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heimischen Marktes ist die Erhaltung der Ausfuhr - aber erforderlich. Die Maschinenfabriken hatten unter der geringen Nachfrage und den infolge der starken Con- cnrrenz sehr gedrückten Preisen zu leiden. Die Aus sichten für diesen Industriezweig sind einstweilen nicht günstig. Ziemlich gut waren die B r ü ck en b au - Werk - Stätten beschäftigt. Neue Aufträge gingen jedoch nur spärlich bei ungenügenden Preisen ein. Die Preise stellten sich wie folgt: Monat April Monat Mai Monat Juni Kohlen und Koks: J M a Flammkohlen .... 9,75 9,75 10,25 Kokskohlen, gewaschen 9,50 9,50 9,50 „ melirte, z. Zerkl. — — — Koks für Hochofenwerke 15,00 15,00 15,00 „ „ Bessemerbetr. . — — ■— Erze: Rohspath 10,80 10,80 10,80 Geröst.Spatheisenstein . Somorrostro f. a. B. 15 15 15 Rotterdam .... — — — Roheisen: Giefsereieisen D - ( Nr. I . . . 65,00 65,00 65,00 Preise 1 TIT abHuttelHämatit. : 61,00 65,00 61,00 65,00 61,00 65,00 Bessemer ab Hütte . . 62—64 62-64 64 D (Qualitäts- Pud- Preise J deleisen Nr. I. c.aD ) Qualit.- Puddel- Siegen (‘eisen Siegerl. J 60 60 60 Stahleisen, weifses, mit nicht über 0J°/ o Phos phor, ab Siegen . . 62 62 62 Thomaseisen mit min- destens 1,5 °/ 0 Mangan, frei Verbrauchsstelle, netto Gassa .... 57,40 57,40 57,50 Dasselbe ohne Mangan . — — — Spiegeleisen, 10 bis 120’0 Engi. Giefsereiroheisen 72 72 71 Nr. III, franco Ruhrort 65-67 67 68 Luxemburg. Puddeleisen ab Luxemburg . . . 46 46 46 Gewalztes Eisen: Stabeisen, Schweifs- . . 125,00 125,00 125,00 » Flufs- .... 115,00 115,00 115,00 Winkel- und Faoneisen zu ähnlichen Grund- preisen als Stabeisen mit Aufschlägen nach der Scala. Träger, ab Burbach . . 105,00 105,00 105,00 Bleche, Kessel- .... 160,00 160,00 160,00 „ secunda . . . 130,00 130,00 130,00 " dünne .... 145,00 145,00 145,00 Stahldraht, 5,3 mm netto ab Werk . . . . . Draht ausSchwei fseisen. 130,00 130,00 130,00 gewöhnl. abWerk etwa 135,00 1:35,00 135,00 besondere Qualitäten 140,00 140,00 140,00 I. V.: E. Schrödter. I I. Oberschlesien. Allgemeine Lage. Die allgemeine Lage des Eisen- und Stahlmarktes zeigte im Berichtsvierteljahr ein etwas freundlicheres Bild als in den voraufgegangenen drei Monaten. Die Nachfrage gestaltete sich zu Be ginn des Frühjahres auf allen Gebieten des Eisen gewerbes lebhafter, und es fand auch hier und da eine geringe Aufbesserung der Preise statt, welche aller dings nicht entfernt ausreichen konnte, die Verluste, mit welchen die Eisenhütten seit längerer Zeit arbeiten, auszugleichen. In der letzten Woche des Berichts vierteljahres machte sich eine geringe Abschwächung in der Nachfrage geltend, die dem Herannahen der für das Eisengeschäft meist ruhigen Sommerszeit zu zuschreiben sein dürfte. Als ein bemerkenswerthes Ereignifs ist der endliche und mit Freuden begrüfste Friedensschlufs in Süd-Afrika hervorzuheben, wovon ein wohlthätiger Einflufs auf die künftige Gestaltung des Eisenmarktes immerhin zu erhoffen ist. Vom Aus lande war die Nachfrage nach fast allen Eisenfabricaten eine recht lebhafte, und gelang es, umfangreiche Be stellungen, freilich zu verlustbringenden Preisen, für die Ausfuhr hereinzuholen. Auf dem Alteisenmarkte