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1. August 1902. Stahl und Eisen. 815 15. er- inen er- per- ‘em- ann. rem- tand ühen ratur silich isens mit Ab- be- Zu- n em r in hie- her, un- her esen der Die •den, id 2 eitet rauf der >0 ga 3 E A O • t e 0,43 0,38 0,28 loch toffs ilich die icht snifs ohle nen, Bin nen. die >ben die im eob- iden Ueher den Einflu/a des Silieiums beim (Jlilhfrischen. Temperkohle mit der Temperatur zunimmt, und eine Erklärung dafür läfst sich nur finden, wenn man annimmt, dafs die Proben nach beendigtem Glühen in Wasser abgelöscht wurden. In der fran zösischen Abhandlung ist hierüber nichts gesagt; frühere Versuche anderer Forscher aber haben die Thatsache erwiesen, dafs der Gehalt des Eisens an T mperkohle durch Ablöschen in Temperaturen über 720° verringert wird.* Die Temperkohle unter scheidet sich auch hierdurch vom Graphit, mit dem sie häufig verwechselt wird. Je stärker das Eisen vor dem Ablöschen erhitzt war, desto geringer fällt der Gehalt an Temper- i kohle nach dem Ablöschen aus. Auch einige j andere von Charpy und Grenet angestellte Ver- . suche liefern die Bestätigung hierfür. Roheisen Nr. 1, welches bei 1170° geglüht, dann langsam auf 700° abgekühlt und nunmehr abgelöscht wurde, enthielt 1,87 v. H. Temperkohle, nach dem Ablöschen bei 1000° 1,03 v. H. und nach dem Ablöschen aus der ursprünglichen Tempe ratur nur 0,50 v. H.; Roheisen Nr. 3, in der selben Weise behandelt, enthielt nach dem Ablöschen bei 700° 2,56 v. H. Temperkohle, nach dem Ablöschen bei 900° 1,91 v. H. und nach dem Ablöschen aus der ursprünglichen Temperatur (1170°) 1,42 v. H. Den Herren Charpy und Grenet scheint dieses Verhalten der Temperkohle nicht bekannt gewesen zu sein, und sie gelangen auf Grund der hier mitgetheilten Beobachtungen zu Schlufsfolgerungen, deren Be gründung hinfällig wird, wenn man den Einflufs des Ablöschens auf den Gehalt an Temperkohle I im Auge behält.** Aus allen mitgetheilten Versuchen läfst sich folgern, dafs ein Siliciumgehalt des Gufseisens j die rasche Entkohlung beim Glühfrischen be- I günstigt. Dafs ein Mangangehalt, dessen Einflufs auf die Entstehung der verschiedenen Kohlenstoff- formen in jeder Beziehung dem des Siliciums । entgegengesetzt ist, die Entkohlung verzögert, ist bekannt. Einem geringen, dem geschmolzenen I * „Stahl und Eisen“ 1897 Seite 632; Ledebur, „Eisenhüttenkunde“, 4. Auflage, Seite 318. ** „Die Bildung von Temperkohle setzt sich, wenn sie einmal begonnen hat, auch in niedrigerer Tem- | peratur fort als derjenigen, welche für den Beginn i erforderlich war.“ — „Der Gehalt an gebundener Kohle im Beharrungszustande fällt um so niedriger aus, je niedriger die Temperatur beim Glühen war.“ (Lehrsatz 2 und 5 der genannten Abhandlung.) Eisen vor dem Ausgiefsen gegebenen Aluminium zusatze schreiben einige Betriebsleute eine günstige Einwirkung auf die Entkohlung zu. Die wissen schaftliche Bestätigung dafür fehlt noch; da aber Aluminium in geringer Menge ähnlich wie Silicium den Kohlenstoffgehalt des Eisens be- einflufst, hat die Annahme eine gewisse Wahr scheinlichkeit für sich. Im übrigen liefern Charpys und Grenets Ver suche eine neue Bestätigung der schon von mir beobachteten Thatsache, dafs weifses Roheisen selbst beim Glühen in Holzkohle einen Theil seines Kohlenstoffgehalts einbüfsen kann.* Als Proben der Eisensorten 1 und 3 bei 1170° geglüht, hierauf sehr langsam abgekühlt und dann bei den hierunter angegebenen Tempera turen abgelöscht wurden, fand man die Kohlen stoffgehalte: Ursprung). Kohlenstoff gehalt Abgelöscht bei o Kohlenstoffgehalt nach dem Glühen und Ablöschen 1170 3,11 Eisen 1100 2,89 3,60 1000 2,77 Nr. 1 800 2,46 700 2,27 1170 3,11 1100 2,97 Eisen 2 OK 1000 2,90 Nr. 3 0^0 900 2,90 800 2,52 700 2,94 Je niedriger die Temperatur beim Ablöschen war, desto längere Zeit hatte das Glühen gewährt; hieraus erklärt sich die mit der Abnahme der Temperatur fast stetig fortschreitende Abnahme des Kohlenstoffgehalts. Als ich selbst bei meinen früheren Versuchen in demselben Glühtopfe Schmiedeisen mit 0,10 v. H. Kohlenstoff und weifses Roheisen mit 3,83 v. H. Kohlenstoff mit Holzkohlen glühte, hatte ersteres seinen Kohlenstoffgehalt auf 0,58 v. H. an gereichert, letzteres auf 3,39 v. H. verringert; ähnliche Erfolge ergaben sich bei mehrfacher Wiederholung des Versuchs. Die Erklärung des scheinbaren Widerspruchs habe ich in meinem „Handbuch der Eisenhüttenkunde“, 3. Auflage, Seite 1028 gegeben. a. Ledebur. * „Stahl und Eisen“ 1886 Seite 381 und 777.