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312 Stahl und Eisen. Referate und kleinere Mitteilungen. 25. Jahrg. Nr. 5. rung am Oberen See, während sie im Jahre 1903 13 701367 oder 55,5 °/o und im Jahre 1902 16394976 t | oder 58,5 o /o der Gesamtförderung geliefert hat. Es | ist indessen bei Beurteilung dieser Zahlen zu berück sichtigen, daß die Erzverschiffungen der Corporation keinen sicheren Maßstab für den Verbrauch dieser Ge sellschaft abgeben, da dieselbe sowohl Erze an andere Verbraucher abgibt als auch selbst Erze kauft. Es sei im Anschluß an die obengenannten Zahlen noch mitgeteilt, daß das Erzgeschäft in dem laufenden Jahr ein besonders lebhaftes gewesen ist und man annimmt, daß die ganze Förderung des Jahres 1905 bereits An fang Februar verkauft war. Die für die kommende Schiffahrtssaison zu erwartenden Erzverschiffungen werden auf 28000000 bis 30000000 t geschätzt. Be züglich der Schwierigkeiten, diese gewaltigen Mengen zu verladen, wird darauf hingewiesen, daß eine monat liche Leistung von 40000001 wiederholt erzielt worden ist, was bei einer Dauer der Schiffahrtssaison von 71/2 Monaten 30000000 t ergeben würde. Kohlengewinnung im Deutschen Reiche. Nach den jetzt vollständig vorliegenden Ausweisen betrug innerhalb des Deutschen Reiches die Steinkohlenförderung die Kokserzeugung 1904 1905 1904 1905 t t t t Januar. . . 9 969 763 7 590 980 987 980 780 461 Briketts die Braunkohlenförderung und Naßpreßsteine t t t t Januar. . . 4152 658 4 462 998 945 224 957 592 Hiernach zeigt unter der Einwirkung des Berg- | arbeiterausstandes die Steinkohlengewinnung im Monat Januar gegen den entsprechenden Monat des Vorjahrs | einen Rückgang um 2 378 783 t. Zugleich zeigt auch die Koksherstellung gegen den entsprechenden Monat des Vorjahrs einen Rückgang und zwar um 207 519 t. Demgegenüber ist die Braunkohlenförderung wie auch [ die Herstellung von Briketts und Naßpreßsteinen ge stiegen, da diese Erzeugnisse für den Ausfall in der Steinkohlenförderung herangezogen werden mußten. Auch die Bewegung der Einfuhr und Ausfuhr wurde wesentlich durch den Ausstand beeinflußt. Stellt man Einfuhr und Ausfuhr gegenüber und berechnet daraus (Förderung — Einfuhr — Ausfuhr) den Verbrauch, so 1 ergibt sich folgendes Bild: Steinkohleneinfuhr Steinkohlenausfuhr 1904 1905 1904 1905 t t t t Januar. . . 390 021 583 089 1 572 570 1 322 584 Kokseinfuhr Koksausfuhr t t t t Januar. . . 41255 65 534 208 132 200 827 Steinkohlen verbrauch 1904 1905 t t Januar . . . 8 787 214 6 851485 Koksverbrauch t t Januar . . . 821 103 645 168 Unter dem Druck des Ausstandes ist somit die Steinkohleneinfuhr beträchtlich gestiegen und die Ausfuhr ebenso zurückgegangen; das hat jedoch nicht ausgereicht, um den durch den Ausstand her vorgerufenen Ausfall auszugleichen. Es hat viel mehr gleichzeitig auch eine beträchtliche Einschränkung des Verbrauchs stattfinden müssen. Dieselbe Erschei nung zeigt sich auch beim Koks. Schiffbau der Welt im Jahre 1904. Die Zeitschrift „Schiffbau“ bringt unter dem 8. Februar d. J. nach Lloyds Register eine Zu sammenstellung über den Schiffbau der Welt im Jahre 1904, der wir folgendes entnehmen : Im Jahre 1904 wurden in Großbritannien ohne Kriegsschiffe 712 Schiffe von 1205162 Brutto-Reg.