haben die am Ende des vorigen Vierteljahres gesteigerten Notirungen sich nicht halten können; sie sind indessen gegenwärtig immer noch zu hoch mit Rücksicht auf die so niedrigen Er löse für Fertigfabricate. Kohlen. Die etwas bessere. Beschäftigung der Eisenindustrie, die beginnende Bauthätigkeit und die I mit dem 1. April einsetzenden billigeren Sommerpreise bewirkten eine Steigertihg des Absatzes, welchem der kräftige Aufgang der Oderschiffahrt zu statten kam, indessen wartrotz eingelegter Feierschichten ein weiteres Anwachsen der Haldenbestände, insbesondere in den kleineren Sortimenten, nicht zu vermeiden. Der Ab satz nach den Gebieten der Ostsee und den westlicheren Gegenden war durch die Concurrenz englischer und westfälischer - Kohle erschwert, welche zu herabgesetzten Preisen angeboten wurde. Der Versand nach dem Aus lande, insbesondere nach Rufsland, erfuhr eine Ab schwächung. Händler und Verbraucher übten Zurück haltung und bezogen nur die nothwendigsten Mengen in der Erwartung, dafs die Kohlenpreise weiter nach geben werden. Der Gesammtversand an Kohlen zur Hauptbahn betrug: im II. Quartal 1902 3 924 560 t „ I. „ 1902 3 737 670 t „ II. „ 1901 4 022 960 t entsprechend einer Zunahme von 5 °/o gegenüber dem Vorquartal und einer Abnahme von 2,4 °/o gegenüber dem II. Vierteljahr 1901. Koks. Die Koksproduction hat sich dem be schränkten Absatz allmählich angepafst, so dafs die Bestände nur eine geringe Vermehrung aufzuweisen haben. In den Preisen ist eine bemerkenswerthe Aende- rung nicht eingetreten. Erze. Das Erzgeschäft war im grofsen und ganzen belebt. Die Hochofenwerke schritten zu neuen Käufen, nachdem ihre Vorräthe von Schlacken und ausländischen Erzen sich infolge der eine Zeitlang beob achteten Zurückhaltung in den Ankäufen stark ver mindert hatten. Die Preise für diese Schmelzmaterialien erfuhren zwar einen Abschlag, entsprechen aber noch keineswegs dem Rückgang der Erlöse für Fertigfabricate. Roheisen. In dem Absatz von Roheisen trat in den ersten zwei Monaten des Berichts Vierteljahres eine kleine Abschwächung ein, welcher im letzten Monat jedoch ein zufriedenstellender Absatz folgte, so dafs die Bestände eine geringe Verminderung erfahren konnten. Eine Preisaufbesserung war an gesichts der verlustbringenden Preise, zu welchen Walzwerks- sowie Fertigfabricate des Giefsereigewerbes Absatz finden konnten, nicht zu erreichen, und lassen daher die Erlöse am Ende des Vierteljahres noch keinen Gewinn. Die Ausfuhr von Roheisen, sowie dessen Absatz in entferntere Inlandsgebiete, waren zwar reger als in früheren Quartalen, dieser Absatz konnte indessen nur unter Preisopfern verstärkt werden. Stabeisen. Die Beschäftigung war auf den Fein- und Mittelstrecken der Walzwerke recht gut, und ins besondere wurden feine Stabeisensorten flott, ja stürmisch abgerufen. Dagegen litten die hauptsächlich für Constructionseisen beschäftigten Grobstrecken fort gesetzt unter Arbeitsmangel, da weder in den syndi- cirten groben Sorten, noch auch in den dem Verkaufe durch den Walzwerksverband nicht unterliegenden, breiteren Dimensionen Aufträge eingingen. Bemerkens- werth waren die auf die Bildung eines allgemeinen