Volltext Seite (XML)
Deutsche Mgcmm Zeitung ihrer Neutralitätspolitik zweifelhaften Mächte si». kbruch und Leite war. gleich un- Gott den rlandeS. -ilhelm." lern nichts die dortig jerseitS bei gerichtete- ,r Begrün- Landtags Gcsammt- erschließen, des Reichs- Seseitigung türde. genehmigte e bezüglich >as Landes- tigung zur von 187Y «Wahrheit und Recht, Freiheit und GesetzI« ruF Paris, ei der Ab- rltung ein- t Cayenne! Ollivier!" gegen diese diesem Tage>,drn Oberbefehl über sämmtliche deutsche Armeen übertiehme. , Ueber die muthmaßliche nächste Haltung der in einlich, daß BundeSre- !ohle als kagd. Z.) r Belage- o Düppel inischgestnn- i. Der Re- haben die e Stadt zu Lchl. N.) erhält fol- Ans Vaterland, ans theure, schließ' dich an! Von Robert Karwe in Pößneck. Dort, wo die Alpe hoch zum Himmel ragt, öiS hin zur Ostsee, wo die Wogen branden, öteht jetzt ein Volk in Waffen, unverzagt, Imschlungen von der Eintracht holden Banden. Irisch auf, zum Kampf! so tönt'S von Mann zu Mann, der Erbfeind wagt's, mit unsrer Ehr' zu scherzen. ünS Vaterland, ans theure, schließ' dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen! Und mächtig braust der Ruf von Ort zu Ort, Zum deutschen Rhein ziehn donnernd die Schwadronen, mel tausend Krieger sammelten sich dort Ind warten auf den Mahnruf der Kanonen, deil! Deutschland, dir, vernichtet ist der Bann, Erloschen sind der Zwietracht rothe Kerzen, lnS Vaterland schließt sich, was deutsch heißt, an, Wr halten's fest mit unserm ganzen Herzen! Gott sei mit uns! er führe unS zum Sieg! do beten heute viele Millionen. Ind dieser große, dieser heil'ge Krieg Nög' unser Werk mit süßem Frieden lohnen, ih'r wird's nicht bester, bis des Cäsars Wahn -ein Ende nimmt in bangen TodrSschmerzen. Ins Vaterland, ans theure, schließt euch an, das haltet fest mit eurem ganzen Herzen! Die Trommel wirbelt, eS beginnt die Schlacht, wssa! wie unsre Schützen munter feuern. Kran fliegt Preußens Aar mit stolzer Pracht, >hm folgen Baden, Würtemberg und Baiern. Erzittre, Frankreich! und erkenne dann Dein frevelnd Spiel, mit dem du wagst zu scherzen. AnS Vaterland schließt sich der Deutsche an Und hält es fest mit seinem treuen Herzen! Die Erde dröhnt, eS wogt der wilde Kampf, Wo kaum noch reifte Korn und goldner Weizen, Fest stehn die Deutschen dort im Pulverdampf, Das sind die Krieger noch von anno Dreizehn! Der Geist deS alten Blücher stürmt voran, Vorwärts! ihr Jungens, laßt nicht mit euch scherzen! AnS Vaterland, wie damals, schließt euch an, Und haltet's eisern fest mit euerm Herzen! O, sei gesegnet, hohe, ernste Zeit! Die Nord und Süd getrennt nicht duldet länger. Zur Wahrheit ward die deutsche Einigkeit. Drum jubelt laut, ihr Turner, Schützen, Sänger! Denn euer Lied ist nicht mehr leerer Wahn, Die Brüder sind vereint zu Freud' und Schmerzen, AnS Vaterland, ans theure, schließ' dich an, Der Weg zu ihm geht nur durch unsre Herzen. °g» Fried- Kin. abends: Kemralmajoi c Disposition Verhältnis«! itzutheilen. Dn Plat. armora ist st, um den e sagt, oh« lllg- Zlg.) ner Zeitunz! setzung fran- 1 italienisch! irt. WUrsi so kehre n lllg. Ztg.) lrmee wird sandten sind! ine Brigad! erhielten d» ivita-Vecchu! per italien!'! 