- Tons (613 Dampfer von 1 171375 t und 99 Segel schiffe von 33 787 t) vom Stapel gelassen. Außerdem wurden von Staats- und Privatwerften zusammen 37 Kriegsschiffe von 1271751 Deplacement gebaut. Die Gesamtproduktion beträgt daher in diesem Jahre 749 Schiffe von 1332337 t. Die Produktion von Handelsschiffen in Großbritannien im Jahre 1904 zeigt eine kleine Vermehrung von etwa 15000 t gegen das vorhergehende Jahr und ist mit Ausnahme von 1903 seit 1897 am geringsten. Verglichen mit den Zahlen 1901, wo die Produktion sowohl von Handelsschiffen als auch von Kriegsschiffen am größten war, ergeben die vorliegenden Zahlen einen Rückgang von 320000 t bei den Handelsschiffen und 84794 t bei den Kriegs schiffen. 99,71 °/o der vom Stapel gelaufenen Schiffe sind aus Stahl, 0,17 °o aus Eisen und 0,12 % aus Holz gebaut. 97,2 °/o der Gesamtproduktion entfallen auf Dampfschiffe. Unter den Hauptschiffbauplätzen von Großbritannien steht Glasgow an der Spitze mit einer Produktion von 238 725 t. Dann folgen der Reihe nach Newcastle mit 236055 t, Sunderland mit 2291351, Greenock mit 146 8381, Middlesborough mit 110 236 t, Hartlepool mit 96154 t und Belfast mit 74251t. Bemerkenswert ist der Umstand, daß im Jahre 1904 in Großbritannien 13 Schiffe mit Dampf turbinen gebaut sind, unter ihnen zwei von 11000 t. Außerdem befinden sich noch zwei große Schnell dampfer für die Cunard-Linie und fünf Dampfer von etwa 29 5001 im Bau, welche mit Dampfturbinen ver sehen werden. Die Hauptschiffbauländer außer Großbritannien sind Amerika, Deutschland und Frankreich. In den Vereinigten Staaten sind 143 000 t weniger gebaut worden als im Vorjahr. Dieser Ausfall ist zum Teil dadurch hervorgerufen worden, daß der Schiffbau an den großen Seen, welcher in den Jahren 1901 bis 1903 im Durchschnitt 163000 t lieferte, im Jahre 1904 um 490001 gesunken ist, doch wurde in diesem Jahre der größte Dampfer für den Verkehr auf den großen Seen gebaut, nämlich der „Augustus B. Wolvin" von 6585 Reg.-Tons. In Deutschland wurden nach einer in demselben Heft des „Schiffbau“ gegebenen Zusammenstellung auf deutschen Privatwerften für die Handelsmarine im Jahre 1904 59 größere Dampfer mit 163 945 Reg.-Tons, 200 kleinere Dampfer und Flußdampfer mit 18497 Reg.- Tons, 196 kleinere Segeschiffe und Flußkähne mit 24621 Reg.-Tons und 18 sonstige Bauten mit 16255 Reg..Tons, insgesamt 222958 Reg.-Tons, hergestellt Ferner wurden 14 Kriegsschiffe mit 72420 t Deplace ment zur Ablieferung gebracht. In Frankreich werden seit 1903 keine großen Segelschiffe mehr gebaut. Dagegen liefen 74000 t Dampfer vom Stapel, darunter zehn Schiffe von mehr als 50001. Die größten davon sind „El Kantara“ und „Louqsor“ von je 7920 t, gebaut in La Ciotat. Holland hat außer 55636 Reg.-Tons an Schiffen noch etwa 50000 t an Flußkähnen, Leichtern und dergl. gebaut. Die Gesamtproduktion der ganzen Welt (mit Aus nahme von Kriegsschiffen) betrug im Jahre 1904 1987 935 Reg.-Tons (1797 565 t Dampfer, 190370t Segler). Im Laufe des Jahres sind verloren gegangen 721000 t (422000 t Dampfer, 299 000 t Segler). Mit hin beträgt die Gesamtzunahme der Handelsschiffs tonnage im Jahre 1904 1 267 000 t. Die Seglertonnage hat um 109 0001 abgenommen, während die Dampfer tonnage um 1376000 t gewachsen ist.