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dem Justizpalast in Brüssel, der Petrikirche und dem Königlichen Opernhaus in Berlin, der Tech nischen Hochschule in Charlottenburg u. a. Die Verwendung von Zinkblech zur Ornamentik wird in kunstvoller und gediegener Ausführung vor geführt. Die Benutzung des Zinks für die Be dürfnisse der Schiffahrt wird durch Schiffshaut bleche , Zinknilgel in allen Formen und die sogenannten Kesselplatten zur Anschauung ge bracht. Letztere sind Zinkblöcke in Stücken von 25 bis 30 mm und im Ausmafs von 150 bis 300 mm, einfach oder doppelt gelocht. Die selben werden in die Schiffskessel der Seedampfer eingehängt, um die Einwirkung des Salzgehalts des Seewassers auf die Kesselwände zu neutrali- siren. Muster von Wetterlutten in glatter und gerippter Form, sowie die zum Fällen des Goldes aus Cyanidlösungen dienende Zinkwolle erläutert den Gebrauch des Zinks im Bergbau. Auf die Verwendung des Zinks in der Elektrotechnik, der Spiel- und Kurzwaarenindustrie, der Gerberei und Papierfabrication sowie der Zinkographie sei nur hingewiesen. Zum Schlufs seien noch die Zinkerze erwähnt, welche in schönen Schau stücken rechts und links vom Eingang zum Pavillon gruppirt sind. Die Kupferindustrie wird in Gruppe III durch die Erzeugnisse der Elmores Metall - Actiengesellschaft zu Schladern vorgeführt, welche mittels des Elmore-Verfahrens* auf elektrolytischem Wege hergestellt sind. Wir sehen, dafs die Gesell schaft es verstanden hat, das ursprünglich ziemlich unentwickelte Verfahren auf einen hohen Grad der Vollkommenheit zu heben, indem sie Gegenstände zur Ausstellung bringt, deren Her stellung in auch nur annähernden Abmessungen bis jetzt der Technik nicht möglich war, und gleichzeitig Qualitätsproben, welche von den vorzüglichen Eigenschaften des Materials Zeug- nifs geben. Dem Anspruch, das gröfste nahtlose Kupfer rohr der Welt zu sein, hätte vor 10 Jahren noch ein Durchmesser von 40 cm genügt. Doch mufste bereits auf der Pariser Weltausstellung das auf vielen Ausstellungen vorgeführte „Grofse Rohr“ der Socit de Meteaux in Paris, das einen Durchmesser von 1 m hat, auf seinen lang- | jährigen Ruhmestitel Verzicht leisten, indem schon dort die Deutschen Elmore - Werke ein nahtloses Rohr, einen für S. M. Schiff „Karl der Grofse“ bestimmten Condensatormantel von 2 m Durchmesser zur Ausstellung brachten. Das nunmehr gröfste nahtlose Kupferrohr der Welt, das die Elmores-Metall-Actiengesellschaft zu Schladern in Düsseldorf zeigt, ist ein Condensatormantel von 21/2 m lichter Weite und 5 m Länge bei 10 mm * „Stahl und Eisen“ 1891 Seite 392. Wandstärke und einem Gewicht von 3600 kg- Das grofse Rohr bildet den Sockel einer mäch tigen, 13 m hohen, aus ineinander gestellten, nach oben immer kleiner werdenden, nahtlosen Kupfercylindern geformten Pyramide. Die klei neren dieser Cylinder finden aufser als Conden- satormäntel hauptsächlich Verwendung zu Trocken- cylindern für Papiermaschinen und Maschinen der Textilindustrie. Wer die vielen Unannehmlich keiten kennt, die aus Blech gelöthete Kupfer trommeln besitzen, begreift, welches lebhafte Interesse gerade die vorgenannten Industrien einem Verfahren entgegenbrachten, welches er möglicht, Kupfercylinder jeden Durchmessers und jeder Wandstärke in nahtloser Ausführung zu erzeugen. Als ein besonderer Vortheil ist hierbei hervorzuheben, dafs die Cylinder so, wie sie dem elektrolytischen Bade entnommen werden, auch verwendet werden können und keinerlei nach träglicher mechanischer Bearbeitung zur Er zielung einer glatten Oberfläche bedürfen. Dieser Umstand ist der Wirkung des beim Elmore- Verfahren angewandten Glättens zuzuschreiben, welcher, während der Cylinder im Entstehen begriffen ist, die niedergeschlagenen Molecüle ordnet und glatt streicht. Ohne die Wirkung des Glättens würden sich, selbst wenn der Kupfer niederschlag mit kleinerer Stromdichte bezw. ge ringerer Geschwindigkeit erfolgte, Knoten und Warzenbildungen zeigen, und wäre solches Kupfer zu .technischen Zwecken nicht verwendbar, da es jeglicher Festigkeit und Dehnung entbehrt. Das während des Niederschlagprocesses bearbeitete Elmore-Kupfer dagegen ist zäh und dehnbar, können doch aus Drehspänen von solchem Kupfer ohne weiteres Drähte gezogen werden. Von an gestellten Zerreifsproben und mit Wasserdruck gesprengten Rohrstücken ist zu erwähnen, dafs z. B. ein Rohr von 30 cm innerem Durchmesser und 3 mm Wandstärke erst bei einem Druck von 52 Atmosphären platzte, nachdem es sich, mit 42 Atmosphären beginnend, auf 35 cm aus geweitet hatte. Es gelangen deshalb auch die nach dem Elmore-Verfahren hergestellten Kupfer rohre überall da zur Verwendung, wo hohe An forderungen an Festigkeit und Zuverlässigkeit gestellt werden, also hauptsächlich als Dampf leitungsröhren auf Schiffen und bei stationären Anlagen. Auch da, wo grofse chemische Rein heit des Rohmaterials erforderlich ist, finden diese Rohre die weitgehendste Verwendung. Die in Düsseldorf ausgestellten konischen Rohre, Windkessel und sonstige Hohlkörper zeigen auch, dafs mittels des Elmore-Verfahrens jeder Ro tationskörper in nahtloser Ausführung erzeugt werden kann. Kupferüberzüge auf gufseiserne Walzen für Maschinen der Textil- und Papierindustrie, welche früher lediglich auf mechanischem Wege an gebracht wurden, werden von den Deutschen