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steiler verstehen sich die Werke auch zu noch gröfseren Dimensionen als vorstehend angegeben. Die kolossale Entwicklung in der Leistungsfähig keit bezüglich der Dimensionen läfst sich auch daraus ermessen, dafs einzelne deutsche Werke für Schiffs- bezw. Kesselbleche ein Blockgewicht bis zu 30 t auswalzen können. — Nach den Angaben derselben 25 Blechwalz werke betrug gleichzeitig die effective Gesammt- lieferung an Blechen aller Art in Deutschland vor 22 Jahren, d. h.: im Jahre 1880 . etwa 76 000 t, 1887 . „ 150 0001, also das Doppelte, 1893 . das'Dreifache = 220 000 t, 1895 . „ Vierfache = 300 0001, 1897 . „ Fünffache = 380 000 t, und heute, d. h. 1901, über das Siebenfache = 550 000 t. Von der Gesammtlieferung aller 25 Werke in dem Zeitraum von 22 Jahren, welche etwa 5 400 000 t betrug, wurden im ganzen etwa 1 230000 t Schilfs- und Schiffskesselbleche oder durchschnittlich 23 °/o geliefert. Die Schiffs blech-Lieferungen für deutsche und aufserdeutsche Werften nahmen von 1880 an bis zum Jahre 1897 an Umfang stetig aber langsam zu, nämlich von 17 400 t des Jahres 1880 bis zu 60 000 t im Jahre 1897, dagegen zeigen die Jahre 1898 bis 1901 eine ganz be deutende Steigerung, indem die Lieferungen an Schiffsblechen betragen haben im Jahre 1898 .... 120000 t, „ „ 1899 .... 140 0001, ., „ 1900 .... 170000 t, „ „ 1901 .... 210000 t. Es steift dies vom Jahre 1880 bis 1901 eine 12 fache Vermehrung vor. Im Vergleich zu der Gesammtlieferung an Blechen aller Art schwankt der Procensatz an Schiffsblech - Lieferungen zwischen 14 °/° des Jahres 1893 und 40% im Jahre 1901. Es ist vielleicht noch von Interesse zu erwähnen, dafs sich die vorgenannten 1 230000 t Schiffsbleche theilen in gewöhn!. Schiffsbleche etwa 1 144 000 t oder 93 °/o und Schiffskesselbleche „ 86 0001 „ 7 °/o Bei einer Auseinanderhaltung der Schiffs- und Schiffskesselbleche in solche aus Schweifseisen und aus Flufseisen ergiebt sich, dafs von den gewöhn lichen Schiffsblechen etwa 12 % aus Schweifs eisen und etwa 88 % aus Flufseisen und dafs ferner von den Schiffskesselblechen etwa 22 % aus Schweifseisen und etwa 78 % aus Flufseisen hergestellt wurden. Auf die Gesammtlieferung von Blechen aller Art bezogen stellte sich das Verhältnifs in den 22 Jahren wie folgt: etwa 2,4 °/o Schweifseisen-Schiffsbleche, „ 19 „ Flufseisen-Schiffsbleche, „ 0,3 „ Schweifseisen-Schiffskesselbleche, „ 1,3 „ Flufseisen-Schiffskesselbleche, zusammen genannte 23 °/t. Die vorstehend mitgetheilten Zahlen rühren, wie erwähnt, aus Angaben der 25 Grobblech walzwerke her; sie schliefsen alle Lieferungen einschl. der kaiserlichen Werfte und der Flufs- schiffwerfte in sich ein. Die Angaben sind m. M. nach stellenweise zu hoch infolge des Umstandes, dafs mit den Schiffswerften vielfach Landkessel- oder anderer Eisenbau verbunden ist und in den An gaben die für diese und jene bestimmten Liefe rungen zusammen geworfen sind. Es wird diese Vermuthung bestätigt durch eine vom Verein deutscher Schiffswerften für die Jahre 1899 und 1901 über Schiffbaumaterial angestellten Er hebungen, nach welchen von 22 Werften an Schiffsblechen bezogen wurden aus dem Inland aus dem Ausland zusammen t «Io t % t im Jahr 1899 . 70 271 73,2 25 674 26,8 95 945 „ „ 1901 . 99165 88,7 11302 11,3 110 467 Diese letzteren Ziffern bestätigen den all gemeinen Verlauf der Entwicklung, wie er sich aus den Angaben der Walzwerke ergab; ins besondere geht in erfreulicher Weise die Zunahme der Beziehungen zwischen ihnen und unseren Schiffswerften hervor. Insgesammt ergiebt ein Rückblick, dafs das deutsche Hüttenwesen sowohl in Bezug auf Leistungs fähigkeit als auf Leistung eine grofsartige Ent wicklung erfahren hat. Entwicklung derFormeisen-Fabrication. In noch kräftigerer Weise als die Entwicklung der Blechfabrication ging diejenige der Form eisen-Herstellung vor sich, nachdem die Erkennt- nifs der vorzüglichen Eigenschaften des im basi schen Verfahren erzeugten Materials gerade für diesen Zweck sich allgemein Bahn gebrochen hatte. In der nachstehenden Tabelle sind vom Jahre 1888 ab die Productionen an Stab- und Profil eisen sowohl aus Schweifs- wie aus Flufseisen und der Bauprofile mit 80 mm Steghöhe und mehr zusammen gestellt: Handels-, Fein-, Ban- und Profileisen.* I, aus Schweifs- eisen t II. aus Flufs eisen t III. Normal-Profile über 80 mm Steghöhe ** t 1888 . . 1 036 266 191 581 rd. 352 000 1889 . . 1108 735 280 611 „ 400 000 1890 . . 1 097 429 307 910 „ 393 000 1891 . . 972 965 361 660 „ 372 000 1892 . . 887 289 515 173 ., 416 000 1893 . . 807 894 694 647 „ 499 000 1894 . . 820 679 875 001 „ 561000 1895 . . 789 804 1 020 700 „ 652 000 1896 . . 887 651 1 332 491 „ 811000 1897 . . 793 588 1 554 995 ,. 864 000 1898 . . 829 877 1 858 370 ., 973 000 1899 . . 902 926 2 132 112 „ 1100 000 1900 . . 748 739 2 013 070 „ 991000 * Nach der Reichsstatistik; die Ziffern für Schweifs eisen dürften zu hoch sein, vermuthlich weil bei manchen Werken eine Trennung in den Angaben nicht stattfindet. ** Nach einer privaten Statistik.