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832 Stahl und Eisen. Rheinisch- Westfälische Industrie- Axissteilung. 22. Jahrg. Nr. 15. Die in Gruppe II gleichfalls vertretene Collectiv-Ausstellung des Siegerlandes und benachbarter Bezirke umfafst die Bergwerks- und Hüttenindustrie der Bergreviere Siegen, Burbach, Müsen, Daaden- Kirchen , das frühere Revier Hamm sowie den südlichen Theil der Reviere Olpe-Arnsberg und Brilon. Es mufs als sehr einsichtsvoll von den Siegerländer Industriellen bezeichnet werden, dafs sie sich zum Zwecke einer würdigen Vertretung ihrer gemeinsamen Interessen zusammengeschlossen und, wie gleich vorausgeschickt sei, eine höchst wirkungsvolle Sammel-Ausstellung veranstaltet haben, durch die sie den Nachweis liefern, dafs heute noch die in den Bergen des Sieger landes vorhandenen Schätze an Eisensteinen und anderen Erzen die Grundlagen für einen ge sunden Bergbau und eine lebensfähige Eisen industrie sind. Der unter dem Vorsitz von Commerzienrath Ernst Klein in Dahlbruch mit der bewährten Geschäftsführung des Abgeordneten Heinrich Mac co gebildete Ortsausschufs hat es verstanden, eine ebenso übersichtliche wie wirkungs volle Schaustellung zu bieten, deren Studium durch einen vorzüglich ausgearbeiteten und vom historischen Gesichtspunkt interessanten Katalog sehr erleichtert wird. Der Siegerländer Bergbau ist durch eine Heber sichtskarte der Hauptgangzüge des Siegerlandes im Mafsstabe von 1 : 10 000 von Markscheider Franz in Siegen, sowie durch die Specialkarten einiger Hauptgangzüge in vorzüglicher Weise ver treten. Die Grube „Zufällig Glück“ bei Herdorf stellt ein Glasmodell im Mafsstabe von 1 : 500 aus, das den Abbau und Verlauf der beiden dort in Angriff genommenen Gänge bis zur 580 m Sohle höchst anschaulich wiedergiebt und in einen auch dem Laien verständlichen Weise die wechselnden Lagerungsverhältnisse in den verschiedenen Teufen zur Anschauung bringt. In gleicher instructiver Weise zeigt die Zeche Eisenzecherzug in Eiserfeld in plastischer Darstellung den Gangzug in einem in Holz geschnitzten Modell im Mafs stabe von 1 : 800. Es ist auch dies eine Arbeit, die den Beamten der Zechen, von denen die Aus führung selbst stammt, alle Ehre macht. Die beiden Gewerkschaften Sicilia und Siege na zu Meggen zeigen Modelle der dortigen Schwefelkies- und Schwerspathlager. Die Gewerkschaft Storch und Schöneberg bringt Bilder ihrer Aufbereitung und zeigt die Producte der verschiedenen Stadien. Alle diese Darstellungen werden durch eine prächtige Auswahl von Erz- und Gangstufen des Siegerlandes, welche die Bergschule in Siegen ausstellt, durch eine Sammelausstellung aus dem Bergrevier Müsen von allen dort vorkommenden Mineralien und Gangstücken, sowie durch Zeichnungen und Glaskrystallmodelle von F. Thomas in Siegen in willkommener Weise ergänzt. Ehe wir zu den Ausstellungsobjecten der Hoch ofenindustrie übergehen, seien hier einige all gemeine Bemerkungen über den gegenwärtigen Umfang derselben eingeschaltet. Die Hochofen industrie des Siegerlandes arbeitet auf 21 be stehenden Werken mit 33 Hochöfen von sehr verschiedener Gröfse. Es werden jährlich 6- bis 700 000 t Roheisen erblasen. Die Entwicklung der Erzeugung und der Preise ist in der Berg- werksabtheilung der Siegerländer Ausstellung durch eine statistische Karte vorgeführt. Die häufig angewandte Bezeichnung „Siegerländer Roheisen“ hat insofern eine gewisse Berechtigung, als be kanntlich von den dortigen Hütten neben den auch anderswo hergestellten Sorten mancherlei Roheisen-Marken erblasen werden, die man als Specialmarken bezeichnen darf. Die Grundlage für dieseSpecialitäten bilden die hiervorkommenden Eisenglanze, Spath- und Brauneisensteine. Da dieselben sich durch einen hohen Mangan- und geringen Phosphorgehalt auszeichnen, so zeigt auch im allgemeinen das aus ihnen erblasene Roheisen die dieser chemischen Zusammensetzung entsprechenden geschätzten Eigenschaften. Je nach der Galtirung der Erze und je nach dem warmen oder kalten Ofengange fallen im Sieger lande die folgenden Roheisensorten: Sorte C h emi s ehe Zusammensetzung Jährliche Kohlenstoff* °/o Phosphor °/o Kupfer °/o Silicium °/o Mangan 0/ Schwefel 0/0 Erzeugung in Tonnen Stahleisen Spiegeleisen Bessemereisen Holzkohleneisen Zur Darstellung der ehema Verhältnisse der Hochofenindus sind zwei Hälften eines Hochof licher Gröfse gewählt. Auf de wir einen alten Holzkohlenofer Rauhgemäuer und einer aus 2-3 3—3,5 4-5 3-4 4-4,5 3-4 ligen und trie im Si engestells r einen Se i mit nie natürliche 0,2 —0,3 0,08 0,06-0,1 0,07 0,2 —0,4 0,2 heutigen egerlande in natür- ite sehen erdickem m Sand- 0,1—0,3 0,1—0,3 0,2—0,3 stein he aus jene zeigt di« der Sch gegenül eines m 0,3-0,8 0,3 0,3-0,5 2-4 2-3 1-3 rgestellten er Zeit ger damals ü lacke. D er befinde odernen F 2— 6 4— 8 6—30 4— 6 0,8- 1 0,3-0,5 Fütterung etteten Di bliche offe er offener t sich als lochofenge 0,01—0,04 0,01 0,01 0,01 0,02—0,03 ; er ist mi isenstock ne Brust f Seite d Gegenstü stells, zu 220 000 140 000 160 000 30 000 80 000 etwa 2 000 t einem noch versehen und ür den Abzug eses Modells ek die Hälfte welchem die