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kleinsten Anfängen zu dem heute umfangsreichsten industriellen Großbetrieb Frankfurts a. M. entwickelt hat. Den Grundstein legte Heinrich Kleyer im Jahre 1880, iudem er zu Frankfurt a. M. ein Maschinen geschäft für den Verkauf zunächst von englischen Fahrrädern einrichtete und sich bemühte, durch eine energische Propaganda für den Fahrradsport ein um fassendes Absatzfeld als Grundlage für eine erfolg reiche Fabrikation zu schaffen. 1881 ging er bereits dazu über, selbst Fahrräder zu bauen und — als Erster in Deutschland — die Fabrikation derselben unter Anwendung eines geschlossenen Systems von Arbeitsmaschinen im großen Stile einzuleiten. Der enorme Aufschwung, der durch die Verwendung des Fahrrades als Sportmittel und späterhin als Verkehrs mittel im Laufe der 80er und 90er Jahre hervor gerufen wurde, hat dem Kleyerschen Ünternehmen reiche geschäftliche Erfolge gebracht, so daß man im Jahre 1889 zu einer mit allen Mitteln der modernen Technik ausgerüsteten Fabrikanlage schreiten konnte, welche späterhin durch umfassende Erweiterungsbauten ständig vergrößert werden mußte. Im Jahre 1895 wurde das Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, welche, unter der alten Oberleitung stetig weiter wachsend, im Jahre 1896 den Schreibmaschinenbau, 1899 den Motorwagenbau und im Jahre 1902 den Motorrad bau aufnahm. Auch auf diesen Gebieten hat das Werk eine ausgedehnte Tätigkeit entwickelt, welche seinem Namen bekanntermaßen einen Weltruf ver schafft hat. Hochofenanlage in der Nähe von Lübeck. Wie in verschiedenen Tageszeitungen berichtet wurde, ist die Errichtung einer neuen Hochofenanlage in der Nähe von Lübeck geplant. Dieselbe soll am unteren Lauf der Trave gebaut werden, wo genügend Tiefwasser für große Seedampfer vorhanden ist und gleichzeitig auch Elbkähne anlegen können. Die An lage soll zwei Hochöfen enthalten; Koks soll aus englischen, eventuell auch aus westfälischen Kohlen, die auf dem Wasserwege zu beziehen sind, auf dem Werke selbst dargestellt werden, während die Erze vom Mittelmeer oder aus Schweden und Norwegen eingeführt werden sollen. Es wird mit einer jähr lichen Erzeugung von 124 000 t, davon 83 000 t Hämatit- und 41000 t Gießereiroheisen, gerechnet. Das Anlagekapital für die Hochofenanlage einschließ lich 70 Koksöfen soll 5 500 000 JI und das Betriebs kapital 1500 000 « betragen, so daß insgesamt 7 000 000 erforderlich sind. Stahlwerk Mannheim. Der Geschäftsbericht weist gegenüber den früheren Jahren eine Besserung auf. Es beträgt der Betriebs- Überschuß für das Betriebsjahr 144798,14 A gegen über 91 577,63 JI im Vorjahre. Auch dieses Jahr sind die Abschreibungen wieder reichlich bemessen worden. So wurden einige Konten wieder bis auf 1 J< abgeschrieben, während bei den Mobilien und Uten silien nur der Materialwert eingestellt ist. Zur Deckung der gesamten sich auf 58142,15 belaufenden Ab schreibungen wurden dem Reservefonds noch 2462,27 JI entnommen, so daß derselbe sich auf 153 610,92 Ji be läuft. Der Versand hat sich gegenüber den früheren Jahren wesentlich gehoben und ist auch das Werk zurzeit ausreichend beschäftigt. Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik. Die Geschäftslage im abgelaufenen Betriebsjahr war nach dem Bericht für 1903/04 immer noch un günstig und der Fabrikationsgewinn reichte ebenso wie im Vorjahre nicht hin, um die Abschreibungen und Unkosten zu decken. Die für 30. September 1904 aufgestellte Bilanz weist, einschließlich 140 Ji für verfallenen Dividendenschein, einen Brutto-Fabrikations gewinn von 728038,33 Ji nach. Hiervon sind zu be streiten: die Abschreibungen mit 548566,13 Jt \ Zinsen, Steuern, Provisionen und Handlungsunkosten mit 1 125550,83 Ji\ zusammen 1674116,93 Jt, so daß abzüglich des Bruttogewinnes von 728038,33 Ji ein Verlust von 946078,33 « verbleibt, zu dem der Vor trag aus 1902/03 mit 544714,75 Ji hinzutritt, wonach ein Verlustsaldo von 1490793,38 JI vorzutragen bleibt. United States Steel Corporation. Nach dem Geschäftsbericht für das am 31. De zember 1904 endende Vierteljahr betrug der Rein gewinn nach Abzug der Unkosten für laufende Repa ratur und Unterhaltung sowie der Zinsen für die Schuld verschreibungen der Teilgesellschaften 21458734 Hiervon gehen ab für Amortisation, Abschreibung und Rücklagen für den Reservefonds 4 385 127 8, so daß ein Saldo von 17 073 607 $ verbleibt. Die Zinsen auf die Schuldverschreibungen der United States Steel Corporation für das verflossene Vierteljahr be laufen sich auf 5 922 850 8, dem Tilgungsfonds wur den 1012 500 ^ zugewiesen. Von dem Restbeträge von 10 138 257 s wurden 13/4 % Dividende auf die Vorzugsaktien im Betrage von 63049198 verteilt; es ergibt sich demnach ein Überschuß von 3833338 $, der sich unter Hinzurechnung der Vorträge aus den früheren Vierteljahren mit 23923068 auf 6225644$ erhöht. Hiervon gehen ab für Tantiemen, Berichti gungen von Inventurabschätzungen und andere Zwecke 1 135029 g, so daß ein unverteilter Saldo von 5090615$ verbleibt, der für Bezahlung von Bauten und andere Kapitalaufwendungen zur Verfügung gehalten wird. Im letzten Vierteljahr des Jahres 1903 stellte sich der Reingewinn auf nur 15 037 181 8, die vorliegende Bilanz weist demnach gegenüber diesem Vierteljahr eine Zunahme von 6 500 000 g auf. Das beste vierte Vierteljahr seit der Organisation der Corporation war dasjenige von 1902, in welchem sich der Reingewinn auf 31 985 757 8 oder 10 000 000 $ mehr, als in dem Berichts Vierteljahr belief. Socit Anonyme Metallurgique Dnieprovienne (Rußland). Die Bilanz .ergibt einen Reingewinn von 2425043,04 Rubel (gegen 1959 993,24 Rubel im Vor jahr), wobei die Beträge von 149 830,30 Rubel für Amortisierung auf das Inventar des alten, außer Be trieb gesetzten Bessemerwerks und 147 689,85 Rubel für Verluste durch Brandschaden berücksichtigt sind. Aus dem Reingewinn wurde nach 834520,65 Rubel weiteren Abschreibungen eine 12prozentige Dividende mit 1080000 Rubel ausgeschüttet und der Rest von 345991,55 Rubel auf neue Rechnung vorgetragen. Socit Metallurgique Russo-Beige (Rußland). Die Kokserzeugung betrug 275 835 t, die Hoch öfen lieferten 194965 t Roheisen, die Stahlwerks 137581 t Stahlblöcke, wovon 22834 t im Martinofen hergestellt wurden. Die Erzeugung der Walzwerk« stellte sich auf 114870 t. Die Bilanz ergibt nach 825000 Rubel Abschreibungen einen Überschuß von 1772604,29 Rubel, aus dem eine ordentliche Dividend« von 6°/o mit 900000 Rubel und eine außerordentlich« Dividende von 7,50 Rubel für die Aktie mit 450 000 Rubel verteilt wurden, während der Vortrag auf neue Rechnung 333300,27 Rubel betrug.