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Die Lösung der Aufgabe, solches Welleneisen zu erzeugen, begegnete jedoch Schwierigkeiten; ich mußte vom gewöhnlichen Walzverfahren teilweise abgehen und die Wellung, nachdem der Vorstab auf einen geeigneten Querschnitt gebracht war, zwangsweise durchführen, wobei jedoch eine Verbiegung der Mittelrippe voll kommen zu vermeiden war. Mit dieser Walzmethode ist es möglich, ein Welleneisen in Längen bis 40 m zu erzeugen, welches bei einer beliebig dimensionierten Mittel rippe Bänder von bestimmter Wellen - Breite, -Länge und -Tiefe besitzt. Es ist wohl klar, daß ein solches Einlageeisen den Anforderungen voll entspricht, ist doch der Widerstand gegen Gleitung, welcher im bestimmten Verhältnis zu der auf den Stab wirkenden Zugkraft steht, eine Funktion der Wellenform. Bei Betonausführungen kann für jeden einzelnen Fall jene Type des Eisens verwendet werden, welche der Beanspruchung entspricht; der Konstrukteur ist daher in der Lage, mit ganz bestimmten Faktoren zu rechnen. Es wurde eine große Anzahl vergleichender Belastungsproben mit Betonkörpern vorgenommen, in welche Rund-, Quadrat-, Flach-Stäbe und Welleneisen eingelegt waren. Die Versuchs körper wurden in gleicher Dimension, bei Ver wendung gleicher Betonmasse und bei Beobach tung gleicher Sorgfalt ausgeführt. Die Be lastungen erfolgten bis zum Bruche und es hiel ten jene Betonkörper, welche Welleneiseneinlagen hatten, um durchschnittlich über 50 °/o mehr Belastung bis zum erfolgten Bruch aus, als jene mit glatten Einlagestäben. Hierbei wurde auch beobachtet, daß die Probekörper mit Welleneiseneinlagen nahezu gleiche Belastungs ergebnisse zeigten, während jene mit gewöhn lichen Einlagen sehr abweichende Resultate er gaben. An den gebrochenen Stücken konnte gesehen werden, daß ein Gleiten der Welleneisen selbst während des Bruches niemals stattfand, I während dies bei mehreren glatten Einlagen der Fall war. Sehr belehrend war folgender Versuch: In einem Körper wurden Welleneisen ein betoniert, welche man vorher mit einer breiigen j fetten Masse bestrich, so daß eine unmittelbare Verbindung des Betons mit dem Eisen verhindert war. Die Belastungsprobe ergab trotzdem ein sehr günstiges Resultat, und als der Körper ge brochen war, sah man deutlich, daß die noch vor handene Fettschicht eine direkte Berührung bei der Körper nicht zuließ. Bei Verwendung von Welleneisen als Einlagematerialist es daher nicht unbedingt nötig, daß sich Beton und Eisen verbin den, die Wellenform verbürgt auch ohne Bindung den nötigen Zusammenschluß von Beton und Ein lage, dies ist eine sehr beachtenswerte Tatsache. Eine Reihe weiterer Versuche wurde im Bei sein von Behörden ausgeführt, welche sowohl bei den Betonierungen als auch bei den Be lastungsproben gegenwärtig waren. Außer Beton körper mit verschiedenen Einlagen wurden an einem Eisenkonstruktionsfelde die Belastungs proben ausgeführt. Die Ergebnisse waren sehr be friedigend und zeigten die große Überlegenheit des Welleneisens gegenüber anderm Einlagematerial. Das Welleneisen fand bereits bei einigen bedeutenden Bauten, welche die Königin Marien hütte A.-G. ausführte, Anwendung. Es werden 9 Typen dieses Eisens gewalzt. Das schwächste Welleneisen hat eine ovale Mittelrippe von 4X6 mm, 20 mm Breite, 1 mm Wellenstärke, 18 mm Wellen länge und 4 mm Wellentiefe, das stärkste hin gegen hat eine quadratische Mittelrippe von 27 mm Seite, ist 80 mm breit, hat eine 2 mm starke Welle von 25 mm Tiefe und 100 mm Länge. Interessant sind die Ergebnisse der mit Welleneisen vorgenommenen Zerreißproben, über deren Ergebnisse die nachstehende Tabelle Auf schluß gibt. Probe Nr. Stärke der Mittel rippe Ul m Durchm. Querschnitt Belastung pro qmm an der Streckgrenze kg Belastung pro qmm im Momente, wenn die Wellenbänder vollkom men ausgezogen sind kg Bruchbelastung in qmm kg Dehnung °/o in qmm der Mittel rippe in qmm des ganzen Stabes berechnet auf den Querschnitt der Mittelrippe berechnet auf den Querschnitt d. ganzen Stabes berechnet auf den Querschnitt der Mittelrippe berechnet auf den Querschnitt des ganzen Stabes im Momente, wo d. Wellen bänder voll kommen ausgezogen sind Dehnung nach dem Bruche gemessen berechnet auf den Querschnit der Mittelrippe berechnet auf den Querschnitt des ganzen Stabes 1 6 28 58 44,6 21,5 85 41 92,8 44,8 12 25,2 2 6 26,5 57,5 49,0 22,6 75,4 34,7 101,8 46,9 10,1 33,3 3 6 29 58 37,9 19,0 72,4 36,2 82,7 41,3 10,7 23,5 4 6,5 33 64,5 42,4 21,7 69,7 35,6 89,4 45,7 12,2 33,3 5 8 49,5 78,5 36,3 22,9 42,4 26,7 71,7 45,2 H,4 24,8 6 9 58 79 36,2 26,5 62,0 45,0 63,7 46,8 11,7 22,8 7 8 50 80 36 22,5 59,0 36,8 65 40,6 12,5 31,7 8 9 58 79 — — 56,9 41,7 — 26,0 9 5,5 23,8 54 — — — — 94,5 40,9 — 22,5 10 5,5 22,0 50,3 — — 95,9 41,9 — 24,5 11 6 26,4 50,4 - 86,9 45,6 — 23,0 12 6 27.1 57,1 94,6 43,8 - 23,5 13 8 50,4 80,9 65,0 40,5 — 29,0 14 8,5 55,0 83,2 60,0 39,6 28,5