Der Konstruktion der Anlage wurde folgende theoretische Berechnung zugrunde gelegt: Die Menge des getrockneten Erzes sollte 6001 in 24 Stunden betragen, der maximale zu ver dampfende Wasserüberschuß = 10 % oder Abbildung 1. Erzbrikettierungsanlage des Hüttenwerks in Kertsch. 67 000 kg in 24 Stunden. Die notwendige Wärmemenge für das Verdampfen von 67 000 kg Wasser und Erhöhung der Efztemperatur um etwa 50° beträgt: 600 000 X 0,15 X 50 + 67 000 X 637 = 47 179 000 oder rund 48 000 000 W.-E. Bei einem angenommenen Wärmeverlust von 25 % in dem Zuführungs- i kanal, in den Öfen und in die Esse mußte die aus dem Rauchkanal der Koksöfen zu entziehende i 48 000 000X 100 caoonAW E Wärmemenge 75 = 64 000000 W.-E. betragen. Dieser Menge entsprechen 600900 = 242 424 kg Abgase von 1100° in 24 Std. 22049221102 - 4ss ahm “ i 1 Minute AgE V 972 — = 120 cbm bei 0° i. d. Minute. 1100 Daraufhin wurde ein Körtingscher Luftstrahl apparat konstruiert, welcher mit Hilfe von 150 cbm kalter Preßluft von 0,25 Atmosphären 500 cbm heißer Koksgase ansaugen und bei einem Gegen druck bis zu 100 mm Wassersäule das Gas- und Luftgemisch weiterbefördern sollte. Der Apparat erhielt eine Länge von etwa 5 m; er besteht aus einem Mantel von Eisenblech, welcher mit feuerfesten Ziegeln ausgemauert ist, da in demselben auch noch die vollständige Verbrennung der teilweise unvollständig verbrannten Abgase vor sich gehen sollte. Das Gas- und Luftgemisch mußte i. d. Minute 124 — 150 = 274 cbm bei 0° betragen. Die Temperatur des Gemisches mußte betragen: 124X1,4X1100X0,24+150X1,29X0,24X50 124X1,4+150X1,29 -544 U In Wirklichkeit hob die Temperatur sich bis 550—650°, dank dem ergänzenden Verbrennungs prozeß der Abgase im Apparate. Da die Gruppe von 50 Koksöfen bei einem Tagesverbrauch von 160 000 kg Kohle mit den Abgasen noch mindestens 160 000 kg Wasser in Dampfkesseln verdampfen konnte, also die Trocken öfen bei ungefähr demselben Nutzeffekt nur etwa 67 160 oder 42 % der Abgase benötigten, wurde der Luftstrahlapparat so in die Verlängerung des Ab gasekanals eingebaut, daß er die benötigte Gas menge absaugen, der Überschuß dagegen wie früher unter die Kessel bezw. direkt in die Esse gelangen konnte. Für die Preßluft wurden zwei mit Elektromotoren von je 70 P. S. betriebene Jäger-Ventilatoren aufgestellt, welche 150 cbm in der Minute bis zu 0,33 Atmosphären liefern konnten, so daß die Anlage auch hierin eine ge wisse Expansivität erhielt. Der 150 m lange Zuführungskanal zu den Trockenöfen erhielt 1,5 m X 1,00 m Querschnitt, um möglichst ge ringen Widerstand zu verursachen. Für den Trocknungsprozeß wurden zuerst vier und dann noch ein fünfter Schachtofen von doppelt so großen Abmessungen wie die ersten zwischen den Pressen und der Separationsanlage eingebaut. Die Konstruktion des von Ingenieur G rönd al entworfenen Ofens ist aus Abbildung 2 ersichtlich. Der Ofen besteht aus einem 5 m hohen, aus roten Ziegeln aufgeführten Schachte von recht eckigem Querschnitt und 2,6 X 1,5 m lichter Weite. An den zwei Längsseiten befinden sich in der ganzen Höhe des Ofens Luftkammern.