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838 Stahl und Eisen. Zuschriften an die Redaction. 22. Jahrg. Nr. 15. nicht ganz dicht, was bei kalter Maschine meistens der Fall ist, so wird beim nachfolgenden Com- primiren durch Zurückdrehen des Kolbens ein Theil des Gemenges wieder entweichen, und die Ladung ist unter Umständen nicht mehr stark genug, um mit einer Zündung die Maschine in Gang zu bringen- In diesem Falle geht eine erhebliche Zeit verloren, bis die Verbrennungsgase aus dem Cylinder aus getrieben sind und eine neue Ladung zur Inbetrieb setzung fertig gemacht ist. Mit Druckluft ist man dieser Schwierigkeit überhoben ; genügt ein An trieb nicht, so giebt die selbstthätige Druckluft steuerung noch einen zweiten oder dritten und der Motor wird in allen Fällen mit der Sicherheit einer Dampfmaschine innerhalb weniger Minuten angelassen. Darüber, wie viele Cylinder anzuwenden sind, kann heute ein Zweifel nicht mehr bestehen; be stimmend ist in erster Linie der Gleichförmigkeits grad, welcher verlangt wird. Handelt es sich um Drehstrom- oder Wechselstrommaschinen einer grofsen elektrischen Centrale, so wissen wir heute, dafs ein Parallelschalten mit Eincylindermotoren bei directer Kupplung unmöglich und nur bei Riemen betrieb, der aber für sehr grofse Leistungen nicht in Betracht kommt, ausführbar ist. Mit Zwillings viertactmotoren kann man die Bedingungen noch eben, mit Viercylindermotoren dagegen leicht erreichen. Zwillingsmotoren laufen in Parallel schaltung auf Friedenshütte in Oberschlesien und Viercylindermotoren im Eisenwerk Düdelingen. Stellt man keine Anforderungen an den Gleichför migkeitsgrad, so wird man mit Eincylindermotoren möglichst grofser Einheit auszukommen suchen; indessen möchte ich hier ausdrücklich hervorheben, dafs die Anschaffungs- und Betriebskosten einer grofsen Eincylindermaschine etwa die gleichen sind, wie bei einer Zwei-, Drei- oder Viercylindermaschine. Ein Vortheil liefse sich wohl nur in der geringeren Anzahl bewegter Theile und Schmierstellen finden, vielleicht auch in einer gröfseren Uebersichtlichkeit bei der Bedienung gegenüber der Viercylinder maschine. Eine Zwillingsmaschine mit neben einanderliegenden Cylindern dürfte ebenso leicht zu bedienen sein wie ein Eincylindermotor gleicher Gröfse. Nachdem unzweifelhaft festgestellt ist, dafs der Gasmotorenbetrieb durch seine Sparsamkeit im Hochofengasverbrauch gegenüber der Dampf maschine in Zukunft die Betriebsmaschine moderner und ökonomisch arbeitender Hüttenwerke werden wird, liegt kaum noch eine dringende Nothwendig keit vor, weitere ausgedehnte Versuche über Gasverbrauch zu machen. Einige Liter mehr oder weniger pro eff. P. S. und Stunde spielen keine Rolle. Viel wichtiger ist für die Hüttenwerke die Frage, welches System sich am besten für angestrengten, ununterbrochenen Tag- und Nachtbetrieb eignet und welches System am unempfindlichsten gegen die schweren Anforderungen ist, welche der Hütten betrieb an jegliche Art von Maschinen stellt. In Bezug auf Oekonomie und Preis sind die bis heute zur Anwendung gekommenen Systeme Otto, Oechelhäuser, Simplex und Körting wohl als gleichwerthig zu bezeichnen. Welches System von den Hüttenleuten in Zukunft bevorzugt werden wird, mufs sich nach einem längeren Zeitraum ein gehender Beobachtung entscheiden. Da in Deutsch land bereits mehrere Werke verschiedene Systeme unter gleichen Bedingungen in Betrieb genommen haben bezw. bald nehmen, so wird auch diese Frage ihrer baldigen Beantwortung entgegengehen. Vor aussichtlich wird sich aus allen bisher bekannten Constructionen ein Typ für Hüttenbetrieb ausbilden, welchen der Hüttenmann durch seine bereits ge machten und noch zu machenden Erfahrungen mit den heutigen Ausführungen selbst mit herstellen helfen wird. Als Ergänzung sei mitgetheilt, dafs in Hörde gegenwärtig 4 Oechelhäuser-Motoren mit je 600 P. S. Leistung und 1 Otto-Motor mit 1200 P. S. arbeiten. Eine zweite Otto-Maschine von 1200 P. S. kommt demnächst noch zur Aufstellung. Das Eisenhütten werk Hoesch in Dortmund arbeitet mit zwei Stück 300pferdigen Otto-Motoren, welche direct von der Hochofengasleitung gespeist werden, ohne Zwischenschaltung eines Gasbehälters. Bei genügend weiten und langen Rohrleitungen ist nach meinen Erfahrungen die Zwischenschaltung eines Gas behälters überhaupt unnöthig. Die für jede Gas art anzuwendende Compression spielt eine wichtige Rolle, hauptsächlich mit Rücksicht auf Vor zündungen. Der Compressionsraum soll eine mög lichst einfache Form und geringste Oberfläche im Verhältnifs zu seinem Volumen haben, was auf An wendung möglichst der Kugelform hinführt. Bei solchergestalt gewählten Compressionsräumen, die einen guten thermischen Nutzeffect geben, kann man nach meinen Erfahrungen empirisch die Höhe der zu wählenden Compression nach folgen- i , , g, 8000 . , , der Forme finden: C = 5 + -H worin bedeutet: C = Compression in Atmosph. abs., H = Unterer Heizwerth pro cbm Gas in Calorien, gemessen mit dem Junkerschen Calorimeter. Hiernach ergiebt sich für ein Hochofengas von 1000 Cal. eine vortheilhafteste Compression von C = 13 Atm. abs. oder 12 Atm. Ueberdruck = 170 Pfd. p. Ueberdruck. Die in jüngster Zeit abgeschlossene Entwicklung der Abwärmekraftmaschine, einer mit Dämpfen der schwefligen Säure getriebenen Dampfmaschine, rückt die Beurtheilung des grofsen Eincylinder- Gasmotors wieder in ein anderes Licht. Wenn es gelingt, die Abgase des Gasmotors und die im Kühlmantel aufgenommene Wärme für die Entwicklung der schwefligen Säuredämpfe nutzbar zu machen, in gleicher Weise, wie dies bereits Professor Josse in Berlin bei Dampfmaschinen voll kommen gelungen ist, so würde man den doppelt wirkenden Kaltdampfmaschinencylinder auf die 1. Kul dan Dre etw mot mot cyli der stei; kun mit verl in < Gasi treil Au: c jahre 27 2£ Jahn jahre dauei den Staat entfie näml Illine New. das Grof 306 t Verhi staate auf 1 einna Jahre es er; welch zwei in 3 Schei' auswu haltet I dessei eigent excenl Welle wabik L. Gl