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Industrielle Rundschau. Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat in Essen. Aus dem in der Zechenbesitzerversammlung am 13. Januar erstatteten Bericht des Vorstandes ent nehmen wir: Die Summe der vertraglichen Beteiligungen am Absatz betrug im Dezember 6153 650 t (im Vormonat 5903181t) und der Absatz ausschließlich des Selbst verbrauchs der Zechen und Hüttenwerke 4679 621 t (4819499 t). Im ganzen Jahre 1904 stellte sich die Summe der vertraglichen Beteiligungen am Absatz auf 73367334 t und der Absatz ausschließlich Selbstver brauch auf 56 431809 t. Der Selbstverbrauch für eigene Betriebszwecke der Zechen betrug in 1904: 3081809 t (= 4,64 % vom Gesamtabsatz) und der Selbstverbrauch für eigene Hüttenwerke 6 936 5801 (=10,44 % vom Gesamtabsatz). Der Gesamt-Jahresabsatz der Syndi katszechen betrug also 66 4501981. Der arbeitstägliche Versand im Dezember ist gegen November um 1,57 % gefallen und der des 2. Semesters ist gegen das 1. Semester 1904 um 1,87 °/o gefallen. Der Abruf in Industriekohlen ist während des Berichtsmonats lebhafter gewesen, was auf einen besseren Gang der kohlenverbrauchenden Industrien schließen läßt; vor und nach den Festtagen traten die üblichen Schwankungen in Förderung und Absatz ein. Auch war der Absatz nach den Rheinhäfen für die Jahreszeit zufriedenstellend. Das Hausbrand geschäft konnte sich dagegen erst bei Eintritt einer kurzen Frostperiode gegen Ende des Monats erholen. Der Koksversand betrug im Dezember 708183 t und erreicht damit die höchste Versandziffer des verflossenen Jahres, hauptsächlich infolge vermehrter Anforderungen der Hochofenwerke. Auch gelang es, erhöhte Absatz gelegenheit für Briketts zu schaffen. Der steigenden Förderung haben wir mit dem Absatz nur durch ver mehrte Ausfuhr folgen können und dabei durch unsere Beteiligung am Deutschen Kohlen-Depot gute Erfolge erzielt. Bielefelder Maschinenfabrik vorm. Dürkopp & Co. Der Geschäftsgang war im abgelanfenen Jahr be friedigend; das Werk war in allen Abteilungen gut beschäftigt und man mußte in der Nähmaschinen- und Fahrradabteilung sogar zeitweilig Überstunden in An spruch nehmen, um die vorliegenden Auftiäge prompt erledigen zu können. Nach Ausweis der Bilanz und des Gewinn- und Verlust-Kontos verbleibt ein Rein gewinn von 1084635,92 Jt, der sich durch den Vor trag aus 1902/03 auf 1 102770,84 « erhöht. Zur Verteilung gelangt nach Abzug von Tantiemen, Rück stellung usw. eine Dividende von 28 °/o mit 840000 M. Elektrizitäts - Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. Obgleich die Gewinn- und Verlustrechnung einen Nutzen ergibt, welcher die Verteilung einer be scheidenen Dividende gestattet hätte, hat man vorge zogen, auf die Ausschüttung einer solchen zu ver zichten und den erzielten Nutzen auf neue Rechnung vorzutragen. Der Zusammenschluß der beiden Stamm häuser hat auf den Beschäftigungsgrad in vorteilhafter Weise eingewirkt. Maschinen, Motoren und Trans formatoren mit 384422 Kilowatt = 522 312 P. S. Leistung wurden der Gesellschaft in Auftrag gegeben und vorwiegend in Nürnberg hergestellt. Der Ge schäftsbericht erwähnt die Fortschritte auf dem Gebiet der elektrischen Zentralisation der Maschinenanlagen auf Berg- und Hüttenwerken, ferner wird u. a. mit geteilt, daß die Gesellschaft gemeinsam mit den Firmen: Aktiengesellschaft der Maschinenfabriken von Escher Wyss & Cie., Zürich; Fried. Krupp A.