1V, Miv. (Allg.Z.) ige Morgen- Telegramm I oniteur sagh! Neutrali-I ; Maßregel dem Jütland! t sein würde ! ösischen Ost! zu melden ! ucht ankern'! ang besann rhavn, vowl raS Admiral'! niral Bouel l sivtsodamps"! sn an, wah' in See ging- zöstsche P°>" von KoPE des AbendS styborg Avis ein sehr be- — Ungefähr utenantS der Ur. 179. Leipzig. Erscheint außer Sonntag« täglich. Preis »iertelj-hrlich. ü Thlr., jede einzeln« Nummer L Ngr. Erregte Zeiten. Folgenden der Schlesischen Zeitung vom 30. Juli entnommenen Artikel empfehlen wir gleich ihr zur allgemeinsten Beherzigung: „General v. Steinmetz ist mit zwei Divisionen über die Grenze gegangen, hatte einen harten Kampf *) In Leipzig hatte sich dieses Gerücht vergrößert oder war auch eon »woro von gewissen „Vaterlandsfreunden" vergrößert worden, dahin, daß da« ganze Gteinmetz'sche Torps „aufgerieben" sei. liegen uns heute mehrere direkte, zum Theil freilich widersprechende Nachrichten vor. Letzteres gilt insbesondere von Italien. Wäh rend unser florenzer Correspondent uns schreibt, daß Italien die Linie der Neutralität einhalten werde, will unser londoner Correspondent au« guter Quelle von einem bereits zu Stande gekommenen Schutz- und Truhbündniß zwischen Italien und Frankreich wissen. In Oesterreich blickt man, wie unsere heutige Prager Correspondenz zeigt, fortwährend mit Argwohn auf Graf Beust und seine angeblichen Gelüste nach einer Allianz mit Frankreick. Die Auflösung des böh mischen Landtags hat diesem Argwohn neue Nahrung gegeben, da man vermuthet, Graf Beust wolle dadurch zunächst diesem Landtage, durch ihn aber dem Reichs- rathe eine slawische Majorität zufahren, von der er wisse, daß sie franzosenfreundlich sei. Das wäre für die Negierung Oesterreichs ein äußerst gewagte- Spiel. Officiös bekennt man sich noch immer streng neutral. Andererseits wird uns aus England gemeldet, daß di^Msgierung, wie es heiße, die Einziehung der Re- serv^beschloffen habe. DaS würde auf die Möglich keit eines Eintritt» Englands in die Action hindeu ten. Nach der gestern telegraphisch gemeldeten Geld forderung der englischen Regierung hat jene Nachricht durchaus nichts Unwahrscheinliches. zu bestehen und wurde schließlich mit einem Verlust von 500 Manu zurückgeworfen." *)' Das erzählte mir gestern Hr. P., ein einfacher, ruhiger Mann, al» ich eben aus der HauSthür trat. „DaS wäre ja sehr traurig", erwiderte ich; „doch woher-haben Sie die Nachricht?" „Von meinem Schwager L. An den Bankier M. ist eine Privatdepesche dieses Inhalts angelangt." „Ach so, Privatdepesche", lachte ich, „dann will ich meinen Kummer noch ein wenig vertagen. Adieu." Als ich eben um die Straßenecke biege, laufe ich meinem guten Freunde M. gerade in die Arme. Er zieht ein gar zu trauriges Gesicht, was immer einen sehr komischen Eindruck macht, denn zu seinem guten fröhlichen Wesen will die Leichenbittermiene gar nicht paffen. „He, guten Abend! WaS hast du für Re genwolken über der Nase sitzen?" „Hm, hm", brummte er mit geisterhafter Stimme, „Steinmetz, 500 Mann, geworfen." „Lediglich Privatdepesche", brummte ich in seinem eigenen Tone nach. „Doch nicht so ganz", erwiderte er, „die Depesche kam an die Bank." Während ich eben die weitere Frage auf den Lippen habe, kommt Hr. D., der dem friedlichsten aller Geschäfte nachgeht, ein stiller, meist an sich haltender Mann ist, aber seit dem Jahre 1866 viel in Taktik und Strategie macht, und, wenn er auf dieses Thema kommt, mit einer Terminologie um sich wirft, die selbst den alten Hrn. v. Clausewitz in Verlegenheit gebracht haben würde. „Mit zwei Divisionen", begann er gleich, „geht der alte Haudegen vor; was denkt er sich nur? Für Donnerstag, 4. August 1870. Inserate sind «X huatenütw it Vogler ta Leipzig oder an deren adrige Häuser zu senden. Insertlonsgebühr siir die Spaltenzeile I s/, Ngr., unter Eiugesudt Ngr. Vom Kriegsschauplätze. * Leipzig, 3. Aug. Vorgestern erhielten wir den er sten Brief von dem einen unserer Berichterstatter im Felde aus dem Standquartier WormS. WaS derselbe unS über Truppenzüge vertraulich meldet, ist für die Oeffentlichkeit nicht geeignet; doch dürfen wir so viel sagen, daß dadurch