eben in eine kriegerische Stimmung hinein. Daß man von der '.deutschen Flotte nichts zu fürchten hat, und daß Preußen, nach den gemachten Enthül lungen, nicht daran denken wird, das Gebiet Belgiens zu verletzen, liegt offenbar auf der Hand. Weshalb also daS gestern bereits vor sich gegangene Auslaufen der Kanalflotte, von der alle englischen Blätter be haupten, daß keine Seemacht auf der Erde im Stande sei, derselben standzuhalten? Weshalb diese mit so großem Eifer betriebenen Wüstungen und Nekru- tirungen? Wie sicht es nun mit der Hofpartei? Eine kleine, ganz kleine Schar umgibt den Prinzen von Wales und den Herzog von Cambridge, entschiedene Freunde Frankreichs; auf der andern Seite steht die Königin mit all den übrigen Großen der Krone und unter ihnen der Liebling des englischen Volks, der „Sailor krinoa", der zukünftige Thronerbe von Sachsen-Koburg. Der Einfluß des Prinzen von Wales war allezeit ein sehr beschränkter — die Spannung des Herzogs von Cambridge mit dem War-Office (Kriegsdepartement) nicht zu erwähnen —, aber seit dem skandalösen Mor- daunt-EheschcidungSproceffe ist sein Ansehen sowol in der aristokratischen Welt wie beim Volke gänzlich ge- schwunden; dagegen hängen die höhern aristokratischen Kreise noch immer mit großer Vorliebe an ihrer Prin- ceß-Royal, und der Kronprinz von Preußen zählt manches warme Herz in diesen Regionen dcS bigb lilo. Ueber die öffentliche Meinung, wie sie sich in der Presse spiegelt, demnächst mehr! Im allgemeinen habe ich den darin erfolgten Umschwung schon in meinem frühern Briefe angedeutet. ten mal eine Flette Englands in den Hafen von Ko penhagen bringen würde. Niemand weiß dies in die- sem Augenblick bester als Napoleon selbst. Daher sein wohlweises Vermeiden in seiner Proclamation von irgendeiner Anspielung auf Nordschleswig, worüber sich selbst die dänischen Blätter bitter beklagen. Daß daS Volt in Dänemark den Krieg wünscht, ist natür lich und darf uns Deutsche nicht verwundern; aber die Regierung und der König wissen auch, daß sie bei einer Allianz mit Frankreich Va tmmiue! spielen und daß in diesem Spiele kaum auf einen Gewinn zu rechnen wäre. Wäre eS mir gestattet, Ihnen die Quelle mitzu- theilen, aus der ich meine Nachricht geschöpft, so wür den Sie selbst keinen Augenblick über die Richtigkeit derselben in Zweifel sein. Doch eS gibt noch einen andern Probirstein als meine bloße Versicherung, auf dem Sie die Wahrheit meiner Mitthcilungen pro- biren können, und das ist die klare, unbefangene Prü fung der Interessen England- den augenblicklichen con- tinentalen Begebenheiten gegenüber. ES drängt sich da zuerst die Frage auf: welches sind die Hebel, die gegebenenfalls England aus seiner lange bewahrten Gleichgültigkeit gegen die Conflicte auf dem Continent herauSzutreiben vermögen, und auf welcher Seite der beiden kriegführenden Mächte liegen für die Zukunft seine größten Vortheile? Ich bin weit davon ent fernt, Phrasen zu gebrauchen, wie Bluts- und Stamm» Verwandtschaft, vommon Saxon origine, oder daß Eng land fast mit allen europäischen Großmächten Krieg geführt habe, aber mit Preußen, resp. Deutschland niemals; ich will auch nicht, wie eS manche unserer Sache freundliche Blätter thun, darauf Hinweisen, wie einst die schwarzen Braunschweiger in Spanien so tapfer unter Englands Banner gefochten, nicht da von sprechen, daß einst Deutschlands Söhne am Tage de- größten Triumphe- der englischen Waffen im ge meinsamen Kampfe gegen den gemeinsamen Feind blu teten, will nicht darauf hindeuten, daß e» heute das KriegSgefchrei der Franzosen ist, diesen Triumph der englischen und deutschen Waffenbrüder durch eine Nie derlage der letzter« zu rächen. Nein, Zeiten mögen sich ändern, alte, hundertjährige Freundschaften und Allianzen mögen vergessen werden, doch Eins bleibt unveränderlich im schnellen Wechsel der Zeiten, und da- ist Englands Vortheil, Englands Interesse. Werfen wir einen Blick auf die Hebel, die zu einer Allianz zwischen England und Deutschland füh ren können! Da haben wir zuerst das gegenwärtige Cabinet, dann die Torie« mit einem Theil der Hof partei, die öffentliche Meinung und die Majorität in der Presse. Obgleich wir den großen Gladstone nicht bezichtigen wollen, gleich einem Ollivier, quanck möm«, an seinen - Ministerposten sich zu klammern, so liegt es doch auf der Hand, daß eS diesem liberalen Staatsmanns nicht gerade willkommen sein kann, in seinem halbvollendeten reformatorischen Werk, das die moralische wie materielle Größe seines Vaterlandes im Auge hat, unterbrochen zu werden, und daß er gewiß alles anwenden wird, sich auf seinem Posten zu erhalten, um den Abend seines Lebens mit der Vollendung seines Werks zu krönen. Nun aber hat eS sich die Torypartei unter D'Z-raeli zur Aufgabe gestellt, wenn möglich eine CabinetSfrage aus der scheinbar zu schwächlichen äußern Politik des Premier und seiner College« zu machen. Die TorieS wissen sehr wohl, daß seit der Enthüllung des geheimen Vertrags fast die ganze Nation und ein großer Theil der Presse sich der deutschen Sache zugeneigt hat. Sagt doch schon ein französisches Blatt, daß die Times vom Grafen Bismarck gekauft sei. Da« Ma növer D'Israeli's am vergangenen Montage im Un terhause, wenngleich ein verfehlte-, auf die alten Verträge von 1815 zurückzukommen und England daran zu erinnern, daß es gebunden sei, dem preu ßischen Staate die sächsischen Provinzen zu sichern, zeigt deutlich, worauf man abzielt. Man suchte Glad stone zu verleiten, offen zu erklären, daß er sich um diese Verträge nicht mehr kümmere, und dann durch diese Erklärung die öffentliche Meinung sowie daS Parlament zu überzeugen, daß er auch auf an dere, dem englischen Volke wirklich theuere, am Herzen liegende nicht- gebe. Doch Gladstone ging nicht in diese Falle, seine Sprache war ernst und deutlich, er gab 'ohne Hinterhalt zu verstehen, daß eine Ver letzung der belgischen Neutralität ein oasus belli für England sein würde. Die Forderung von 2 Mill. Pfd. St., die Einberufung von 20000 Mann, die große Thätigkeit in den Arsenalen machte die Anklage siiner Gegner, daß seine äußere Politik eine schwache, England degradirende sei, zunichte. Gladstone und sein Ministerium haben viel weniger gesprochen, als sie gehandelt haben. So nähert man sich au- zwei verschiedenen La gern, und bewogen durch ganz verschiedene Interessen, gleichmäßig der deutschen Sache. Die Toryblätter brechen in Klagen über die Schwäche der Armee und Flotte aus und behaupten, England sei nicht gerüstet und stark genug, die Verträge von 1831 zu verthei-