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25. Jahrg. Nr. 5. Feucht werdens auf 4 m ausdehnen. Die An wendung eines ersten Apparates von 8 m Höhe erscheint daher für diese Geschwindigkeit aus reichend. Bei der oben angedeuteten Geschwindig keitserhöhung würde die auf den ganzen Quer schnitt bezogene Geschwindigkeit der Luft etwa 60 X 0,44 = etwa 25 m i. d. Minute betragen. Um also in der Minute 1000 cbm Luft durch einen solchen Apparat passieren zu lassen, würde ein Querschnitt von 1000 : 25 = 40 qm erforder lich sein; das entspräche einem Durchmesser des Absorptionsturmes von 7 m oder von zwei parallel geschalteten Türmen von je etwa 5 m Durchmesser. Der Turm könnte hergestellt wer den aus Eisenblech, welches durch sorgfältigen mehrmaligen inneren Anstrich mit guter Lack farbe genügend sicher gegen Rost geschützt wer den müßte. Das Chlorkalzium wäre auf einen schmiedeisernen oder gußeisernen Rost mit ziem lich großen Spaltöffnungen zu lagern, da das Zu sammenbacken des Chlorkalziums dasselbe vor dem Durchfallen sichert. Bei den allerdings nur in recht kleinem Maße ausgeführten Versuchen habe ich ein dem Luftdurchgange hinderliches Zusammenbacken nicht bemerken können. Dieser Punkt sowie das Fortreißen des Chlorkalzium- ■ staubes müßte durch in großem Maßstabe durch geführte Versuche studiert werden. Dieses Fort reißen würde wahrscheinlich zu verhindern sein, I wenn der mit Chlorkalziumstaub beladene Luft strom in der Richtung von oben nach unten | durch einen zweiten mit Chlorkalzium beschickten j Turm geleitet würde, der denselben Querschnitt wie der Hauptturm haben müßte, dafür aber vielleicht nur eine Höhe von 3 m zu haben brauchte. Der Chlorkalziuminhalt dieses Turmes würde nach dem Ergebnis der vorliegenden Ver suche außerordentlich lange Zeit unverändert er halten bleiben. Wenn angenommen wird, daß während einer längeren Zeit aus je 1 cbm Wasser 10 g Wasserdampf durch Absorption mittels Chlor kalzium entfernt würden, so würde das bei einer Luftmenge von 1000 cbm i. d. Minute einer Wassermenge von 10 kg i. d. Minute entsprechen oder einer in 24 Stunden zn kondensierenden Wassermenge von 14 400 kg, der ein Bedarf von trockenem Chlorkalzium in gleicher Höhe gegenüberstehen würde. Zum Zwecke der Wieder gewinnung dieses Chlorkalziums wäre also eine Abdampfanlage mit einer Leistungsfähigkeit von 600 kg Wasser in der Stunde in Aussicht zu nehmen; das entspräche bei einer Verdampfungs- I leistung von 10 bis 6 kg Wasser f. d. Quadrat meter Heizfläche und Stunde einer anzuwenden- j den Heizfläche von 60 bis 100 qm. Zur Ver- ; dampfung dieser Wassermengen wären, wenn | sechsfache Verdampfung in Aussicht genommen wird, 2400 kg Kohle für 24 Stunden erforder lich, wenn man diese Wärmemengen nicht ganz j oder zum Teil der bisher unausgenutzten, den Gichtgasen innewohnenden Wärme entnehmen wollte, welche Gichtgase sowieso zum Zwecke der Reinigung von Staub der Kühlung bedürfen. Durch die Einschaltung von Absorptionstürmen in die Windleitung wird zweifellos, selbst wenn die Querschnitte dieser Türme so groß gewählt werden wie hier angenommen ist, ein nicht un beträchtlicher Widerstand in der Windleitung neu hervorgerufen. Sollte dieser Widerstand sich bei der Anwendung einfacher Türme, wie sie hier vorausgesetzt wird, als zu groß erweisen, so läßt sich zweifellos durch veränderte Anord nung der Absorptionsapparate Abhilfe schaffen. Immerhin bleibt eine Belastung der Gebläse maschinen übrig, die in den meisten Fällen diese zu tragen nicht in der Lage sein werden. Die Einschaltung der Absorptionsapparate zwischen Gebläsemaschine und Hochofen würde allerdings den Vorteil eines erheblich geringeren Volumens der die Apparate durcheilenden Luft ergeben; die Absorption müßte aber dann bei schon etwas höherer Temperatur der Gebläseluft erfolgen und die Apparate wären kräftiger zu bauen. Auch würde die Einführung von Ghlorkalzium etwas größeren Schwierigkeiten begegnen, ferner wäre die Kompressionsarbeit für die nachher zu absor bierende Wasserdampfmenge nutzlos aufzuwenden. Die Einschaltung der Absortionsapparate vor die Gebläsemaschinen würde den Ansaugewiderstand der Maschine unzulässig erhöhen und damit die Fördermenge derselben entsprechend vermindern. Es sei mir deshalb gestattet, im Anschluß an das oben Vorgetragene auf eine Konstruktion hin zuweisen, deren Anwendung bei der eben ge schilderten Schwierigkeit besonders geeignet er scheint. Die Herren Geheimrat R i e d 1 e r und Pro fessor Stumpf von der Königl. Techn. Hochschule in Charlottenburg haben soeben die Erprobung der Neukonstruktion eines Turbogebläses beendet und mir in dankenswerter Weise ge stattet, die vorläufigen Versuchsdaten hier an schließend zu veröffentlichen. Abbildung 3 stellt einen Querschnitt durch den Ventilator dar, der für eine Kompression von 1000 cbm in der Minute bis zu einer Spannung von etwa 1,25 Atm. abs. bei 3000 Umdrehungen in der Minute konstruiert ist. Aus der Abbildung ist ohne weiteres ersichtlich, daß der Ventilator von Axialdrucken frei ist und einstufige Kompression vorsieht. Der Antrieb dieses Kompressors ist durch eine Dampfturbine von etwa 800 P. S. Leistung vorgesehen. Dieses Turbogebläse würde nach den Versuchen mit einem Nutzeffekt von etwa 75% arbeiten. Der Nutzeffekt ist zu ver stehen von der effektiven Leistung der Dampf turbine aus gerechnet, gemessen durch die tat sächlich gelieferte Windmenge, welche doppelt auf der Ansauge- und Förderseite bestimmt wor den ist. Bei diesem Nutzeffekt sind also im