unsere Zuversicht, eS werde im gegebenen Moment alles am rechten Orte und im rechten Stande sein, nur noch mehr befestigt wor den ist. Ein Treffen erwartete man dort nicht vor Ablauf einiger Tage. Hoffentlich werden Wir nun bald regelmäßige und zur Mittheilung geeignetere Berichte erhalten. — Der Preußische StaatS-Anzeiger berichtet unterm 1. Aug.: Hauptquartier des ObercommandoSd er H. Ar me e. Se. königl. Hoh. der Prinz Friedrich Karl hatte Ber lin am 26. Juli abends 10Uhr verlassen, um sich an den Rhein zu begeben. Die Abfahrt geschah vom Potsdam- Magdeburger Bahnhofe; ein besonderer Militärtrain war zu diesem Zwecke eingerichlet worden. Der Prinz trug die Uniform des Ziethen'schrn HufarenregtmentS. In seiner Begleitung befand sich, in der Uniform des mecklenburgischen Dragonerregiment» Nr. 17, der Herzog Paul von Mecklen- bürg, der zweite Sohn de« Großherzogs von Mecklenburg- Schwerin, welcher dem Stabe de» Prinzen beigrgeben ist. Die Reise ging über Magdeburg, Oschersleben, Wolfen- bültel, Braunschweig. In Braunschweig wurde Se. königl. Hoh. auf dem Bahnhofe von dem commandirenden General v. Steinmetz, der in dem zunächst vorausgehende» Zuge 'reiste, und von dem Major Fürsten zu Wied begrüßt. Zum Empfange Sri königl. Hoh. de« Prinzen in Hannover war das Generalcommando anwesend, von Livllbehörden der Oberpräsideut Graf zu Stolberg-Wernigerode und der Thef des Polizeipräsidiums. Hatten sich schon von Berlin an dem Prinzen mannichfache Beweise der Verehrung und der Anhänglichkeit kundgegeben, so gewannen diese Kundgebungen von dem Moment an, wo Se. königl. Hoh. auf rolher Erde anlangte, an Ausdehnung. In Minden, in Bielefeld, Hamm, Gütersloh und Dortmund empfing den Prinzen jubelnder Zuruf. Al» der Zug nacht« 2 Uhr nach Ober hausen kam, erhellte Fackelglanz den Bahnhof und brauste der Gesang „Heil unserm König" durch die Nacht. Nach zweiunddreißigstündiger Fahrt langte der Zug am Rheine an. — Die Düsseldorfer Zeitung veröffentlicht nach- stehenden Theil eines Briefes einer süddeutschen Frau, deren Fabrikgebäude bei Saarbrücken eine preußische Vorpostenstation ist: St.-Johann, 25. Juli. Mögen jetzt auch schwere Tage kommen, daß wir diese Tage erleben gedurft, ist eines Preises Werth. In der ganzen Geschichte kenne ich kein ähnliches Beispiel solch einer Erhebung, solch eines Zu sammengehens. Du weißt, ich habe keine geringe Meinung von Süddeutschland, aber so viel habe ich selbst nicht er wartet, daß so sehr aller Hader der Parteien, alle Eifer sucht schwänden in dem einen Gefühl für des Vaterlande» Ehre; daß Baiern und Würtemberg um diesetwillen sich Preußens Führung unterwerfen, das habe ich kaum gehofft. Mir ist wie an einem Feiertage, als ob meine Seele Flügel hätte. Ich habe noch nie so viel leisten können, und habe weder Hunger noch Schlaf, ich empfinde es an mir selbst und an andern, wie in solchen Zeiten man die Kraft in sich wachsen fühlt. Alles, wofür wir in Kinderjahren ge schwärmt, das nimmt um uns jetzt Form und Gestalt an; die Ideen werden lebendig und in der in Frivolität und Materialismus versunkenen Zeit darf der Enthusiasmus wieder sein Haupt heben, .und die Ideale haben wieder ihr Recht. Ich verhehle mir nicht, wie schwer die Tage und wie blutig die Opfer sein werden, aber wir wollen immer darüber hinaus nach dem Ziele sehen. Und dieses Ziel ist für mich in erster Linie, daß dieses Sündenbabel von Pari« ausgefegt wird, daß reinere Elemente fortan herrschen solle» und reinere und gesundere, als jene, welche seit fast zwei Jahrzehnten die Gesellschaft umformten. Ich habe die Ueber- zeugung, üHpr^Vater, daß dieser Krieg der socialen Stel lung der Frauen mehr nützen