Volltext Seite (XML)
1020 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mittheilungen. 22. Jahrg. Nr. 18. verlesen wurde. (Ueber denselben Gegenstand haben wir bereits früher eingehend berichtet.*) An der Be sprechung nahmen Theil: Mr. Beardmore, Mr. E. Windsor-Richards, der Vicepräsident des Institutes Mr. J. G. Snelus, Professor Ho we und einige andere Mitglieder. Als nächster Redner besprach D. Selby-Bygge aus Newcastle on Tyne die „Anwendung derlek- tricität in der Eisenindustrie“. Nach der Dis- cussion dieses Vortrags machte Ingenieur F. Kylberg aus Benrath bei Düsseldorf einige Mittheilungen über die „Verwendung der Elektricität in Eisen- und Stahlwerken". Auch an diesen Vortrag knüpfte sich eine lebhafte Besprechung, an welcher sich u. a. auch Sir Lowthian Bell betheiligte. Die beiden noch auf der Tagesordnung stehenden Vorträge von E. D. Campbell und M. B. Kennedy über „Die wahrscheinliche Existenz eines neuen Eisencarbids“ und von L. F. Gjers und J. H. Harrison über „Die beim Ausgleich der wechselnden Temperaturen des erhitzten Windes erzielten Resultate“ kamen der vor geschrittenen Zeit wegen nicht mehr zur Verlesung. Wir behalten uns vor, auf dieselben bei Gelegenheit zurückzukommen. Nach Erledigung der Vorträge sprach die Ver sammlung dem Oberbürgermeister und der Stadt * „Stahl und Eisen“ 1901 Nr. 16 S. 857 bis 866. Verwaltung von Düsseldorf, den Mitgliedern des Em pfangsausschusses und insbesondere dem ehrenamt lichen Secretär Ingenieur E. Schrödter für den überaus herzlichen Empfang ihren Dank aus, und auch dem scheidenden Präsidenten Whit well wurde die verdiente Anerkennung für seine Thätigkeit zu theil. Letzterer gab in seinem Schlufswort nochmals seiner Bewunderung für die Entwicklung der Stadt und die Grofsartigkeit der Ausstellung Ausdruck. Damit schlossen die eigent lichen Verhandlungen. Am Abend fand ein Festmahl statt, wobei das „Iron and Steel Institute“ folgendes Telegramm an den Kaiser sandte: „Ew. Majestät, dem zuverlässigen Schutzherrn des Friedens, senden ehrerbietigen Huldigungsgrufs 600 Mitglieder des Iron and Steel Institute, die in Vereinigung mit zahlreichen deutschen Fachgenossen soeben ihre höchst befriedigend verlaufene Ver sammlung in Düsseldorf abhielten und die bewunderns- werthe Ausstellung dieser Stadt besichtigten.“ Auf dieses Telegramm ist die nachfolgende Antwort zu Händen des Präsidenten Mr. William Whit well eingelaufen: „Seine Majestät der Kaiser und König haben den Huldigungsgrufs der dort versammelten Mit glieder des Iron and Steel Institute gern entgegen genommen und lassen bestens danken.“ (Schlufs folgt.) Referate und kleinere Mittheilungen. Schweifseisen- und Flufseisenerzeugung in Schweden. Im Anschlufs an die in Heft 16, Seite 912, über die Eisenerzförderung in Schweden mitgetheilten Zahlen geben wir im Folgenden nach „Teknisk Tidskrift“ vom 16. August 1902 eine Uebersicht über die Erzeugung von Schweifseisen und Flufseisen daselbst in den letzten sechs Jahren: Jahr Schweifseisen Jahr Flufseisen Lancashire eisen Frischfeuer eisen Puddel- eisen Zusammen Bessemer eisen Siemens- Martin-Eisen Tiegelstahl Zusammen t °'» 0/ t o/o t Werth in Mill. Kronen t 0/o t 0/ ; • °lo Werth in Mill. Kronen 1896 174866 92,8 11874 5,9 1656 1,3 188396 17,67 1896 114120 44,4 39,2 142301 55,3 604 0,3 257025 25,91 1897 177525 93,6 10188 5,4 1919 1,0 189632 18,69 1897 107679 165836 60,5 691 0,3 274206 28,95 1898 184356 92,7 12205 6,1 2362 1,2 198923 20,03 1898 102254 38,8 160706 60,9 1013 0,3 263973 27,61 1899 179689 92,0 13543 6,9 2099 1,1 195331 21,73 1899 91898 33,7 179357 65,8 1225 0,5 272480 31,06 1900 171339 90,9 14695 7,8 2421 1,3 188455 25,34 1900 91065 30,4 207418 69,2 1121 0,4 299604 39,36 1901 149519 90,7 13296 8,11 2035 1,2 164850 19,09 : 1901 77231 28,7 190877 70,9 1088 0,4 269196 31,78 Der Antheil der United States Steel Corporation an der amerikanischen Eisenindustrie. Gegenüber der häufig aufgestellten Behauptung, die United States Steel Corporation besitze für Amerika sozusagen das Monopol in der Eisenerzförderung und ; der Erzeugung von Roheisen und verarbeitetem Eisen, veröffentlicht „The Bulletin“ vom 25. August d. J. eine Aufstellung der authentischen bezüglichen Daten auf Grund der Berichte, die sowohl von den einzelnen | Gesellschaften der U. St. St. C., einschliefslich der Zeit vor ihrem Zusammenschlusse, wie auch von allen anderen Eisen und Stahl erzeugenden Werken für das Kalenderjahr 1901 der American Iron and Steel Cor poration eingeliefert wurden. Die Angaben über i Förderung und Verschiffung von Eisenerzen in dem I Berichtsjahre stammen von der U. St. St. C. selbst. Sämmtliche Zahlen der Tabelle (S. 1021) erheben An spruch auf Vollständigkeit und unbedingte Richtigkeit, beruhen also nicht nur etwa auf Schätzung. Man ersieht daraus, dafs die United States Steel Corporation an der amerikanischen Eisenerzförderung und der Erzeugung von Roheisen sowohl wie ver arbeitetem Eisen in ganz erstaunlichem Mafse be- theiligt, von der Alleinherrschaft in der amerikanischen Eisenindustrie aber doch noch weit entfernt ist, wie die in der letzten Columne der Tabelle verzeichneten Procentziffern hinlänglich beweisen. Um den mit der amerikanischen Eisen- und Stahl industrie weniger Vertrauten von deren Gröfse einen annähernden Begriff zu geben, fügt die genannte Zeit schrift der Tabelle zur Ergänzung dann noch eine Liste von 25 der gröfsten eisenerzeugenden Werke bei, die mit der United States Steel Corporation in keinerlei Verbindung stehen und deren Betriebe gegen wärtig voll beschäftigt sind. Es wird dazu bemerkt, dafs man von der Veröffentlichung der vollständigen Liste abgesehen habe, da diese zu viel Raum in An spruch genommen haben würde.