Volltext Seite (XML)
Der tschechische Komponist Bohuslov Mortinü (1890-1959) studierte Violine und Orgel am Prager Konservatorium, war 1913-1923 Geiger der Tschechischen Philharmonie und lebte 1923-1940 in Paris. Hier trat er in Be ziehungen zu Albert Roussel, der ihm Lehrer und Freund wurde. In seinen Kompositionen bekannte sich Martinü zum Neoklassizismus, gleichzeitig machte sich seit den 30er Jahren die immer stärkere Betonung eines national-tsche chisch gefärbten Ausdrucks bemerkbar. 1941—1953 lebte er in den USA. Die letzten Jahre verbrachte er in Frankreich, Italien und der Schweiz, ohne je die Bindung an die Heimat zu verlieren. Das vielseitige und umfangreiche Le benswerk des Komponisten, für das sich zahlreiche namhafte Interpreten ein gesetzt haben und immer wieder einsetzen, beeindruckt durch seinen starken emotionalen Gehalt, seine geistvolle, differenzierte Gestaltung. Er schuf zahl reiche Opern und Ballette, Orchester-, Kammermusik- und Vokalwerke. Franz An ton Hoffmeister (1754—1812) kam 1768 nach Wien, studierte Jura, wandte sich nach dem Studium jedoch ganz der Musik zu, die er eifrig nebenher betrieben hatte, und wurde einer der ersten namhaften Musikverleger in Wien, später in Leipzig, wo er 1800 mit Ambrosius Kühnel das „Bureau de musique" (ab 1813 C. F. Peters) begründete. Zu Mozarts Lebzeiten wurde er dessen Hauptverleger. Enge persönliche und künstlerische Beziehungen verban den beide. Als Autor einer schier unübersehbaren Menge von Kompositionen aller Genres gehört er zu der großen Reihe von Komponisten, die neben den Wiener Klassikern wirkten und den Publikumsgeschmack oft in weit höherem Maße befriedigten als jene. Seine Musik repräsentiert eine sehr gekonnte, wenn auch leichte Unterhaltungskunst. Programmblätter der Dresdner Philharmonie-Spielzeit 1977/78 - Chefdirigent: Prof. Herbert Kegel Redaktion: Dr. habil. Dieter Hartwig T nno ox 7« Druck: GGV. Produktionsstätte Pirna - 111-25-12 0,190 T. ItG 009-26-78