wird, als diese« Emancipa- tionSgewäsch; es wird wieder eine Tugend sein, einfach und häuslich zu sein. Du siehst, ich erwarte viel Gute» auch noch außer Elsaß und Lothringen. Von den schlichten Worten des Königs bin ich aufs tiefste gerührt. Wenn eine Sache gerecht ist, dann redet sie für sich selbst und braucht keine diplomatischen Künsteleien, aber daß dieser Sieger von Königgrätz so wenig auf seine Siege Pocht» daß er die Größe einer solchen einfachen Demuth hat, da« ist überwältigend. Dieser alte Mann, den ich früher gewiß nicht liebte, ist mir jetzt ein Gegenstand der Verehrung geworden. — Dem Frankfurter Journal schreibt man aus S t.-- Johann-Saarbrücken vom 28. Juli: Gestern wurde ein französischer Unteroffizier auf den Bahnhof gebracht. Derselbe war desertirt, von Hunger dazu gezwungen, wie er sagte, und man sah dem Manne wirklich die Strapazen und den Mangel an. Bon Binger brück kommend, war gerade in diesem Augenblick ein Mi« Leipzig, 3. Aug. Endlich ist da« Dunkel, das über dem Begegniß wn Saarbrücken schwebte, gehellt, die unheimliche jlngst, die sich mancher Gemüther schon bemächtigen wollte, zerstreut. DaS so sehnlich erwartete weitere Telegramm mit den „Details" der — Schlacht, die, vie man sich einbildete, am 30. Juli dort geschlagen vorden, ist einfach deshalb ausgeblieben, weil eS keine ,der wenigstens keine nennenSwerthen Details zu be ichten gab, weil statt der geträumten Schlacht ein bloßes Vorrücken und Wiederzurückgehen de« Feindes stattgefunden hat, wobei es auf deutscher Seite nur !—4 Verwundete gegeben. Ob und welche Verluste der Feind gehabt hat, ist licht bekannt gemacht, vielleicht im diesseitigen Lager sicht genau bekannt. Fest aber steht jedenfalls das ür unsere Waffen günstige Resultat, daß eine grö- jere feindliche Truppenmaffe, eine „Jnfanteriecolonne" nit Artillerie, unsere, nach den MLerigen Berichten sicht besonders starke Stellung bei Saarbrücken nicht u forciren vermochte, vielmehr bald wieder sich zu- ückzog. Die Täuschung, als ob es sich um einen ernstern Zusammenstoß handle, entstand hauptsächlich durch den Zusatz in der officiellen Depesche: „Details noch nicht ingegangen", einen Zusatz, der wol erst in Berlin sinzugesügt worden. ES ist zu wünschen, daß man !ei Abfassung solcher officieller Depeschen in Zukunft :echt vorsichtig verfahre, um zu solchen Irrungen nicht vieder Veranlassung zu geben, die leicht ohne Noth sie öffentliche Meinung in Unruhe und Aufregung >ersetzen WL_das ohnehin so leicht sich einnistende lnkraut falsche/ und 'übertriebener Gerüchte allemal >oppelt statt emporwuchern machen. Nach den letzten Worten der neuesten Depesche mS Saarbrücken (s. unsere heutige Extra-Beilage) ieht der Feind noch auf deutschem Boden; denn St.- lrnual und GerSweiler liegen diesseit der deutschen Irenze, wenn auch ganz rmhe derselben. Ma« darf arauS aber nicht etwa auf ein Zurückweichen der lnsern schließen. Diese halten Saarbrücken besetzt; er Versuch, sie aus dieser Stellung zu vertreiben, ist ben dem-Feinde am 30. Juli miSglückt, und er hat hn seitdem, wenigstens bis zum I. Aug., nicht er- icuert. Weiter gegen die Grenze hin vorzurücken, wo, vie auS der Depesche hervorgeht, Waldungen sind, cheinen die deutschen Heerführer zur Zeit nicht für weckmäßig zu halten. Die beiden feindlichen Armeen jaben jetzt ganz enge Fühlung miteinander, und lange vird nun wol ein ernsterer Zusammenstoß nicht mehr uf sich warten lassen. Der königliche BundeSoberfeldherr bat ge- lern im Lager von Mainz eine Proclamation an aS Heer erlassen — ebenso einfach mannhaft, voll Demuth und Gottvertrauen, wie die frühere Procla- lation an sein Volk. Er sagt darin, daß er an 4