Volltext Seite (XML)
842 Stahl und Eisen. Bericht über in- und ausländische Patente. 22. Jahrg. Nr. 15. Kl. 49f, Nr. 128490, vom 7. Mai 1901. Dr. Paul Gaiopin in Genf. Stahlhärtungemittet. Als Härtungsbad wird Glycerin benutzt, dem je nach dem gewünschten Wirkungsgrade ein gröfserer oder kleinerer Zusatz von Wasser gegeben wird. Aufser- dem können noch Chlorite der Alkali- oder’ der Erd alkalimetalle (Kochsalz) zugegeben werden, um die Wirkung des Glycerins zu erhöhen. In eine derartige Lösung, z. B. 8 kg Glycerin, 500 g Kochsalz, 100 g Salmiak, 50 g conc. Salzsäure und 10 kg Wasser, wird der auf Kirschrothgluth erhitzte Stahl eingetaucht. Ein nochmaliges Anwärmen desselben soll entbehr lich sein. Kl. 49b, Nr. 128435, vom 16. December 1900. Werkzeug-Maschinenfabrik A.Schärfls Nach folger in München. An triebsvorrichtung für Stanzen, Scheeren und dergl. In dem Arbeitsschlit ten a ist bei f ein mit steigender Zahnung versehenes Zungen stück d gelagert, in welches ein mit dem Handhebel h verbun denes, in der Schlitten führung gelagertes Zahnsegment b eingreift. Dieses ist derartig gestaltet, dafs es in der Durch brechung des Schlittens a ständig anliegt, wodurch erreicht wird, dafs das Zungenstück stetig in das Zahnsegment eingreift und der Arbeitsschlitten auch wieder hochgenommen wird. Kl. 50c, Nr. 129094, vom 18. Mai 1901. Renou Freres in Roanne (Frankr.). Brechwatzuerk mit an den Walzen angeordne ten vorstehenden Messern. Von Brech walz werken mit au den Walzen an- geordneten vorstehenden Messern unterscheidet sich das vorliegende dadurch, dafs die Messer der Walzen gegeneinander versetzt sind und in kreisförmige Nuthen v der anderen Walze eingreifen. Hier bei wirken die Messer nicht gleichzeitig zerkleinernd, sondern erfassen das Material nacheinander. Kl. 10 a, Nr. 128531, vom 30. Mai 1900. Firma C. Melhardt in Wesseln (Böhmen). Stehender zweikammeriger Koksofen mit Schorn- np steinen für jeden Heizzug. Die unten durch Oeffnungen b aus Sjd den Koksofenkammern austretenden Gase, denen durch Kanäle g und h Ei/ Verbrennungsluft zugeführt wird, wer- oL—- h den derartig durch die Heizwände ge- “Brdb führt, dafs sie zunächst den eigenen L- Ofen, sodann den Nachbarofen be- L heizen und schliefslich durch den Schornstein des letzteren abziehen. Dieser Gang der Heizgase wird durch Schieber c d ef und Schornsteinklappen n o geregelt. Kl. Ja, Nr. 128 559, vom 28. December 1900. Perrins Limited in Warrington (Engi.). Speise vorrichtung für Pilgerschritt- Walzwerke. Identisch mit dem amerikanischen Patent Nr. 671563; vergl. „Stahl und Eisen“ 1902 S. 575’. Kl. 7a, Nr. 128 560, vom 5. März 1901. John George Hodgson und Lawrence Adelbert Norton in Maywood (V. St. A.). Vorrichtung an Kehrwalzwerken zur selbstthätigen Aenderung des Walzenabstandes nach jeder Umsteuerung. Identisch mit den amerikanischen Patenten Nr. 669241/242, vergl. „Stahl und Eisen“ 1902 S. 397. Kl. 7 f, Nr. 128 563, vom 4. December 1900. Eustace W. Hopkins in Berlin. Verfahren und Vorrichtung zum Walzen gewölbter Bleche. Das zu wölbende Blech, welches auf den Centrir- dorn f gesteckt ist, wird, indem es sich um diesen Dorn dreht, zwischen zwei Walzen a und b bearbeitet, von denen die eine (a) eine dem Radius der Wölbung entsprechende Gestalt hat, während die andere (b) cylindrisch sein kann und sich bei gleichzeitiger Drehung in der Längsrichtung der Achse auf der ersteren abrollt. Soll dem zu wölbenden Bleche gleich zeitig ein umgebördelter Rand gegeben werden, so wird eine der beiden Walzen mit einem Plantsch c versehen. Kl. 31c, Nr. 128533, vom 6. Mai 1900. Karl Orth in Donawitz bei Leoben (Steiermark). Hoheisen - Giefsvorrichtung. Die Roheisen-Giefsvorrichtung, welche das gleich zeitige Füllen mehrerer Formen unmittelbar aus dem Hochofen ermöglichen soll, besteht aus einem auf Schienen laufenden geradlinigen Wagen i, welcher in mehreren Reihen nebeneinander die Kippformen f trägt und unter der Rinne b, in die das Roheisen aus dem Abstich a ein- (liefst, hin und her bewegt werden kann. Die Formen werden in bekannter Weise durch den Anschlag l gekippt, wodurch sie die gegossenen Masseln in die Rutsche r abgeben. Bei der Rückbewegung des Wagens i werden dann die Formen f selbstthätig wieder aufgerichtet und von neuem gefüllt. Die Rinne b ist zur genauen Einstellung heb- und senkbar, sowie drehbar eingerichtet, g sind Querträger, auf denen je eine Reihe von Formen befestigt ist. Kl. 48d, Nr. 128 706, vom 24. Mai 1901. Otto E. Wolff in Berlin. Verfahren der Rostverhütung bei der Bearbeitung von Eisen und Stahl mittels Rohr und Schneidwerkzeugen. Seifenwasser und Oelemulsionen oder Lösungen, die bei der Eisen- und Stahlbearbeitung als Kühlmittel für die Bohr- und Schneidwerkzeuge dienen, verursachen Bildung von Rost. Dieser Uebelstand wird nach vor liegendem Verfahren durch den Zusatz von Alkali borat oder bei Vorhandensein von Alkali durch Zusatz von Borsäure zu den Kühlmitteln vermieden. Auch das nachherige Rosten der bearbeiteten Metallflächen soll durch Benutzung dieses Mittels verhindert werden.