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15. September 1902. Referate und kleinere Mittheilungen. Stahl und Eisen. 1023 von iden ange eher ss in und von Es t in- zer- hor. eine siner ord- inen den Die den । bei ver eine eine tein- i. ver- s ist fses sich änge reier und phor uch ; im Be an ge An- i wo rua ieses die icien non- soll ibau- ,1 uni Be- ierva mit ‘gen, z an tät.' LSsO- nige von stahl Zeit auf loten 1900 und erste Stahlblock dargestellt. Man erhielt einen Stahl von ausgezeichneter Besehaffenheit. Die Frage war hier durch technisch, aber noch nicht wirthschaftlich ge löst, denn es wurden mit einer Dynamomaschine von 78 Kw nicht mehr als 575 Pfd. Stahl in 24 Stunden erzeugt und betrug die Ladefähigkeit des Ofens nur 176 Pfd. Es wurde daher ein gröfserer Ofen gebaut, welcher im November 1900 vollendet war und sich als ein grofser Fortschritt erwies. In dem zweiten Ofen, welcher einen Fassungsraum von 397 Pfd. besafs, wurden in 24 Stunden 1220 bis 1340 Pfd. Stahl erzeugt. Am 11. August brannte die Gysinger Sulfitfabrik nieder und man entschlofs sich, an ihrer Stelle ein Stahlwerk zu errichten und dabei die dort verfügbare Wasser kraft auszunützen. Für den Schmelzofen wurde eine 300 Turbine mit direct gekuppelter Dynamo benutzt. Der neue Ofen soll 3970 Pfd. fassen und die jährliche Erzeugung wird beim Beschicken mit kaltem Rohmaterial auf mindestens 1500 t veranschlagt. Wie Kjellin mittheilte, ist der erzeugte Stahl von aus gezeichneter Beschaffenheit, besonders zeichnet er sich durch Festigkeit, Dichtigkeit, Gleichförmigkeit und Zähigkeit aus, sowie durch die Leichtigkeit, mit welcher er sich im kalten, ungehärteten Zustande verarbeiten läfst, selbst wenn er einen sehr hohen Gehalt an Kohlen stoff besitzt. Verglichen mit anderem Stahl, hat er auch weniger Neigung, beim Härten zu zerspringen und sich zu verziehen. Man glaubt, dafs die Reinheit von Gasen der Grund ist, warum dieser Stahl sich in manchen Beziehungen von anderen Stählen unter scheidet, besonders wird hieraus die Weichheit in un gehärtetem Zustande erklärt. Die Herstellung von Nickel-, Chrom-, Mangan- oder Wolfram-Specialstählen wird voraussichtlich keine Schwierigkeiten bieten. Die in Gysinge hergestellten Chrom- und Wolfram stähle haben sich als ausgezeichnet für die Drehstahl- fabrication erwiesen, auch zur Herstellung von per manenten Magneten hat man den Gysingewolframstahl besser als andere Wolframstähle geeignet gefunden, derselbe hat sich auch beim Härten nicht verzogen. Aus den angestellten Berechnungen hat sich er geben, dafs der in Gy singe angewandte einfache und leicht zu bedienende Ofen Aussichten hat, in Bezug auf Betriebskosten mit den bisher zum Stahlschmelzen gebrauchten Oefen in Wettbewerb zu treten. Der neue Öfen, welcher in nebenstehender Abbildung schematisch dargestellt ist, besteht aus dem ringförmigen Schmelz raum a, der mit einem ringförmigen Deckel b ver schlossen ist und an einer Stelle einen Abstich besitzt. Der Kern c wird von einer Drahtspule d umgeben, durch welche der elektrische Strom fliefst; er liefert besonders Stahl von besserer Qualität. Für Schweden mit seinen guten Erzen und seinen bedeutenden Wasser kräften dürfte das elektrische Stahlschmelzverfahren eine grofse Wichtigkeit erlangen; es dürfte auch aufserhalb Schwedens in solchen Werken eine ausge dehnte Anwendung finden, wo in den Hochofengasen eine billige Kraftquelle zur Verfügung steht. Nach dem Vortrage machte Axel Wahlberg noch einige Mittheilungen über die Prüfung von Gysingestahlblöcken. Elektrisch geheizte Laboratoriumsöfen für hohe Temperaturen.* In dem Laboratorium von W. C. Heraeus, Hanau, wird als Heizwiderstand bei elektrisch geheizten Oefen anstatt Draht sehr dünnes Platinblech verwendet. Bei einer gröfseren Reihe von Versuchen, die mit einem derartig montirten Ofen angestellt wurden, hat sich herausgestellt, dafs Platinfolie, von welcher ein Quadrat- decimeter etwa 1,5 g wiegt, deren Stärke mithin 0,007 mm beträgt, für den vorliegenden Zweck am besten geeignet ist. Solche Folie ist dünn genug, um sich der Oberfläche des beheizten Körpers innig anzu- schmiegen, und doch noch fest genug, um sich als Spirale in langen Streifen um Porzellanrohre und dgl. wickeln zu lassen. Dieses Umwickeln geschieht derart, dafs zwischen den einzelnen Windungen ein Zwischen raum von nur etwa 1 mm unbelegt bleibt, dafs also die Oberfläche des Körpers nahezu vollkommen bedeckt wird! Schaltet man ein derart bewickeltes Rohr von beispielsweise 25 mm Durchmesser und 2 mm Wand stärke in einen passenden Stromkreis ein, so bemerkt man zunächst keinerlei sichtbare Veränderung. Alle entwickelte Wärme wird infolge des festen Anliegens der Heizspirale direct an das Rohr abgegeben. Nach kurzer Zeit beginnt dann das Rohr im Inneren allmählich erst dunkel-, dann heller roth zu werden, während die Platinspirale erst wesentlich später das gleiche Ver halten zeigt, und zwar auch dann, wenn man das Rohr in ein weiteres Rohr hineinsteckt und so den Einflufs des Helligkeitsunterschiedes zwischen innen und aufsen eliminirt. Sehr bald beginnt natürlich auch die Folie zu glühen; sie wird aber selbst bei den höchsten Temperaturen nicht wesentlich heifser als der Innen raum des Porzellanrohres. Es wurde dieses in der Weise wiederholt constatirt, dafs mittels Thermoelement die Temperatur im Inneren des Rohres gemessen wurde und aus Stromstärke und Spannung — unter Berück sichtigung des vorher bestimmten Temperaturcoefficienten der Folie und des Widerstandes derselben in kaltem Zustande — gleichzeitig die Temperatur der Folie be rechnet wurde. Dieses Verhältnifs wird etwas un günstiger bei sehr weiten Rohren, ist aber auch hier angeblich noch sehr viel günstiger als bei Drahtwicklung. Was die Zusammenstellung der Oefen betrifft, so ist dieselbe bei Röhrenöfen die folgende. Das be wickelte Porzellanrohr wird in ein etwas weiteres Chamotterohr eingesteckt, indem es durch zwei aufge steckte Chamotteringe in dessen Mitte gehalten wird. Dieses Chamotterohr steckt in einem weiteren Eisen rohr. Der Zwischenraum zwischen beiden letzteren ist mit einem Wärmeschutzmittel ausgefüllt. * „Zeitschrift für Elektrochemie“ 1902, S. 201.