-G. Essen-Ruhr; Norddeutsche Maschinen- und Armaturenfabrik Bremen und Vereinigte Maschinen fabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürn berg A.-G. das Syndikat für Dampfturbinen System Zoelly gegründet hat. Das Gewinn- und Verlust- Konto schließt nach 36 289,72Abschreibungen mit einem Gewinnsaldo von 1267 477,31 , wovon 5 % mit 63 373,86 JI dem gesetzlichen Reservefonds zuge wiesen und 1204103,45 M auf neue Rechnung vorge tragen werden. Rombacher Hüttenwerke. Der Rückgang des Auslandsgeschäfts im Verein mit den gesunkenen Preisen hat nach dem Bericht des Vorstandes während der ersten Hälfte des Geschäfts jahres eine ungünstige Einwirkung auf die Betriebs ergebnisse ausgeübt. Dieselben wurden weiterhin durch die Folgen eines Brandes der Schachtanlage Montois, welche in einer vorübergehenden Verteuerung der Erzselbstkosten zum Ausdruck gelangten, sowie durch einen beträchtlichen Mindererlös der im Preise zurück gegangenen Thomasschlacke in ihrem Gesamtergebnis gegen das Vorjahr trotz des im übrigen guten Arbeitens aller Betriebe ungünstig beeinflußt. Der Betrieb der Gruben ist im abgelaufenen Geschäftsjahr wesentlich ausgedehnt worden. Die Erzförderung betrug 1438446 t gegen 901 480 t im Verjähr. Der Besitz an Kohlen feldern hat auch im vorigen Jahre eine Erweiterung erfahren. Der Betrieb der Hochöfen war regelmäßig. Ofen 4 ist nach vollendetem Umbau am 15. April wieder angeblasen worden. Im Berichtsjahr wurden 408854 t Roheisen gegen 386 521 t im Vorjahr erzeugt. Das Thomas- und Martinwerk lieferte 378240 t Roh- | blocke (gegen 354552 t in dem Vorhergehenden jahr), j Die Erzeugung der Walzwerke betrug 329726 t (308464 t) Halb- und Fertigfabrikate. Der Versand an Stahlerzeugnissen belief sich auf 317 577 (315 841) t. Der Rohertrag der Betriebebeläuft sich auf6 256 748,73.; nach Abzug der dem Geschäfte obliegenden Lasten sowie nach reichlichen Abschreibungen und Rück stellungen verbleibt ein reiner Ueberschuß von 2703430,70 , welcher zu folgenden Zwecken Ver wendung findet: Extraabschreibungen 507 525,90 M; Unterstützungsfonds 20000 M; Rückstellung für Enregistrementsgebühr auf Hypothek Orne 55000 ; weiterer Zuschuß zum Hochofenerneuerungskonto 17 190,544; 4 °/o Dividende auf 24 000 K — 960 000 -I; 5 °/o Gewinnanteil des Aufsichtsrats = 48 339,45 u, 4 °/» weitere Dividende auf 24 000 000 I = 960 000 M; Vortrag auf neue Rechnung 135 374,81 . Die Re serven des Werks belaufen sich nunmehr auf 10201341,54 M = 42,50 °/ des gesamten Aktien kapitals. Hauts-Fourneaux et Usines de l’Olkovai in Ouspensk (Rußland). Das Gewinn- und Verlustkonto ergibt unter Ein schluß von aus dem Vorjahr vorgetragenen 8371,16 Fr. einen Reingewinn von 650599,93 Fr; hiervon sind 534 000 Fr. zu Abschreibungen verwendet und einige andere Ausgaben bestritten, so daß ein Rest von 8297,94 Fr. als Vortrag auf neue Rechnung verbleibt.