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Stahl und Eisen. 349 Klassifikations - Vorschläge für Gießereiroheisen. 15. März 1905. Tabelle 16. Klassifikationsvorschläge für Gießereiroheisen. Von F. Wüst, Aachen. Marke Nr. Silizium °/o Mangan °/o Phosphor o/n Schwefel 0/ Hämatit N (normal) 0 I II III nicht unter 3,50 nicht unter 2,50 nicht unter 1,80 nicht unter 1,20 unter 1,0 unter 0,1 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,05 unter 0,07 Hämatit M (mit Mangan) 0 I II III wie oben 1,0 bis 1,3 unter 0,1 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,04 unter 0,06 Gießereiroheisen N (normal) 0 I II III wie oben unter 1,0 unter 0,6 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,05 unter 0,07 Gießereiroheisen M (mit Mangan) 0 I II III wie oben 1,0 bis 1,3 unter 0,6 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,04 unter 0,06 Gießereiroheisen A 0 I 11 III wie oben unter 1,0 0,6 bis 0,9 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,05 unter 0.07 Gießereiroheisen B 0 I II III wie oben unter 1,0 0,9 bis 1,2 unter 0,03 unter 0,03 unter 0,05 unter 0,07 Gießereiroheisen L (Luxemburger) 0 I II III wie oben unter 0,7 1,5 bis 2,0 unter 0,03 unter 0,04 unter 0,06 unter 0,08 halb dieser sieben Klassen vier Unterabteilungen gemacht, wobei der Siliziumgehalt als maß gebender Bestandteil diesen Unterabteilungen zu grunde gelegt wurde. Die beiden ersten Klassen schließen nur „Hämatitroheisen“ ein. Klasse 1, „Hämatit N“ (Normal) genannt, unterscheidet sich von Klasse 2 „Hämatit M“ (mit Mangan) dadurch, daß bei letzterer der Mangangehalt bis auf 1,3 °/o steigt, während bei ersterer Klasse der Mangangehalt unter 1,0 °/o beträgt. Das manganärmere Hämatit soll dazu dienen, mit manganreicherem Gießereiroheisen gattiert zu werden, also mit Gießereiroheisen, welches bis zu 1,0 °/o Mangan enthält, während das mangan reiche Hämatit hauptsächlich mit Luxemburger Roheisen, also mit manganärmerem Material gattiert werden soll, also bestimmt ist, den fehlenden Mangangehalt dort auszugleichen. Dieselben Unterschiede habe ich auch bei dem gewöhnlichen Gießereiroheisen machen zu müssen geglaubt. Das Gießereiroheisen M (mit Mangan) kann mit „Luxemburger“ zu phosphorreichem Guß Verwendung finden, während bei phosphor ärmerem Guß hierzu das manganreiche Hämatit an seine Stelle tritt. Das Gießereiroheisen N (Normal) mit niedrigem Mangangehalt kann ebenso mit Hämatit N zu phosphorarmen Guß stücken gattiert werden, oder mit Gießerei roheisen A oder B in Gattierung kommen, je nach der Höhe des Phosphorgehalts. Gießerei roheisen N und M haben das gemeinsam, daß ihr Phosphorgehalt weniger als 0,6 °/o beträgt, ■ während die nächstfolgende Klasse, Gießerei roheisen A, einen Phosphorgehalt von 0,6 bis 0,9 °/ hat, und die daran anschließende Klasse einen solchen von 0,9 bis 1,2 °lo. Bei diesen beiden Klassen wurde davon abgesehen, mangan reiche Gattierungen vorzuschlagen, da eine Gat- ’ tierung mit Luxemburger in diesem Falle wohl ausgeschlossen ist. Die letzte Klasse bildet das Gießereiroheisen L (Luxemburger). Natürlich sind diese Vorschläge nur als ein Versuch anzusehen, die brennende Frage der Gießereieisen - Klassifikation zu lösen, und be darf es jedenfalls noch mancher mühsamer Arbeit, bis das Ziel erreicht ist. Ich bin jedoch bei meinem Bestreben, eine Einigung zwischen dem Hochofenmann und dem Gießereimann über die Grundlagen der Bewertung des Gießereiroheisens herbeizuführen, bemüht gewesen, den Betriebs verhältnissen derselben möglichst gerecht zu werden. Mögen nun diese oder jene Vor schriften zur Annahme gelangen, eine Einigung wäre jedenfalls außerordentlich zu begrüßen. Sie liegt hauptsächlich im Interesse des Gießerei mannes, da derselbe nunmehr auf Grund der